Massive Talent

Filme abseits des Actiongenres mit Actionhelden (irgendwie so in der Art).
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Massive Talent

Beitrag von McClane » 18.04.2022, 19:24

Massive Talent

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Originaltitel: The Unbearable Weight of Massive Talent
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2022
Regie: Tom Gormican
Sprecher: Nicolas Cage, Pedro Pascal, Lily Mo Sheen, Sharon Horgan, Paco León, Tiffany Haddish, Ike Barinholtz, Neil Patrick Harris, Jacob Scipio, Alessandra Mastronardi, Joanna Bobin, Demi Moore, David Gordon Green u.a.

Irgendwo zwischen Fakt und Fiktion spielt Nicolas Cage in der Metakomödie „Massive Talent“ eine Version seiner selbst. Der finanziell klamme Altstar wird für eine Million Dollar für eine Geburtstagsparty in Europa gebucht. Kurz nach seiner Ankunft tritt jedoch die CIA an den Schauspieler heran, da sein schwerreicher Gastgeber angeblich ein international agierender Verbrecher und Entführer sein soll.

:liquid6:

Hier geht's zur Kritik
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Re: Massive Talent

Beitrag von StS » 18.04.2022, 19:29

Auf den freu ich mich. Der "deutsche" Titel ist aber mal wieder :roll:

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Re: Massive Talent

Beitrag von McClane » 18.04.2022, 21:15

Weil sich das Embargo geändert hat, ist der Text von der Startseite weg und der Thread hier jetzt ein Platzhalter. Der Starttermin hat sich auch geändert: 23. Juni.
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Re: Massive Talent

Beitrag von Vince » 19.04.2022, 07:44

Juhuu, mein Geburtstag :D

Auf den freu ich mich auch so ein bisschen.

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Re: Massive Talent

Beitrag von deBohli » 21.04.2022, 08:50

Huch, 23. Juni? Bei uns läuft der seit heute im Kino.
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Re: Massive Talent

Beitrag von Vince » 21.04.2022, 09:56

Da frag ich mich dann aber schon, wie es dann ein Embargo geben kann? Wenn wir jetzt hier einen Schweizer Autoren für Actionfreunde hätten, müsste der sich dann erst erkundigen, ob es in Deutschland ein Embargo für diesen Film gibt?

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Re: Massive Talent

Beitrag von deBohli » 21.04.2022, 11:04

Echt merkwürdig. Bei Schweizer Seiten wie Cineman oder OutNow sind die Kritiken online.
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Re: Massive Talent

Beitrag von kami » 21.04.2022, 18:40

Generell ist ein Rezi-Embargo, das nur ein Land betrifft, ziemlich idiotisch.

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Re: Massive Talent

Beitrag von McClane » 22.04.2022, 07:38

Vince hat geschrieben:
21.04.2022, 09:56
Da frag ich mich dann aber schon, wie es dann ein Embargo geben kann? Wenn wir jetzt hier einen Schweizer Autoren für Actionfreunde hätten, müsste der sich dann erst erkundigen, ob es in Deutschland ein Embargo für diesen Film gibt?
Nein, der Schweizer Autor müsste davon unabhängig sein (es sei denn, ihm wird die Sperrfrist schon direkt bei der Pressevorführung auferlegt, da er für ein deutsches Medium schreibt). Aber da es bei PVs Anwesenheitslisten gibt, kann der Verleih bzw. die Presseagentur nachvollziehen, wer wo drin war. In diesem Fall war auch noch eine vorige Anmeldung nötig, was es noch einfacher macht.

Natürlich ist diese Regelung wenig sinnig, aber wenn es in der Schweiz einen anderen Verleiher nimmt, dann juckt den die Verschiebung in Deutschland nicht. Ursprünglich sollte "Massive Talent" gestern auch hier starten, das ursprüngliche Embargo ging bis 14. April und hat sich kurz vor Ostern geändert, was ich nicht mitbekam, weil die Info nur an Webmaster/Chefredakteur freeman ging.

Die großen internationalen Verleiher machen ja meist Day-and-Date-Starts, dann ist da Einheit angesagt. Ich kann mich noch erinnern, dass "Stirb langsam 5" im asiatischen Raum eine Woche vor dem Rest der Welt anlief und viele der großen internationalen Medien ihre dortigen Korrespondeten reingeschickt haben, weil sie so früher berichten konnten.

