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Fatal Passion

Verfasst: 27.12.2009, 20:56
von freeman
Fatal Passion

Bild

Originaltitel: Portrait in Red
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1995
Regie: T.L. Lankford, Gib Toidi
Darsteller: Lisa Comshaw, Clayton Norcross, Cynthia Rothrock, Lawrence Tierney, Jim Hanks u.a.

Rebecca ist unterwegs in einer Bar. Auf Männerfang ist sie. Ein Designer für Postkartensprüche geht ihr auch prompt ins Netz. Sie schleppt ihn ab und will ihm daheim ihre Briefmarkensammlung zeigen. Es wird gepoppt und auf einmal benimmt sich Rebeccas Fickunterlage gehörig daneben. Er macht ihre Kunst runter. Rebecca malt nämlich. Zum Unglück des Typen nutzt sie dafür eher wenig Farbe. Vielmehr killt sie Arschlöcher wie ihn und nutzt sein Blut für ihre Gemälde. Das könnte ewig so weitergehen, würde in Form von Restaurantbesitzer Adam nicht auf einmal ein Typ vor Rebecca stehen, der nicht nur in ihre Möse will ... nein, er will auch ihre Titten kneten *lach*

Sagen wir es so: Das Konzept der männerkillenden Künstlerbraut ist definitiv nicht neu (Basic Instinct, ick hör dir trapsen), wird aber bei weitem nicht so häufig filmisch umgesetzt, wie man annehmen könnte. Blöderweise wird es in Fatal Passion konzeptionell, künstlerisch, darstellerisch und inhaltlich aber so vor den Baum gefahren, dass man teils gar nicht fassen kann, wie sinnlos man 90 Minuten seiner Lebenszeit auch verschwenden kann. Das beginnt bei Logikproblemen (gibt’s da in der Stadt keine ermittelnde Polizei?) geht über vollkommen miserabel gezeichnete Figuren (Rebecca geht einem nach 10 Minuten so dermaßen auf die Ketten, dass man(n) sich fast wünscht, jemand würde der immer mal eine einklinken, um sie wieder auf Spur zu bringen) und endet noch lange nicht bei wahrhaftig unterirdischen Dialogbonmots a la: Du willst doch auch nur meinen Körper. Das auf 90 Minuten gestreckt tut verdammt schnell verdammt weh. Zumindest versucht man gegen Ende mal ein etwas böseres Happy End zu lancieren, das aber überhaupt nicht funktioniert, weil Rebecca eben überhaupt nicht funktioniert. Diese soll eine Femme Fatale darstellen, eine Männerfresserin, eine eiskalt berechnende Killerbitch. Davon kann Lisa Comshaw wirklich nichts transportieren. Vielmehr beendet sie ein männliches Vorurteil, nämlich jenes, das große Titten automatisch sympathisch machen :lol: . Obendrein kann Frau Comshaw NULL Schauspielern, trägt die ganze Zeit die gleiche arrogante Fresse spazieren und sieht durchweg ein wenig sehr - sagen wir - verlebt aus. Zumindest hat sie keine Hemmungen und präsentiert alle 3 B’s. Immerhin etwas. Doch das ist im Grunde ja eigentlich alles egal, denn was werde ich schon von einem Film namens Fatal Passion erwartet haben? Letztendlich gab’s ja alles: Titten, Mumu, Arsch, ordentlich Blut und dämlichstes Schmierentheater. Was braucht man(n) schon mehr? Und so muten die Auftritte kleiner B-Recken schon fast wie ein echtes Sahnebonbon an! Da darf Standard B-Bösewicht Tim Abel (The Base) erst die Hauptdarstellerin nageln und wird danach selbst genagelt – ans Kreuz! Dann schaut der Bruder von Tom Hanks (Jim ist sein Name) vorbei und lässt einen kurz zweifeln, wie verzweifelt Tom Hanks denn in dieser Zeit gewesen sein könnte, dass er in so einem Stuss mitspielt. Und in einer etwas größeren Rolle erleben wir dann sogar Cynthia Rothrock! Ihre Rolle bestreitet sie vornehmlich in Dessous und ist ungelogen die schauspielerisch überzeugendste Darstellerin in diesem Schmuh. Und dazu muss sie nicht einmal kicken! Wobei man sich schon wünschen würde, dass sie am Ende einfach mal alle umkickt. Vor allem den wie blöde chargierenden Darsteller des Bruders von Rebecca. Dieser gehört zur Spezies der Schauspielschüler, die sogar darstellen können, wie ein Baum wächst. Gebt ihm bitte einen Oscar.

Was bleibt ist ein grandios langweiliger Thrillerversuch, der sich gerne an das Basic Instinct Schema anhängen möchte. Allerdings besitzt er weder dessen Doppelbödigkeit noch irgendeine andere Qualität dieses Ausnahmethrillers. Fatal Passion ist genau das, was der dämliche deutsche Titel (im Original Portrait in Red) andeutet: B-Gülle ins Quadrat. Zumindest mit großen Titten ... und einem interessanten (weil ungewohnt auf ihre Weiblichkeit reduzierten) Rothrockauftritt.
:liquid2:

In Deutschland läuft das gute Stück immer mal uncut ab 16 im PAY-TV wie aktuell auf Sky-Emotion, doch auch im Free TV rotierte das gute Stück bereits. In England findet man eine uncut DVD von Digital Video Dreams.

In diesem Sinne:
freeman

Verfasst: 28.12.2009, 08:19
von StS
Rothrock und "Weiblichkeit" - ich weiß ja nicht so ganz... :lol:
Danke für die Kritik - da mir aber bislang noch kein Film mit der "Dame" richtig zusagen konnte, hat der hier wohl ebenfalls keine Chance. :wink:

Verfasst: 28.12.2009, 20:23
von freeman
Rothrock und "Weiblichkeit" - ich weiß ja nicht so ganz...
:lol: :lol: :lol:

Ist freilich alles relativ gesehen. Nur im Vergleich zu ihren sonstigen Filmen liegt sie hier halt 60 Prozent ihrer Screentime in einem Bett und labert über Frauensachen wie Beziehungen ... schon ungewohnt. Tom Hanks hat für solche Richtungswechsel Oscars bekommen ;-)

In diesem Sinne:
freeman