Herkules in New York
Herkules in New York
Herkules in New York
Originaltitel: Hercules in New York
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1970
Regie: Arthur Allan Seidelman
Darsteller: Arnold Schwarzenegger, Arnold Stang, Taina Elg, James Karen, Deborah Loomis, Ernest Graves, Tanny McDonald, George Bartenieff, Rudy Bond, Harold Burstein, Tony Carroll, Erica Fitz, Diane Goble, Merwin Goldsmith, Dan Hamilton, Richard Herd, Michael Lipton, Mark Tendler, Dennis Tinerino u.a.
Hei! All bi än Äktschn Star suhn!
Ich habe selten so einen unterhaltsamen Müll gesehen. Arnies Debüt ist eine Trashgranate sondersgleichen; viel mehr, als ich mir erträumt habe.
Zu befürchten war ein Langeweiler, der in seiner einfachen Stupidität nichts zu bieten hat als einen Hauptdarsteller, der damals noch als Mr. Universum beworben wurde und den Film durch sein Mitwirken zu nichts weiter als einem Werbetrailer für Muckis degradierte.
Und natürlich ist "Arnold Strong" nicht wegen seiner unglaublichen Schauspielkunst engagiert worden, sondern eben wegen seiner imposanten Erscheinung, die rein körperlich nicht besser hätte auf die Figur Herkules passen können. So gewaltig und beeindruckend sein Äußeres auch erscheint, in Sachen Film wirkt er hier eher wie ein frischgeschlüpftes Entenbaby bei seinen ersten Gehversuchen. Und kombiniert mit der absurd schrottigen Idee (Halbgott Herkules muckt gegen seinen zornigen Vater Zeus auf und stattet dem modernen New York einen Besuch ab) ergibt gerade das einen Leckerbissen für jeden Trashfilm.
Grundlegend kann man sagen, der Film ist eine einzelne Kausalkette, bestehend aus aufeinander aufbauenden, immer wieder neu aufkommenden Situationen. Diese Situationen entstehen dadurch, dass unser Herkules im heutigen New York (in Hinblick auf das Produktionsjahr also im New York von 1970) auffällt wie ein bunter Hund, und zwar eben durch seine ungewöhnliche Erscheinung (obwohl er sich schnell kleidet wie ein New Yorker), seinen beschränkten Geist, seine seltsame Art zu sprechen, seine konservativen Vorstellungen und sein fehlendes Gespür für Sitten und Normen.
Schnell stellen sich Freund und Feind heraus, Herkules schafft sich ein Umfeld, er wirkt wie ein Magnet auf seine Umgebung. Ziemlich zu Beginn trifft er schon seinen ersten Freund, der ihn auf seinen Wegen durch die aufregende Stadt begleitet und führt. Schon bald darauf hat er so etwas wie eine Freundin, und mit ihr und noch ein paar anderen zusammen erlebt er ein paar aufregende Tage und Wochen unter den Sterblichen.
Ist anfangs alles noch Spaß und Spiel, spitzt sich das Geschehen am Ende auf duale Weise zu. Denn Zeus schickt andere Götter auf die Erde, um Herkules zu bestrafen oder ihn zumindest überreden zu können, nach Hause zu kommen. Doch Zeus` Frau Hera mag Herkules nicht sonderlich, so dass sie die Rachegöttin Nemesis für ihre teuflischen Zwecke benutzt. Das hat dann wiederum Auswirkungen auf Herkules, der auf der Erde gerade an einem Wettbewerb im Gewichtheben teilnehmen will, usw. Wie gesagt, eine einzige Kausalkette.
"Herkules in New York" ist einerseits grundsimpel, andererseits nimmt er verblüffenderweise manchmal unglaublich komplexe Strukturen an, die man in einem solchen Film nicht erwarten würde. Da wird der Vater-Sohn-Konflikt verbunden mit der Identitätsfindung des Sprösslings und den Rachsüchtigkeiten anderer sowie das Glück auf Erden.
