Die Geschichten aus der Gruft - Tales from the Crypt
Verfasst: 13.10.2006, 00:20
Zunächst: Fred ist gesperrt und nur der Serie vorbehalten! Diskussionen, Fragen, Lob und Tadel bitte in unseren Serienfred, da ich vermutlich hier noch Erweiterungen durchführen werde, immerhin brauchen wir ja alle Folgen ... Falls Ergänzungen weiterer Folgenreviews vorhanden sind, PN an mich, ich pflege sie dann ein ...
Die Geschichten aus der Gruft - Tales from the Crypt
Hallo ihr süßen Kinderchen. Unsere heutige Leichenkammergeschichte ist voll von Habgier und ekelerregendem Sex und einer Gewalt, die einen eher ans Übergeben denken lässt. Begleitung der Eltern wäre wohl angebracht! Also dann, begleitet eure Eltern nach draußen, damit wir uns amüsieren können ... Hihihihihihihi
So oder so ähnlich begrüßte uns der Cryptkeeper zwischen 1989 und 1996 regelmäßig zu seinen kleinen Betthupferln voll von Sex, Gewalt, Blut, sardonischem Witz und abgefahrenen Schlusspointen. Wer der Cryptkeeper ist? Na er hier:
und er verkleidet sich gern:
und er fungiert als Host der Serie: "Geschichten aus der Gruft"!
Ersonnen wurde diese von William M. Gaines, seines Zeichens Sohn von M.C.Gaines, der 1933 mehr oder weniger durch Zufall das Comicbusiness begründete, indem er die Comicseiten der - von seiner Familie gelesenen - Tageszeitung auf Taschenformat faltete, einen 10 Cent Preisbutton darauf pappte und damit einen Achtungserfolg landete, da sich dieses "neue Format" wirklich verkaufte! Das war 1933. Bald begründete M.C.Gaines einen Verlag für eigene "erzieherische" Comics und hatte damit ebenfalls großen Erfolg. Sein Sohn William trat schnell in seine Fußstapfen und orientierte sich in Richtung unterhaltende Comics. Es gelang ihm schnell, eine Riege hochklassiger Zeichner um sich zu versammeln und er lancierte 1947 die Serie: "Crime Patrol" in deren 15. Folge (das war 1949) erstmals der Cryptkeeper auftauchte. Er kam bei den Lesern hervorragend an und erhielt 1950 seine eigene Serie: "The Crypt of Terror". Die vierte Ausgabe erhielt dann den Namen, unter dem man die Serie noch heute kennt: "Tales from the Crypt".
Kurz darauf testete Gaines auch die Figur des Vault-Keepers in der Reihe "War against Crime". Auch diese Figur kam hervorragend an und hatte die Serie "Vault of Horror" zur Folge, die wie die "Tales from the Crypt" Vorlagen für die Fernsehserie liefern wird! Gaines startete daraufhin verschiedenste Serien, die im Horror und Fantasybereich angesiedelt waren und landete Erfolg um Erfolg. So: "Haunt of Fear", "Two Fisted Tales", "Crime Suspenstories" usw. (die ebenfalls alle Vorlagen für die Serie liefern werden!). Doch bald gab es extreme Problem: Ein 11jähriger hatte bei einem Überfall eine Frau getötet! Die Schuldigen waren schnell ausgemacht: Es mussten die bösen Horrorcomics und Comics allgemein sein, die die Jugend verdarben. So trat am 26.10.1954 der Comic Code in Kraft und das bedeutete vor allem eines: Zensur! Das war das Aus für den Cryptkeeper, denn freilich bekam man die vor Gore und schrägen Ideen nur so strotzenden Comics niemals durch die Prüfbehörden und die zensierten Varianten hatten jeglichen Zündstoff verloren. Im Februar 1955 hatte der Cryptkeeper seinen letzten "offiziellen" Auftritt und verschwand fortan von der Bildfläche.