Ab morgen läuft aber auch die neue Sperrfrist für "Massive Talent" aus.
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Re: Massive Talent

Beitrag von McClane » 24.04.2022, 23:57

Nun durfte die Kritik offiziell in Dschörmany erscheinen
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Re: Massive Talent

Beitrag von freeman » 25.04.2022, 20:12

Die großen internationalen Verleiher machen ja meist Day-and-Date-Starts, dann ist da Einheit angesagt. Ich kann mich noch erinnern, dass "Stirb langsam 5" im asiatischen Raum eine Woche vor dem Rest der Welt anlief und viele der großen internationalen Medien ihre dortigen Korrespondeten reingeschickt haben, weil sie so früher berichten konnten.
Absolut, deshalb hatte sich die Cinema immer ihren Scott Orlin warm gehalten. Der hat immer die Ami-Premieren mitgenommen und das Blatt hatte meist zu allen Filmen zum deutschen Start eine valide Kritik.

Das Hin und Her um Massive Talent habe ich auch nicht wirklich verstanden. Zumal die Schweiz ja nun auch noch der gleiche Sprachbereich ist. Obendrein erfolgte die Verschiebung (von Embargo und Film) ohne Angabe von Gründen. Allgemein ist aber die Embargo-Handhabung manches mal sehr eigenartig. Highlight sind für mich so Einlagen wie jene rund um den Start von Morbius. Da wurde ein Embargo draufgeknallt, dass imo erst einen Tag vor oder sogar erst direkt am Startdonnerstag auslief. Und Embargos umfassen auch Meinungsäußerungen wie ein kleines Twitterposting der Art "ist jetzt net so gut". Eine Woche vor Start fand dann jedoch ein Fanscreening mit Leto als Gast in Berlin statt und da gabs freilich für niemanden ein Embargo. Es konnte also munter rumposaunt werden, wie misslungen der Streifen geworden ist. Und die Filmjournalie durfte sich auf die Lippen beißen :lol:

In diesem Sinne:
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Re: Massive Talent

Beitrag von Vince » 25.12.2022, 08:22

Mit der Attestierung von Talent geht fast immer auch eine Behauptung von dessen Verschwendung einher. Je massiver das Talent, desto tragischer der Werdegang des Talentierten; insbesondere, wenn es sich um einen gestandenen Profi wie Nicolas Cage handelt.

Dessen umfangreiches Wirken der 2010er und 2000er wird in der selbstreferenziellen Meta-Parodie „The Unbearable Weight of Massive Talent“, die eher eine Abhandlung über Cages massive Persönlichkeit als über sein Schauspieltalent geworden ist, tunlichst gemieden. Vielmehr sind es „Con Air“, „The Rock“ und „Face/Off“, deren Memorabilia hier im Glaskasten ausgestellt werden – manchmal im übertragenen Sinne, manchmal auch wörtlich.

Entgegen eines Jean-Claude Van Damme, der bereits 2008 mit „JCVD“ sein Abbild eines Actionhelden selbstironisch durch den Zerrspiegel geschleift hatte, lässt sich ein Nicolas Cage aber kaum über einen einzelnen Rollentypus oder ein Genre definieren, somit also auch kein reiner Genrefilm über ihn realisieren. Es ist vielmehr er selbst, samt seiner Ticks, seiner Begeisterung für allerhand Kulte, der zwangsläufig im Zentrum stehen muss. Pedro Pascal ist es zwar, der in „Massive Talent“ Cages größten Fan spielt, doch er hat unvorhergesehene Konkurrenz: nämlich Cage selbst.

Wo Cage mit seiner Begeisterung für obskure Randbereiche der Kunst sein direktes Umfeld (mitsamt der eigenen Familie) überstrahlt, wo sich also der Star im planetaren System zur alles verschluckenden Sonne entwickelt, da lodert dieser Film lichterloh. Flammende Plädoyers für „hundert Jahre alte deutsche Stummfilme“ und leidenschaftlich vorgetragener Instant-Jazz („Nic Fuckiiiiiiyeaooowww-wow-Cage!“) inbegriffen. Gerade Cage im hitzigen Austausch mit seinem Alter Ego der Achtziger debattieren zu sehen, ist nicht einfach ein schräges Gimmick zum Austesten von De-Aging-Software, sondern eine erwärmende Visualisierung der alles verschluckenden Sonne, denn die Umwelt spielt in diesen Momenten keine Rolle mehr. Nur Cage spielt eine. Nein, er tanzt sie... mit sich selbst als Partner.