Darüberhinaus sind einige Ideen richtig gut, und sie werden es nicht nur durch den massiven Trashgehalt. Herkules` Begleiter etwa ist ein schmächtiges Kerlchen mit Brille und Hut, ein kleiner Mann, der nie in seinem Leben etwas Aufregendes erlebt hat. Die Kontrastbildung, die sich dann im Vergleich mit Herkules ergibt, verfehlt nicht seine Wirkung. Selbst einige Witze zünden von sich aus: da wird z.B. jemandem, der gerade einen Hot Dog bestellt, eine Kutsche gestohlen. Logischerweise läuft er mit dem unfertigen Hot Dog-Brötchen hinterher... aber auch der Besitzer des Hot Dog-Stands folgt ihnen, in einer Hand eine Gabel mit Krautsalat. Er lässt seinen Stand allein, nur um dem Kunden den Hot Dog fertig zu belegen. Das ist doch mal Kundenservice. Die Hetzjagd wird dann schön mit einer Großaufnahme beendet, in der der Hot Dog-Verkäufer den Krautsalat auf das Brötchen legt.
Ansonsten wirkt der Film aber eben nur auf der Trash-Schiene, also bei der ungewollten Komik. Die Dialoge sind arm, die Effekte grottenschlecht, Kulissen und Kostüme erinnern an Karneval, und Arnies Schauspielkunst erhebt sich zum König des Trashs. Gerade die Originaltonspur sollte man nicht verpassen, denn da kommt man aus dem Lachen nicht mehr heraus.
Die Landschaftsaufnahmen von New York sind ganz nett, im Kontrast dazu gibt es einen ziemlich abgeschlossenen Garten, der das Reich der Götter darstellen soll. Zeus hat einen Plastikblitz in der Hand und Amor hüpft mit tuckigen Schritten um Zeus` Thron. herum. Wenn man es nicht besser wüsste, würde man hier einen kitschigen Erotikfilm vermuten.
Anzumerken wäre zuletzt noch die griechische Musik, die den ganzen Film über immer wieder eingestreut wird, egal, ob wir uns im Göttergarten oder in New York befinden. Grundsätzlich ist die Musik halbwegs passend zum Geschehen, am Ende allerdings nimmt sie leicht penetrante Formen an. Wer griechische Volksmusik sowieso nicht ausstehen kann, dem dürfte wohl jeglicher Spaß am Film verloren gehen.
Was bleibt, ist eine überaus lustige Jugendsünde von unserem Terminator, die vor allem durch Kurzweil und ein paar nette Gimmicks glänzen kann. Rein filmisch ist "Herkules in New York" beinahe ein Desaster, aber langweilig wird`s eigentlich nie. Und mehr erwarten wir ja auch gar nicht:
Film:
Trashwert:
geteilt durch zwei
=
EuroVideo brachte eine nette DVD mit deutscher Synchronisation, synchronisiertem O-Ton UND - das ist das eigentlich Wichtige - Original-Arnie-O-Ton. Herrlich! Außerdem ist eine nicht mehr ganz aktuelle, ansonsten aber sehr interessante Arnie-Doku mit an Bord.
Originaltitel: Hercules in New York
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1970
Regie: Arthur Allan Seidelman
Darsteller: Arnold Schwarzenegger, Arnold Stang, Taina Elg, James Karen, Deborah Loomis, Ernest Graves, Tanny McDonald, George Bartenieff, Rudy Bond, Harold Burstein, Tony Carroll, Erica Fitz, Diane Goble, Merwin Goldsmith, Dan Hamilton, Richard Herd, Michael Lipton, Mark Tendler, Dennis Tinerino u.a.
Hei! All bi än Äktschn Star suhn!
Ich habe selten so einen unterhaltsamen Müll gesehen. Arnies Debüt ist eine Trashgranate sondersgleichen; viel mehr, als ich mir erträumt habe.
Zu befürchten war ein Langeweiler, der in seiner einfachen Stupidität nichts zu bieten hat als einen Hauptdarsteller, der damals noch als Mr. Universum beworben wurde und den Film durch sein Mitwirken zu nichts weiter als einem Werbetrailer für Muckis degradierte.
Und natürlich ist "Arnold Strong" nicht wegen seiner unglaublichen Schauspielkunst engagiert worden, sondern eben wegen seiner imposanten Erscheinung, die rein körperlich nicht besser hätte auf die Figur Herkules passen können. So gewaltig und beeindruckend sein Äußeres auch erscheint, in Sachen Film wirkt er hier eher wie ein frischgeschlüpftes Entenbaby bei seinen ersten Gehversuchen. Und kombiniert mit der absurd schrottigen Idee (Halbgott Herkules muckt gegen seinen zornigen Vater Zeus auf und stattet dem modernen New York einen Besuch ab) ergibt gerade das einen Leckerbissen für jeden Trashfilm.
