Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von SFI » 09.04.2020, 16:54

Wissenschaftsliteratur ist nicht umsonst nur ein Instrument, um den Fachkollegen mit vermeintlich überlegener Sprache voller Fachtermini den Mittelfinger zu zeigen. :roll:
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von freeman » 09.04.2020, 20:09

Hey, wie bei Filmkritiken ;-)

Zumindest für Streeck hätte ich fürs Sat1-Corona-Supermovie schon die ideale Besetzung. Ein De-Ageter Til Schweiger :lol: Das ist schon frappierend.

In diesem Sinne:
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von MarS » 11.04.2020, 07:23

Interessante Kombination:

https://www.revosax.sachsen.de/vorschri ... ordnung#ef

https://www.welt.de/politik/deutschland ... erren.html

Am 09.04. heimlich, still und leise eine Verordnung zu veröffentlichten, um z.B. eine Fahrt von Sachsen-Anhalt nach Sachsen als Einreise zu deklarieren, welche zur Quarantäne und weiter zur Unterbringung in einer Psychiatrie führen kann, finde ich höchstbedenklich.

Allgemein eignet sich das was wir gerade erleben ideal als Blaupause für die Einführung einer Diktatur. Ein unsichtbarer Feind, welcher am gefährlichsten ist, wenn man ihn nicht spürt und bisher weitestgehend unbekannte Gesetze, welche problemlos Grundrechte einschränken. Wenn da die “richtigen“ Leute am Drücker sind, dann Holla die Waldfee.

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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von SFI » 11.04.2020, 15:01

Da bin ich bei dir und keiner der dafür verantwortlichen Politiker soll die AfD mehr als Demokratiefeind darstellen. Passend dazu mein Instagram Post:




... und mein Tweet
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von McClane » 11.04.2020, 17:32

MarS hat geschrieben:
11.04.2020, 07:23
Allgemein eignet sich das was wir gerade erleben ideal als Blaupause für die Einführung einer Diktatur. Ein unsichtbarer Feind, welcher am gefährlichsten ist, wenn man ihn nicht spürt und bisher weitestgehend unbekannte Gesetze, welche problemlos Grundrechte einschränken. Wenn da die “richtigen“ Leute am Drücker sind, dann Holla die Waldfee.
In Ungarn ist ja genau das gemacht worden.
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von MarS » 14.04.2020, 12:15

Da sich auch Jay mal wegen der Test-Situation gewundert hat, hier mal die Schilderung der Sicht von der anderen Seite:

https://www.welt.de/regionales/hamburg/ ... Virus.html

Ähnliches schildert auch meine Frau. Kaum noch Tests auf andere Krankheiten, alles wird dem Corona-Thema unterworfen, Quote an positiven Tests bestenfalls knapp 5%, andere Abteilungen im Krankenhaus langweilen sich. Nicht nur Schutzartikel sind alle, auch die Test-Kits sind rar.


Was ich äußerst enttäuschend finde, dass es sich abzeichnet, dass die Regierung recht planlos zu sein scheint. Vor 5 Wochen wurde beschlossen, dass die Schulen geschlossen werden, 1,5 Wochen später kam das Kontaktverbot. Als noch gar nicht klar sein konnte, wie stark die Maßnahmen greifen, hat der Wieler vom RKI italienische Verhältnisse und die Anwendung der Triage für möglich erklärt. Inzwischen zeigt sich, dass die Maßnahmen besser greifen als damals vermutet. Keine Überlastung der Intensivstationen und erst recht keine Triage. Wir können sogar Intensivpatienten aus anderen EU-Staaten aufnehmen. Trotz der positiven Entwicklung ist es für die Regierung bis heute nicht mal ansatzweise möglich zu erklären wie es weiter gehen könnte. Im Radio kam heute Morgen, dass Altmaier geäußert hat, dass wenn man heute nach hü und morgen nach hott agiert, die Leute das Vertrauen in die Regierung verlieren. Ich sehe das anders. Für mich ist es völlig normal, dass man seine Entscheidungen bei einer Vielzahl an unbekannten Faktoren überdenken und auch anpassen muss. In Krisen muss man flexibel reagieren. Der Deutsche zieht aber halt gerne seinen Stiefel durch und für mich erweckt es dein Eindruck, dass es vielleicht doch manchmal darum gehen könnte einen Gesichtsverlust zu vermeiden.

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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von StS » 14.04.2020, 13:03

MarS hat geschrieben:
14.04.2020, 12:15
Im Radio kam heute Morgen, dass Altmaier geäußert hat, dass wenn man heute nach hü und morgen nach hott agiert, die Leute das Vertrauen in die Regierung verlieren. Ich sehe das anders. Für mich ist es völlig normal, dass man seine Entscheidungen bei einer Vielzahl an unbekannten Faktoren überdenken und auch anpassen muss. In Krisen muss man flexibel reagieren. Der Deutsche zieht aber halt gerne seinen Stiefel durch und für mich erweckt es dein Eindruck, dass es vielleicht doch manchmal darum gehen könnte einen Gesichtsverlust zu vermeiden.
Sehe ich auch so. Bisher hat man ordentlich reagiert, meiner Meinung nach. Dafür hat es auch viel Lob im Ausland gegeben. Auf Foxnews (da schau ich regelmäßig mal auf die Seite) wird die deutsche Vorgehensweise auch öfters positiv herausgestellt. Ja, die Einschränkungen sind ein zweischneidiges Schwert - da wird in den USA ja gerade heftig drüber diskutiert - aber so lange es keine "Herdenimmunität" oder ein Impfstoff gibt, halte ich es für einen richtigen Weg, um Zeit zu gewinnen und Leben zu retten. Die Frage ist nur, wie und wann man das wieder lockern soll - u.a. um die Wirtschaft wieder ordentlich in Gang zu bekommen. Homeoffice (samt Teilnehmer-, Azubi- und Mitarbeiterbetreuung via Telefon/Internet) geht mir auch schon auf den Keks :wink:

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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von Vince » 14.04.2020, 16:19

StS hat geschrieben:
14.04.2020, 13:03
Homeoffice (samt Teilnehmer-, Azubi- und Mitarbeiterbetreuung via Telefon/Internet) geht mir auch schon auf den Keks :wink:
Mir gar nicht, ich könnte das noch ne Weile so weitermachen. Ist natürlich von Job zu Job und von Person zu Person unterschiedlich. Bei mir ist es so: Im Büro kommt alle 5 Minuten einer rein und will was von mir wissen, noch dazu wird ständig in teils extremer Lautstärke und in unterschiedlichen Sprachen telefoniert (dabei sitz ich nur in nem 4er-Büro). Zu Hause arbeite ich viel effizienter, weil es viel weniger Ablenkung gibt (trotz der blinkenden Unterhaltungsfenster in Teams und der manchmal schon absurd vielen Calls und Online Meetings). Ein sehr wichtiger Nebeneffekt: Obwohl ich eigentlich die letzten Wochen mehr gearbeitet habe als vor Corona, schaffe ich mehr Sport und Dinge im Haushalt, denn meine Mittagspause kann ich jetzt sinnvoll nutzen und ich spare mir zudem täglich bis zu zwei Stunden Berufsverkehr. Ich könnte mich glatt dran gewöhnen. Einen Tag pro Woche Homeoffice werde ich mir auch nach dieser Zeit beibehalten.

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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von McClane » 14.04.2020, 20:04

MarS hat geschrieben:
14.04.2020, 12:15
Trotz der positiven Entwicklung ist es für die Regierung bis heute nicht mal ansatzweise möglich zu erklären wie es weiter gehen könnte.
Wobei, wenn ich das richtig im Kopf habe, doch für heute eine Beratungsrunde angesetzt ist, deren Ergebnisse morgen oder übermorgen kommuniziert werden. Planlosigkeit würde ich der Regierung nicht im klassischen Sinne vorwerfen. Es ist eine bisher unbekannte Situation, in der Hypothesen aufgestellt, geprüft und eventuell verworfen werden - an Ländern wie Italien, den USA oder Großbritannien sieht man ja, dass es auch anders hätte kommen können.
Ich finde es auch nicht unglaubwürdig, wenn ein Wissenschaftler nachvollziehbar erklären kann, warum sich seine Einschätzungen und Empfehlungen geändert haben. Wobei man natürlich auch darauf achten muss, dass jeder Experte primär seinen Blickwinkel hat, egal ob Virologen oder Wirtschaftsweisen - jeder achtet auf sein Feld, die Regierung muss dann aus diesen verschiedenen Positionen heraus abwägen.
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von MarS » 15.04.2020, 11:36

Ich erkläre gerne, warum ich da eher unzufrieden bin.

Der Corona-Virus beschäftigt uns seit Januar. Die ersten Schulschließungen wurden vor 5 Wochen beschlossen. Wir diskutieren JETZT wie kritisch die Wiedereröffnung der Schulen ist. Der Lockdown läuft auch seit 3,5 Wochen. In der Zeit ist seitens des Virus nichts unvorhergesehen Problematisches geschehen. Man konnte sich also den wichtigen Fragen stellen und hätte vor mindestens zwei Wochen von reagieren zu agieren wechseln müssen.

Wie ist es aber nun? Sind Kinder tatsächlich die Bioterroristen, wie sie aktuell gerne dargestellt werden oder wurden die meisten Infektionen doch eher über Erwachsene übertragen? Das die Fallzahlen irgendwann wieder steigen werden ist sowieso klar. Was erwartet man, wenn Schulen, Läden etc. wieder geöffnet werden? Wie will man gegensteuern, wenn die Fallzahlen zu schnell steigen? Wie viele Leute sind aktuell überhaupt infektiös? Ich sehe immer nur eine nichts aussagende kumulative Fallzahl an Infizierten. Wie will man den saisonalen Effekt des Frühlings und Sommers ausnutzen? Bisher gab es nur die Aussage von Drosten, dass er aus einer amerikanischen Studie, welche nun auch schon mehrere Wochen alt ist, meint heraus lesen zu können, dass der saisonale Effekt bezüglich Corona nicht so groß sein könnte, wie erhofft. Nun ist es aber so, dass das Immunsystem in diesen Monaten aber durch den Anstieg der Sonnenaktivität (Vitamin D) gestärkt wird und die anderen saisonalen Infekte wie Grippe, Noro etc. stark zurück gehen. Mal davon abgesehen, dass der Drosten mitnichten unfehlbar ist (bezüglich der Schweinegrippe hat er zusammen mit dem RKI nun auch keine besonders glorreiche Figur abgegeben und war einer der Verfechter für eine Impfung: https://www.sueddeutsche.de/wissen/schw ... n-1.140006), sollte ein saisonaler Effekt für die Krankenhäuser also in jedem Fall eintreten. Was könnte man z.B. aus dem Vorgehen der Schweden übernehmen und was eher nicht? Es ist ja nicht so, dass man die verschiedenen Vorgehensweisen nicht auswerten kann.

Ich sehe es auch nicht so, dass der Corona-Virus so sehr mysteriös ist. Die Risikogruppe ist klar umrissen, die Infektionswege sind auch bekannt und hinsichtlich der Sterblichkeit wird das Bild auch klarer. Es wird sich gefühlt lieber mit Bußgelderlassen und Quarantäne-Verordnungen beschäftigt, obwohl sich der Großteil der Bürger an die Maßgaben hält. Die Studie in Heinsberg wurde z.B. noch nicht mal von der Bundesregierung initiiert.

Einen Plan zu entwickeln heißt für mich, über den nächsten Schritt hinaus zu denken. Aktuell wird über den nächsten Schritt aber erst mal heiß diskutiert. Ich arbeite schon einige Jahre eng am Management und wenn es zu essentiellen Fragen keine Antworten gibt, dann ist das meistens ein Indikator für Planlosigkeit. Ich erwarte übrigens nicht, dass man in so einer Situation immer alles richtig macht.

Ganz aktuell wird berichtet, dass die Kontaktbeschränkungen wahrscheinlich bis 03.05.2020 verlängert werden sollen (Empfehlung der Bundesregierung). Genau das stört mich. Damit habe nicht nur ich schon vor 2 Wochen gerechnet. Man beschließt also auf großer Bühne das was eh klar war. Schlauer ist trotzdem niemand. Applaus! Hier kann man auch die nächsten wichtigen Fragen anschließen. Welche Effekte erhofft man sich kurzfristig und langfristig von einer Verlängerung des Lockdowns? Was verbessert sich maßgeblich zu dem späteren Zeitpunkt möglicher Lockerungen? Diese Fragen stehen wiederum in Verbindung mit den Fragen zu Gegensteuerungsmaßnahmen bei Anschnellen der Fallzahlen und Ausnutzung saisonaler Effekte.