1972 versuchte man im Kinobereich an die früheren Erfolge anzuknüpfen und drehte mit "Geschichten aus der Gruft" einen ersten Realfilm, der episodisch angelegt war und von Freddie Francis stammte. Die Fortsetzung "Vault of Horror" von Roy Ward Baker war dann der letzte Versuch, denn Gaines entzog den Produzenten seine Erlaubnis weitere Geschichten zu verfilmen, da seiner Meinung nach die Comics und ihre Geschichten durch diese Filme extrem verfälscht wurden. Auch der Film "L.I.S.A. - der helle Wahnsinn", der sich in seiner Grundidee auf ein "Tales from the Crypt" Comic bezog, verstärkte Gaines in seinem Vorhaben, die Rechte an seinen Geschichten nicht mehr herauszurücken. Dementsprechend lange dauerte es, bis es Joel Silver gelang, Gaines die Rechte an weit über 500 Comicgeschichten "abzuschwatzen" und sie für eine TV Serie zu adaptieren.
Der Cryptkeeper mit seinen "TV-Vätern". Von links: Donner, Silver, Zemeckis, Hill
Die Geschichten der seit 1989 laufenden Serie funktionieren eigentlich immer nach dem gleichen Schema: Zunächst bekommen die Fans eine nette Kamerafahrt in die Gruft des Cryptkeepers (den man aus dem Wust aus "Moderatoren" der verschiedenen Comicserien als den prominentesten auserkor) geboten, die von Randy Elfmans Score trefflich untermalt wird. Hier treffen wir dann auf den Cryptkeeper, der gerade mit irgend etwas sehr Morbidem beschäftigt ist. Dann holt er ein Buch hervor und lässt einen kurzen verbalen Appetizer vom Stapel, der uns darauf vorbereitet, was uns nun erwarten wird. Es folgt ein knapp 20-23minütiger Kurzfilm, der dann alle möglichen Genres abdecken kann: Thriller, Horror, Western, Detektivgeschichten, Pseudodokumentationen, Trickfilm, Kriegsfilm oder ein Martial Arts Movie. Nichts muss, alles kann. Haben wir die Geschichte durchgestanden und sind nicht vor Angst in unserem Sofa versunken oder haben uns ins Bett geflüchtet, fasst der Cryptkeeper noch einmal die Moral der Geschichte auf seine ganz eigene Weise zusammen und schmeißt uns mit seinem kaputten Lachen aus seinen Gemäuern. Dieses Konzept bewährte sich recht schnell und ließ die Geschichten aus der Gruft zu einem wirklich netten Erfolg für seine Produzenten werden. Dabei hatte man das Ganze zunächst als einen episodischen Kinofilm geplant, ging davon aber recht schnell ab, weil damalige "Konkurrenzprodukte" wie "Katzenauge" oder "Unheimliche Schattenlichter" extrem schlecht in den Kinos liefen. Dennoch werden zum Beispiel die ersten drei Episoden der ersten Staffel in Deutschland zumeist in Form des Filmes "Im Horrorkabinett" präsentiert, was noch heute auf diese angedachten Pläne verweist. Doch dann gelang es den Produzenten den Fernsehsender HBO an Bord zu holen. Dieser Pay TV Sender unterlag und unterliegt keiner Überprüfung durch amerikanische Zensurbehörden, weswegen man auch heiße Eisen wie Sex, Gewalt, Splatter und Drogenkonsum einbauen konnte und damit den idealen Nährboden für diese "strange" Serie hatte!