Grundlegend kann man sagen, der Film ist eine einzelne Kausalkette, bestehend aus aufeinander aufbauenden, immer wieder neu aufkommenden Situationen. Diese Situationen entstehen dadurch, dass unser Herkules im heutigen New York (in Hinblick auf das Produktionsjahr also im New York von 1970) auffällt wie ein bunter Hund, und zwar eben durch seine ungewöhnliche Erscheinung (obwohl er sich schnell kleidet wie ein New Yorker), seinen beschränkten Geist, seine seltsame Art zu sprechen, seine konservativen Vorstellungen und sein fehlendes Gespür für Sitten und Normen.
Schnell stellen sich Freund und Feind heraus, Herkules schafft sich ein Umfeld, er wirkt wie ein Magnet auf seine Umgebung. Ziemlich zu Beginn trifft er schon seinen ersten Freund, der ihn auf seinen Wegen durch die aufregende Stadt begleitet und führt. Schon bald darauf hat er so etwas wie eine Freundin, und mit ihr und noch ein paar anderen zusammen erlebt er ein paar aufregende Tage und Wochen unter den Sterblichen.
Ist anfangs alles noch Spaß und Spiel, spitzt sich das Geschehen am Ende auf duale Weise zu. Denn Zeus schickt andere Götter auf die Erde, um Herkules zu bestrafen oder ihn zumindest überreden zu können, nach Hause zu kommen. Doch Zeus` Frau Hera mag Herkules nicht sonderlich, so dass sie die Rachegöttin Nemesis für ihre teuflischen Zwecke benutzt. Das hat dann wiederum Auswirkungen auf Herkules, der auf der Erde gerade an einem Wettbewerb im Gewichtheben teilnehmen will, usw. Wie gesagt, eine einzige Kausalkette.
"Herkules in New York" ist einerseits grundsimpel, andererseits nimmt er verblüffenderweise manchmal unglaublich komplexe Strukturen an, die man in einem solchen Film nicht erwarten würde. Da wird der Vater-Sohn-Konflikt verbunden mit der Identitätsfindung des Sprösslings und den Rachsüchtigkeiten anderer sowie das Glück auf Erden.
Darüberhinaus sind einige Ideen richtig gut, und sie werden es nicht nur durch den massiven Trashgehalt. Herkules` Begleiter etwa ist ein schmächtiges Kerlchen mit Brille und Hut, ein kleiner Mann, der nie in seinem Leben etwas Aufregendes erlebt hat. Die Kontrastbildung, die sich dann im Vergleich mit Herkules ergibt, verfehlt nicht seine Wirkung. Selbst einige Witze zünden von sich aus: da wird z.B. jemandem, der gerade einen Hot Dog bestellt, eine Kutsche gestohlen. Logischerweise läuft er mit dem unfertigen Hot Dog-Brötchen hinterher... aber auch der Besitzer des Hot Dog-Stands folgt ihnen, in einer Hand eine Gabel mit Krautsalat. Er lässt seinen Stand allein, nur um dem Kunden den Hot Dog fertig zu belegen. Das ist doch mal Kundenservice. Die Hetzjagd wird dann schön mit einer Großaufnahme beendet, in der der Hot Dog-Verkäufer den Krautsalat auf das Brötchen legt.
Ansonsten wirkt der Film aber eben nur auf der Trash-Schiene, also bei der ungewollten Komik. Die Dialoge sind arm, die Effekte grottenschlecht, Kulissen und Kostüme erinnern an Karneval, und Arnies Schauspielkunst erhebt sich zum König des Trashs. Gerade die Originaltonspur sollte man nicht verpassen, denn da kommt man aus dem Lachen nicht mehr heraus.
Die Landschaftsaufnahmen von New York sind ganz nett, im Kontrast dazu gibt es einen ziemlich abgeschlossenen Garten, der das Reich der Götter darstellen soll. Zeus hat einen Plastikblitz in der Hand und Amor hüpft mit tuckigen Schritten um Zeus` Thron. herum. Wenn man es nicht besser wüsste, würde man hier einen kitschigen Erotikfilm vermuten.
