Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

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Sir Jay
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von Sir Jay » 01.05.2021, 21:51

Die "#allesDichtMachen"-Aktion erfährt Solidarisierung aus dem Medizinbereich



Ich gehe mal davon aus, dass die Videos jetzt nicht "ironisch" gemeint waren. Bestätigt auf jeden Fall, dass man nicht immer all das gleich verurteilen darf, nur weil es "von der falschen Seite" Zurspruch erhält.

Ich persönlich konnte für mich noch kein endgültiges Fazit ziehen, wie ich die Aktion insgesamt bewerte...vllt "unglücklich"?
Während ich das Video von Jan Josef Liefers z.B. grundsätzlich gut finde (Kernaussage richtig), fand ich das von Miriam Stein absolut daneben (Kernaussage "wir testen zu viel" - was für ein Unsinn).

Aber dass den Schauspielern einfach mal auch so unterstellt wird die bisherigen Toten damit zu verhöhnen ist imo reiner Wahnsinn...

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McClane
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von McClane » 02.05.2021, 12:00

Sir Jay hat geschrieben:
01.05.2021, 21:51
Während ich das Video von Jan Josef Liefers z.B. grundsätzlich gut finde (Kernaussage richtig)
Du findest also die Kernaussage richtig, dass gleichgeschaltete Medien in diesem Land jede anderweitige Meinung unterdrücken?

Er selbst sieht diese Aussage anscheinend ja nicht darin, wie er sich bei Illner da zusammenstammelte, redete immer nur von dem Alarm, als ob der Clip nach 30 Sekunden aufhört.
Sir Jay hat geschrieben:
01.05.2021, 21:51
Aber dass den Schauspielern einfach mal auch so unterstellt wird die bisherigen Toten damit zu verhöhnen ist imo reiner Wahnsinn...
Videos wie das von Katharina Schlothauer gehen aber schon in die Richtung. Pauschal ist diese Kritik vielleicht falsch, aber reiner Wahnsinn auch nicht.
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von LivingDead » 02.05.2021, 12:12

Glaube auch kaum, dass irgendeiner der Schauspieler die Intention hatte, irgendwelche Toten zu verhöhnen. Wer die tatsächlichen „Drahtzieher“ (wenn man sie denn so nennen will) sind, hat der Tagesspiegel ja ganz gut aufbereitet.
Mit freundlichem Gruß
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von McClane » 02.05.2021, 13:49

Sir Jay hat geschrieben:
01.05.2021, 21:51
Die "#allesDichtMachen"-Aktion erfährt Solidarisierung aus dem Medizinbereich

[...]

Ich gehe mal davon aus, dass die Videos jetzt nicht "ironisch" gemeint waren. Bestätigt auf jeden Fall, dass man nicht immer all das gleich verurteilen darf, nur weil es "von der falschen Seite" Zurspruch erhält
Wie weit dieses Netzwerk inzwischen reicht, zeigt auch die Video-Aktion “Danke #allesdichtmachen”, zu der Brandenburg und Friedrich Pürner am 28. April aufriefen: eine Reaktion auf die Protestinitiative #allemalneschichtmachen aus den Reihen des deutschen Krankenhaus- und Pflegepersonals. Pürner ist ehemaliger Leiter des Gesundheitsamts Aichach, er wurde wegen seiner umstrittenen Ansichten zur Pandemie an das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit abgeordnet. Gegen diese Versetzung klagt er aktuell vor Gericht.

Der Aufruf zu “Danke #allesdichtmachen” richtete sich primär an Ärzt:innen, sie sollten sich in kurzen Videos von maximal 60 Sekunden solidarisch mit #allesdichtmachen erklären. Dabei entstanden bislang 26 Videobeiträge, die noch auf YouTube zu finden sind; auch Brandenburg und Pürner gehören zu den Teilnehmenden.

Auffällig sind auch hier zahlreiche Überschneidungen mit Mitgliedern der “Querdenken”-Initiative „Ärzte für Aufklärung“ – wie Thomas Külken, Imke Querengässer, Angela Müller. Diese Initiative nutzt das allgemeine Vertrauen in den Berufsstand, um Falschinformationen über die Corona-Pandemie zu lancieren. So wurden in der Vergangenheit Flugblätter verteilt, die das Infektionsgeschehen bagatellisieren, vor einer angeblich bevorstehenden Impfpflicht warnen und die Wirksamkeit des Mund-Nasenschutzes in Zweifel ziehen.


