Kurzkommentar vom 09.01.2016:
Kurt Russell geht irgendwie immer. In diesem Fall wird er Zuschauer angezogen haben, obwohl die schon vorher wussten, dass etwas Generisches auf sie zukommen würde. Es dauert dann auch nicht lange, da legen sich Namen stilisiert unter die Charaktere, wie sie cool oder bedröppelt dastehen und Fotomotive bilden. Eine Gaunerchose, wie sie seit dem jungen Guy Ritchie im Buche steht. Und je länger „The Art Of Steal“ mit seinem langweilig konstruierten Titel andauert, desto mehr legt er sein Wesen als niedrig budgetierter „Ocean’s 11“-Abklatsch offen. Statt teurer Casinos liefern eben Seitengassen, Labore, Parkplätze und zugegeben ein schickes Apartment mit Wasserfall-Ausblick die Kulisse, statt lässigem Jazz-Funk wird undefinierbarer Brei gespielt, statt Matt Damon wird Matt Dillon serviert. Doch das Prinzip bleibt gleich: Gauner mit unterschiedlichen Ursprüngen raffen sich zusammen und bestehlen Bonzen, die nicht zu schätzen wissen, was sie haben.
Unterhaltungstechnisch geht das in Ordnung, solange man nicht erwartet, in irgendeiner Hinsicht überrascht zu werden. Die Inszenierung ist solide, das Tempo ausgewogen, nur ist es bei einer Trickkiste wie dieser problematisch, wenn man als Zuschauer immer schon weiß, welchen Joker die Regie als nächstes aus der Box hüpfen lässt. Es ist dann wirklich gut, dass man den menschlichen Faktor Schauspieler hat, denn obwohl dem Cast etwas Zweitklassiges anhaftet, hat er doch in Aktion ein bisschen was zu bieten und hilft über viele vorhersehbare Passagen hinweg. Skript und Regie alleine wären in ihrer grauen Einfallslosigkeit zum Scheitern verurteilt gewesen.