Diese Freiheit der Serie und der überbordende Wille zur politischen Unkorrektheit drang vielen Menschen zu Ohren und so gelang es schnell eine unglaubliche Menge an damaligen Talenten und Altmeistern vor und hinter der Kamera zu versammeln. Jan deBont arbeitete als Kameramann, Michael Kamen, Ry Cooder, James Horner und Alan Silvestri schrieben die Musik. Das Hauptthema kam vom Meister der schrägen Töne himself: Danny Elfman (Tim Burton Stammkomponist). Auch die Drehbücher kamen von echten Könnern: Walter Hill, Brian Helgeland (Payback) und Andrew Kevin Walker (Sieben und 8 MM) sprechen dabei eine deutliche Sprache. Und auch die Regisseure sind nur vom Feinsten: Richard Donner (Lethal Weapon), Walter Hill (Nur 48 Stunden), Robert Zemeckis (Zurück in die Zukunft), Mary Lambert (Friedhof der Kuscheltiere), Tom Holland (Hellraiser II), Stephen Hopkins (Predator II), Tobe Hooper (Poltergeist), Russell Mulcahy (Highlander) oder die Regiedebütanten Tom Hanks, Arnold Schwarzenegger und Michael J. Fox! Darstellerisch wird hier ebenfalls alles aufgefahren, was damals Rang und Namen hatte: Tom Hanks, Arnold Schwarzenegger, Mark Dacascos, Larry Drake, Michael J. Fox, Patricia Arquette, Steve Buscemi, M. Emmet Walsh, Kirk Douglas, Humphrey Bogart!!!!, Lance Henriksen, Michael Ironside, Andrew McCarthy, Tim Curry, Whoopie Goldberg, John Rhys-Davis, James Remar, Malcom McDowell, Tim Roth, Dan Ayckroyd, Tia Carrere, Joe Pesci und und und ... die Liste wäre fast endlos fortzusetzen.
Dennoch bürgen große Namen nicht immer für Qualität. So auch hier. Denn auch bei den "Geschichten aus der Gruft" gibt es - wie immer bei derartigen Serien, die aus komplett abgeschlossenen, eigenständigen Episoden bestehen - Folgen aller Couleur: manche wollen einfach nicht funktionieren, andere sind durchschnittlich und wieder andere rocken einfach alles in Grund und Boden. Die absoluten Highlights entstanden in der Phase um Staffel 3 und 4, während die vorherigen und nachfolgenden Staffeln recht durchwachsen ausfielen. Richtig schlecht war allerdings nur die 7 Staffel, die irgendwie nicht funktionieren wollte, recht billig wirkte und stark von dem Starauftrieb wegging, der die vorhergehenden Staffeln auszeichnete.
Das absolute Highlight der Serie stellt Folge 80 und damit die Abschlussepisode der 6. Staffel dar. Diese stammt von Robert Zemeckis, der diese Episode komplett aus First Person Sicht inszenierte und sie als Hommage an die schwarze Serie und diverse Hardboiled Detektivgeschichten des klassischen Hollywoods anlegte. Eigens hierfür erweckte er mit aufwändigen Special Effects Humphrey Bogart zum Leben, der hier die Hauptfigur gibt und den man freilich nur dann sieht, wenn die Kamera in Spiegel usw. blickt. Abgerundet wird dieses Ereignis von dem Auftritt Isabella Rossellinis, die sich hier quasi posthum dafür rächen darf, dass Bogart einst ihre Mutter (die große Ingrid Bergman) in Casablanca sitzen ließ! Diese Episode namens "Tote leben länger" (You, Murderer) ist eine wahre Sternstunde des Pantoffelkinos und wird eigentlich überall als unumstrittenes Highlight der Serie anerkannt. Die Serie selbst gestaltet sich zumindest meistens als sehr unterhaltsames, schwarzhumoriges Betthupferl mit grandios politisch unkorrekten Storys und Hauptfiguren.
Episodenführer:
Kinofilme:
Ritter der Dämonen
Bordello of Blood
Das Ritual - als Element der Serie NICHT zu erkennen, da der Film bei Testvorführungen so schlecht ankam, dass man alles herausschnitt, was ihn irgendwie zu einem Teil der Tales from the Crypt gemacht hätte!
Ableger:
Tales from the Cryptkeeper (1993) kindgerechte! Animationsserie
Secrets of the Cryptkeeper's Haunted House - eine Kindergameshow!!
Perversions of Science (1997) setzte auf Science-Fiction-Inhalte, verschwand aber schnell von der Bildfläche.