Anzumerken wäre zuletzt noch die griechische Musik, die den ganzen Film über immer wieder eingestreut wird, egal, ob wir uns im Göttergarten oder in New York befinden. Grundsätzlich ist die Musik halbwegs passend zum Geschehen, am Ende allerdings nimmt sie leicht penetrante Formen an. Wer griechische Volksmusik sowieso nicht ausstehen kann, dem dürfte wohl jeglicher Spaß am Film verloren gehen.
Was bleibt, ist eine überaus lustige Jugendsünde von unserem Terminator, die vor allem durch Kurzweil und ein paar nette Gimmicks glänzen kann. Rein filmisch ist "Herkules in New York" beinahe ein Desaster, aber langweilig wird`s eigentlich nie. Und mehr erwarten wir ja auch gar nicht:
Film:
Trashwert:
geteilt durch zwei
=
EuroVideo brachte eine nette DVD mit deutscher Synchronisation, synchronisiertem O-Ton UND - das ist das eigentlich Wichtige - Original-Arnie-O-Ton. Herrlich! Außerdem ist eine nicht mehr ganz aktuelle, ansonsten aber sehr interessante Arnie-Doku mit an Bord.
- kaiserfranz
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Hab die Review erst jetzt bemerkt. Gut gemacht, Vince, auch wenn die Filmwertung bei mir höher ausfällt. Der Kampf mit dem Typ im Bärenkostüm reißt den Film einfach komplett raus. Was haben die sich nur dabei gedacht? Arnie war ja noch nie der Überschauspieler, aber schlechter als in dem Film war er nie. Definitiv ein Highlight seiner Karriere!
Gruss
kaiserfranz
Gruss
kaiserfranz
Oma, bist du noch rüstig?
- SchizoPhlegmaticMarmot
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...wäre arnie nicht dabei,ich würde den film mit -10/10 bewerten.selten so ein scheiss gesehen.aber MIT arnie und dann auch noch mit O-Ton bekommt er ne 6/10,ich könnte tränen lachen sobald er(arnie) ins bild huscht und mit seinem urkomischen marsianer-englisch sich versucht zu verständigen !
PS:Die szene mit dem Bär ist wirklich ein knaller
PS:Die szene mit dem Bär ist wirklich ein knaller
- Sir Jay
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Re: Herkules in New York
In einem Schlefaz Interview meinte Kalkofe mal, dass selbstverständlich auch "Herkules in New York" heiß begehrt war für eine Ausgabe.
Anscheind aber hat Arnold persönlich sein Veto dafür eingelegt...
https://www.derwesten.de/panorama/so-en ... 99245.html
Jetzt konnte ich leider nicht herausrecherchieren, ob das nur speziell für Schlefaz galt oder generell für jegliche Ausstrahlung im Free-TV, aber in jedem Fall war mir vor allem nicht klar, dass Arnold persönlich die Rechte an dem Film hat und bestimmen kann, was mit dem geschieht
Anscheind aber hat Arnold persönlich sein Veto dafür eingelegt...
https://www.derwesten.de/panorama/so-en ... 99245.html
Jetzt konnte ich leider nicht herausrecherchieren, ob das nur speziell für Schlefaz galt oder generell für jegliche Ausstrahlung im Free-TV, aber in jedem Fall war mir vor allem nicht klar, dass Arnold persönlich die Rechte an dem Film hat und bestimmen kann, was mit dem geschieht
Re: Herkules in New York
Echt interessant, weil der Film lief ja schon häufiger im Free TV.
Anscheinend hat Arnie die Rechte an dem Film bei Ebay gekauft Wikipedia:
freeman
Anscheinend hat Arnie die Rechte an dem Film bei Ebay gekauft Wikipedia:
In diesem Sinne:On October 19, 2006, the San Francisco Chronicle reported that Premiere Pictures was auctioning off the rights to the film on eBay for a minimum bid of $550,000.[4]
freeman
- Sir Jay
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Re: Herkules in New York
zum glück hab ich den auf dvd - damals vom vince eingetauscht gegen Jackie Chan's Hong Kong doku
Re: Herkules in New York
Ja, da hast du durchaus den besseren Tausch gemacht. Hab meine HK-Städte-DVD aber auch immer noch! Nur glaub ich noch nie am Stück gesehen.
- Sir Jay
- Palmenkicker
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Re: Herkules in New York
ist eigentlich ein ganz kurzweiliges 50min Ding. Aber ich habe auch ein Faible für asiatische Metropolen
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