Ich will aber nicht nur meckern. Ich stimme SFI zu, dass in dem Moment wo das Virus hier in stark einschlug gut reagiert wurde.

Der Corona-Virus deckt für mich vor allem auf, wo die Gesundheitssysteme stark marode sind. Da können wir nur hoffen, dass bei uns auch mal wieder umgedacht wird und man mal wieder weniger von Einsparungen spricht.

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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von McClane » 15.04.2020, 19:57

Ich will dir nicht in allem widersprechen, ich sehe die Problematik ja auch.

Zum Thema Schulen: Einer meiner Jobs ist im Clipping und in den Zeitungen sind diverse Leserbriefe von Schülern, die sich schon dem Schreiben der Abiturprüfungen grausen. Inwiefern da der Versuch hintersteckt die Prüfung zu umgehen und/oder die Corona-Ferien zu verlängern, ist natürlich eine wichtige Frage. Aber auch hier kann man die Interessengruppen sehen... auf Twitter tobt gerade schon wegen der angedachten Schulöffnungen die Truppe der Entsetzten, die darin die neuen Infektionsherde sehen, während andere wegen der geringen Folgen für junge Menschen für frühe Schulöffnungen sind. Mal abgesehen davon, dass die internen Diskussionen sicher nicht erst jetzt stattfinden.

Was genau hast du denn erwartet? Soll die Bundesregierung für jedes Szenario schon im Voraus einen Plan präsentieren (also: bei mehr als XYZ Infizierte passiert das, bei weniger das, bei sehr viel mehr das usw.). Meine Verlobte arbeitet im Kreis im Krisenstab und kann mir nur berichten, dass Prognosen immer sehr schwierig waren (schon allein, was die Infiziertenzahlen in absehbarer Zeit anging). Insofern kann ich verstehen, dass man erst einmal die Entwicklung abwartet. Bin aber auch kein Manager, vielleicht hab ich nen anderen Blick drauf.

Und für mich ist es ehrlich gesagt gehupft wie gesprungen, ob die Bundesregierung-Groko mit CDU-Kanzlerin oder die NRW-Landesregierung mit CDU-Ministerpräsi die Heinsberg-Studie in Auftrag gegeben hat.
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von MarS » 16.04.2020, 00:00