Season 1
The Man who was Dead
And all through the House
Dig that Cat ... He's real gone
Only Sin Deep
Lover Come Hack to Me
Collection Completed
Season 2
Dead Right
The Switch - Das Tauschgeschäft
Cutting Cards - Spielerehre
'Til Death
Three's a Crowd
The Thing from the Grave
The Sacrifice
For Cryin' Out Loud
Four-Sided Triangle
The Ventriloquist's Dummy - Die Bauchrednerpuppe
Judy, You're Not Yourself Today
Fitting Punishment
Korman's Kalamity
Lower Berth
Mute Witness to Murder
Television Terror
My Brother's Keeper
The Secret
Season 3
The Trap
Loved to Death
Carrion Death
Abra Cadaver
Top Billing
Dead Wait
The Reluctant Vampire
Easel Kill Ya
Undertaking Palor
Mournin' Mess
Split Second - Aus eins mach zwei
Deadline - Nur die Story zählt
Spoiled
Yellow
Season 4
None But the Lonely Heart
This'll Kill Ya
On a Dead Man's Chest
Seance
Beauty Rest
What's Cookin'
The New Arrival - Der Nachfolger
Showdown
King of the Road
Maniac at Large
Split Personality - Doppelt genäht hält besser
Strung Along
Werewolf Concerto
Curiosity Killed
Season 5
Death of Some Salesmen
As Ye Sow
Forever Ambergris
Food for Thought
People who live in Brass Hearses - Zwischen Müll und Leichenwagen
Two for the Show
Well Cooked Hams
Creep Course
Came the Dawn
Oil's Well That Ends Well
Half-Way Horrible
Till Death Do We Part
Season 6
Let the Punishment fit the Crime - Hart aber gerecht
Only Skin Deep
Whirlpool
Operation Friendship
Revenge Is the Nuts
The Bribe
Der Todeskäfig - The Pit
The Assassin
Staired in Horror
In the Groove
Surprise Party
Doctor of Horror
Comes the Dawn
99 & 44/100 Pure Horror
You, Murderer
Season 7
Fatal Caper
Last Respects
A Slight Case of Murder
Escape
Horror in the Night - Armer Nick
Cold War
The Kidnapper
Report from the Grave
Smoke Wrings
About Face
Confession
Ear Today... Gone Tomorrow
The Third Pig
Die Geschichten aus der Gruft - Tales from the Crypt
Hallo ihr süßen Kinderchen. Unsere heutige Leichenkammergeschichte ist voll von Habgier und ekelerregendem Sex und einer Gewalt, die einen eher ans Übergeben denken lässt. Begleitung der Eltern wäre wohl angebracht! Also dann, begleitet eure Eltern nach draußen, damit wir uns amüsieren können ... Hihihihihihihi
So oder so ähnlich begrüßte uns der Cryptkeeper zwischen 1989 und 1996 regelmäßig zu seinen kleinen Betthupferln voll von Sex, Gewalt, Blut, sardonischem Witz und abgefahrenen Schlusspointen. Wer der Cryptkeeper ist? Na er hier:
und er verkleidet sich gern:
und er fungiert als Host der Serie: "Geschichten aus der Gruft"!
Ersonnen wurde diese von William M. Gaines, seines Zeichens Sohn von M.C.Gaines, der 1933 mehr oder weniger durch Zufall das Comicbusiness begründete, indem er die Comicseiten der - von seiner Familie gelesenen - Tageszeitung auf Taschenformat faltete, einen 10 Cent Preisbutton darauf pappte und damit einen Achtungserfolg landete, da sich dieses "neue Format" wirklich verkaufte! Das war 1933. Bald begründete M.C.Gaines einen Verlag für eigene "erzieherische" Comics und hatte damit ebenfalls großen Erfolg. Sein Sohn William trat schnell in seine Fußstapfen und orientierte sich in Richtung unterhaltende Comics. Es gelang ihm schnell, eine Riege hochklassiger Zeichner um sich zu versammeln und er lancierte 1947 die Serie: "Crime Patrol" in deren 15. Folge (das war 1949) erstmals der Cryptkeeper auftauchte. Er kam bei den Lesern hervorragend an und erhielt 1950 seine eigene Serie: "The Crypt of Terror". Die vierte Ausgabe erhielt dann den Namen, unter dem man die Serie noch heute kennt: "Tales from the Crypt".
