Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von MarS » 18.11.2021, 12:41

Der Wellenbrecher kommt (zumindest in Sachsen):
https://www.tagesspiegel.de/politik/sch ... 11366.html

Vor 2 Wochen wurden Weihnachtsmärkte noch für möglich gehalten, am 03.11. und 06.11. (neuer Zuschauerrekord!) war das RB-Stadion noch ausverkauft. Was für eine Kehrtwende.

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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von SFI » 18.11.2021, 16:09

Da hat wohl noch jemand die Auswahlwöglichkeit C ins Spiel gebracht. Dank der abnehmenden Schutzwirkung, bei gleichzeitigem Versagen der Boosterorganisation, ein wohl notwendiger Schritt in Anbetracht dessen was noch kommen wird.
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von LivingDead » 18.11.2021, 16:12

In Anbetracht der Situation *jetzt*, die einzig mögliche und richtige Entscheidung. Dass es überhaupt notwendig ist, solche Maßnahmen zu verhängen, ist politisches Totalversagen. Man muss sich mal vor Augen führen, in was für einer Lage wir uns jetzt befinden: Heute wird es wieder 60k + Fälle geben. Selbst bei einem bundesweiten Lockdown über 2-3 Wochen wird das für eine kurzfristige Entspannung sorgen, aber bei einem so hohen Niveau an Fällen (die Dunkelziffer wird irgendwo bei +Faktor 2 oder 3 liegen) gehen die Zahlen anschließend sofort wieder hoch. Was bleibt? Gießkannenprinzip: Das Maximum an Maßnahmen in voller Härte (um den r-Wert irgendwie unter 1 zu drücken) und nach und nach zurückfahren und mit einem Zeitversatz von 2-3 Wochen schauen, wie sich die Zahlen entwickeln. In dieser Situation befinden wir uns jetzt. Das ist schon wahnsinnig.
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von freeman » 18.11.2021, 20:23

Mein Landesfürst rawkt einfach mal. :lol: Zumindest hatte ich zuletzt tatsächlich mal einen Zettel im Briefkasten, der mal Adressen aufführte, wo man sich informieren kann, wie man an eine Impfe kommt. Schon eine heftige Werbemaßnahme - und irgendwie total egal. Frage mich, wieso da nicht einfach drauf stand: In ihrem Bezirk am soundsovielten gehts ab. Nunja...

Mein Lieblingsthema Zweiklassengesellschaft: Heute wurde bei Pro7 ein Arbeitgeber vor die Kamera gezerrt, der originalgetreu meinte, er würde alle Mitarbeiter, die nicht 2G sind am liebsten entlassen. Er dürfe es nur leider nicht. Man kann nur hoffen, dass er bald gar keine Arbeitnehmer mehr hat.

Auch steil: Wer jetzt Reisen usw. aus Selbstschutz absagt, bleibt als UNGEIMPFTER auf den Stornokosten sitzen. :lol:

DAS sind garantiert die richtigen Wege. Man hat aktuell den Eindruck, dass man ziemlich viele Einschränkungen planlos kassiert, dafür aber jeder Truffi irgendwas in den Raum werfen darf und genau das wird widerspruchslos umgesetzt.

Nehmen wir nur die 3G-Regel im öffentlichen Personennahverkehr. Da ist dieselbe Frage wie vor knapp einem halben Jahr, als die beknackte Idee bereits aufkam und als unumsetzbar abgesägt wurde: Wer kontrolliert das wie, wo und wann? Und wie viel Verspätung werden die Öffis dann erst haben? Und wo bekomme ich als normaler Arbeitnehmer am Sonntag einen Test her, mit dem ich Montagmorgen aufm Dorf in den öffentlichen Nahverkehr steigen kann? :lol: Nur geil.

Politikversagen steht da auf der einen Seite der Medaille, totales Chaos auf der anderen.