So sehr er sich als begnadeter Schauspieler und magnetisierende Persönlichkeit für einen Meta-Ausritt dieser Art anbietet, so sehr kollidiert er mit den Story-Basics, die ein Spielfilm normalerweise liefern sollte. Cage und Pascal ergeben zwar ein unheimlich knuddeliges Pärchen mit toller Chemie, sie bedienen definitiv alle Grundlagen für eine gut balancierte Buddy Comedy, doch wie könnte man einen Nicolas Cage in ein einen gewöhnlichen Plot zwängen? Tom Gormican tut gut daran, die verzweifelte Suche nach einer sinnvollen Filmhandlung als Problemstellung in das Drehbuch einzuarbeiten, nur leider gelingt es ihm nicht vollständig, sich von der realen Problematik dahinter zu lösen. Nur weil er explizit signalisiert, dass er nicht weiß, wohin die Reise führen soll, löst das noch nicht das eigentliche Problem. All die Swimming Pools, der Sonnenschein und die Partys bringen etwas Träges in die Handlung, das nach der Erleuchtung der Figuren mit Autorasereien und anderen Action Pieces gestützt werden soll, ein festgesetztes Ziel bleibt die Navigationsanzeige aber schuldig. Wenn auch genau das zum Meta-Konzept gehört, ist es letztlich auch ein Mangel des Films, der vielmehr in Details und einzelnen Sequenzen brilliert, weniger als Gesamtwerk.

Elvistollen, Beatles-Platten, Schlangenlederjacken, Vampirzähne und Rock'n'Roll... wenn man die ersten Dekaden von Nicolas Cages Karriere durchblättert, stellt man schnell fest, dass er es war, der seinen Filmen einen Stempel aufdrückte und nicht umgekehrt. Das hat sich im Grunde auch bei seinen Auftritten der letzten Jahre der Fall nicht geändert, als die Geldsorgen des Stars der Allgemeinheit vertrauter waren als seine Filme. Tom Gormican findet mit dem ziellosen Buddy Adventure auf Abwegen nicht immer die richtigen Worte, um es auszudrücken... aber in einigen Momenten kommt er der Faszination „Nicolas Cage“ erstaunlich nah.

:liquid6:

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Re: Massive Talent

Beitrag von freeman » 10.01.2023, 19:54

Imo ein Wohlfühlfilm, wie er im Buche steht. Cage und Pascal sind ein super Gespann, der Rest drumherum zum Vergessen egal. Leider zieht sich der Film im Mittelteil, tritt auf der Stelle. Cages Selbstironie - die Treffen mit seinem jungen Wild-at-Heart-Ich (das Arthouse-Ich?) sind nur steil. Ich hätte btw. noch ein weiteres Ich eingebaut, das Mainstream-Action-Ich. Das hätte in den Actionszenen mit losrocken können. -, der Humor, das Metagetue, der klasse LSD-Trip, die tolle Optik... hat mir alles sehr zugesagt.
:liquid7:

In diesem Sinne:
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Re: Massive Talent

Beitrag von Vince » 13.01.2023, 19:04

Ja, das mit dem Action-Ich hab ich mir auch gedacht. Vielleicht mit John Cusack und John Malkovich als Engelchen und Teufelchen auf der Schulter. ;) Der Film hätte generell visuell noch etwas verrückter sein dürfen, dann wäre es wirklich rund gewesen.

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Re: Massive Talent

Beitrag von deBohli » 02.02.2023, 08:20

Ich gehe mit den 6er-Wertungen mit. Aus dem Tagebuch:

Ja, die Leute haben alle recht, wenn sie das Gespann Nicolas Cage und Pedro Pascal loben. Diese zwei sind zusammen zum Verknallen süss. Leider aber beschränkt sich Tom Gormican in seinem Vehikel «The Unbearable Weight of Massive Talent» nicht auf diesen Freundschaftsaspekt, sondern stopft Familiendrama, Meta-Zauberei und Agenten-Action in die Laufzeit.
Das wirkt unausgegoren und packt selten, dafür kriegt man Lust sich älteren Cage-Produktionen zu widmen und die eigene Favoritenliste zu Filmen aufzufrischen.
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