Kurz darauf testete Gaines auch die Figur des Vault-Keepers in der Reihe "War against Crime". Auch diese Figur kam hervorragend an und hatte die Serie "Vault of Horror" zur Folge, die wie die "Tales from the Crypt" Vorlagen für die Fernsehserie liefern wird! Gaines startete daraufhin verschiedenste Serien, die im Horror und Fantasybereich angesiedelt waren und landete Erfolg um Erfolg. So: "Haunt of Fear", "Two Fisted Tales", "Crime Suspenstories" usw. (die ebenfalls alle Vorlagen für die Serie liefern werden!). Doch bald gab es extreme Problem: Ein 11jähriger hatte bei einem Überfall eine Frau getötet! Die Schuldigen waren schnell ausgemacht: Es mussten die bösen Horrorcomics und Comics allgemein sein, die die Jugend verdarben. So trat am 26.10.1954 der Comic Code in Kraft und das bedeutete vor allem eines: Zensur! Das war das Aus für den Cryptkeeper, denn freilich bekam man die vor Gore und schrägen Ideen nur so strotzenden Comics niemals durch die Prüfbehörden und die zensierten Varianten hatten jeglichen Zündstoff verloren. Im Februar 1955 hatte der Cryptkeeper seinen letzten "offiziellen" Auftritt und verschwand fortan von der Bildfläche.
1972 versuchte man im Kinobereich an die früheren Erfolge anzuknüpfen und drehte mit "Geschichten aus der Gruft" einen ersten Realfilm, der episodisch angelegt war und von Freddie Francis stammte. Die Fortsetzung "Vault of Horror" von Roy Ward Baker war dann der letzte Versuch, denn Gaines entzog den Produzenten seine Erlaubnis weitere Geschichten zu verfilmen, da seiner Meinung nach die Comics und ihre Geschichten durch diese Filme extrem verfälscht wurden. Auch der Film "L.I.S.A. - der helle Wahnsinn", der sich in seiner Grundidee auf ein "Tales from the Crypt" Comic bezog, verstärkte Gaines in seinem Vorhaben, die Rechte an seinen Geschichten nicht mehr herauszurücken. Dementsprechend lange dauerte es, bis es Joel Silver gelang, Gaines die Rechte an weit über 500 Comicgeschichten "abzuschwatzen" und sie für eine TV Serie zu adaptieren.
Der Cryptkeeper mit seinen "TV-Vätern". Von links: Donner, Silver, Zemeckis, Hill
Die Geschichten der seit 1989 laufenden Serie funktionieren eigentlich immer nach dem gleichen Schema: Zunächst bekommen die Fans eine nette Kamerafahrt in die Gruft des Cryptkeepers (den man aus dem Wust aus "Moderatoren" der verschiedenen Comicserien als den prominentesten auserkor) geboten, die von Randy Elfmans Score trefflich untermalt wird. Hier treffen wir dann auf den Cryptkeeper, der gerade mit irgend etwas sehr Morbidem beschäftigt ist. Dann holt er ein Buch hervor und lässt einen kurzen verbalen Appetizer vom Stapel, der uns darauf vorbereitet, was uns nun erwarten wird. Es folgt ein knapp 20-23minütiger Kurzfilm, der dann alle möglichen Genres abdecken kann: Thriller, Horror, Western, Detektivgeschichten, Pseudodokumentationen, Trickfilm, Kriegsfilm oder ein Martial Arts Movie. Nichts muss, alles kann. Haben wir die Geschichte durchgestanden und sind nicht vor Angst in unserem Sofa versunken oder haben uns ins Bett geflüchtet, fasst der Cryptkeeper noch einmal die Moral der Geschichte auf seine ganz eigene Weise zusammen und schmeißt uns mit seinem kaputten Lachen aus seinen Gemäuern. Dieses Konzept bewährte sich recht schnell und ließ die Geschichten aus der Gruft zu einem wirklich netten Erfolg für seine Produzenten werden. Dabei hatte man das Ganze zunächst als einen episodischen Kinofilm geplant, ging davon aber recht schnell ab, weil damalige "Konkurrenzprodukte" wie "Katzenauge" oder "Unheimliche Schattenlichter" extrem schlecht in den Kinos liefen. Dennoch werden zum Beispiel die ersten drei Episoden der ersten Staffel in Deutschland zumeist in Form des Filmes "Im Horrorkabinett" präsentiert, was noch heute auf diese angedachten Pläne verweist. Doch dann gelang es den Produzenten den Fernsehsender HBO an Bord zu holen. Dieser Pay TV Sender unterlag und unterliegt keiner Überprüfung durch amerikanische Zensurbehörden, weswegen man auch heiße Eisen wie Sex, Gewalt, Splatter und Drogenkonsum einbauen konnte und damit den idealen Nährboden für diese "strange" Serie hatte!