In diesem Sinne:
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von SFI » 19.11.2021, 06:19

3G im ÖPNV ist doch nix als Handlungskompetenz getarntes Schildbürgertum. Ich lasse mal die Kontrollen außen vor, aber welcher getestete Ungeimpfte zwängt sich denn bitte freiwillig in einem überfüllten Zug mit potenziell geimpften Gefährdern für sein Leben? Vor allem noch mit dem Hintergrund, dass die beiden Kurven des nachlassenden Impfschutzes und des Boosters in den nächsten Wochen immer steiler auseinandergehen werden. :shock: Wäre ich an deren Stelle, ginge ich nur noch mit Gasmaske rein. :wink: Entweder macht man Testpflicht für alle oder man machts wie damals in den USA, Klo links für Geimpfte und Klo rechts für Ungeimpfte. :lol: Stelle ich mir auch rechtlich spannend vor allem für die vor, die eine Jahreskarte besitzen, denn 3G und die Beförderungspflicht stehen in einem Rechtswiderspruch. Steil auch, der Strößenreuther von der CDU, der Fotos von Fahrgästen ohne Testnachweis mit verpixeltem Gesicht im Internet zeigen will. Hat die CDU seinerzeit auch mal für Sexualstraftäter gefordert. Krankes Land!
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von MarS » 19.11.2021, 09:37

LivingDead hat geschrieben:
18.11.2021, 16:12
In Anbetracht der Situation *jetzt*, die einzig mögliche und richtige Entscheidung. Dass es überhaupt notwendig ist, solche Maßnahmen zu verhängen, ist politisches Totalversagen. Man muss sich mal vor Augen führen, in was für einer Lage wir uns jetzt befinden: Heute wird es wieder 60k + Fälle geben. Selbst bei einem bundesweiten Lockdown über 2-3 Wochen wird das für eine kurzfristige Entspannung sorgen, aber bei einem so hohen Niveau an Fällen (die Dunkelziffer wird irgendwo bei +Faktor 2 oder 3 liegen) gehen die Zahlen anschließend sofort wieder hoch.
Nachdem was bisher durchgedrungen ist, was die Maßnahmen alles enthalten, dann ist der "kurze, harte Wellenbrecher" nichts anderes als ein Lockdown light. Was der letztes Jahr gebracht hat, wissen wir alle noch.

Ich hatte ja schon darauf verwiesen, dass vor nicht mal 14 Tagen sich noch 43.000 Menschen dicht an dicht ins Stadion gedrängt haben. Da war die Entwicklung hinsichtlich der Infektionszahlen schon ganz klar abzusehen, denn schon damals glühte das Barometer.
Ich habe zig Bilder von Eltern mit ihren Kindern im Stadion gesehen und aktuell knallt es in den Schulen ohne Ende. Da sieht man wie fahrlässig es war, auf das Testen für alle zu verzichten.

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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von MarS » 19.11.2021, 10:23

freeman hat geschrieben:
18.11.2021, 20:23
Mein Lieblingsthema Zweiklassengesellschaft: Heute wurde bei Pro7 ein Arbeitgeber vor die Kamera gezerrt, der originalgetreu meinte, er würde alle Mitarbeiter, die nicht 2G sind am liebsten entlassen. Er dürfe es nur leider nicht.

Der Weg dort hin wird ja aber versucht aktuell zu ermöglichen.
https://www.welt.de/politik/deutschland ... -Lohn.html
Wenn du den Test jeden Tag selber bezahlen musst, läuft es ja auf einen entsprechenden Konflikt hinaus.

Für mich kann so eine Aussage aber nur von dem Arbeitgeber aber nur gefakt sein, oder es handelt sich um einen ziemlichen Trottel. Jeder Arbeitgeber der ein wenig über diesen Winter hinaus denkt, würde so einen Unsinn nie tun. Auch wenn die Wirtschaft strauchelt und dadurch Arbeitskräfte freigesetzt werden, verschwindet der Fachkräftemangel nicht einfach. Bei uns ist ein einziger Mitarbeiter ungeimpft, einer unserer besten Ingenieure, zudem ein sehr freundlicher und netter Typ. Es wäre irre da eine Kündigung zu provozieren.

Was ich aktuell überhaupt nicht mehr verstehe ist, was daran moralisch, ethisch, juristisch und/oder politisch besser ist einen Teil der Bevölkerung durch massiven Druck und Nötigung zu etwas zu zwingen, wozu die Leute nicht verpflichtet sind, als einfach die Pflicht zur Impfung auszurufen.

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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von LivingDead » 19.11.2021, 10:35

MarS hat geschrieben:
19.11.2021, 09:37
Nachdem was bisher durchgedrungen ist, was die Maßnahmen alles enthalten, dann ist der "kurze, harte Wellenbrecher" nichts anderes als ein Lockdown light. Was der letztes Jahr gebracht hat, wissen wir alle noch.
Ja, alles was unter den beschriebenen Maßnahmen steht, wird das Ganze nur in die Länge ziehen. Derweil macht Österreich keine Gefangenen mehr:

https://www.zeit.de/politik/ausland/202 ... n-lockdown
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von StS » 20.11.2021, 14:59

Ich fliege morgen Abend für 5 Tage nach Katar (7-Tage-Inzidenz: 33,8).
Mal sehen, ob sie mich reinlassen... :|
Auf jeden Fall muss ich diverse Nachweise parat haben, musste mich aktuell frisch testen lassen (PCR), muss vor Ort ne inländige Corona-App verwenden...

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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von SFI » 21.11.2021, 09:17

Vor einem Jahr schrieben meine Freundin und ich einen kurzen Kommentar, der der Frage nachging, was, wenn sich unser Erbgut an die staatlichen Anstrengungen zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie erinnert? Der Mediziner mag vielleicht in :shock: verfallen, aber ein Jahr später hat sich doch einiges bewahrheit, das mit den Genen muss sich aber freilich noch zeigen:
https://pfalzbote.de/data/documents/Das ... innert.pdf
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von LivingDead » 21.11.2021, 10:52

Nach Corona wird es nicht mehr sein wie vorher. Dass es eine Post-Corona-Zeit geben wird - wie auch immer diese aussehen mag - dürfte den Menschen so langsam auch dämmern. Die Frage ist nur: Wann fängt die an? Befinden wir uns nun langsam am Höhepunkt? Oder stehen wir immer noch am Anfang und es geht nun erst so richtig los? Wird sich in 2022 alles nochmal wiederholen? Dass sich selbst Infizierte nach einem Jahr wieder reinfizieren können, macht nicht viel Hoffnung. Das Coronavirus entpuppt sich als deutlich aggressiver und wandlungsfähiger als von vielen Experten erwartet. Zur Zeit sind wir ein perfekter Brutkasten für neue Varianten, die den Impfschutz komplett aushebeln könnten. Und ich sehe keine (!) ernstzunehmenden Anstalten seitens der Politik hier gegenzusteuern. Wie lange will man Pflegepersonal und Ärzte noch verschleißen und ganze Branchen ruinieren? Wie viele Covid-Winter braucht es noch, bis bei einem heruntergewirtschafteten Gesundheitssystem selbst eine handelsübliche Grippewelle ausreichen wird, dass die Krematorien sonntags laufen müssen?
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von Sir Jay » 21.11.2021, 22:21

Eine Sache, die ich noch nicht kapiert habe.

Warum müssen sich Geimpfte eigentlich nicht testen lassen?
Wenn es allseits bekannt ist, dass die Impfung nur vor einem schweren Verlauf, nicht jedoch vor der Verbreitung schützt, dann hatte man streng genommen weniger eine "Pandemie der Ungeimpften" sondern eine "Pandemie der Geimpften".

Die aktuell explodierenden Inzidenzen sind denke ich nicht allein den Ungeimpften zuzuschreiben, sondern auch all den Geimpften, die sich in einer falschen Sicherheit wiegen und nun fröhlich das Virus ebenfalls weitergeben...

Ich bin geimpft und halte es wichtig, dass das jeder tut, um die Intensivbetten nicht unnötig zu belasten, aber ich verstehe nicht wie angesichts der Tatsache, dass mit den aktuellen Impfstoffen nicht die Art von Herdenimmunität erreicht werden kann wie damals bei Pocken oder Masern, die Verbreitung des Virus dennoch so leicht fahrlässig zulässt...

Insofern ist - sofern es wirklich konsequent darum geht die Ausbreitung eines Virus zu stoppfen - 2G völliger Quatsch und das einzig Wahre bleibt weiterhin Testen, oder nicht?

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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von Cinefreak » 21.11.2021, 22:32

darum plädieren ja einige auch für 1G oder wie das heißt (impfen und trotzdem testen)...die Frage ist halt nur, ob das von der Kapazität her machbar ist...sich ständig zuhause selbst testen, ist eher unsicher und auf Dauer sicher teuer, und die Testzentren und Apotheken könnten Schwierigkeiten haben mit der Kapazität...ich glaube, es war ein großer Fehler, die kostenlosen Tests so lange einzustellen. Das scheint jetzt zumindest alles zu kurz gedacht :sad:

Generell hätte ich auch kein Problem damit, nochmal mich für drei/vier Wochen bis aufs Einkaufen nur zuhause aufzuhalten...nur wird das nichts nützen, solange es nicht alle tun. Das heißt ein behördlich und polizeilich durchgesetzter Lockdown - unangenehm, aber offenbar gerade nahezu die einzige Option.
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von LivingDead » 21.11.2021, 23:31

2G plus nennt sich das, ist bei den aktuellen Inzidenzen aber auch nicht mehr ausreichend. 2G oder 3G wird sicherlich den R-Wert um ein paar Promille drücken können, aber ein Schnelltest ist eben auch nicht 100% sicher (etwa 2 von 10 Infizierten werden dadurch nicht erkannt, das ist in etwa die „Sicherheit“ einer reinen 2G Veranstaltung). Man muss sich eben immer vor Augen halten, dass alle Maßnahmen keine ultimative Lösung darstellen, sondern situativ abgewogen werden müssen. In der aktuellen Situation - wo alles aus dem Ruder läuft (anscheinend wird morgen der Tag erreicht sein, bei dem eine Gesamtüberlastung der Intensivmedizin nicht mehr zu vermeiden ist) - sollten demnach alle Veranstaltungen mit Menschenansammlungen, bei denen Abstände nicht eingehalten werden können oder eine Kontaktnachverfolgung unmöglich ist, vermieden werden.
Darüber hinaus sollte man ab jetzt etwas gesitteter Auto fahren, gefährliche Sportarten meiden und allgemein aufpassen, keinen Herzinfarkt o.Ä. zu erleiden… :254
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von SFI » 22.11.2021, 07:17

Testpflicht für alle ist das, was freeman und ich hier schon seit langem sagen, vor allem auch mit dem Hintergrund der bereits überschrittenen Halbwertszeit der Impfungen und der schleppenden Aufffrischungen. Die Ansteckungen unter den Geimpften werden in den kommenden Wochen weiter zunehmen und die Zahlen befeuern, allerdings sind die Schnelltests auch nicht zuverlässig genug, um das in den ersten Tagen der Infektion zu erkennen und viele Geimpfte sind zudem einfach unerkannt infiziert. Deswegen taugt das 3G am Arbeitsplatz und im ÖVPN auch nicht viel, wenn man damit Ungeimpfte vor Infektion schützen will. Man sitzt unter Umständen als einziger zertifizierter Gesunder im Großraumbüro oder im Bus und muss sich anhusten lassen. :roll: Viele Geimpfte haben das aber schon seit Wochen realisiert und testen sich freiwillig. Es hat nach meinem Dafürhalten natürlich auch machtpolitische Gründe, schließlich muss man das Narrativ von den bösen Ungeimpften aufrechterhalten, um vom eigenen Versagen abzulenken.
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von LivingDead » 22.11.2021, 08:57

So ganz richtig ist es nicht, wenn du nun sagst, dass die Geimpften die Zahlen befeuern. In meinem Umfeld lassen sich auch die Geimpften (zumal ich kaum Leute kenne, die sich nicht haben impfen lassen) regelmäßig testen. Aber auch ansonsten schwingt da viel Mutmaßung mit rein: Die Inzidenz unter Ungeimpften ist bspw. in Sachsen (trotz Verzerrungen, aber unter dem Strich dürfte das schon hinhauen) um ein Vielfaches höher als bei Geimpften. Zudem landen trotz der hohen Impfquote immer noch mehr Ungeimpfte auf den Intensivstationen (bei 100% Impfquote wären auch 100% Impfdurchbrüche auf den ITS, das ist aber nicht der Fall).

Wenn ich mir also diese Zahlen anschaue, dann ist immer noch der Impfstatus der entscheidende Faktor für die aktuelle Situation (und damit meine ich den Faktor, der gesellschaftlich kurzfristig beeinflussbar ist. Eine Pflegekraft oder einen Arzt kann ich nicht in ein paar wenigen Wochen ausbilden).
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von SFI » 22.11.2021, 09:19

Ja das hast du recht. Mir ging es auch vielmehr um ein nahes Zukunftsbild, wenn die Impfdurchbrüche zunehmen werden, auch weil die zögerlich anlaufenden Drittimpfungen bei vielen zu spät kommen. Klar wird es auch dann Ungeimpfte öfter treffen, aber die Zahlen könnten sich auch dank 2G Spreading-Events immer weiter angleichen. Je mehr Geimpfte, umso mehr Impfdurchbrüche, je mehr Geimpfte umso weniger Umgeimpfte. Der derzeitige Fokus auf die Ungeimpften mag vielleicht für den Moment sinnvoll erscheinen, er ist aber nicht zu Ende gedacht. Darum geht es mir.
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von MarS » 22.11.2021, 10:04

