Knight Moves - Ein mörderisches Spiel

Filme abseits des Actiongenres mit Actionhelden (irgendwie so in der Art).
Antworten
Benutzeravatar
McClane
Action Experte
Action Experte
Beiträge: 8433
Registriert: 07.10.2007, 15:02

Knight Moves - Ein mörderisches Spiel

Beitrag von McClane » 01.07.2024, 09:31

Knight Moves - Ein mörderisches Spiel

Bild

Originaltitel: Knight Moves
Herstellungsland: USA/Kanada/Deutschland
Erscheinungsjahr: 1992
Regie: Carl Schenkel
Darsteller: Christopher Lambert, Diane Lane, Tom Skerritt, Daniel Baldwin, Charles Bailey-Gates, Ferdy Mayne, Arthur Brauss, Blu Mankuma, Alex Diakun, Katharine Isabelle, Sam Malkin, Codie Lucas Wilbee, Joshua Murray, Frank C. Turner u.a.

Carl Schenkels Beitrag zum Serienkillerboom der 1990er. In „Knight Moves“ gerät Schachgroßmeister Christopher Lambert in das Visier eines Mörders, der ihn zu einem Spiel herausfordert. Einsatz sind die Leben junger Frauen, die der Killer ermordet. Allerdings gerät der Schachmaestro selbst ins Visier der Gesetzeshüter, auf deren Seite unter anderem Diane Lane, Tom Skerritt und Daniel Baldwin besetzt sind.

:liquid6:

Hier geht's zur Kritik
Jimmy Dix: "Du glaubst wohl nicht an die Liebe?" - Joe Hallenbeck: "Doch ich glaube an die Liebe. Ich glaube auch an Krebs." [Last Boy Scout]

Perry Van Shrike: "Look up 'idiot' in the dictionary. You know what you'll find?" - Harry Lockhart: "A picture of me?" - Perry Van Shrike: "No! The definition of the word idiot, cause that is what you fucking are!" [Kiss Kiss, Bang Bang]

Benutzeravatar
StS
Actioncrew
Actioncrew
Beiträge: 28737
Registriert: 04.10.2005, 21:43
Wohnort: Harsh Realm, Hannover

Re: Knight Moves - Ein mörderisches Spiel

Beitrag von StS » 01.07.2024, 09:33

Den hab ich schon ewig nicht mehr gesehen.
Hab ihn aber als brauchbar in Erinnerung.

Benutzeravatar
Vince
Actioncrew
Actioncrew
Beiträge: 20591
Registriert: 30.09.2005, 18:00
Wohnort: Aachen

Re: Knight Moves - Ein mörderisches Spiel

Beitrag von Vince » 01.07.2024, 16:23

Kurzkommentar vom 05.02.2019:

Mit seiner Tendenz zu kühler Optik, lasziven Posen und aufgebauschtem Schauspiel gehört "Knight Moves" sicherlich zu den archetypischen Thrillern der 90er Jahre. Seine zeitliche Nähe zu "Basic Instinct" ist kein Zufall; damals wurden funkelnden Großstädten gerne die verrückten Regeln von Psychopathen aufgedrängt (vgl. auch "Die Hard With A Vengeance", 1995; "The Game", 1997). Charaktere werden dann zu Spielfiguren, Polizeiermittlungen zu (teils blinden) Spielzügen, Stadtviertel zu Spielfeldern. Mittendrin rätselhafte Tatorte mit ungewöhnlich drapierten Leichen, die sich wie Bilderrätsel lesen lassen, mit deren Hilfe man sich als Zuschauer aktiv an der Auflösung des Whodunit versuchen und eine Wette mit dem Film eingehen kann: Wetten, ich errate den Mörder, bevor du ihn entlarvst?

In dieser Disziplin erweist sich Carl Schenkels Arbeit allerdings als wenig geübt, hält die Enthüllung doch in keiner Weise den großen Klassikern dieser Zeit (zB. "Sieben", 1995) stand, selbst wenn man dieses kleine Detail unbeachtet lässt, das einen schon recht früh auf das richtige Pferd tippen lässt. In der Schwarzweiß-Eröffnung mit blutroten Credits und bedrohlichem Orchester ist immerhin etwas Exzentrisches verborgen, das trotzdem einen gewissen Genuss nach Guilty-Pleasure-Art verspricht, gerade jetzt, da Jahrzehnte vergangen sind und man jene Dinge zu schätzen lernt, die es so heute nicht mehr gibt, weil sie mit der Zeit zum Klischee wurden oder politisch einfach nicht mehr tragbar sind: Daniel Baldwin etwa, der die Hauptfigur permanent auf dem Kieker hat, oder das etwas abschätzige Frauenbild, das abgesehen von einem halben Dutzend Bettgespielinnen lediglich eine Psychologin in einem als weich empfundenen Beruf (gerade im Kontrast zu den harten Hunden vom Polizeirevier) vorzuweisen hat, die sich dann auch noch in die bis zum Ende zum Kreis der Verdächtigen zählende Hauptfigur verliebt (ganz wie im wahren Leben, waren die Beiden zum Zeitpunkt des Drehs doch bereits miteinander verheiratet). Die Art und Weise, wie Christopher Lambert das Schachgenie darstellt, wird heute auch höchstens noch von Nicolas Cage in seinen weniger bekannten B-Movies gepflegt und ist somit ebenfalls zum seltenen Vergnügen geworden.

Für Feinkost-Experten hat "Knight Moves" also vermutlich nicht allzu viel zu bieten; im Direktvergleich mit den großen Thrillern seiner Zeit ist er völlig zu Recht untergegangen. Überhaupt das Schachspiel zum Aufhänger der Story zu machen, eine der ältesten Spiele-Metaphern der Geschichte, zeugt von einer platten, reißerischen Taktik, die bis ins hektische Finale hinein auch voll durchgezogen wird. Doch das soll nicht daran hindern, die ganze Farce in all ihrer 90er-Jahre-Herrlichkeit zu genießen.
:liquid6:

Antworten

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 5 Gäste