Diese Freiheit der Serie und der überbordende Wille zur politischen Unkorrektheit drang vielen Menschen zu Ohren und so gelang es schnell eine unglaubliche Menge an damaligen Talenten und Altmeistern vor und hinter der Kamera zu versammeln. Jan deBont arbeitete als Kameramann, Michael Kamen, Ry Cooder, James Horner und Alan Silvestri schrieben die Musik. Das Hauptthema kam vom Meister der schrägen Töne himself: Danny Elfman (Tim Burton Stammkomponist). Auch die Drehbücher kamen von echten Könnern: Walter Hill, Brian Helgeland (Payback) und Andrew Kevin Walker (Sieben und 8 MM) sprechen dabei eine deutliche Sprache. Und auch die Regisseure sind nur vom Feinsten: Richard Donner (Lethal Weapon), Walter Hill (Nur 48 Stunden), Robert Zemeckis (Zurück in die Zukunft), Mary Lambert (Friedhof der Kuscheltiere), Tom Holland (Hellraiser II), Stephen Hopkins (Predator II), Tobe Hooper (Poltergeist), Russell Mulcahy (Highlander) oder die Regiedebütanten Tom Hanks, Arnold Schwarzenegger und Michael J. Fox! Darstellerisch wird hier ebenfalls alles aufgefahren, was damals Rang und Namen hatte: Tom Hanks, Arnold Schwarzenegger, Mark Dacascos, Larry Drake, Michael J. Fox, Patricia Arquette, Steve Buscemi, M. Emmet Walsh, Kirk Douglas, Humphrey Bogart!!!!, Lance Henriksen, Michael Ironside, Andrew McCarthy, Tim Curry, Whoopie Goldberg, John Rhys-Davis, James Remar, Malcom McDowell, Tim Roth, Dan Ayckroyd, Tia Carrere, Joe Pesci und und und ... die Liste wäre fast endlos fortzusetzen.
Dennoch bürgen große Namen nicht immer für Qualität. So auch hier. Denn auch bei den "Geschichten aus der Gruft" gibt es - wie immer bei derartigen Serien, die aus komplett abgeschlossenen, eigenständigen Episoden bestehen - Folgen aller Couleur: manche wollen einfach nicht funktionieren, andere sind durchschnittlich und wieder andere rocken einfach alles in Grund und Boden. Die absoluten Highlights entstanden in der Phase um Staffel 3 und 4, während die vorherigen und nachfolgenden Staffeln recht durchwachsen ausfielen. Richtig schlecht war allerdings nur die 7 Staffel, die irgendwie nicht funktionieren wollte, recht billig wirkte und stark von dem Starauftrieb wegging, der die vorhergehenden Staffeln auszeichnete.