LivingDead hat geschrieben:
22.11.2021, 08:57
Eine Pflegekraft oder einen Arzt kann ich nicht in ein paar wenigen Wochen ausbilden).
Man könnte aber Hilfskräfte in wenigen Wochen ausbilden. Die Fachkräfte in der Medizin erledigen auch administrative Aufgaben. Ein Arbeitsplatz bei meiner Frau im Labor geht z.B. dafür drauf, dass eine Person nur Scheine den ganzen Tag eingibt. Aus meiner Sicht muss das keine medizinische Fachkraft machen und könnte von jemanden aus der Verwaltung übernommen werden. Von digitalen und elektronischen Hilfssystemen mal ganz abgesehen. In unserem verkrusteten System ist das aber eben nur schwer umsetzbar. Das alte DOS-Programm ist doch die letzten 30 Jahre gut gelaufen, warum sollte man es da jetzt ersetzen.

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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von Cinefreak » 22.11.2021, 10:31

schon krass, dass selbst die Nationalsozialisten, wie sie sich ja selber gerne sehen, Angst vor dem Virus zu haben scheinen...
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Ich denke auch, dass die Argumentation, dass nur ein weiterer Impffortschritt wirklich noch das Schlimmste verhindern kann, schon sinnvoll ist. Die Frage, die ich mir auch stelle, selbst wenn der Totimpfstoff soviel sicherer sein soll...wie groß ist denn die Chance, genau diesen auch bekommen zu können als Otto-Normal-Bürger? Vor allem, weil den sehr viele haben wollen werden, sofern sich wirklich herausstellt, dass die Nebenwirkungen der anderen Impfstoffe dort ausbleiben, was ja noch nicht bewiesen ist, soweit ich das mitbekommen habe...

Ich versuche, beide Seiten zu verstehen, aber wenn ich höre, dass selbst die volllaufenden Intensivstationen und das deutliche Näherrücken echter Triage KEINEN Einfluss auf eine individuelle Impfentscheidung hat für einige, dann finde ich das doch - entschuldigt den Ausdruck - stark egoistisch gedacht...

Jedenfalls verunsichert mich die aktuelle Situation mehr denn je, auch wenn es bei uns zum Glück noch nicht so schlimm aussieht und wir hier mit einer Inzidenz von rund 90 noch ganz gut liegen. Ich finde es aber schon krass, dass die Normal-Bürger sich wieder einschränken sollen, während Fußball und Karneval stattfindet - und das sogar trotz Überschreiten der Intensiv-Kapazitäten...dieses Messen mit zweierlei Maß macht mich in der Hinsicht ziemlich traurig und auch wütend...
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von MarS » 22.11.2021, 11:16

Ich habe die letzten Tage mal den Maßnahmenkatalog in Sachsen setzen lassen. In Bayern ist dieser ja ähnlich. Wenn ich mir die Harmlosigkeit der Maßnahmen so ansehe, dann sieht es für mich so aus, als ob wir uns in Richtung des schwedischen Weges bewegen. Deutlich zu erkennen an den Kindern. Während der ersten beiden Lockdowns, wo kaum Infektionsgeschehen bei diesen war, hat man den Kinder alles genommen und sie wurden als Bio-Terroristen dargestellt, welche Oma und Opa umbringen. Jetzt, wo es bei den Kindern voll reinhaut, was macht man da?! Nichts, genauer gesagt gar nichts! Wenn das in dem Tempo weitergeht wie bisher, dann sind die Kids vielleicht bis Ende des Jahres mit Corona durch. Das ist halt das Problem an der Regierung. Es fehlt an Stringenz. Andererseits steckt man immer wieder Energie in irgendwelche Minimaßnahmen, welche punktuell Einzelne benachteiligen, hinsichtlich des Infektionsgeschehens aber nur wenig bewirken werden. Die Gastronomie hat es wieder schwer, ebenso wie die Kultur. Ungeimpfte dürfen bei entsprechenden Inzidenzen zwischen 22 und 6 Uhr nicht mehr raus. Was soll das bringen? Wer kontrolliert das? Was passiert, wenn ich als Geimpfter keinen Impfnachweis in so einer Situation bei mir habe? Komme ich dann in Verwahrungshaft bis mein Impfstatus geklärt ist?

Ich kann jedenfalls sagen, dass die Einschränkungen mich interessanterweise kaum treffen, womit ich gerade hinsichtlich des Sports nicht gerechnet habe. Ob die Maßnahmen so entscheidenden Einfluss auf die Inzidenzen nehmen können, bezweifle ich. Das die Medien da von "drastischen Maßnahmen" reden, verwundert mich echt. Das Ganze ist inzwischen einfach nur noch ziemlich kurios für mich.

