Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von MarS » 23.04.2021, 14:42

Diesen Kommentar hab ich auch schon gelesen, der ist aber noch weniger gelungen als die meisten schlechten Spots aus der Kampagne. Das ist das inzwischen typische aufwiegen von grundverschiedenen Dingen, um der eigenen Meinung Nachdruck zu verleihen. In dem Kommentar ist an keiner Stelle nur ansatzweise dargelegt, warum die Spots Corona-Tote verhöhnen. Die inhaltliche Auseinandersetzung, warum vereinzelte Spots daneben liegen ist ok, der Titel ist reiner Clickbait.

Der Kommentator zeigt zudem, dass er noch nicht erkannt hat, dass wir eine Problemverschiebung, aber keine Problemlösung erreicht haben. Sonst hätte er sich anders damit auseinander gesetzt.

Die Kollateralschäden sind inzwischen mannigfaltig. In der Psychiatrie landen immer mehr Fälle die Kinder betreffen. Es darf nicht mehr um die Fehlentscheidungen herum geeiert werden. Die Maßnahmen müssen endlich effektiver und zielgerichteter werden.

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LivingDead
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von LivingDead » 23.04.2021, 18:10

Der Hashtag ist natürlich auch schon in meiner Twitter-Bubble aufgeschlagen; und was soll man sagen: Schauspieler sind offenbar doch manchmal nur so gut wie die Drehbücher. :lol:
Aber im Ernst: Dass der größte Applaus nun vor allem aus der rechten Ecke kommt, hat natürlich seinen Grund. Und die Art, die zugrunde liegende Konnotation und das Narrativ der Videos (auch wenn ich sie mir nicht alle angesehen habe) ist teils widerwärtig.

Warum? Ich glaube keiner findet Lockdowns toll, keiner findet alle Entscheidungen, die auf Regierungsebene getroffen werden, absolut nachvollziehbar und keiner würde jemals unterschreiben, dass die Medienberichterstattung immer völlig objektiv, fundiert und sachlich bleibt. Und doch werden zentrale Argumente der Querdenker-Szene („Medien lügen“, „Politiker lügen“, „Corona ist ja nur ne Grippe“) in den Videos aufgegriffen und - etwas anders verpackt - im großen Stile in die sozialen Netzwerke gekippt. Klar will man Aufmerksamkeit erhaschen und provozieren, und ganz im Stile der AfD wird anschließend erstmal wieder von einzelnen Akteuren zurück gerudert. Oder es wird gar direkt im Video ein #fcknazs eingeblendet - anscheinend war einigen doch schon bewusst, dass gewisse Kreise getriggert werden.

Die Ironie ist ja, dass die zentralen Argumente gar nicht greifen, sondern im Gegenteil, zum eigenen Vorteil genutzt werden: Sensible Begriffe wie (die fehlende) Meinungsfreiheit werden hier in einen völlig falschen Kontext gesetzt und dienen lediglich dazu, ein gewisses Zielpublikum zu bestätigen und den Rest gegen sich aufzuwiegeln, nur im Umkehrschluss dann doch von der Aufmerksamkeit, die dadurch generiert wird, zu profitieren.
Organisator hinter den Videos war offenbar der Regisseur B. Wunder, der letztes Jahr vor allem durch allerlei Irrsinn in Bezug auf das Coronavirus auf sich aufmerksam machte - jedenfalls dürfte jeder gewusst haben, worauf er sich einlässt.

Unter dem Strich ist‘s halt ein wenig gelungener und dümmlicher PR-Stunt, der für viele Beteiligte ordentlich nach hinten los gegangen ist. Was hätte man alles Schönes daraus machen können? Hätte man diese Reichweite nicht für einen tatsächlich kritischen Beitrag nutzen können für wichtige Fragen wie: Was macht die Regierung, damit wir möglichst schnell wieder unsere Freiheiten wieder bekommen? Welche Szenarien stehen uns bevor? Best Case? Worst Case? Wo stehen wir jetzt?
Aber ich glaube da fehlte dann doch der Wille und die Selbstinszenierung überstieg den Ansporn, tatsächlich etwas zu bewegen.
Mit freundlichem Gruß
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von MarS » 24.04.2021, 13:02

Ich finde die Sache nicht vollkommen misslungen oder dümmlich. Einige Spots ja, ganz klar. Es gibt aber auch einige die perfekte Treffer austeilen, wenn man sich mal fragt, was denn die Intention dahinter sein könnte. Die Aktion leidet ganz stark darunter, dass sie viel zu weiträumig betrachtet wird. Um was wird es gehen wird, ist doch eigentlich ganz einfach zu erkennen. Die Maßnahmen sind seit Beginn der Pandemie total ungleich verteilt, was extrem unsozial ist. Die Künstlerbranche wurde vor einem Jahr einfach zugeschlossen. Während einige Politiker mit Maskendeals hohe Provisionen verdienen, geht eine ganze Branche vor die Hunde. Ich habe letztens erst einen Bericht gelesen, wie die Clubs unter den Maßnahmen leiden. Da sind nicht nur fehlende Einnahmen ein Problem. Die Leute haben seit 13 Monaten keine Arbeit mehr. Logischerweise haben sich viele bereits woanders Arbeit gesucht. Viele davon werden nicht wieder zurück kehren. Die Crews hinter den Bühnen zerbrechen. Auch wenn irgendwann mal wieder Kultur möglich sein wird, werden die verbleibenden Leute noch ewig mit Problemen zu kämpfen haben.

Hier mal ein etwas älterer Beitrag zu dem Thema.
https://de-de.facebook.com/permalink.ph ... __tn__=K-R

Inhaltlich viel besser als die #allesdichtmachen-Aktion. Hört deshalb dann irgendjemand diese Leute? Nein! Vielleicht musste die Aktion so angreifbar sein, damit man sie wahrnimmt, denn das wurde tatsächlich erreicht.

Das verabschiedete Infektionsschutzgesetz hat diese sozial ungerechte Verteilung der Last wieder mal manifestiert. Für die Unternehmen außerhalb der Schließungen ändert sich fast gar nichts. Die Ausgangssperre und die Einschränkungen der Kontakte werden fast keine Effekte bringen. Am wirkungsvollsten dürften die Einschränkungen im Schulbetrieb sein. Die Kinder leisten also mal wieder den größten Betrag neben den geschlossen Unternehmen. Genau das wurde in einigen Spots trefflich thematisiert.

Mal abgesehen hat sich bei uns bis in Sachsen bis auf die Auswirkungen auf die Schulen durch die Notbremse nicht viel geändert. Dafür gibt es von mir jedenfalls keinen Applaus.

Für mich wirken die Maßnahmen inzwischen wie der perfide Versuch die Hoffnung auf einen einsetzenden positiven saisonalen Effekt als Erfolg des eigenen Handelns politisch verkaufen zu können. Das hatte letztes Jahr ja auch gut funktioniert. Aber es ist ja auch Wahljahr. Da gibt es nun mal wichtigeres als die Bekämpfung der Pandemie.

Ich sehe mich politisch links stehen, weil ich mich seit jeher für ein sozial gerechtes Geschehen einsetze. Das fehlt mir aber immer mehr im Maßnahmenkatalog der Regierung. Aus diesem Grund lasse ich mir auch nicht die Positionen von rechten Schwachköpfen nehmen. Ich bin in einer Faschistenhochburg aufgewachsen. Ich bin es daher gewohnt mich gegen solche durchzusetzen. Ich nehme denen die Positionen weg und nicht umgedreht. Das erweist sich nämlich als überaus wirkungsvoll.

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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von LivingDead » 24.04.2021, 14:05

Das will sicher auch keiner bestreiten und ich sehe es ganz genau so wie du. Und die Hilflosigkeit und Unentschlossenheit der Regierung zementiert dies ja auch nur. Wir werden jetzt bis in den späten Sommer hinein mit Inzidenzen um die 100 klarkommen müssen. D.h. zu hoch um zu öffnen, zu niedrig, um tatsächlich wirksame Maßnahmen einleiten zu können. Wie sagt ein Bekannter von mir: Die Kliniken bleiben voll, die Leben leer. Bei den aktuellen Zahlen werden sich auch die Varianten in den nächsten Monaten ausbreiten können und wenn die Pessimisten Recht behalten, dann werden wir auch noch bis in den Herbst damit zu kämpfen haben (und darüber hinaus). Und klar, leiden Branchen wie eben die der Künstler ganz besonders darunter. Und das diese sich Gehör verschaffen wollen ist nicht nur ihr gutes Recht, sondern absolut notwendig. Mir geht es daher weniger um das Warum?, sondern um das Wie? Und wenn diese Aktion etwas geschafft hat, dann die Spaltung, die sich nicht nur seit Corona in der Gesellschaft vollzieht, noch weiter voranzutreiben und einen Vertrauensverlust gegenüber der Künstlerbranche zu provozieren. Einen Richy Müller, der in Plastiktüten hyperventiliert, kann ich jedenfalls - und offenbar ein großer Teil der Bevölkerung - nicht mehr ernst nehmen. Zukünftige Aktionen werden deutlich darunter leiden. Und Desinformation als Mittel zur Destabilisierung wird sich (ähnlich wie in den USA) auch hier immer mehr durchsetzen.

Was ich hingegen wirklich interessant fände, wer tatsächlich Geldgeber der Aktion war. Meine Vermutung wäre, dass das Geld dafür nicht aus deutschen Landen stammt, aber ich will mal nicht zu sehr auf die Verschwörungsschiene gehen. :wink:
Mit freundlichem Gruß
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von MarS » 24.04.2021, 14:47

Ich verstehe dich vollkommen, dass dir mancher Spot aus der #allesdichtmachen-Aktion gegen Strich geht. Absolut!

Die betroffenen Branchen und Personenkreise liegen der Politik doch aber schon seit Monaten in den Ohren. Und das weitaus konstruktiver als diese Spots. Der von mir verlinkte Kommentar ist jetzt schon wieder ein halbes Jahr alt und am Zustand hat sich nichts geändert. Es geschieht also nichts. Kultur, Sport, Bildung und sogar die Medizin selbst werden seit Monaten ignoriert. Es ist unfassbar, dass wir jetzt in den Frühling hinein rollen und nichts besseres hinbekommen als weiter sinnlose Verschärfungen zu beschließen. Da ist es nur folgerichtig, dass der Rückhalt in der. Bevölkerung immer weiter schwindet. Bei zielgerichteten, wirkungsvollen und nachvollziehbaren Maßnahmen würden doch viel weniger Leute meckern.

Freeman hat es schon vor Monaten perfekt auf den Punkt gebracht. Wir erleben gerade politisches Totalversagen. Diesen Spruch zitiere ich in letzter Zeit leider ziemlich häufig. Das frustriert mich ungemein. Ich bin endlos enttäuscht von der politischen Kaste.

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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von Sir Jay » 27.04.2021, 11:17

Ich bin bei Mars.

Persönlich habe ich mir jetzt nicht viele der Spots selber angesehen (nur Zusammenfassungen bei diversen Formaten), finde aber auch, dass mal ganz abgesehen von der unterschiedlichen Qualität und der verpassten Gelegenheit mit der Reichweite effizientere Kritik ausgeübt zu haben, es echt müßig ist, wenn provokante Thesen oder gar nüchterne Faktendarstellung einen gleich stigmatisiert, nur weil die "falsche" Seite das instrumentalisieren kann.

Als Beispiel fällt mir da zum Beispiel ein, wie so ein "Klimaskeptiker" - einfach weil es in sein Narrativ passte - ein Video von Harald Lesch auf Facebook geteilt hat, der darin ökologische Problematik von E-Autos aufzeigte und wie umweltschädlich die Gewinnung des Siliziums eigentlich ist.

Ein "Klimaskeptiker", der gerne sämltiche Maßnahmen zur Veränderung des Status Quo in Sachen Konsum und Verkehr ablehnt, dem spielt es dann in die Karten, wenn dann auch über vermeintliche Hoffnungsträger wie dem E-Auto kritisch berichtet wird. Aber nur weil eine aus dieser Ecke in diesem einen Falle gerne einen Harald Lesch zitieren, wird man diesem noch lange keinen Vorwurf machen können oder gar eventuell unterstellen "in rechten Gewässern" zu fischen.

Ähnlich verhält es sich übrigens auch bei Sarah Wagenknecht, die imo völlig zu Unrecht in die rechte Ecke gestellt wird, aber das ist ein ganz anderes Fass...

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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von LivingDead » 27.04.2021, 15:55

Aber wo gab es denn in den Videos „provokante Thesen“ und eine „nüchterne Faktendarstellung“? Schön wäre es ja gewesen.
Mit freundlichem Gruß
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von McClane » 27.04.2021, 16:53

LivingDead hat geschrieben:
24.04.2021, 14:05
Was ich hingegen wirklich interessant fände, wer tatsächlich Geldgeber der Aktion war. Meine Vermutung wäre, dass das Geld dafür nicht aus deutschen Landen stammt, aber ich will mal nicht zu sehr auf die Verschwörungsschiene gehen. :wink:
Groß zu finanzieren gab es da nichts... einfach ein paar Leute in nem Zimmer filmen oder sich selbst filmen lassen, das kostet ja wenig. Da haben wohl ein paar vernetzte Leute aus der Filmszene, neben Wunder wohl vor allem Dietrich Brüggemann. Er hat wohl diverse Clips gedreht und an Texten für die mitgeschrieben: https://netzpolitik.org/2021/allesdicht ... ie-fresse/

Finde die Aktion eigentlich nur daneben. Und mit der Stigmatisierung haben sich viele der Betreffenden selbst zuzuschreiben. Gerade wenn J.J. Liefers in seinem Beitrag alte Lügenpresse-Narrative bedient und dann nachher rumheult, dass er doch nichts mit Querdenkern zu tun habe, dann liegt das in erster Linie an ihm. Ich glaube ihm, dass er nicht rechts ist, aber er bedient genau deren Denkmuster - er merkt es ja selber daran, dass er sich so oft erklären muss.

Naja, immerhin hat er ja jetzt ne Einladung zu Spahn erhalten. Und er und alle seine Kollegen eine zu #allemalneschichtmachen
https://www.rnd.de/panorama/allemalnesc ... NQBYU.html
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von Sir Jay » 27.04.2021, 16:59

LivingDead hat geschrieben:
27.04.2021, 15:55
Aber wo gab es denn in den Videos „provokante Thesen“ und eine „nüchterne Faktendarstellung“? Schön wäre es ja gewesen.
habe das unglücklich formuliert, dachte mir schon, dass die Frage kommt. Habe mich damit nicht konkret auf die spot aktion, sondern generell das von Mars erläuterte Problem bezogen, wenn Aussagen instrumentalisiert werden.
In den Spotvideos gab es natürlich keine "provokanten Thesen" oder "nüchtene Faktendarstellung" (zumindest in denen, die ich mitbekommen habe).

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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von freeman » 27.04.2021, 20:22

Ich finde die Aktion richtig und wichtig. In Teilen misslungen, ja, aber ansonsten kann ich nichts daran finden, dass Leute, die seit über einem Jahr ein Arbeitsverbot von Hoch-Oben auferlegt bekommen haben, kaum Unterstützung fanden und sich im Normalfall in die Hartz-4-Reihen im Amt einreihen durften, sich mal Luft machen. Wie es mancher Politiker richtig erkannte: DAS muss eine Demokratie aushalten können. Ganz zu schweigen davon, dass das eigentliche Ansinnen dank der "tollen" Debatte wieder komplett hinten runterfällt. Definitiv ist das auch selbstverschuldet, das macht es aber nicht weniger tragisch. Und es kommt manchem sicher sehr gelegen. Wie war nochmal die Reaktion der Kanzlerin: Sie habe es zur Kenntnis genommen...? Wie kalt kann man sein (allgemein ein Problem der deutschen Politiker in der Krise: Sich immer mehr verschärfende Empathielosigkeit)? Steil finde ich manche Ausführungen, dass man sich von der Aktion konstruktive Vorschläge für irgendwas gewünscht hätte. Sorry, aber DAS ist NICHT die Aufgabe der Gruppe, die hier betroffen ist. Das ist die Aufgabe der Menschen, die imo absolut keinerlei Bezug mehr zur Realität haben. Unsere Politiker.

Ich finde es viel gefährlicher, was im Nachgang passierte. Als wieder klar wurde: Ja, wir haben Meinungsfreiheit. Ja, jeder darf sagen, was er möchte. Ja, das macht er am besten so, dass sich niemand daran reibt und es niemandem unangenehm ist. Für mich ist das eine nicht mehr hinnehmbare Einschränkung eines wichtigen demokratischen Gutes. Es kann nicht sein, dass ein WDR-Intendant aufgrund der Clips ein Arbeitsverbot ausgesprochen sehen möchte. Das die Teilnehmer an der Aktion stigmatisiert und BEDROHT werden! Teils sogar deren Kinder! Wo sind wir denn hingekommen? Oder dass sich Journalisten vom hohen Ross (sie hatten KEIN Berufsverbot!) dazu herablassen, da mit NS-Vergleichen zu kommen. Geht's noch? Zum Glück wurden sowohl der Intendant als auch ein besonders freidrehender Journalist wieder eingefangen. Aber die Tendenzen, die da durchscheinen, sind absolut eineindeutig. Und am Ende steht GARANTIERT NICHT die freie Äußerung der eigenen Meinung! Eher eine noch größere Schweigespirale, bei der sich immer mehr auf die Lippen beißen werden und wir am Ende wie eine gleichmütig mähende Schafherde rüberkommen werden, die bloß nirgends anecken mag. Ekelhaft!

Und sorry, es gibt nun einmal genug zu kritisieren. Nehmen wir die aktuellen Infektionsschutzverschärfungen. Ab sofort müssen ALLE im ÖPNV FFP2 Masken tragen. Man zahlt jetzt also die überzogenen Gebühren (im Niedriglohnland Sachsen zahlen wir höhere Tarife als in Berlin oder in NRW!) UND Eintritt in Form der Maske. Also gut 8-10 Euro für eine Fahrt :lol: Da nehm ich mir lieber ein Taxi. Doch jetzt der Kracher: Die Angestellten der Fahrbetriebe nutzen weiterhin OP-Masken! Die Begründung dafür hat mit organisatorischen Abläufen (bei 8 Stunden Tagen sind 30 Minuten Erholungspause von der Maske Pflicht!) zu tun und eine Anpassung könne den Unternehmen kaum zugemutet werden. Wollen die uns verarschen? Und was da ganz nebenbei hochkommt: Welcher CDU-Politiker hat da wohl noch nicht seinen FFP2-Masken-Reibach gemacht? :lol:

Ich bin gespannt, was die indische Variante nun für Bewegung in dieses an Lächerlichkeit nicht mehr zu überbietende Schauspiel bringen wird.

In diesem Sinne:
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von McClane » 27.04.2021, 20:52

freeman hat geschrieben:
27.04.2021, 20:22
Das die Teilnehmer an der Aktion stigmatisiert und BEDROHT werden! Teils sogar deren Kinder! Wo sind wir denn hingekommen?
Da waren wir schon lange vorher... aber wenn Drosten, Lauterbach, Merkel und Co. das erdulden müssen, dann ist das business as usual? Ich verurteile die Drohungen auch, aber es ist ja nicht so, dass diese da die einzigen sind.

Freidrehende Indendaten haben sich übrigens früher auch schon für Kinderchor-Songs entschuldigt, sind vor rechten Mobs eingeknickt und sind dann noch nicht einmal zurückgepfiffen worden.

Berufsverbot bei Fernsehschauspielern? Die dürfen doch (unter Auflagen) arbeiten. Jemand wie Liefers hat in seiner Filmographie für 2020 und 2021 mehr Projekte stehen als manche andere Schauspieler in normalen Jahren. Mal ganz abgesehen davon, dass Journalisten auch nur unter (teilweise massiven) Einschränkungen arbeiten können, denn Drehs bedeuten mehr Aufwand, Printmagazinen brechen Anzeigenkunden weg oder es wird gespart, indem man lieber weniger freie Autoren einsetzt.

Jaja, das machen sie ja für all die anderen. Da hätten sie sich ja der Aktion "Alarmstufe Rot" anschließen können, die beispielsweise von Carolin Kebekus unterstützt wird, seit Mitte letzten Jahres aktiv ist und konkrete Forderungen/Lösungsvorschläge macht: https://alarmstuferot.org/forderungen
Natürlich werden die nicht so wahrgenommen wie ein Haufen Egomanen, der medial auf den Tisch kackt, indem er was von gleichgeschalteter Presse faselt oder "ironisch" Atembeschwerden durch Covid und Co. nachmacht. Aber ob es der Sache wirklich hilft, wenn man so wahrgenommen wird.
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von freeman » 27.04.2021, 21:03

Da waren wir schon lange vorher... aber wenn Drosten, Lauterbach, Merkel und Co. das erdulden müssen, dann ist das business as usual? Ich verurteile die Drohungen auch, aber es ist ja nicht so, dass diese da die einzigen sind.
Dass das in die "andere Richtung" okay / business as usual ist, habe ich nirgends gesagt oder intendiert. Drohungen sind so oder so eine riesengroße Scheiße und ist in meinem "Wo sind wir hingekommen" implementiert.
Freidrehende Indendaten haben sich übrigens früher auch schon für Kinderchor-Songs entschuldigt, sind vor rechten Mobs eingeknickt und sind dann noch nicht einmal zurückgepfiffen worden.
Macht die Einlage von dem WDR-Hanserl nicht besser...
Berufsverbot bei Fernsehschauspielern? Die dürfen doch (unter Auflagen) arbeiten.
Aber auch erst seit gewisser Zeit. Und ganz sicher net im gewohnten Umfang usw. Liefers mal außen vor :lol:

Wie gesagt, als Egomanen sehe ich da keinen. Ich sehe blank liegende Nerven quer durch die Bevölkerung. Ein Teil hat sich jetzt Luft gemacht. Ein Teil davon hat es ganz gut getroffen, der andere Teil weniger. Wenn aber das Drumherum mehr gewichtet wird und ob etwas PC ist oder nicht, dann kann man sich das eigentlich ab sofort für immer schenken. Gerade in der Twitterbubble (wo sich ja vor allem Journalisten so richtig gerne einen wegpöbeln) und den Social Media Bubbles ist man doch fast schon panisch auf der Suche nach "Aussetzern" und "Abweichlern", um sich darüber zu echauffieren. Und die freie Presse nimmt derartigen Müll auf und faselt was von Shitstorms, um dem ganzen eine Bedeutung zu geben, die nicht da ist. Alles nicht neu, aber aktuell einfach UNERTRÄGLICH. Am besten, wir erdulden einfach alles, schütteln den Kopf und verenden einsam in der eigenen Butze. Und SELBST DANN dann wird man noch beschimpft, weil man irgendwann das Haus vollstinkt.

In diesem Sinne:
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von StS » 28.04.2021, 07:40

Morgen in einer Woche steht nun meine erste Impfung an. BioNTech soll´s werden.

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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von MarS » 28.04.2021, 12:00

Sehr gut. Ich drücke dir die Daumen, dass du die gut verträgst. Auf jeden Fall hier auch darauf einstellen, dass du ein bis zwei Tage etwas geschwächt bist. Ich habe letztens auch irgendwo gelesen, dass man Sport in der Zeit weitestgehend unterlassen sollte.

Hoffen wir, dass die Impfungen auch gegen die indische Variante helfen oder zumindest mit einer Nachimpfung zeitnah angepasst werden können.

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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von gelini71 » 28.04.2021, 12:43

Sport sollte man Grundsätzlich nach jeder Impfung (egal gegen was) für zwei Tage unterlassen
Ich mache keine Rechtschreibfehler, ich gebe Wörtern lediglich eine individuelle Note

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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von StS » 28.04.2021, 15:54

Alles klar, danke.

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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von SFI » 28.04.2021, 16:12

Als ob hier irgendwer Sport macht, was den Namen auch verdient. :lol:
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von Nachtwaechter » 28.04.2021, 16:26

Gestern BionTech bekommen. Außer einem Bluterguss und etwas Druck an der Einstichstelle keine Besonderheiten.
Mir wurde nur gesagt, da ich am Impftag keinen Sport machen soll, denn die 40 km auf dem Rad konnte ich mir heute morgen nicht verkneifen.
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von gelini71 » 28.04.2021, 16:47

SFI hat geschrieben:
28.04.2021, 16:12
Als ob hier irgendwer Sport macht, was den Namen auch verdient. :lol:
Dann lade ich Dich mal zu einem kommenden 4 Stunden Samstagstraining von Lishi ein - danach redest Du anders :wink:
Ich mache keine Rechtschreibfehler, ich gebe Wörtern lediglich eine individuelle Note

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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von SFI » 29.04.2021, 07:23

Eintönige 4 h stehen und monoton einen Stock halten, ist für jederman eine Herausforderung. :lol: :wink: Wird Zeit, dass du deine eigene Lishi Bambushütte eröffnest, dann werde ich dein Schüler. :lol:
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von gelini71 » 29.04.2021, 07:28

Du hast tatsächlich eine komplett falsche Vorstellung davon was wir machen, Entspannung und Meditation ist nur ein Aspekts des Trainings, wir machen Beispielsweise auch Kung Fu oder haben eine sehr dynamische Tanzmeditaion mit drin.
Ich bin kein Lehrer weswegen ich nicht meine eigene Klasse aufmachen darf und somit darf ich auch nicht Unterrichten.
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von SFI » 29.04.2021, 07:30

Ich weiß doch Gummibär, du hast es mir schon mehrmals erklärt. Feine Sache. :cool: Ich kann dir aber mal meine Gewichtsweste für mehr Herausforderung leihen. :wink:
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von gelini71 » 29.04.2021, 12:22

Schau mal hier

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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von Sir Jay » 29.04.2021, 15:39

Als Entspannungs- Schulter- und Rückentraining sicherlich sinnvoll...

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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von SFI » 29.04.2021, 18:42

Spontan dachte ich an Altherren-Capoeira in Zeitlupe. Spirituell aber sicher eine tolle Erfahrung. Gibts da auch bestimmte Ränge/Gürtel etc.?
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von gelini71 » 30.04.2021, 06:41

Gibts da auch bestimmte Ränge/Gürtel etc.?
Gibt es, die genaue Farbreihenfolge kenne ich allerdings nicht auswendig. Ich wollte bereits im letzten Jahr den gelben machen aber dann kam Corona dazwischen und seither ist alles was Sport betrifft etwas schwieriger geworden (bis fast unmöglich).
Ich mache keine Rechtschreibfehler, ich gebe Wörtern lediglich eine individuelle Note

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