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Gangster Chronicles

Verfasst: 03.09.2014, 09:11
von freeman
Gangster Chronicles

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Originaltitel: Pawn Shop Chronicles
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2013
Regie: Wayne Kramer
Darsteller: Elijah Wood, Norman Reedus, Paul Walker, Brendan Fraser, Vincent D’Onofrio, Matt Dillon, Thomas Jane, Lukas Haas, DJ Qualls, Rachelle Lefevre, Nicole Lovince, Chi McBride u.a.

Die “Gangster Chronicles” erzählen drei wunderbar schwarzhumorige, absolut unvorhersehbar verlaufende, abseitige und mit grandiosen Darstellern besetzte Kurzgeschichten um einen Ring, eine Pump-Gun und ein Medaillon. Mit dabei: Ein fantastisch aufspielender Paul Walker...
PS.: Ganz großer Spaß!
:liquid7:

Zur "Gangster Chronicles" Kritik

In diesem Sinne:
freeman

Verfasst: 30.09.2014, 09:57
von McClane
Ich war eher enttäuscht. Wayne Kramer hat zwar bei mir für "Running Scared" einen Stein im Brett, diese Episoden-Comedy ist aber alles andere als ein Glanzstück. Drei miteinander verzahnte Geschichten aus dem Süden, die viele bekannte Gesichter auffahren können, aber leider nicht vom Hocker reißen. Story Nr. 1 versucht sich in "Pulp Fiction"-Gewässern, vergisst nur dessen Wortwitz. Das brauchbarste ist noch Story 2, die zwischendurch ernstere Töne anschlägt, ein paar Twists zu verzeichnen hat, aber letzten Endes auch die Frage lässt, ob das Ganze nun witzig oder doch eine eher harte Rachestory sein sollte. Story 3 ist überlang und erzählt mäßig witzig die Geschichte eines gescheiterten Elvis-Imitators, den Brendan Fraser ziemlich gut spielt, was aber auch nicht darüber hinwegtäuscht, dass auch diese Episode kaum auf den Punkt kommt. Immerhin: Visuell erkennt man Kramers Können, die verspielt-lässige Inszenierung holt noch so Einiges aus dem Nichts an Drehbuch, aber komplett überdecken kann sie es nicht.

:liquid4:

Verfasst: 01.10.2014, 19:19
von StS
“At least Jesus didn’t write Battlefield Earth!”

Der oben zitierte Bumper-Sticker markiert den wohl besten Gag der schrägen 2013er Episodenfilm-Südstaaten-Crime-Comedy „Pawn Shop Chronicles”– gefolgt von einem köstlichen Dialog zwischen zwei (von Paul Walker und Kevin Rankin gemimten) „Tweekern“ über die Hintergründe und Motive ihrer „Mitgliedschaft“ bei einer Neonazi-Gruppierung (inklusive ihrer damit verbundenen persönlichen Ansichten). Der Streifen Wayne Kramers („the Cooler“) wartet mit unzähligen schrägen Typen, einer „verspielten“ Kamera- und Editingarbeit sowie einer erstaunlich namhaften Besetzung auf – zu der u.a. noch Matt Dillon, Brendan Fraser, Vincent D'Onofrio, Norman Reedus, Chi McBride, Elijah Wood, DJ Qualls, Pell James, Lukas Haas, Ashlee Simpson, Thomas Jane, Matt O'Leary und Rachelle Lefevre zählen – offeriert dem geneigten Betrachter (fernerdrein) diverse abgedrehte Ideen sowie zeitweise prima amüsant geartetes Entertainment, wird dabei jedoch nur selten den Eindruck los, einen Zacken zu „pseudo-cool“ daherzukommen und zugleich auch (berechnend) einen gewissen „Kult-Status“ anzustreben…

Das größte Problem des Werks stellt die Gegebenheit dar, dass die Qualität der erzählten Geschichten insgesamt nicht wirklich überzeugend genug ausgefallen ist: Während die erste Story von der überdrehten Präsentation gängiger Redneck-Klischees lebt und die zweite wohlige Erinnerungen an die „düsteren Abgründe“ von Kramer´s „Running Scared“ (2006) erweckt – einen eigentlich aber erst in ihrem Schlussakt „wahrhaft packen“ kann – entpuppt sich die dritte dagegen einfach nur als weitestgehend belanglos und mau, einer überraschend feinen Performance Frasers (als Elvis-Imitator) zum Trotz. Zusammengehalten wird das alles seitens einer gediegenen, sich um die beiden Besitzer des Titel-gebenden Pfandhauses rankenden Rahmenhandlung – worüber hinaus es verschiedene nette „Überschneidungen“ der einzelnen Plot-Stränge gibt und sich so einige (fern von subtil eingebundene) „religiöse Motive“ innerhalb des Verlaufs entdecken lassen. Man kann ihn sich also durchaus mal ansehen, den Streifen – das möglichst jedoch mit entsprechend angepassten bzw. heruntergeschraubten Erwartungen…

:liquid5:

Verfasst: 22.03.2015, 12:08
von Vince
Ziemlich krude montierter Episodenfilm von Stanley Kramer, der seine Großstadt-Groteske „Running Scared“ praktisch aufs Land verlagert und damit auch ein wenig den Ton: Obwohl der Mittelteil mit Elijah Wood (wieder im Psycho-Modus) vom Thema und dessen Darstellung her hart zu schlucken ist, setzt sich insgesamt der komödiantische Anteil klar durch. Paul Walker und Brendan Fraser haben die heftigsten Karikaturen erwischt: Während letzterer mit dem Elvis-Imitator das Pop-Culture-Icon schlechthin bedient und die tragische Figur, die dabei zum Vorschein kommt, durchaus ein wenig zu Frasers Werdegang passt, hinterlässt Walker als psychotisches Drogenwrack den intensivsten Eindruck im Ensemble, wobei er oftmals in Gefahr läuft, zu überziehen.
Kramer inszeniert höchst unterhaltsam und lässt einmal mehr sein Faible für märchenähnliche Konstellationen durchscheinen (die Barbershop-Sequenz ähnelt in ihrem absurden Ablauf einer Szenerie aus „Alice im Wunderland“). Auch deswegen entwickeln sich hier drei vollkommen abwegige Räuberpistolen, die sich schamlos aller möglichen Klischees bedienen und gewisse Schwächen in der Zusammenführung bergen, die allerdings auf der anderen Seite auch schwer unterhaltsam sind. Und natürlich bis in kleinste Nebenrollen ausgesprochen gut besetzt.
:liquid6: