Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von SFI » 30.12.2020, 06:19

Gestern stieß ich auf diesen fiktiven Impfpflicht Werbespot aus der 2018er TV-Serie Counterpart:
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von LivingDead » 30.12.2020, 11:20

Impfpflicht wird es in Deutschland nicht geben - besteht ja nicht einmal der Wille für einen Lockdown, welcher den Namen auch verdient, auch wenn das nun vielen Familien einen schrecklichen Start ins Jahr 2021 beschert. Was ich mir aber vorstellen kann, ist, dass die Wirtschaft selbst reagiert und Geimpfte bevorzugen wird (Fluglinien, Restaurants, etc.) oder einzelne Länder eine Einreise nur mit vollständigem Impfpass erlauben (ähnlich einer Gelbfieberimpfung).
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von gelini71 » 30.12.2020, 16:47

Angesichts der momentanen Menge an Impfstoff (Stand heute würde es noch 10 Jahre dauern alle rund 80 Millionen Deutsche zu impfen) ist die Impfpflichtdiskussion eh fürn Arsch :lol:
Ich mache keine Rechtschreibfehler, ich gebe Wörtern lediglich eine individuelle Note

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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von gelini71 » 03.01.2021, 06:35

188.000 Impfungen Bundesweit innerhalb einer Woche - die Diskussion über eine "Impfpflicht" dürfte sich angesichts solcher Zahlen erledigt haben :lol: :lol: :lol:
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von SFI » 03.01.2021, 07:11

Wie heißt es so schön: Unfähigkeit allein genügt nicht, man muß auch in die Politik gehen.
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von gelini71 » 03.01.2021, 09:12

runtergerechnet auf pro Tag und Bundesland (wobei ich bei der Rechnung davon ausgehen das jedes Land gleich viel geimpft hat) ist der Wert sogar noch lächerlicher - aufgerundet nämlich 1680 Personen. Und da faseln die was von Sommerurlaub und normales Leben nach Ostern..... :roll: :roll: :roll:
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von freeman » 04.01.2021, 19:48

Die deutsche Politik setzt ihr Versagen fort. Bzw. Europa gleich mit. Auch geil: Wegen Corona schafften wir wenigstens die Klimaziele für 2020. Und da stellen sich einige echt hin und feiern sich dafür. Als hätten sie Corona erfunden :lol:

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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von Sir Jay » 05.01.2021, 01:25

Meines Wissens sind die zurück gegangenen co2 Emissionen trotz corona nicht auf dem Level angekommen, der von den klimaforschern gefordert wurde

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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von freeman » 05.01.2021, 19:22

Was juckt die deutsche Politik, was die fordern? Die deutsche Regierung hat sich 40 Prozent weniger vorgenommen, 42!!! geschafft und einige feierten das. Rechnerisch haben sie von den 42 Prozent nur EIN DRITTEL ohne Corona geschafft. Man muss sich halt nur allet schee reden. :wink:

Denkt dran, ab sofort nur noch mit einem anderen Menschen treffen. Also privat. Auf Arbeit isses egal :lol:

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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von SFI » 06.01.2021, 07:19

Besonders dreist finde ich den Bewegungsradius, der ab Stadt/Dorfgrenze gilt. Wer in Berlin, Hamburg oder München mit einer Stadtausdehnung von teilweise über 40 km wohnt, wird davon idR nichts mitbekommen, wer auf dem Land wohnt, hat die Arschkarte. Tritt der Fall ein, dann darf ich mich auch nicht mehr mit meiner Freundin treffen, weil es bis zu ihrem Wohnort 20 km sind. Schildbürger. Alle 11 Minuten stirbt eine Fernbeziehung.
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von John_Clark » 06.01.2021, 08:03

Und die Schweiz lässt es mal wieder schleifen. Während Deutschland sich im Corona-Lockdown-Schlaf befindet, haben wir hier im kleinen Land einen sogenannten Lockdown light. Ich darf in der Schweiz jederzeit überall hinreisen, kann einkaufen gehen und nicht nur Supermärkte und Apotheken haben geöffnet, auch alle H&Ms, Media Märkte, etc. Aber... Restaurants bleiben zur Zeit noch zu. Zudem gab es neue Öffnungszeiten für Supermärkte. Also, schliessen diese nicht mehr wie gewohnt um 20:00, sondern bereits um 19:00. Plus, am Sonntag bleiben alle Geschäfte zu, also auch Tankstellenshops.

Arbeitstechnisch ist auch weiterhin Working from Home angesagt.

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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von gelini71 » 06.01.2021, 11:02

John_Clark hat geschrieben:
06.01.2021, 08:03
Plus, am Sonntag bleiben alle Geschäfte zu, also auch Tankstellenshops.
Nun gut, dann könnt Ihr Schweizer Euch endlich mal als Deutsche fühlen denn bei uns sind Sonntags die Geschäfte generell zu :lol: Die Tankstellen allerdings mit ihren (teueren) Supermarktshops haben aber offen.
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von gelini71 » 06.01.2021, 11:48

SFI hat geschrieben:
06.01.2021, 07:19
Besonders dreist finde ich den Bewegungsradius, der ab Stadt/Dorfgrenze gilt.
Gilt die Grenze im Stadtgebiet Ludwigshafen ? M.W. nach nicht, in Rheinland-Pfalz ist i.M. nur die Stadt Speyer betroffen und somit ist die Aufregung um die 15 Km Radius Zone typisch Deutsche Aufregerei. Wenn wir es mal schaffen die Arschbacken zusammenzuhalten wird diese Maßnahme kaum greifen....da aber der Deutsche dafür zu doof ist und lieber zum Skifahren fährt, Urlaub plant oder aber es gut findet das ab dem 11.01 manche Geschäfte und Restaurants illegal wieder öffnen werden werden wir die Pandemie nicht so schnell los werden. Es zeigt sich immer mehr, bei uns im Land regiert der Egoismus, jeder ist sich selbst der Nächste und Schuld sind immer nur die anderen. Es kotzt mich mittlerweile unglaublich an wie sich in den letzten 12 Monaten die Deutsche Gesellschaft sich in einen Haufen Egoistischer Arschlöcher gewandelt hat, auf keinen Fall am Status Quo rütteln, auf keinen Fall einschränken und wenn nichts mehr hilft wird die "Zerstörung des Wohlstandes" oder gar "die Zerstörung der Wirtschaft" gerufen. Wir werden bald Italienische Verhältnisse haben wo Nachts mit LKWs die Leichen in Massengräbern vor der Stadt verschart werden - und das werden dann natürlich auch wieder all die anderen Schuld sein, nur man nicht selber.
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von John_Clark » 06.01.2021, 13:01

gelini71 hat geschrieben:
06.01.2021, 11:02
John_Clark hat geschrieben:
06.01.2021, 08:03
Plus, am Sonntag bleiben alle Geschäfte zu, also auch Tankstellenshops.
Nun gut, dann könnt Ihr Schweizer Euch endlich mal als Deutsche fühlen denn bei uns sind Sonntags die Geschäfte generell zu :lol: Die Tankstellen allerdings mit ihren (teueren) Supermarktshops haben aber offen.
Nicht falsch verstehen, alle grossen Geschäfter sind bei uns an Sonntagen auch ohne Covid geschlossen. Aber es gibt immer vereinzelt mal wieder kleine Läden, die Sonntags trotzdem offen haben können (ich liebe unseren Denner Satelliten hier in Lausen!). :26 Nur nicht während der nächsten Wochen....

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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von gelini71 » 06.01.2021, 15:15

Bei uns ist generel alles zu, bis auf Tankstellen und Bäckereien sowie Geschäften in Bahnhöfen und Flughäfen. Sonntags hätte man theoretisch Zeit in die Stadt einkaufen zu gehen geht aber eben nicht :wink:
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von freeman » 06.01.2021, 19:39

Gilt die Grenze im Stadtgebiet Ludwigshafen ? M.W. nach nicht, in Rheinland-Pfalz ist i.M. nur die Stadt Speyer betroffen und somit ist die Aufregung um die 15 Km Radius Zone typisch Deutsche Aufregerei.
Ich werde dir jetzt nicht den von dir propagierten Egoismus unterstellen, aber in Sachsen betrifft das so gut wie alle Gegenden. Und ich werde jetzt nicht davon berichten, was es zum Beispiel in meiner ehemaligen Heimatstadt im 15km Radius garantiert alles NICHT gibt. Das ist ne Menge. :lol:

Und ganz ehrlich, bei mir verkehrt sich in Sachen Corona aktuell alles ins Gegenteil. Die Argumente, die du anführst, kann ich nicht mehr hören. Weil sie mit meiner Lebenswelt nichts zu tun haben. Ich trage Maske, ich halte Abstand, ich weiß von allen, die Home Office machen, dass das mit Arbeiten nichts zu tun hat, von Eltern, wie sich ihre Kinder verändern usw. usf. Da ist es mit Arschbacken zusammenkneifen einfach nicht mehr getan. In meinen Augen befinden wir uns in einer akuten Phase des kompletten Politikversagens. Und ausgerechnet ebenjene ist aktuell geforderter denn je, wird dieser Verantwortung aber NullkommaNULL gerecht. Die Innenstädte gehen vor die Hunde, Einzelhändel, Gastro, Kunst und Kultur - und alles was man uns Deutschen als Perspektive gibt, ist ein Impfstoff, bei dem alle um ihn gelagerten Entwicklungen einfach nur einer Farce gleichkommen. Ganz ehrlich: Warum sollte ich für eine solche "Perspektive" auch nur ansatzweise meinen Arsch irgendwie zusammenkneifen? Hier passt hinten und vorne nichts mehr zusammen. Vor allem die Einzelhandelsschließungen und diese 15 Kilometer Hundeleine sind einfach niemandem logisch zu erklären. Nichts davon. Ganz abgesehen davon, dass der Lockdown AUSSCHLIESSLICH ins Private eingreift, während man auf Arbeit tagtäglich MEHR als einem nicht zum Hausstand Gehörigem begegnet, Profisportler zu 20igst und mehr auf dem Rasen herumtollen dürfen usw. usf. Ungleichbehandlung, Ungerechtigkeit, Lügen... alles da. Dafür kneife ich nix... außer mich selbst in die Wange, um zu checken, ob ich träume.

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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von gelini71 » 07.01.2021, 05:07

OK - dann erleuchte uns mal alle und erkläre mal das einzig wahre und echte Corona Schutzkonzept aus Sachsen.
Ist halt nur komisch das ausgerechnet Sachsen die höchsten Coronazahlen hat....

Wenn sich alle an die gesagten Regeln halten würden hätten wir nicht die jetzigen Probleme. Aber es interesiert keinen, sehe ich ja schon bei mir im Haus. Da wohnt eine alte Dame und die bekommt täglich Besuch von Enkeln, Urenkeln usw - schließlich sind sie alle "eine Familie".
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von SFI » 07.01.2021, 07:30

Es kotzt mich mittlerweile unglaublich an wie sich in den letzten 12 Monaten die Deutsche Gesellschaft sich in einen Haufen Egoistischer Arschlöcher gewandelt hat...
Die Menschen rauchen (inkl. Todeshinweis auf der Packung) und betrinken sich, sie stopfen sich Industriefraß rein, werden fett und krank. Das alles geschieht vorsätzlich und ein "Grippe"Virus soll zur Eigenverantwortung anspornen? :lol:
Gilt die Grenze im Stadtgebiet Ludwigshafen ? M.W. nach nicht, in Rheinland-Pfalz ist i.M. nur die Stadt Speyer betroffen und somit ist die Aufregung um die 15 Km Radius Zone typisch Deutsche Aufregerei.

Nicht umsonst schrieb ich im nächsten Satz:
Tritt der Fall ein ..
Mir ist schon klar, dass das an die Ausflügler und Urlauber adressiert ist, aber es ist der typische deutsche Pauschalhammer: Fischen im Trüben.
Wenn sich alle an die gesagten Regeln halten würden hätten wir nicht die jetzigen Probleme. Aber es interesiert keinen, sehe ich ja schon bei mir im Haus.
Das ist eine Aussage, die ist imo nicht haltbar. Es fängt wie freeman sagte auf Arbeit an und geht über die Schule, die als Übertragungsorte sicher das Gros ausmachen, dagegen sind die sogenannten Covidioten eher eine kleine Hausnummer:
https://www.br.de/nachrichten/wissen/fa ... er,SHFwU6a
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von freeman » 07.01.2021, 09:12

Schutzkonzept: Das ist nicht meine Aufgabe, aber... Vielleicht hätte man aus dem ersten Lockdown lernen sollen? Vielleicht hätte man über den Sommer hinweg nicht NICHTS machen sollen? Vielleicht hätte man - siehe Spahn - aus dem ersten Lockdown genug lernen sollen, um keinen zweiten Lockdown zu brauchen? Vielleicht hätte das schonmal gereicht? Vielleicht wäre das schlauer, als von einem nichtssagenden Datum zum nächsten zu hecheln und Zahlen (Inzidenz 50 ist im Winter nicht machbar, das sagt dir jeder Experte) anvisieren, die absolut nichtssagend sind?
Ist halt nur komisch das ausgerechnet Sachsen die höchsten Coronazahlen hat....
Was ist daran komisch? Deutschland ist total überaltert. Im Osten, wo die jungen Leute wegziehen, ist das ein eklatantes Problem. Wir haben Städte in Sachsen, Görlitz sei genannt, da liegt der Altersschnitt ÜBER 65! Mit entsprechend vielen Altersresidenzen. In Görlitz warns imo über 100! Wen erwischt es laut allen Berichten am häufigsten? Wo sind die Todesfallzahlen am größten? Wo wurde laut allen kritischen Stimmen das Wenigste gemacht? Komisch ist da gar nix...

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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von LivingDead » 07.01.2021, 10:10

Ich kann den Frust schon nachvollziehen. Ich selbst schrieb vor ein paar Monaten folgendes:
LivingDead hat geschrieben:
30.10.2020, 09:36
Ja, ich glaube auch, dass man die Maßnahmen nun sehr kritisch sehen kann. Gut ist, dass sich die Länder - wohl einheitlich - endlich auf ein Maßnahmenpaket geeinigt haben. Gut ist auch, dass dieses mit dem 02.11. unglaublich schnell in Kraft tritt. ABER was wahrlich schwer zu verkaufen ist, warum gerade die Gastronomie und Künstlerszene, die ja unglaublich viele Aufwände in Hygienekonzepte gesteckt haben, nun wieder den Kürzeren ziehen müssen (falls die Ersatzzahlungen von 75% schnell ankommen, stehen diese aber immerhin besser da, als hätten sie zu jetziger Zeit regulär geöffnet). Dennoch erscheint mir dieser „Lockdown light“ zu lasch, um zu wirken, und zu lang, um die Akzeptanz der Bevölkerung zu gewährleisten.
Man muss sich vor Augen halten: Sinn der Maßnahmen ist, die Fallzahlen um 70% zu drücken, damit die Gesundheitsämter wieder mit der Kontaktnachverfolgung klarkommen - dann wären wir auf dem Stand von vor drei Wochen (zum Preis von einem Monat Lockdown). Falls das aufgehen sollte und wir bei 4000 Infektionen Anfang Dezember stehen und wieder gelockert wird, dürften die Zahlen (Winter sei Dank) ganz schnell wieder hoch gehen. Um genauer zu sein, wären wir dann innerhalb von drei Wochen wieder auf dem Stand von jetzt. Und dann stünde schon wieder der nächste Lockdown vor der Tür.
Sprich, ich kann hier keinen wirklichen Fahrplan, bzw. eine nachhaltige Strategie erkennen. Zeit dafür war über den Sommer genug, aber offensichtlich hat sich seit dem Frühjahr nicht viel getan. Das führt zu Frustrationen und Trotzreaktionen in der Bevölkerung. Zudem fängt die „Erkältungssaison“, in welcher sich die Viren so richtig wohlfühlen, ja erst noch an.
...und man muss sagen, dass es nicht nur so eingetroffen ist wie gemutmaßt, sondern gar (negativ) übertroffen wurde. Und da kann man sich echt fragen, wenn man schon als Laie plötzlich hellseherische Fähigkeiten entwickelt, warum schafft es die Politik einfach nicht, jene Maßnahmen zu ergreifen, die seitens der Wissenschaft schon von Frühjahr an kommuniziert wurden.
Ein echter (!!) Lockdown von 2-3 Wochen hätte zum Ziel geführt. Ggf. hätte man im Laufe der Zeit noch Lockdowns nachschieben müssen, um wieder Inzidenzen von weit unter 50 zu erreichen. Man wäre auf Widerstand gestoßen, aber die Lockdowns wären hart, aber klar befristet mit der definitiven Aussicht, dass ab einem bestimmten Datum wieder ein etwas geordneteres Leben möglich ist. Selbst Wirtschaftswissenschaftler sagten, dass kurze harte Lockdowns wirtschaftlicher sind als softe, lange Lockdowns ohne konkretes Ziel/Ende. Und genau da befinden wir uns. Nun wurde verlängert auf Ende Januar (merke: Der jetzige Lockdown sollte schon Ende November (!) enden), glaube aber kaum, dass bis dahin eine bundesweite Inzidenz von <50 erreicht wird; ergo weitere Verlängerung, ggf. nochmal eine kurze Verschärfung (bei der immer weniger Menschen mitmachen werden).

Das Spiel wird noch bis mindestens April so weiter gehen, erst dann wird das Wetter dem Virus wieder weniger wohl gesonnen sein.
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von MarS » 07.01.2021, 11:33

gelini71 hat geschrieben:
07.01.2021, 05:07
OK - dann erleuchte uns mal alle und erkläre mal das einzig wahre und echte Corona Schutzkonzept aus Sachsen.
Ist halt nur komisch das ausgerechnet Sachsen die höchsten Coronazahlen hat....

Wenn sich alle an die gesagten Regeln halten würden hätten wir nicht die jetzigen Probleme. Aber es interesiert keinen, sehe ich ja schon bei mir im Haus. Da wohnt eine alte Dame und die bekommt täglich Besuch von Enkeln, Urenkeln usw - schließlich sind sie alle "eine Familie".

Lass dich nicht da nicht so einfach anzünden. Ich kann vollkommen nachvollziehen, dass es dich ankotzt, wenn man gewisse Personen sieht, die sich nur bedingt an die Maßnahmen halten, vermutlich wird das aber nur einen kleinen Einfluss auf das Infektionsgeschehen haben. Freeman hat es schon vor Wochen geäußert: gehst du nicht an die Unternehmen heran, wird sich das Infektionsgeschehen nicht so stark senken lassen wie es gewünscht ist.

Ich halte mich seit Beginn der Pandemie fast vollständig an die Maßnahmeregeln. Das klappt nicht an jeder Stelle zu 100%, schließlich habe auch ich schon mal bei Betreten des Supermarktes vergessen die Maske aufzusetzen, dafür übertreffe ich in der Gesamtbetrachtung die Regeln, indem ich mich über die ganze Zeit betrachtet mehr eingeschränkt habe als gefordert. So treffen wir uns seit Frühling fast ausschließlich nur noch mit einer Familie, deren Sohn mit meinem Jungen in einer Klasse ist und so sowieso eine Durschmischung geschieht. Das dürfen wir ab Montag dann nicht mehr, schließlich lassen sich dadurch Mikroeffekte hinsichtlich des Infektionsgeschehens erreichen. Für Familien, insbesondere mit kleinen Kindern, ist das sozial je nach persönlicher Situation eine Katastrophe (da geht es bei mir mit meinem Jungen zum Glück schon etwas besser). Wir sind alle angehalten auf privater Ebene praktisch ein Nullrisiko zu schaffen, auf der anderen Seite wird bei vielen das Infektionsrisiko auf der beruflichen Ebene aber immer noch hoch gehalten. Bei unseren beiden Familien ist es nun so, dass alle Erwachsenen arbeiten gehen. Einer davon ins Werk, wo er wie Freeman so schön schrieb mehrere tausend Leute trifft. Das ist nun mal maximaler Unsinn und da spielt die Oma in deinem Haus statistisch dagegen überhaupt keine Rolle. Das mit Abstand höchste Infektionsrisiko habe ich aktuell auf Arbeit. Warum also nicht für wenigsten 14 Tage mal alle nicht notwendigen Unternehmen dicht machen? Im Handel hat man das doch bereits umgesetzt. Ich würde mich beileibe nicht darüber freuen, das wäre aber eine ehrliche und zielführende Maßnahme. Aktuell wurde eine übelste Schneise durch die Unternehmenslandschaft geschlagen. Einige Branchen bluten aus, andere machen feucht fröhlich weiter.

Hinsichtlich der Infektionszahlen in Sachsen lass dir sagen, dass das auch stark daran liegt, dass im Herbst einfach tierisch gepennt wurde. Als in Tschechien die Infektionszahlen hoch waren und dort alles dicht gemacht wurde, konnte man bei uns noch in die Hallenbäder und alle Läden. Dank offener Grenzen ist doch naheliegend was passiert ist. Das wird auch aktuell noch besprochen. Das Problem ist halt, dass sich die Grenzen nicht so einfach schließen lassen und die Schließung dann eh nur für die sächsischen Grenzen gelten würden, so dass die Einreise über andere Bundesländer möglich ist.

Um dich auch mal zu beruhigen, dass die Infektionen nicht nur über irgendwelche AfD-Aluhut-Wähler geschieht mal 2 Beispiele aus meiner näheren Umgebung. Meine ganze Schwiegerfamilie hat es diesen Herbst erwischt. Meine Schwägerin ist derzeit in Elternzeit und traf sich nur mit einer einzigen anderen Mutter. Draußen im Freien, kein direkter Kontakt. Trotzdem angesteckt. Besuch bei Ihren Eltern, da noch keine Symptome, regelkonform innerhalb des Maßnahmenkatalogs. Darüber hat sich die ganze Familie angesteckt. Oder andere Story: unser Student hat sich bei seiner Frau angesteckt (Chilenin, keine AfD-Wählerin), welche mit den Kindern seit Monaten zuhause ist. Er selber war völlig symptomfrei und seine Frau hatte keine Ahnung, wo sie sich angesteckt haben soll. So geht auch Infektionsgeschehen, mit der Kamera auf 5 Leute halten, welche mal unerlaubt etwas zu eng stehen, bringt aber in der Berichterstattung mehr Klicks.

Dazu noch politische Zusammenhänge zaubern und schon hat man einen tollen Artikel. Diese verkackte AfD und deren Konsorten kotzen mich echt an, nun aber zwischen dem Infektionsgeschehen und der politischen Gesinnung derart einen Zusammenhang zu basteln, wie es manche Presse macht, ist schon frech. Im Frühjahr waren die Infektionszahlen in den neuen Bundesländern weit niedriger als in den alten. Sachsen-Anhalt (AfD 21 Sitze) war das Bundesland welches am längsten ohne Corona-Infektion war. Da hat auch niemand geschrieben, dass es da einen Zusammenhang mit der politischen Gesinnung gäbe. Wie gesagt, scheiß AfD, aber das gehört sich nicht.

Nehmen wir das mal auf, was Freeman zu den Inzidenzzahlen geschrieben hat. Das die Inzidenz von 50 ein im Frühjahr willkürlich gesetzter Wert war und vom Infektionsgeschehen her betrachtet für die Wintersaison zu gering als Zielwert gesetzt, wurde im Herbst schon mal etwas lauter diskutiert. Das wurde schnell im Keim erstickt, indem man mal fix erklärt, dass die Gesundheitsämter bei Überschreitung nicht mehr hinterher kommen. Lauterbach wünscht sich da gleich mal eine Inzidenz von 25. Eine Inzidenz von 25 auf 100.000 Einwohner bedeutet eine Infektionsrate von 0,025%. Jeder Ausbruch in einer Klinik oder einem Altenheim sorgt dafür das dieser Wert gerissen wird, und genau das passiert aber immer wieder. Das wird auch mit einem Zielwert von 50 nicht besser. Grundsatz im Controlling: Ziele müssen realistisch sein, sonst leidet die Motivation diese zu erreichen. Ganz stark ist auch, dass man wartet bis die Inzidenzen in manchen Regionen 500% des gesetzten Zielwertes von 50 erreichen und dann erst Maßnahmen ergreift. Nimmt man den Wert 25 von Lauterbach (welcher sicher wünschenswert wäre), dann ist man bei manchen Regionen bei einem Stand von 1.000%. 1.000%, wie will man da denn jetzt noch solche Zielwerte erreichen? Das geht nur durch den Sommer. Wenn eine Inzidenz von 50 oder gar 25 so wichtig ist, hätte man im Herbst schon richtig bremsen müssen und nicht diesen Lockdown light fahren dürfen. Das war schlicht eine Fehlentscheidung der Politik, zumal damit auch eine trügerische Sicherheit für die Bevölkerung geschaffen wurde. Verhaltet euch alle mal ein bisschen entspannter, einkaufen etc. all das dürft ihr noch, große Partys sind aber zu unterlassen. Wenn ihr das macht, dann dürft ihr es zu Weihnachten und Sylvester ein wenig krachen lassen (= geplante Lockerungen). Spahn hat Anfang September noch gesagt, dass mit dem Wissen von heute keine Geschäfte, Friseure mehr schließen müssten. Für solche Fehleinschätzungen fehlt mir einfach das Verständnis, vor allem wenn man sich im Nachhinein hinstellt und dem Bürger versucht den schwarzen Peter zuzuschieben.

Thema Schule: Das was uns heute auf die Füße fällt ist, dass man die letzten 10 Jahre hinsichtlich der Digitalisierung einfach nur geschlafen hat. Wenn man sich schon mal vorher mit Thema beschäftigt und sich um den Fortschritt gekümmert hätte, dann behaupte ich, dass wir rein schulisch diese Pandemie völlig problemlos überstanden hätten. Lediglich das Betreuungsproblem wäre gekommen, die Lernprozesse selber wären nicht so ausgebremst wurden. Apps, Lernplattformen - das ist alles da, wird aber eben nur auf privater Ebene genutzt, vom demjenigen der will. Man müsste das halt mal vereinheitlichen, am besten bundesweit und zusehen, wie man das mit der Hardware löst. Lösbar wäre das aber und würde unserem Bildungssystem den schon lange notwendigen Boost geben.
Wisst ihr was bei uns seit dem Frühling geschehen ist? Im Frühjahr habe ich der Klassenlehrerin meine private Cloud zur Verfügung gestellt, damit sie die Unterlagen hochladen kann und nicht immer 3 e-mails aufgrund der Datenbeschränkung verschicken muss, um alles zu verteilen. Jetzt nutzt sie nicht mehr meine Cloud (wegen Datenschutz - schließlich muss man Aufgaben wie 1+1 = ? unbedingt schützen) sondern die vom Kultusministerium. Spaßeshalber sei erwähnt, dass die Server der Cloud innerhalb von 7 Tagen 2 mal abgekackt sind. Das ist jedenfalls alles was in der Zeit passiert ist. Mehr nicht.
Hinsichtlich des Infektionsgeschehens war das Konzept der festen Klassenverbände tatsächlich recht gut. Ausbrüche waren dadurch jedes Mal beschränkt und in der Anzahl überschaubar.

Mein Eindruck aus dem Frühjahr hat sich leider verfestigt. Ich hatte damals vor allem die Kommunikation und die fehlende Planung kritisiert. Damals konnte die Probleme noch auf das plötzliche Auftreten schieben...

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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von McClane » 07.01.2021, 19:28

So, Kinder, jetzt mal locker durch die Hose atmen und sich nicht gegenseitig an die Gurgel zu gehen.

Zuerst mein Eindruck: Fehler sind sicher gemacht worden. Eine strengere Kontrolle der bestehenden Vorschriften wäre sicher besser gewesen als manche Verschärfung oder vielleicht direkt ein harter Lockdown im November. Die verschlafene Digitalisierung merkt man auch stark. Aber eines muss ich auch mal sagen: Ich möchte nicht der Politiker sein, der die Entscheidungen treffen muss. Denn wenn man sich quer durch die Kommentarstränge, die sozialen Medien und die Foren liest, dann weiß natürlich jede Heinz immer alles besser, egal ob er jetzt für mehr Lockerungen oder für strengere Vorschriften ist, während die Politiker natürlich allesamt Idioten sind. Das erinnert mich immer etwas an die Sofa-Bundestrainer, die bei jeder WM mit Bierplautze auf der Couch hängen und immer wissen, dass der 20-jährige Profisportler "das Ding doch zu 100% machen muss", auch wenn der gerade 76 Minuten Dauerlauf auf dem Platz hinter sich gebracht.
Ist vielleicht die unpopuläre Meinung, aber das sollte man bei aller Kritik beherzigen.
freeman hat geschrieben:
06.01.2021, 19:39
Die Innenstädte gehen vor die Hunde, Einzelhändel, Gastro, Kunst und Kultur - und alles was man uns Deutschen als Perspektive gibt, ist ein Impfstoff, bei dem alle um ihn gelagerten Entwicklungen einfach nur einer Farce gleichkommen. [...] Ganz abgesehen davon, dass der Lockdown AUSSCHLIESSLICH ins Private eingreift, während man auf Arbeit tagtäglich MEHR als einem nicht zum Hausstand Gehörigem begegnet, Profisportler zu 20igst und mehr auf dem Rasen herumtollen dürfen
Die Verödung der Innenstädte war allerdings schon lange vor Corona im Gange. Wenn man mal durch ein kleineres Örtchen wie Herford in NRW gegangen ist, dann waren da schon vor 5 bis 6 Jahren Geschäfte in theoretisch bester Lage Langzeitleerstände. Da wirkt Corona wie ein Brandbeschleuniger. Das Kulturargument kann man natürlich auch für den Fußball bringen, der mir persönlich zwar am Arsch vorbeigeht, aber nun zu den liebsten Freizeitbeschäftigungen eines Großteils der deutschen Bevölkerung gehört. Ich persönlich wäre ja auch dafür, Kino und Theater mit Hygiene-Konzept zuzulassen. Und zwar mit Abständen usw., nicht bloß mit Kontaktnachverfolgung.

So ist das mit der Wirtschaft/Arbeit ja auch ein zwiespältiger Faktor. Einerseits muss man sagen, dass viele Maßnahmen rein zur Erhaltung der Wirtschaft da sind. Die Schulen waren ja nicht deshalb so lange offen, weil man die lieben Kleinen so wichtig fand oder die gestressten Eltern einem so leid taten, sondern um das Betreuungsproblem zu umgehen. Andrerseits wären manche Maßnahmen noch verheerender, wenn man mehr Betriebe einschränken würde - durch Steuern usw. können ja auch die Hilfen für Kulturbetriebe und Gastrobetriebe gezahlt. Das Problem ist ja viel eher, dass viele Chefs nach eigener Aussage "nicht so viel vom Home Office halten" - sie dazu zu zwingen ist halt schwer bis gesetzlich unmöglich. Leider betrifft das auch Betriebe, die bequem im Home Office arbeiten können. Bei meinem Hauptarbeitgeber kommen da einerseits ein großer Respekt vor dem Virus und andrerseits eine Abneigung gegen Home Office zusammen, auch mit seltsamen Resultaten. Ich war mehr als 6 Monate im HO, wurde dann aber Ende November wieder mit Präsenztagen angefordert, als die Kernteams aufgestockt wurden, nachdem ich in Zeiten niedriger Fallzahlen daheim saß.

Allerdings ist das Private weiterhin ein großer Pandemie-Treiber, wie ich über meine Frau mitkriege, die ja beim Kreis arbeitet. Nur leider kann man den Leuten keine Vernunft verordnen oder überall einen Aufpasser abstellen. Leider scheint da die Ansicht verbreitet zu sein, dass Corona etwas ist, das andere Leute kriegen.
Insofern kann ich allerdings auch gelini verstehen: Die Bilder aus Winterberg und Co. stehen nun einmal für eine menschliche Doofheit, der kaum eine Politik Herr werden kann - allenfalls ein Überwachungs- und Polizeistaat wie China und den will hier auch keiner.
MarS hat geschrieben:
07.01.2021, 11:33
Wenn ihr das macht, dann dürft ihr es zu Weihnachten und Sylvester ein wenig krachen lassen (= geplante Lockerungen).
Wobei auch das in meinen Augen auch nur ein Versuch war das zu legitimieren, was sowieso passiert wäre, zumindest in Sachen Weihnachten. Ich möchte nicht wissen wie oft die Regeln an Weihnachten missachtet wurden, weil Corona ist ja was, was andere Leute kriegen (siehe oben). Deshalb will ich "den Bürger" da auch nicht so einfach von der Leine lassen, denn trotz Verfehlungen der Politik haben es auch die Leute in der Hand. Schließlich sehe ich auch immer wieder dämliche Übertretungen der Regeln, vor allem in den Öffis: Der Handwerker mittleren Alters, der die Maske als kleidsamen Kinnschutz nimmt, die ältere Frau, welche die Maske zum Telefonieren in der Bahn abnimmt (wäre ja auch undenkbar, dass man erst nach Bahnfahrt telefoniert, wenn man schon nicht Maske verständlich sabbeln kann) oder der Türkenproll, der solche Maßnahmen für unnötig hält. Daran merke ich auch, dass Ignoranz und Dummheit kein Alter, keine Herkunft, kein Geschlecht und keinen sozialen Status kennen.

Soweit mein Senf dazu. Nur ein paar Gedanken, denn die Lösung hab ich auch nicht.
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von freeman » 07.01.2021, 20:04

Da kann ich net wirklich vielem beistimmen - dazu bin ich ein zu sturer Bock *total unversöhnlich gugg* :lol: :wink:

Aber aktuell zeigt Frankreich auf, dass es in Sachen Impfungen noch beschissener geht. Aber kann das der Maßstab sein? Wir sind wenigstens nicht so dämlich wie xy? :lol:

In diesem Sinne:
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von SFI » 08.01.2021, 07:35

Spahn hat Anfang September noch gesagt, dass mit dem Wissen von heute keine Geschäfte, Friseure mehr schließen müssten. Für solche Fehleinschätzungen fehlt mir einfach das Verständnis, vor allem wenn man sich im Nachhinein hinstellt und dem Bürger versucht den schwarzen Peter zuzuschieben.
Eben jene Aussage von höchster Stelle wirkte so, als ob alles gar nicht so schlimm wäre und man es übertrieben hätte. Kann man den Menschen nicht verdenken, dass sie die Schildbürger nicht ernst nehmen, vor allem auch solche, die dadurch wirklich ihre Existenzen verlieren und verloren. Diese großzügig gewährten Hilfen scheinen sich nämlich auch als Wolf im Schaafspelz zu entpuppen, denn im Kleingedruckten steht wohl, dass sie eben nur für den betrieblichen Unterhalt gelten und nicht für den Lebensunterhalt. Heißt für den Lebensunterhalt eigentlich ALG II anmelden, tat sicher kaum jemand. Jetzt flattern wohl Rückzahlungsforderungen mit Strafandrohung ins Haus, wie man einigen Kopien auf Twitter entnehmen konnte. Dann stellt sich ein Scholz die Tage hin und labert arrogant: Der Staat kann sich den Lockdown leisten! Soll er mal die Millionen Niedriglöhner fragen, die mit 60% Kurzarbeit auf ALG II Niveau kampieren (und noch eine Steuernachzahlung droht). Und genau hier ist der Knackpunkt: Ich bin von der Sache nur privat betroffen, ich muss keine Kredite tilgen, habe kein Geschäft, keine Familie zu versorgen, keine Kurzarbeit usw. Mir geht es sogar besser als zuvor, da Lärm, nervige Menschenmassen, Leute, die dir in den Nacken kriechen oder im Bus dir in die Visage husten, einfach passé sind. Freundschaften wurden intensiviert, da die ablenkenden Möglichkeiten der Konsumindustrie fehlten, entspanntes Home Office mit hochwertigem Mittagessen. Wer bin ich also, Leute, denen es durch die Schildbürgerstreiche auf vielen Ebenen schlechter geht und die nun rebellieren, anzuklagen?
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von MarS » 08.01.2021, 11:24

@McClane und auch alle anderen

Aus meiner Sicht gehen wir uns hier nicht an die Gurgel. Da bitte so manch Geschriebenes nicht falsch verstehen. Nirgendwo kann man besser über das Thema diskutieren als hier. Mag es auch mal etwas kontrovers sein, steht doch immer der inhaltliche Aspekt im Vordergrund. In anderen Foren hab ich gar kein Bock mich zu dem Thema zu äußern, wenn ich sehe was da ab geht.


In Sachsen wird wohl gerade geprüft, ob die nur eine andere Person für Familien mit Kinder aufgeweicht wird, so dass es möglich ist sich mit einer festen Familie zu treffen und ggf. auch das Kind woanders in Betreuung zu geben. Formal ginge es ja nicht mal sein Kind bei den Großeltern abzugeben. So gut es auch ist, dass darüber nachgedacht wird, zeigt es aber, dass viel zu sehr auf Sicht gefahren wird. Diese Regelung gab es schon mal im Frühjahr, da hätte man schon viel eher darüber nachdenken können. Da darf man mich nicht falsch verstehen. Natürlich gibt es immer ein Begründung, warum etwas schief gelaufen ist. Das prangere ich auch nicht an. Ich besitze auch eine hohe Fehlertoleranz und es stört mich überhaupt nicht, wenn man nachjustieren muss. Mir scheint es aber so, dass man kaum in der Lage ist über Mittag hinaus zu denken.

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