McClane hat geschrieben:
15.04.2020, 19:57
Zum Thema Schulen: ...
Mal abgesehen davon, dass die internen Diskussionen sicher nicht erst jetzt stattfinden.
Mir ist schon klar, dass die Diskussionen schon länger stattfinden, aber eben nicht nach außen. Wie schon bei der Flüchtlingskrise wird die Wirkung der Kommunikation falsch eingeschätzt (was damals zum Wiedererstarken der Rechten geführt hat). In Krisenzeiten ist es wichtig die Leute abzuholen, damit die mitziehen. Dafür geht es hier auch um zu viel.
McClane hat geschrieben:
15.04.2020, 19:57
Was genau hast du denn erwartet? Soll die Bundesregierung für jedes Szenario schon im Voraus einen Plan präsentieren (also: bei mehr als XYZ Infizierte passiert das, bei weniger das, bei sehr viel mehr das usw.). Meine Verlobte arbeitet im Kreis im Krisenstab und kann mir nur berichten, dass Prognosen immer sehr schwierig waren (schon allein, was die Infiziertenzahlen in absehbarer Zeit anging). Insofern kann ich verstehen, dass man erst einmal die Entwicklung abwartet.
Natürlich erwarte ich, dass bestimmte Szenarien skizziert werden. Du musst doch Parameter entwickeln, an denen du bestimmte Maßnahmen fest machst. Der Lockdown wurde doch ergriffen, um eine Überlastung der Gesundheitssysteme zu verhindern. Bei einer bekannten Anzahl an statistisch freien Intensivbetten und einem erwartbaren Prozentsatz an schweren Erkrankungen sollte es sich zumindest für eine theoretische Betrachtung halbwegs belastbar rechnen lassen. Da musst du dann einen kritischen Weg ermitteln (Netzplantechnik) und kann geeignete Maßnahmen zum gegensteuern beim abdriften erarbeiten. Das ist doch ein völlig normales Hilfsmittel bei der Betrachtung von Projekten (was so eine Krise in gewisser Weise nun mal ist). Es geht mir doch auch nicht darum, dass irgendjemand hier genaue Zahlen berechnet. Es wäre aber sicher nicht nur für mich angenehm zu wissen, welcher grundsätzliche Plan verfolgt wird und an welchen Parametern Lockerungen (und vor allem eine echte Besserung der Situation) festgemacht werden. Wenn die Parameter später aufgrund neuer Erkenntnisse nachjustiert werden müssen, dann ist das mit entsprechender Begründung auch völlig ok. Man verhindert damit aber auch, dass sich die Kanzlerin hinstellt und Lockerungen in Aussicht stellt, wenn eine Verdopplungszeit von 10 Tagen erreicht wird, kurz darauf heißt es eher 12 bis 14 Tage und bei aktuell 25 Tagen verlängert man die Einschränkungen noch mal um 14 Tage. Oder eben ein Robert-Koch-Institut, welches eine Reproduktionszahl R0 (= Ausrottung) in die Welt rausposaunt. Da leidet die Glaubwürdigkeit darunter. Ich betone noch mal, dass mir klar ist, dass das alles schwierig ist und ich erwarte auch nicht, dass man jedes Szenario aufzeigt und dass alles immer richtig läuft. Bei der Stilllegung eines ganzes Landes erwarte ich aber, dass man die wichtigsten Szenarien kommuniziert und mögliche Wege darstellt.
McClane hat geschrieben:
15.04.2020, 19:57
Und für mich ist es ehrlich gesagt gehupft wie gesprungen, ob die Bundesregierung-Groko mit CDU-Kanzlerin oder die NRW-Landesregierung mit CDU-Ministerpräsi die Heinsberg-Studie in Auftrag gegeben hat.
Ich halte es nicht für unwesentlich, ob eine Wissensansammlung zentral organisiert wird. Erkennbar schon daran, dass kurz nach der Veröffentlichung haufenweise kritische Stimmen, wie unter anderem von Drosten, aufkamen und den Wert der Studie anzweifelten. Wenn ich mich recht entsinne, wurde die Studie aus eigenem Antrieb von Streeck initiiert. Also nix Laschet/CDU/Politik. Ich mag mich da aber auch täuschen.

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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von freeman » 16.04.2020, 19:44

Also auf mich wirkt bereits der erste zaghafte Schritt des "Öffnens" total kopf- und planlos. Beispiel Schulen: Die dafür zuständigen Kameraden haben JETZT den Auftrag erhalten, Konzepte zu entwerfen, wie man die Schulöffnung wie geplant durchziehen kann? Wenn ich an meine Schulzeit zurückdenke, gabs da nirgends Seife, teils nichtmal warmes Wasser. Und da fällt denen JETZT auf, dass man DARÜBER auch mal nachdenken sollte? Was haben die denn alle im Lockdown gemacht? Auch Ferien? Wieso wurde da nicht direkt nach dem Lockdown drüber nachgedacht, Szenarien entworfen usw.? Das kann doch nicht allen Ernstes ernst gemeint sein... Da schwant einem ja Übles, wenn dann die großen Produzenten wieder mit der Bandproduktion loslegen. Denken die dann auch an Tag 1 des Wiederarbeitens über Abstandsregeln nach?

Genauso dieser Humbug mit dem Einzelhandel. Warum dürfen da nur Läden bis 800 Quadratmeter öffnen? Wo teilweise manchmal keine 1 Meter breiten Gänge drin sind oder die Anordnung von Kasse und Waren es vollkommen unmöglich machen, sich nicht aneinander zu reiben. In jedem größeren Laden verteilen sich die Besucher besser. Einziger Bottleneck, imo, die Kassen. Und selbst da hätten die großformatigen Läden doch noch mehr Möglichkeiten zu agieren. Und ob nun eine lange Schlange VORM Mediamarkt steht oder VOR Pauls CD Oase ist doch auch vollkommen Wumpe. Dieses Argument vom Fluten der Innenstädte zieht doch eigentlich insofern nicht, dass wir Deutschen doch ach so achtsam seien. Spätestens da fühlt man sich wie ein kleines Kind behandelt. Anders kann ich das nicht sagen.

Und diese Widersprüche in den "Lösungen" kann man imo kaum vernünftig wegdiskutieren. Ganz abgesehen davon, dass es für nichts Ziele zu geben scheint. Wann ist denn ein Zurück angesagt? Gleich bei 5 Neuinfektionen? Warum wurde so gut wie nichts geöffnet, obwohl man gesagt hatte, dass man verstärkt darüber nachdenke, wenn die Verdopplung der Infektionszahlen mehr als 14 Tage beträgt? Wie haben aktuell über 30 Tage!!! Ich kann mir nicht vorstellen, dass dieser Kurs in der Art lange gut gehen wird.

In diesem Sinne:
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von SFI » 17.04.2020, 07:36

Das einheitliche Ergebnis darf man sich als föderalen Kompromiss vorstellen, bei dem der Bürger das sicher über Wochen angehaltene individuelle Jaulen der Hybris nicht mitbekommen hat. Entsprechend dünkts nun nach Flickenteppich.
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von John_Clark » 17.04.2020, 11:30

Hallo Freunde,

Ich grüsse mal wieder aus der immernoch shutgedownten Schweiz. Ich hab hier jetzt nicht den ganzen Thread durchgelesen. Ihr mögt es mir verzeihen. :)

Meine Situation ist momentan folgendermassen:
Ich arbeite nun seit dem 12. März etwa von zu Hause. Mein Arbeitgeber ist ein grosser Pharmakonzern und, da wir in unserem Türmchen zu Basel etwa 2000 Mitarbeiter wären und wir zudem dank sogenanntem Activity Based Working keine fixen Arbeitsplätze hätten, geschweige denn genügend Tische für alle Mitarbeiter, haben wir das privileg von zu Hause zu arbeiten - zur Zeit auch noch mit vollem Lohn, was sich aber auch dereinst noch ändern könnte.

Meine Freundin ist Heilpädagogin in einer Integrationsklasse in Basel und muss zur Zeit höchstens einmal pro Woche (wenn überhaupt) im Schulhaus auftauchen um Kinder zu hüten, welche zu Familien von Pflegepersonal gehören, damit die gesundheitliche Versorgung in Basel gewährleistet ist. Macht alles irgendwie Sinn.

Die Schweiz geht nun folgendermassen vor.
Ab dem 27. April dürfen Coiffeure, Gartencenter und Baumärkte wieder öffnen
Ab dem 11. Mai sollen die Primarschulen wieder öffnen
Ab Mitte Mai der komplette Detailhandel
Ab Sommer (ohne Datum) Restaurants, Bars.

Das positive für mich und meine Freundin: Wir haben per 1. April ein Haus gekauft und können den Garten und den Platz geniessen. Aber mental fühl ich mich diese Woche so richtig gefickt wie schon lange nicht mehr.

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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von MarS » 18.04.2020, 08:57

Freemann, ab Montag Maskenpflicht bei uns. Es gibt knapp 10000 freie Betten für Corona-Patienten. Fallzahlen kumuliert 4180, davon geschätzt 2600 wieder genesen. Aktuell dürftest du also noch ein Bett bekommen.

https://www.lvz.de/Leipzig/Lokales/Coro ... -17.4.2020

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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von SFI » 18.04.2020, 09:44

In Sachsen lebt die ostalgische Koalition seit Wochen das vor, was sie der AfD (zurecht) immer andichtet: Antidemokratie. :lol:
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von freeman » 20.04.2020, 19:35

Jau, ich hab am Donnerstag Abend das letzte Mal was über Corona gehört/gelesen. Darunter: Maske = Gebot, aber keine Pflicht. Heute früh steh ich vor der Arbeit im Konsum und werde durch den ganzen Laden schallend angeschrien, dass ich ne Maske tragen muss, oder aus dem Laden verschwinden soll. Ich so: Ich hab keine Ahnung, was ihr Problem ist, zwischen Gebot und Pflicht zu unterscheiden. Die Dame: Seit Samstag isses Pflicht in Sachsen. Ich nur die Augen verdreht, irgendwas von Förderalismus gebrubbelt und den Drecksladen verlassen. Halt eh nix von der Ossikette :lol:

Einfach nur der totale Abfuck. Und jedes Land machts anders. Und mal eben übers WE sowas zu entscheiden und direkt durchzuziehen, ist ja auch mal der echte Hass. Und das Beste: Die Polizei wurde zwar in Kenntnis gesetzt, hat aber keinerlei Handlungsbefugnis a la 50 Euro Strafen oder ähnliches. Keine Ahnung, wie all das vernünftig rüberkommen soll.

Und das beste, das Land, das die Schulen und Kitas als letztes zugemacht hat und am liebsten eigentlich gar nicht zumachen wollte, ist jetzt das Land, das bei dem Maskenschnulli geschlossen vorwegprescht. Scheinen bald wieder Wahlen zu sein - Zeit für Aktionismus... :lol:

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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von MarS » 21.04.2020, 07:14

Das geht doch noch besser. Frag mal die Bayern. Der Söder wollte erst mal schauen inwiefern die Leute das Maskengebot einhalten und dann gegebenfalls eine Maskenpflicht einführen. Bevor das Gebot beschlossen war, war die Maskenpflicht in Bayern schon klar. War aber auch mies, dass der Sachse das schon eher beschlossen hatte.

Heute morgen wurde im Radio folgende Aussage von unserer Gesundheitsministerin Köpping wiedergegeben: “Wenn die Infektionszahlen stabil bleiben, dann könne man über Lockerungen nachdenken.“. Wie soll ich das deuten? Man denkt vielleicht in naher Zukunft mal darüber nach wie es weiter geht, wenn alle schön brav sind? Warum nicht klare Fakten? “Wenn wir hinsichtlich der Infektionszahlen das und das erreichen, dann sind folgende Lockerungen geplant.“. Da geht es um 2 wichtige Faktoren: 1. Die Menschen brauchen eine Perspektive. Das erhöht auch die Akzeptanz der Maßnahmen. 2. Wenn klar ist, was folgen könnte, könnte man sich entsprechend darauf vorbereiten. Dadurch könnte man kritische Momente auch abmildern.

Stattdessen erinnern mich solche Sprüche eher daran:
Bild

Schön ist auch der Konsens in der Politik, dass man schon viel geschafft hat, aber noch ganz am Anfang der Pandemie stehe. Wenn ich mich ganz am Anfang einer Sache befinde, hab ich meistens noch nicht viel geschafft. Das politsch typisch leere Phrasengedresche ohne Substanz ist zur Zeit richtig nervig. Wenn das so weitergeht entgleitet der Regierung die Situation. Ohne nachvollziehbare Ansätze und dem Vorzeigen eines Fahrplans werden die Leute in der Gesamtheit die Maßnahmen auf Dauer nicht durchziehen. Will man das verhindern, muss man besser kommunizieren.

Drosten hat gestern schon vor einer verheerenden 2. Welle gewarnt. Dabei hat er auch erklärt, dass bei den Kinder der Attack Level (also die Gefahr die Krankheit weiter zu tragen) genauso hoch ist wie bei Erwachsenen.
Heute morgen lese ich das hier https://www.welt.de/wissenschaft/articl ... en-an.html
Und das hier https://www.spiegel.de/wissenschaft/med ... kommentare
Kontext: noch ist unklar, wie sehr Kinder das Virus verbreiten, die Verbreitungsgefahr könnte aber weit geringer sein als unter Erwachsenen.

Alles total wust. Seit Januar beschäftigt Corona die Welt und wir wissen, dass wir nichts wissen und alles könnte sein.

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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von SFI » 21.04.2020, 07:15

Ich mag den Föderalismus freeman, der leider trotz den unterschiedlichen Coronahandhabungen nicht wirklich zündet. Die Pfalz als eigenständiges Land ohne diese ganzen pseudodeutschen Lakaienländer wäre schon ne feine Sache. :cool:
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von SFI » 21.04.2020, 15:56

War heute mal in der Stadt unterwegs, die geöffneten Geschäfte waren für meinen Belang nicht der Rede wert. Viel los war zum Glück auch nicht. Kann ich mir den Gang bis zur nächsten Lockerung sparen.
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von MarS » 21.04.2020, 20:16

In diesem eigentlich vollkommen unaufgeregten Artikel steht drin, dass Corona nicht so ansteckend ist wie Grippe. Ich dachte die Ansteckungsgefahr wäre bei Corona viel höher: https://www.watson.de/amp/!292713916

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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von McClane » 22.04.2020, 08:36

