DogMan

Filme abseits des Actiongenres mit Actionhelden (irgendwie so in der Art).
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DogMan

Beitrag von McClane » 03.03.2024, 13:57

DogMan

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Originaltitel: Dogman
Herstellungsland: USA/Frankreich
Erscheinungsjahr: 2023
Regie: Luc Besson
Darsteller: Caleb Landry Jones, Jojo T. Gibbs, Christopher Denham, Clemens Schick, John Charles Aguilar, Grace Palma, Iris Bry, Marisa Berenson, Lincoln Powell, Alexander Settineri, Michael Garza u.a.

Aus dem Leben eines Hundemannes: „DogMan“ von Regisseur, Drehbuchautor und Produzent Luc Besson setzt sich bewusst zwischen alle Stühle und Genres. Caleb Landry Jones spielt den titelgebenden Außenseiter, der im Verhör seine ungewöhnliche Lebensgeschichte erzählt, dessen beste Freunde Hunde sind, die in diesem Film famose Tiertricks vorführen.

:liquid6:,5

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Re: DogMan

Beitrag von StS » 10.04.2024, 09:01

@ Nils: In Deiner Kritik hast Du geschrieben, der Film geht 150 Minuten... dabei läuft er unter 115 :wink:


Luc Besson´s „Dogman“ (2023) ist ein eigenwilliger Film, der inhaltlich sowie von der vermittelten Stimmung her (wie man im Englischen sagen würde) all over the place ist. Besson gibt an, die Idee zu dem Streifen sei ihm gekommen, als er mal von einem Fünfjährigen las, der von seiner Familie in einem Käfig gehalten worden war. Das Traumatische der Situation und wie der Junge eben jene wohl verarbeiten können würde interessierte ihn – worüber hinaus man unweigerlich das Gefühl hat, dass er sich bei der Gestaltung seiner Titelfigur zudem von Todd Phillips' „Joker“ hat inspirieren lassen…

Erneut glänzt Caleb Landry Jones mit einer stimmigen, facettenreichen Performance in einer ordentlich ausgestalteten Rolle – während die Nebenparts durch die Bank weg oberflächlich geartet daherkommen und dabei entweder „blass“ verbleiben oder „over the Top“ anmuten. Es geht um Themen wie Missbrauch, Identitätsfindung und Zugehörigkeit. Geborgenheit findet der Hauptprotagonist in der Gesellschaft von Hunden – und diese Verbindung nimmt im Verlauf (im Bereich der Fähigkeiten der Tiere sowie der Kommunikation mit ihnen) fast schon „märchenhafte Züge“ an…

Vieles ist merklich „uneben“: Mal humorig, oft düster, tragisch und ernst, mal comichaft-unrealistisch (etc.). Manchen Momenten/Elementen gesteht Besson überdies zu viel Zeit und Raum ein – á la eine Gesangseinlage, bei der das komplette Lied ausgespielt wird, oder ein Theaterbesuch – während seine Infusion von Religion in das Ganze u.a. in einem unnötigen, üblen Schlussmoment gipfelt. Der regelmäßige Wechsel zwischen Stimmungen und Genres funktioniert einfach nicht optimal – aber CLJ und die Hunde sind stark und Besson hat gritty Action (wie damals bei „Nikita“ und „Léon“) noch immer drauf…

Kurzum: Ambitioniert und mit verschiedenen gelungenen Szenen aufwartend – aber unverkennbar flawed

gnädige knappe :liquid6:

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Re: DogMan

Beitrag von McClane » 10.04.2024, 09:09

Shit, war wohl ein Vertipper (1 Std. 50 / 150).

Die "Joker"-Vergleich kann ich, wie ich schon schrieb, aber kaum verstehen. Sind zwar beides Außenseiter, die sich gern verkleiden, aber da hört es dann auch schon auf. Arthur Fleck vergöttert seine toxische Mutter, der DogMan hasst den toxischen Vater, Arthur sucht das Rampenlicht und die Berühmtheit, der DogMan möchte in Ruhe gelassen werden (trotz Theater- und Drag-Auftritten, die er aber aus anderen Gründen absolviert), Arthur findet immer Spaß am Töten und wird zum Superschurken, der DogMan tötet quasi nur in Notwehr und ist eher ein verquerer Superheld.
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Re: DogMan

Beitrag von StS » 10.04.2024, 09:23

McClane hat geschrieben:
10.04.2024, 09:09
Die "Joker"-Vergleich kann ich, wie ich schon schrieb, aber kaum verstehen. Sind zwar beides Außenseiter, die sich gern verkleiden, aber da hört es dann auch schon auf. Arthur Fleck vergöttert seine toxische Mutter, der DogMan hasst den toxischen Vater, Arthur sucht das Rampenlicht und die Berühmtheit, der DogMan möchte in Ruhe gelassen werden (trotz Theater- und Drag-Auftritten, die er aber aus anderen Gründen absolviert), Arthur findet immer Spaß am Töten und wird zum Superschurken, der DogMan tötet quasi nur in Notwehr und ist eher ein verquerer Superheld.
Ins Detail gehend gebe ich Dir Recht, so wie Du das aufgeschlüsselt hast - aber wegen der Außenseiter-Sache, dem Schminken und zum Teil der Gefühlslage/Stimmung rund um die Figur kommt es einem irgendwie unweigerlich in den Sinn bei dem Film. Besson hat irgendwann mal gesagt, dass er den Vergleich auch nicht ganz nachvollziehen kann - er "Joker" aber sehr gern mögen würde...

Und nun kommt bei Arthur in Teil 2 auch noch Musical/Theater mit ins Spiel. Da schließt sich der Kreis dann quasi - mit dem hier mit drin :lol: :wink:

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Re: DogMan

Beitrag von Vince » 10.04.2024, 18:36

Die Joker-Assoziationen hatte ich aber auch gar nicht. Ich musste da eher an so Gestalten wie Willard denken, teilweise auch an gewisse Aspekte von "Ghost Dog" oder vergleichbaren Außenseitern, aber die Bezüge zum Joker sind mir zu vage, da überwiegend recht deutlich die Unterschiede.

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Re: DogMan

Beitrag von freeman » 10.04.2024, 19:35

Also mir waren Vergleiche Rille und ich habe mich in einfach in den Film fallen lassen, was mir sehr gut gelang. Das lag vor allem an dem grandios aufspielenden Caleb Landry Jones und seinen großartigen Co-Stars, den klasse dressierten Doggos! Einfach nur großartig. Den Rest empfand ich als mal kitschiges, mal düsteres, mal humoriges, mal dramatisches Märchen mit ebensolchem Figureninterieur, das der jeweiligen Stimmung entsprechend mal zurückhaltender und mal überdrehter spielte. Eine gewisse Episodenhaftigkeit kann der Film so nie überspielen, will er aber auch sichtlich nicht. Eric Serras Score passte sich ebenfalls immer passend an die Stimmungen an. Ein in meinen Augen schöner Film. Mit vielen Wahrheiten über die Bestie Mensch.
:liquid8:

In diesem Sinne:
freeman

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