Quelle: https://www.tagesspiegel.de/kultur/film ... 49604.html
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von Sir Jay » 02.05.2021, 16:00

McClane hat geschrieben:
02.05.2021, 12:00
Sir Jay hat geschrieben:
01.05.2021, 21:51
Während ich das Video von Jan Josef Liefers z.B. grundsätzlich gut finde (Kernaussage richtig)
Du findest also die Kernaussage richtig, dass gleichgeschaltete Medien in diesem Land jede anderweitige Meinung unterdrücken?
Die Aussage, die ich mitgenommen habe, war, dass man eben doch mehr den Wissenschaftlern zuhören sollte, statt nur den "beratenden Experten" der Regierung. Hier sehe ich eine Kritik z.B. an die fehlende Vorbereitung auf Herbst/Winter 2020, die entgegen der Vorhersage der Virologen mehr ignoriert wurde. Das ist das, was bei mir hauptsächlich beim Video von JJL hängen geblieben ist...

Bei dem weiter oben geposteten Video um die Ärzte, die sich mit der Aktion solidarisieren, habe ich schon irgendwie damit gerechnet, dass da noch sowas rauskommt. Bin auf diesen Tagesspielartikel auch bereits gestoßen über FB...

Gunnar Kaiser ist bei mir bereits auch schon gebrandmarkt

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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von McClane » 02.05.2021, 18:40

Sir Jay hat geschrieben:
02.05.2021, 16:00
McClane hat geschrieben:
02.05.2021, 12:00
Sir Jay hat geschrieben:
01.05.2021, 21:51
Während ich das Video von Jan Josef Liefers z.B. grundsätzlich gut finde (Kernaussage richtig)
Du findest also die Kernaussage richtig, dass gleichgeschaltete Medien in diesem Land jede anderweitige Meinung unterdrücken?
Die Aussage, die ich mitgenommen habe, war, dass man eben doch mehr den Wissenschaftlern zuhören sollte, statt nur den "beratenden Experten" der Regierung. Hier sehe ich eine Kritik z.B. an die fehlende Vorbereitung auf Herbst/Winter 2020, die entgegen der Vorhersage der Virologen mehr ignoriert wurde. Das ist das, was bei mir hauptsächlich beim Video von JJL hängen geblieben ist...
Es tut mir leid, aber ich finde deine Interpretation viel zu wohlwollend, denn Sätze von Medien, "die dafür sorgen, dass kein unnötiger kritischer Disput uns ablenken kann von der der Zustimmung zu den immer sinnvollen und angemessenen Maßnahmen unserer Regierung" und von Zeitungen, die (erst seit kurzem) "damit beginnen alte, überwunden geglaubte Vorstellungen von kritischem Journalismus wieder aufleben zu lassen" sind doch genau jener Sound von Gleichschaltung durch Politik und Medien, der entsprechende Verschwörungsnarrative bedient.

Aber selbst wenn ich deiner Interpretation folge, dann ist das Video von Jar Jar Liefers Bullshit.

Denn die Vorbereitung auf eine zweite Welle wurde ja auch früh von den beratenden Virologen der Regierung gefordert - es war die Politik, die da gepennt hat, zu optimistisch war oder zu sehr auf die Wirtschaft gehört hat.

Dann bliebe die Frage, wer denn nun diese Experten mit Nobelpreisen, Professuren und Doktortiteln sind, die laut Liefers zu anderen Schlüssen kommen und nicht in in den Medien vorkommen. Ich weiß nicht, ob Liefers da inzwischen mit ein paar Namen um die Ecke kam. Brüggemann hatte in einem Interview mit ntv Matthias Schrappe genannt, der lauter Thesenpapiere raushaut. Wenn ich den Mann google, sind unter den ersten vier Ergebnissen seine eigene Webseite, sein Wikipedia-Eintrag und zwei Interviews mit SWR und ZDF vom Ende letzten Jahres, also jenen Medien, in denen er angeblich nicht vorkommt. Laut seinem Wikipedia-Eintrag ist der Mann Internist und Onkologe. Dass man in einer Virus-Pandemie vielleicht eher auf Virologen und Epidemiologen hört bzw. diese mehr Medienpräsenz haben, liegt für mich in der Natur der Sache und ist weniger eine Verschwörung.
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von Sir Jay » 02.05.2021, 21:14

McClane hat geschrieben:
02.05.2021, 18:40

Aber selbst wenn ich deiner Interpretation folge, dann ist das Video von Jar Jar Liefers Bullshit.

Denn die Vorbereitung auf eine zweite Welle wurde ja auch früh von den beratenden Virologen der Regierung gefordert - es war die Politik, die da gepennt hat, zu optimistisch war oder zu sehr auf die Wirtschaft gehört hat.
Aber genau das meinte ich doch auch. Die Politik hat geschlafen und anstatt auf die Virologen hat sie eben lieber auf die Wirtschaft gehört. Und genau das ist es auch (zumindest diese Teilaussage im Video), was ich von Liefers (ironisch) angeprangert gesehen habe.

Abgesehen gebe ich dir Recht, dass seine indirekte Unterstellung der Gleichschaltung aller Medien bedenkenswert ist. Habe ich nach dem ersten Sehen aber wie gesagt gar nicht herausgefiltert, sondern eben den oben beschriebenen Part.

Viel mehr angestoßen hab eich mich wie gesagt am Video von z.B der Miriam Stein...

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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von MarS » 03.05.2021, 11:24

LivingDead hat geschrieben:
30.04.2021, 15:34
Das sehe ich völlig anders und kann Nguyen-Kim nur recht geben (habe den Welt-Artikel, wie so ziemlich alle Welt-Artikel, nicht gelesen, sondern nur Auszüge aus der Talkshow gesehen). Es fehlt bei dem Zitat zudem an der Stelle der relevante Teil, dass sie die Aktion #allesdichtmachen mit der Aktion #alarmstuferot vergleicht und den Schluss zieht, dass „Alarmstufe Rot“ (McClane hat es ja auch weiter oben verlinkt) in der Versenkung verschwindet ...

Und nochmal: Wie kann er behaupten, dass seine Meinung (als Sprachrohr der Ungehörten) kein Gehör findet, wenn er in der Konsequenz dutzende Talkshow-Einladungen bekommt?
Ich hab ja geschrieben, dass ich die Sendung nicht gesehen habe und es daher durchaus sein kann, dass aufgrund verkürzt wiedergegebener Inhalte die Aussage verfremdet wahrgenommen wird.

Wenn man die zusätzlichen Informationen noch zusätzlich einfließen lässt, wird die Sache doch noch absurder. Ich kenne die #AlarmstufeRot-Aktion, schließlich sind da ein paar alte Weggefährten von mir mit dran beteiligt. Ich habe ebenso mitbekommen, dass diese Aktion praktisch geräuschlos untergegangen ist. Liefers war an nun an einer Aktion beteiligt, welche andere Mittel gewählt hatte, um wahrgenommen zu werden. Und alle dreschen auf ihn ein. Das ist doch völlig Banane. Die Aktion #AlarmstufeRot läuft doch nicht erst seit gestern. Warum wurde denn der Aktion nicht mal nachhaltig und aufmerksamkeitswirksam in den Medien Beachtung geschenkt? Damit gibt die Nguyen-Kim doch Liefers recht. Die Medien haben einseitig den Alarm hochgehalten. Das war seine Aussage. Die wurde aber kurzerhand einfach mal zur politischen Gleichschaltung uminterpretiert, so dass man sie mit dem Lügenpresse-Geplärre der geistig Verwirrten gleichsetzen kann. Das die Presse Artikel nach Klickzahlen generiert ist doch kein Geheimnis und das dadurch eine gewisse Uniformität entstanden ist, ist doch auch erkennbar. Wenn man das anprangert, muss man doch nicht zwangsläufig gleichzeitig politische Verschwörungstheorien verbreiten. Wir reagieren da viel zu sensibel.

Am Beispiel Liefers wird hinsichtlich der Medien übrigens perfekt der Beweis erbracht. Mit dem Thema der misslungenen Aktion lassen sich Klickzahlen generieren, also bekommt er den entsprechenden Raum. Davor war hinsichtlich des Themas Ruhe. Da finde ich es auch falsch ihm vorzuwerfen, dass er sich als Sprachrohr der Ungehörten mit der Behauptung hingestellt hat, dass kein Gehör gefunden wird. Das war nun mal so, siehe #AlarmstufeRot. Erst durch die durchwachsene Aktion kam die Aufmerksamkeit, was aber sicher auch Sinn der Sache war, nur dass es durch die inhaltlich unbedachte Vorgehensweise in die falsche Richtung gelaufen ist. Aber das eine ist nur eine Folge des anderen. Es ist somit doch Quatsch ihm jetzt vorzuwerfen, dass er nun erhört wird, wenn einer ganze Branche vorher kaum Raum gegeben wurde.

Ich sage es immer wieder gerne: die Rechten haben eine hervorragende Arbeit geleistet. Die haben erfolgreich einige Themen für sich so sehr vereinnahmt, dass jede dahingehende Aussage sofort mit ihnen in Verbindung gebracht wird. Das ist wirklich gut gemacht ... und sehr gefährlich.

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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von MarS » 03.05.2021, 11:32

Ich finde es übrigens skurril, dass #allemalneschichtmachen als Gegenaktion initiiert wurde. Das ist wie der Wettkampf um das größte Leid, wo jeder zeigen muss, dass es ihm noch beschissener geht. Wenn ich politisch verantwortlich wäre, würde ich mich entspannt zurück lehnen und die Show genießen. Etwas besseres kann so einem gar nicht passieren. Aus meiner Sicht wäre es viel wichtiger mal Hand in Hand zu arbeiten und die ganze Bandbreite der Probleme sichtbar zu machen. Liefers hat ja nicht unrecht, dass Kultur dazu beitragen kann eine Pandemie erträglicher zu machen. Auch denen von der Schicht.

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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von Sir Jay » 03.05.2021, 11:56

bei dem "danke #allesDichtMachen"-Video ist mir im Nachhinein (auch durch den Tagesspiegelartikel) aufgefallen, dass ich den Paul Brandenburg schonmal in einem geteilten FB Video gesehen habe, wo er beim Sat1 Frühstücksfernsehen davon gelabert hat, dass die Auslastung der Bett-Kapazitäten in Krankenhäusern im Corona Jahr nicht größer gewesen wäre, als die "normalen" Grippe Jahre davor.
Verschwiegen hat er dabei natürlich, dass insgesamt die Anzahl der Intensivbetten erhöht wurde, sodass das Mehr an Patienten die prozentuale Auslastung wieder gleich hoch erschienen lässt...

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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von freeman » 03.05.2021, 19:43

Wobei die Betten vollkommen egal sind, solange keine Pfleger da sind, die die darin Liegenden pflegen. Leider blieb die großartige Aktion von Joko und Klaas das befürchtete Strohfeuer, auch weil eben jede Ablenkung von ernsten Geschichten als sehr willkommen hingenommen wird.

Siehe die Reaktion auf die Clips und das inzwischen etwas zuuuuuuuuuuuuuuuuu lange Medienecho. Den Artikel vom Tagesspiegel kann ich im Übrigen kein Deut ernstnehmen. Da wird ja so haltlos rumgemutmaßt, dass man da kaum mehr als Clickbait hinter vermuten kann. Der Onkel von der Tante hat gehört, dass der eine da was ganz Schlimmes gemacht hat. Auch die Querverweise auf den bisherigen komödiantischen Ausstoß des Rädelsführers heranzuziehen, um die "verunglückte" Ironie zu spiegeln, ist schon eine derbe Einlage. Wenn ich den Beitrag lese, wird mir echt anders. Ich weiß schon, warum ich aktuell verstärkt den Liefers-Weg gehe und Nachrichten weitgehend ausblende bzw. erst den Ton zuschalte, wenn es nicht mehr um Corona geht. :lol:

In diesem Sinne:
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von LivingDead » 03.05.2021, 20:02

Immerhin hatte der Tatort Rekord-Zuschauerzahlen. Vielleicht steckt ja auch die ARD hinter dem Ganzen. :lol:
Mit freundlichem Gruß
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von freeman » 03.05.2021, 20:07

Laut Tagesspiegel war ja eigentlich nur die Tatort-Sekte Schuld... Täte auch passen :lol:

In diesem Sinne:
freeman

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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von LivingDead » 03.05.2021, 22:27

MarS hat geschrieben:
03.05.2021, 11:24
[…]Es ist somit doch Quatsch ihm jetzt vorzuwerfen, dass er nun erhört wird, wenn einer ganze Branche vorher kaum Raum gegeben wurde.[…]
Nein? Das ist doch eigentlich sein zentrales Argument.

Nichtsdestotrotz dreht man sich inzwischen zu sehr im Kreis. Ich denke inzwischen auch, dass der Aktion zu viel Aufmerksamkeit zuteil wird, welche vom eigentlichen Thema ablenkt. Letztlich muss man sich fragen, was man tatsächlich von dieser Aktion erwartet hat. Ich kann bei der Art und Weise, wie diese Aktion „vermarktet“ wurde, nicht an den guten Willen der Beteiligten glauben, sich selbstlos für die Künstlerbranche einzusetzen, wenn diese mit destruktiven und tendenziösen Untertönen überlagert wird. Im Ergebnis sehe ich nur, wie die Videos einmal mehr in gewissen Kreisen für Vorwürfe der CC missbraucht werden, demgegenüber tatsächlich nur der erwartbare (und sicherlich auch erwünschte) Gegenwind steht. Liefers ist omnipräsent, sein letzter Tatort mit Rekordzuschauerzahlen, quasi destilliert zur Liefers-One-Man-Show - da muss man mir mal erklären, wo da der Befreiungsschlag für die Künstlerbranche zu finden wäre.
Und das ist nun mal meine Kritik an der ganzen Aktion: Es war von Beginn an zu erwarten, dass diese nichts weiter bringt als dass es zur noch größeren Spaltung kommt, da sich jeder umso mehr in sein „Lager“ gedrängt sieht. Richtig toll hätte ich es gefunden, wenn an ein „Miteinander“ appelliert worden wäre, und gerade ein Publikumsliebling wie Liefers hätte dies m.E. mit Sicherheit hinbekommen - wenn es denn gewollt gewesen wäre. Aber mit plumper Regierungskritik und vager Ironie (da muss ich dem Tagespiegel wieder recht geben, gerade wenn man sich ironisch verpackt dem Narrativ der Rechten bedient ist das sprachwissenschaftlich mehr als bedenklich) wird zwar laut gepoltert, aber das eigentliche Ziel verfehlt - und daher empfinde ich die ganze Aktion mehr denn je als misslungen.
Mit freundlichem Gruß
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von McClane » 04.05.2021, 00:17

MarS hat geschrieben:
03.05.2021, 11:24
Die Medien haben einseitig den Alarm hochgehalten. Das war seine Aussage. Die wurde aber kurzerhand einfach mal zur politischen Gleichschaltung uminterpretiert, so dass man sie mit dem Lügenpresse-Geplärre der geistig Verwirrten gleichsetzen kann.
Wie gesagt: Die von mir oben zitierten Sätze fallen ja auch in dem Video - und da ist nicht von Alarm, sondern (durch die Blume) von Gleichschaltung die Rede. Ich verstehe nicht, wieso du und auch Liefers selbst diesen Teil des Videos immer ausblenden.
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von gelini71 » 04.05.2021, 06:02

Volker Bruch, einer der Initiatoren von #allesdichtmachen stellt Mitgliedsantrag bei der Querdenker-nahen Partei "Die Basis"
:arrow: Netzpolitik

Soviel zum Thema "wir haben mit den Querdenkern nichts zu tun" :roll:
Ich mache keine Rechtschreibfehler, ich gebe Wörtern lediglich eine individuelle Note

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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von MarS » 04.05.2021, 17:25

McClane hat geschrieben:
04.05.2021, 00:17
MarS hat geschrieben:
03.05.2021, 11:24
Die Medien haben einseitig den Alarm hochgehalten. Das war seine Aussage. Die wurde aber kurzerhand einfach mal zur politischen Gleichschaltung uminterpretiert, so dass man sie mit dem Lügenpresse-Geplärre der geistig Verwirrten gleichsetzen kann.
Wie gesagt: Die von mir oben zitierten Sätze fallen ja auch in dem Video - und da ist nicht von Alarm, sondern (durch die Blume) von Gleichschaltung die Rede. Ich verstehe nicht, wieso du und auch Liefers selbst diesen Teil des Videos immer ausblenden.
Mal kurz zur Klarstellung: Ich fand den Videobeitrag von Liefers nicht gelungen. Mir ist primär das mit Alarm im Gedächtnis geblieben. Ich hatte mir in dem Zusammenhang Berichte durchgelesen, wo heraus zu lesen war, dass er sich für die Weiterführung des Modellprojektes in Tübingen, wo er involviert war, eingesetzt hatte. Wenn ich daraus extrahiere, was gemeint sein könnte, dann interpretiere ich seine Worte halt nicht so, wie es der rechte Mob macht. Auch bezüglich seiner Aussagen zu den Experten. Ich habe da nichts ausgeblendet, ich habe die Worte nur in dem mir bekannten Kontext gedeutet. Mir persönlich ist es aber gar nicht wichtig die wahre Interpretation seiner Worte heraus zu finden, dafür ist es einfach zu unwesentlich. Ich sehe Liefers jedenfalls nicht in der rechten Ecke, ich mag mich da aber auch täuschen.

Mir ist die Diskussion um das Virus schon lange viel zu politisch und zu wenig pragmatisch. Das inhaltliche Positionen mal zu politischen Positionen werden hätte ich mir bei Eintreten der Pandemie nie träumen lassen und ist mir echt unverständlich. Das hätte bei so einem wichtigen Thema nicht passieren dürfen.

Mein Standpunkt jedenfalls ist, dass der Maßnahmenkatalog viel zu billigend haufenweise Kollateralschäden in Kauf genommen hat und zu wenig unternommen wurde, diese wenigstens abzumildern. Die Vorgehensweise ist bis heute viel zu undifferenziert. Das fand ich halt in einigen Videos wieder.
In den Schulen ist kaum etwas geschehen. Wir haben ein ganzes Jahr Bildungsdefizit. Wie oft hat man eigentlich innerhalb des letzten Jahres die Bundesministerin für Bildung Anja Karliczek sich äußern hören? Bei Fussball.de war vor kurzem in einem Interview mit einem Aerosolforscher zu lesen, dass konstaktarmer Sport im Außenbereich nahezu normal möglich wäre (verkürzt wieder gegeben). Dann schaust du dir an wie die Vereine gerade ausbluten und wie die Kinder unter dem Trainingsausfall, welcher mit dem Verlust der Normalität einher geht, leiden (Sportunterricht gibt es auch seit einem Jahr nicht mehr). Lustig empfinde ich das nicht. Jetzt merkt man zunehmend, dass die Maßnahmen ordentliche Schäden in der Kinderwelt verursacht haben. Letztes Jahr hat man noch Spielplätze gesperrt ... Schaukeln abgehangen...

Das sind für mich Dinge die viel mehr thematisiert werden müssen.

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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von SFI » 05.05.2021, 07:07

Mein Standpunkt jedenfalls ist, dass der Maßnahmenkatalog viel zu billigend haufenweise Kollateralschäden in Kauf genommen hat und zu wenig unternommen wurde, diese wenigstens abzumildern. Die Vorgehensweise ist bis heute viel zu undifferenziert.
Für mich dünkte das oft nach Schildbürgerstreichen, bei dem das Virus mit Hilfe von Eimern und Säcken, Kästen und Körben, auch Kannen und Schüsseln, eingefangen und hinausgetragen werden sollte. :lol:
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von McClane » 05.05.2021, 08:41

MarS hat geschrieben:
04.05.2021, 17:25
Ich sehe Liefers jedenfalls nicht in der rechten Ecke, ich mag mich da aber auch täuschen.
Wie ich schon schrieb: Ich sehe Liefers auch nicht in der rechten Ecke. Aber nur weil jemand links oder Mitte links ist, ist er ja nicht automatisch dagegen immun - gewollt oder ungewollt - rechte und/oder verschwörungstheoretische Narrative zu bedienen wie in diesem Fall. Wenn man sich Liefers' Erklärungen bei Illner anschaut, dann scheint ihm ja tatsächlich nur so halb bewusst gewesen zu sein, was er da sagt bzw. wie es ankommt. Aber das macht die Sache ja eben noch schwieriger und spaltender: Wenn da ein sehr prominenter Mensch,der nicht aus dem rechten Milieu kommt, da solche Sätze raushaut.

Dietrich Brüggemann habe ich beispielsweise persönlich kennengelernt, als wir vor etwa zehn Jahren als Redakteure an einem vierteljährlich erscheinenden Magazin arbeiteten. Er in Berlin, ich in Köln, aber wir haben uns dann auch persönlich bei Gelegenheiten wie Weihnachtsfeiern getroffen. Und ja, der ist in meinen Augen ein Linker, wobei ich zugeben muss, dass unser letzter Kontakt jetzt schon einige Jahre her ist. Aber wenn ich auf seinem Blog lese, dann scheint er sich da trotzdem in eine verschwörungstheoretische Weltsicht verrannt zu haben.

Attribute wie rechts, demokratiefeindlich und verschwörungstheoretisch gehen zwar oft zusammen, sind aber nicht synonym. Querdenken ist mittlerweile eine sicherlich sehr stark von rechts geprägte Bewegung (gerade mit Blick auf die Redner, die dort auftreten), aber eben nicht allein, da laufen ja auch linke Hippies und Esos mit. Verschwörungstheoretisch ist sie dagegen größtenteils. Mal ganz abgesehen davon, dass manche Narrative, etwa von "denen da oben, die die Welt kontrollieren" sowohl in stark rechten als auch stark linken Milieus verfangen, wenn auch mit unterschiedlichem Spin.

Und bei allesdichtmachen schien es ja auch so zu sein, dass viele über berufliche Kontakte mitgemacht haben - man kennt denjenigen/diejenige, der/die einen da anspricht, also kann das schon nicht schlecht sein. Kida Khodr Ramadan erzählte ja, dass er auch von Brüggemann gefragt wurde und diesen sehr schätze, aber abgelehnt habe, weil ihm das Ganze zu dubios erschien. So könnte es sein, dass eben ein paar Überzeugte bei der Aktion einen Domino-Effekt ausgelöst haben und Leute mit an Bord geholt haben, die etwas ganz anderes/harmloseres sagen wollten.

Zum Thema Maßnahmen:

Ja, es ist leidig. Ja, es wurden und werden Fehlentscheidungen getroffen. Über eine Freundin habe ich mitbekommen, dass Grundschulkinder den Lollitest auf Corona bekommen, Kita-Kinder dagegen den Abstrich - da wäre es doch sinniger, wenn die Kleinen auch den Lollitest bekämen, denn der Abstrich ist ja selbst für Erwachsene alles andere als angenehm.

Gleichzeitig muss ich bei allem zugeben, dass ich vor allem aus meiner persönlichen Situation argumentiere. Ich habe keine Kinder, also kann ich vermutlich leichter dafür votieren Schulen und Kindergärten zuzumachen, weil ich sie als Pandemietreibe sehe, während gestresste Eltern da vielleicht eine andere Position einnehmen. Ich dagegen bin für Öffnungen in Sachen Kunst und Kultur, die vielleicht jemand anderem am Hintern vorbeigehen, dessen Freizeitprogramm damit erfüllt ist, wenn er im Fernsehen Bundesliga schauen und sich dabei ein Bierchen zischen kann.

Mir persönlich erscheint es so, als würde die Politik auf allen Ebenen (nicht nur in der Regierung) eben in einem Tauziehen zwischen den Verfechtern des Gesundheitsschutzes und den Verfechtern von Erleichterungen in Sachen Wirtschaft und Soziales gefangen sein, weshalb dann am Ende halbherziges Gewurschtel dabei herumkommt. Aus meiner Sicht wäre es vermutlich besser (gewesen), einen richtig harten Shutdown für 2 bis 4 Wochen durchzuziehen und die Infektionen dann so runterzubekommen anstatt immer wieder nur die bestehenden Maßnahmen mit kleinen Justierungen zu verlängern.

Auf der anderen Seite scheint man es auch niemandem Recht machen zu können. Wenn jeder sein eigenes Süppchen kocht, dann wird immer vom Flickenteppich gesprochen. Wenn es bundesweite Regelungen gibt, dann kommen sofort die Fragen, warum Landkreis A mit Inzidenz M bei Bevölkerungszahl X genau das Gleiche tun muss wie Landkreis B mit Inzidenz N bei Bevölkerungszahl Y. Genauso wie bei jeder neuen Konferenz der eine Teil der Bevölkerungen nach härteren Maßnahmen, der andere nach mehr Öffnungen schreit.
Zumal es ja so ist, dass manche härtere Maßnahme ja vor allem deswegen kommt, damit die leichteren Maßnahmen überhaupt eingehalten werden. Da sagte Palmer ja auch bei Illner: Er hat in Tübingen eine Ausgangssperre überlegt, da sich abends immer wieder Leute in großen Gruppen zum gemeinsamen Feiern sammelten. Diese Überlegungen wären eigentlich nicht nötig gewesen, wenn sich alle an die bestehenden Regeln halten würden.

Und den Königsweg aus der Pandemie scheint bisher ja niemand gefunden zu haben. Ich halte eh nicht so viel von den ganzen Ländervergleichen, weil ja zig Variablen dazu kommen (Zustand des Gesundheitssystems, Alterstruktur der Bevölkerung, Mentalität, Besiedlungsdichte etc.), aber so wirklich gut scheint die Pandemiebekämpfung (ohne dabei gleich unser Verständnis von Demokratie auszuknipsen) nur in Neuseeland funktioniert zu haben - und die haben als Inselstaat einen Vorteil, den die meisten anderen Länder nicht haben.
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von MarS » 05.05.2021, 10:43

@McClane

Wir sind uns im Kern doch auch gar nicht uneinig. Nicht nur Liefers hätte seinen Spot bedächtiger gestalten können. Manch einer wollte vielleicht sogar klar die Narrative bedienen. Die ganze Aktion ist auch nicht frei von zweifelhaften Verknüpfungen. Ich nehme deshalb aber nicht alle in Gruppenhaft und es fällt mir nicht schwer Einzelnen ihre Entgleisung zu verzeihen, da ich die Beweggründe zum Mitmachen nachvollziehen kann. Ich kenne auch Ur-Linke die sich zu den Querdenker-Bewegungen hingezogen fühlen, ganz einfach aus dem Grund, weil Ihnen die Lebensgrundlage entzogen wurde. Nicht ohne Grund sind die Querdenker so bunt durchmischt und Hippies stehen plötzlich neben Neonazis. Die Rechten sind halt nur eben so clever, das für sich auszunutzen. Zum Glück profitiert die AfD aktuell noch nicht davon.

Ich stecke in dem Thema halt tief drin. Ich weiß wie wankelmütig die Mitte ist und wie schnell sich Leute von rechts vereinnahmen lassen. Es ist aber auch nicht verwunderlich. Wenn den Rechten überlassen bleibt berechtigte Missstände aufzuzeigen und anzuprangern, dann wandern natürlich auch einige Leute in diese Richtung. Wenn wir uns dann um jede unglückliche Handlung einiger blindlings nur noch empören, treiben wir diese nachhaltig in die Arme der Rechten, denn dort werden sie willkommener Weise aufgenommen. Ausgrenzung war schon immer ein schlechtes Mittel jemanden vom Gegenteil zu überzeugen.
2015 hat die fehlende Diskussion um die Migrationswanderung dafür gesorgt, dass die Rechten überhaupt wieder so präsent sein konnten. Da wurde genau der Fehler gemacht, der heute wieder gemacht wird. Dafür verantwortlich sind ganz allein diejenigen die steuern.

Ich erwarte nicht das Erarbeiten und Befahren eines Königsweges. Man kann in so einer Situation nicht alles richtig machen. Ich erwarte aber, dass man sich offensichtlichen Missständen annimmt und diese nicht durch fehlende bzw. Fehlentscheidungen noch verschärft. Einigen Punkten hätte man sich ganz einfach und problemlos annehmen können. Alleine beim Theater um die unsinnige Ausgangssperre sieht man doch wie man Energien an unnützen Maßnahmen verschwenden kann und zeigt auf wie dilettantisch agiert wird. Ich würde doch nie mit dir so ausschweifend diskutieren, wenn nur einige Maßnahmen etwas fehlgeleitet daher kommen würden. Ich bin doch keiner, der per se unzufrieden ist. :wink:

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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von freeman » 05.05.2021, 19:04

Absolut kann man wieder nur feiern. Die Inzidenzzahlen sinken allerorts, keiner kann es erklären. Genau wie vorher keiner erklären konnte, warum sie stiegen. Zumindest soll wohl schon vor Ostern der Bruch da gewesen sein und der verschärfte Lockdown danach komplett überflüssig. Wie es viele vorhergesagt haben. Schon ein Rätsel dieses Corona. Und sofort geht das gegenseitige Überbieten in Sachen aufreißen los. Und plötzlich ist bei Inzidenzwerten, wo zuletzt noch Großalarm war und von einer dritten Welle schwadroniert wurde (wann war die erste nochmal genau vorbei?), geht jetzt auf einmal alles. Kannste keinem erzählen... Vornweg: Mr. Gernegroß Söder... Der, der vor kurzem noch Mr. Gnadenlos war. :lol: Er wird doch nicht zu Mr. Wahlgeschenk? Neeeeeeiiiiin!!!

Es ist ein Trauerspiel sondergleichen. Und was man mir echt mal erklären muss: Warum wird überall diskutiert, ob Geimpfte mehr dürfen müssen, als nicht Geimpfte? Weil:
1. Ich kann nix dafür, in keiner der ersten Gruppen dabei zu sein. Warum werde ich dafür bestraft, wenn die Reihenfolge von "oben" kommt?
2. Wenn ich de facto gesund bin, warum darf ich de facto nicht dasselbe wie Geimpfte? Weil de facto bin ich gesund! :lol:
3. Ist das nicht eine hochgradig ungerechte Zweiklassengesellschaft, die da schon wieder aufgerissen wird?

Ich blick das alles nicht mehr. Ist mir aber auch egal inzwischen. Sollense machen, ich helfe einfach mit, den Einzelhandel, die Kinos, Kunst und Kultur zu zerstören, indem ich einfach für immer daheim hocke, nur zum Arbeiten rausgehe und Amazon reich mache.

Warum nochmal werden eigentlich Online-Händler wie Amazon und Co. die ja offenkundig von der Krise profitierten, nicht zugunsten der existenzbedrohten armen Schweine mal zur Kasse gebeten? Wie wäre es mit einer Abfuhr auf die gewaltigen Corona-Gewinne? Danach kann man ihnen dann ja wieder tief hintenrein kriechen und so tun, als wäre es normal, dass die keine Steuern zahlen.

In diesem Sinne:
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von MarS » 06.05.2021, 11:10

Das der Verlauf der Corona-Inzidenzen an die Erkältungssaison gebunden ist, ist inzwischen ja klar. Es besteht halt immer die Befürchtung, dass irgendeine Mutante das mal durchbricht und auch im Sommer die Inzidenzen hochschießen lässt. Ich hab ja schon geschrieben, dass es sich für mich so anfühlt, als ob die Bundesnotbremse der perfide Versuch war den saisonalen Effekt als Wirkung der Maßnahmen zu verkaufen. Die Bundesnotbremse ist seit knapp 2 Wochen aktiv, da ist schon zu bezweifeln, ob der Effekt daraus resultiert. Und selbst wenn es so ist, dann müsste man erst recht zu den Verantwortlichen gehen und denen eine klatschen, weil sie nicht eher aus der Hefe gekommen sind. So oder so, kommt man nicht zu einer guten Bewertung für die Vorgehensweise.

Hinsichtlich der Diskussion um die Rechte der Geimpften, kann ich deine Argumentation genauso nachvollziehen wie derer, die sich für mehr Freiheiten für Geimpfte aussprechen. Was mich aber doch etwas entsetzt hat ist, dass auch Genesene da mit inkludiert sind. Das ist dann auch für mich paradox. Ich bekomme so schnell keine Impfung. Zur Erlangung meiner Rechte, bleibt mir dann nur der Ausweg mich mit Corona zu infizieren?! Das ist natürlich totaler Nonsens, aber so ein Bild wird damit doch gezeichnet.

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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von MarS » 06.05.2021, 12:12

Bei Welt.de ist gerade eventuell etwas positives über die Mutation von Corona zu lesen. Scheinbar sorgt die britische Variante dafür, dass sich andere nicht so einfach durchsetzen können.

https://www.welt.de/vermischtes/article ... onnte.html

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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von StS » 06.05.2021, 17:26

So... erste Impfung mit BioNtech hab ich heute hinter mir.
Bislang geht es mir gut :wink:

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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von MarS » 07.05.2021, 11:20

Wir Ungeimpften wollen hier keine Geimpften mit ihrem Freifahrtsschein. :wink:

Aber im Ernst: Daumen hoch + hoffentlich bleibt es inklusive der 2. Impfung weiterhin bei der Verträglichkeit so entspannt.

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