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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von SFI » 22.11.2021, 16:26

Die Müncher Hybris wieder:
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von Cinefreak » 22.11.2021, 16:38

ich wiederhole mich ungern, Timo, aber hast du eine Alternative? Keiner - ich wiederhole - keiner derjenigen, der gegen die vielleicht bevorstehende Impfpflicht ist, hat aktuell irgendwas Produktives beizutragen, um aus dieser mehr als tragischen Situation herauszukommen...dabei könnten wir gute Ideen gerade brauchen. Und zwar schnell, nicht in sechs Monaten oder so
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von SFI » 22.11.2021, 16:39

Ich muss keine Alternative haben, das ist nicht mein Job. Den, den ich hab, mache ich gut, für einen Bruchteil von derem Gehalt. Wer Zwang fordert, erschafft damit Konsequenzen, die sich anderswo entfalten.
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von Cinefreak » 22.11.2021, 17:01

Also müssen wir die Tatsache einfach so hinnehmen, dass es zur Triage kommt (kriegsähnliche Zustände), dass immer mehr Pflegekräfte keinen Bock mehr haben, für die Ungeimpften den Kopf hinzuhalten, nur weil die Leute, die sich nicht impfen lassen wollen, dieses Restrisiko nicht bereit sind einzugehen? Lieber sollen die sich impfen lassen, deren Immunsystem sowieso schon kurz vorm Kollaps ist, in der Hoffnung, dass sie das überleben?...nein sorry, mit so einem Denken kann und will ich nicht konform gegeben. Ich hatte auch kein gutes Gefühl, als ich bei der Johnson & Johnson-Spritze unterschreiben musste, dass es seltene Fälle von Hirnvenenthrombosen gibt, aber ich wusste, dass es sein muss. Kann man das nicht von allen verlangen? Von den ganzen wirklichen Schwurblern und Gegen-alles-seienden ganz zu schweigen?! :shock: :shock: :roll:
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von LivingDead » 23.11.2021, 13:27

SFI hat geschrieben:
22.11.2021, 09:19
Ja das hast du recht. Mir ging es auch vielmehr um ein nahes Zukunftsbild, wenn die Impfdurchbrüche zunehmen werden, auch weil die zögerlich anlaufenden Drittimpfungen bei vielen zu spät kommen. Klar wird es auch dann Ungeimpfte öfter treffen, aber die Zahlen könnten sich auch dank 2G Spreading-Events immer weiter angleichen. Je mehr Geimpfte, umso mehr Impfdurchbrüche, je mehr Geimpfte umso weniger Umgeimpfte. Der derzeitige Fokus auf die Ungeimpften mag vielleicht für den Moment sinnvoll erscheinen, er ist aber nicht zu Ende gedacht. Darum geht es mir.
Naja, 2G-Superspreading Events sind eben auch eher unwahrscheinlich (auch wenn es sicherlich immer mal wieder zu Ausbrüchen kommt, weil bspw. nicht genau kontrolliert wurde). Folgende Grafik finde ich da ganz interessant:



Edit: Nicht falsch verstehen, in der aktuellen Situation wird 2G auch nichts mehr bringen, dafür ist die Inzidenz zu hoch.
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von Cinefreak » 23.11.2021, 17:53

Hinzu kommt noch, dass es viele Impfpassfälschungen wohl gibt... bzw. es sicher auch Leute gibt, die nicht so genau kontrollieren. Wer sagt uns, dass nicht genau diese für einen Großteil der Ansteckungen innerhalb von 2G-Events verantwortlich sind? Das ganze ist ja nicht mal unter eine horrende Strafe gestellt...alleine schon aus Abschreckungsgründen müsste da DRINGEND eine her. Ich denke, man überlegt sich das schon eher, sowas zu machen, wenn man nicht 100 Euro sondern 10000 Euro Strafe dafür zahlen müsste bzw. in den Bau müsste. Perverserweise funktioniert es ja auch bei anderen Dingen oft nur über die Androhung einer Strafe. Wie viele Verkehrsverstöße würden erst begangen werden, wenn man dafür nicht vernünftig belangt werden würde? Mord, Überfall usw...es dürfte erwiesen sein, dass die Aussicht einer Strafe zumindest als Abschreckung dienen. Das muss auch bei Impfpassfälschung und Gefälligkeitsattesten (z. B. Maskenbefreiung) her. Solche Ärzte sind nciht tragbar.
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