MarS hat geschrieben:
16.04.2020, 00:00
McClane hat geschrieben:
15.04.2020, 19:57
Und für mich ist es ehrlich gesagt gehupft wie gesprungen, ob die Bundesregierung-Groko mit CDU-Kanzlerin oder die NRW-Landesregierung mit CDU-Ministerpräsi die Heinsberg-Studie in Auftrag gegeben hat.
Ich halte es nicht für unwesentlich, ob eine Wissensansammlung zentral organisiert wird. Erkennbar schon daran, dass kurz nach der Veröffentlichung haufenweise kritische Stimmen, wie unter anderem von Drosten, aufkamen und den Wert der Studie anzweifelten. Wenn ich mich recht entsinne, wurde die Studie aus eigenem Antrieb von Streeck initiiert. Also nix Laschet/CDU/Politik. Ich mag mich da aber auch täuschen.
Ich hatte Kritik an der Studie gelesen, die damit angriff, das Laschet und die Landesregierung quasi die Ergebnisse bekämen, die sie bestellt hätten, als sie die Studie in Auftrag gaben. War allerdings auf Twitter, insofern kann das auch falsch gewesen sein.
MarS hat geschrieben:
21.04.2020, 20:16
In diesem eigentlich vollkommen unaufgeregten Artikel steht drin, dass Corona nicht so ansteckend ist wie Grippe. Ich dachte die Ansteckungsgefahr wäre bei Corona viel höher: https://www.watson.de/amp/!292713916
Dazu hatte ich mal was in der Zeitung gelesen, finde den Artikel aber leider nicht mehr. Denn das ist richtig, aber unvollständig. Bei Grippe ist der Infektionsgrad höher, aber wenn man nur eben von der reinen Ansteckung ausgeht. Wenn man einrechnet, dass Menschen durch Impfungen oder natürliche Faktoren gegen Grippe immunisiert sind, dann sinkt der Grad unter das Level von Covid-19, weil es da bisher noch keine Herdenimmunisierung gab. Bei Covid-19 sind es glaube ich 3 Menschen pro Erkrankten, bei Grippe wären es 20, es ist aber jetzt nur noch eine Person, wenn ich die Zahlen richtig im Gedächtnis habe.

Hier steht etwas ähnliches drin, der Artikel, den ich nicht mehr finde, war noch detaillierter: https://www.helios-gesundheit.de/magazi ... ehrlicher/
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von MarS » 22.04.2020, 11:24

NRW war glaube finanziell auf jeden Fall beteiligt, von daher kann an den Vorwürfen durchaus etwas dran sein, denn es ist natürlich so, dass ich bestimmte Ergebnisse forcieren kann. Andererseits sind die deshalb ja nicht falsch. Für mich ist aber eh klar, dass man Ausarbeitungen aus verschiedenen Richtungen zusammen tragen muss.

Deine Ergänzungen zu der Ansteckungsgefahr sind logisch und mir an sich auch bewusst. Ich war ehrlich gesagt nur etwas erschrocken, da ich das bisher immer anders wahrgenommen hatte.

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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von freeman » 23.04.2020, 19:42

SFI hat geschrieben:
21.04.2020, 07:15
Ich mag den Föderalismus freeman, der leider trotz den unterschiedlichen Coronahandhabungen nicht wirklich zündet. Die Pfalz als eigenständiges Land ohne diese ganzen pseudodeutschen Lakaienländer wäre schon ne feine Sache. :cool:
Ich glaube ganz ehrlich, dass eine eventuelle zweite Welle vor allem auf ebenjenen Förderalismus zurückgehen wird. Wenn wir nicht bald mal an einem Strang ziehen und das ganze sinn- und planvoll angegangen wird, dann wird es kommen, wie Mars schreibt, dass die Leute einfach nicht mehr mitmachen. Aktuell sind sie noch wie die Guppies und wollen nicht selber denken, aber ich denke mal bei 40 Grad im Schatten wird es das gewesen sein mit Abstand und Maske. Ich halte kaum 2 Minuten drunter aus :lol: Da rechne ich noch gar nicht ein, dass ich als Brillenträger mehrfach gefickt bin. Und wenn ich merke, wie ich da herumhample, kann ich mir nicht vorstellen, dass die Maskenpflicht helfen wird. Ich spiele mir vor dem Aufsetzen und nach dem Absetzen mehr in der Fresse rum, als normal. Einfach um den Schweiß abzuwischen oder wieder toppengeil auszusehen. Leichter kann man sich das Virus ja gar nicht auf die Schleimhäute transportieren.

In diesem Sinne:
freeman

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