Das absolute Highlight der Serie stellt Folge 80 und damit die Abschlussepisode der 6. Staffel dar. Diese stammt von Robert Zemeckis, der diese Episode komplett aus First Person Sicht inszenierte und sie als Hommage an die schwarze Serie und diverse Hardboiled Detektivgeschichten des klassischen Hollywoods anlegte. Eigens hierfür erweckte er mit aufwändigen Special Effects Humphrey Bogart zum Leben, der hier die Hauptfigur gibt und den man freilich nur dann sieht, wenn die Kamera in Spiegel usw. blickt. Abgerundet wird dieses Ereignis von dem Auftritt Isabella Rossellinis, die sich hier quasi posthum dafür rächen darf, dass Bogart einst ihre Mutter (die große Ingrid Bergman) in Casablanca sitzen ließ! Diese Episode namens "Tote leben länger" (You, Murderer) ist eine wahre Sternstunde des Pantoffelkinos und wird eigentlich überall als unumstrittenes Highlight der Serie anerkannt. Die Serie selbst gestaltet sich zumindest meistens als sehr unterhaltsames, schwarzhumoriges Betthupferl mit grandios politisch unkorrekten Storys und Hauptfiguren.
Episodenführer:
Kinofilme:
Ritter der Dämonen
Bordello of Blood
Das Ritual - als Element der Serie NICHT zu erkennen, da der Film bei Testvorführungen so schlecht ankam, dass man alles herausschnitt, was ihn irgendwie zu einem Teil der Tales from the Crypt gemacht hätte!
Ableger:
Tales from the Cryptkeeper (1993) kindgerechte! Animationsserie
Secrets of the Cryptkeeper's Haunted House - eine Kindergameshow!!
Perversions of Science (1997) setzte auf Science-Fiction-Inhalte, verschwand aber schnell von der Bildfläche.
Season 1
The Man who was Dead
And all through the House
Dig that Cat ... He's real gone
Only Sin Deep
Lover Come Hack to Me
Collection Completed
Season 2
Dead Right
The Switch - Das Tauschgeschäft
Cutting Cards - Spielerehre
'Til Death
Three's a Crowd
The Thing from the Grave
The Sacrifice
For Cryin' Out Loud
Four-Sided Triangle
The Ventriloquist's Dummy - Die Bauchrednerpuppe
Judy, You're Not Yourself Today
Fitting Punishment
Korman's Kalamity
Lower Berth
Mute Witness to Murder
Television Terror
My Brother's Keeper
The Secret
Season 3
The Trap
Loved to Death
Carrion Death
Abra Cadaver
Top Billing
Dead Wait
The Reluctant Vampire
Easel Kill Ya
Undertaking Palor
Mournin' Mess
Split Second - Aus eins mach zwei
Deadline - Nur die Story zählt
Spoiled
Yellow
Season 4
None But the Lonely Heart
This'll Kill Ya
On a Dead Man's Chest
Seance
Beauty Rest
What's Cookin'
The New Arrival - Der Nachfolger
Showdown
King of the Road
Maniac at Large
Split Personality - Doppelt genäht hält besser
Strung Along
Werewolf Concerto
Curiosity Killed
Season 5
Death of Some Salesmen
As Ye Sow
Forever Ambergris
Food for Thought
People who live in Brass Hearses - Zwischen Müll und Leichenwagen
Two for the Show
Well Cooked Hams
Creep Course
Came the Dawn
Oil's Well That Ends Well
Half-Way Horrible
Till Death Do We Part
Season 6
Let the Punishment fit the Crime - Hart aber gerecht
Only Skin Deep
Whirlpool
Operation Friendship
Revenge Is the Nuts
The Bribe
Der Todeskäfig - The Pit
The Assassin
Staired in Horror
In the Groove
Surprise Party
Doctor of Horror
Comes the Dawn
99 & 44/100 Pure Horror
You, Murderer
Season 7
Fatal Caper
Last Respects
A Slight Case of Murder
Escape
Horror in the Night - Armer Nick
Cold War
The Kidnapper
Report from the Grave
Smoke Wrings
About Face
Confession
Ear Today... Gone Tomorrow
The Third Pig