Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von SFI » 20.04.2021, 07:39

Um 22:00 Uhr gehe ich als Lerche sowieso ins Bett und ich begrüße es daher, dass über die Sommermonate keine lärmenden Partyleute auf der Straße meinen Schlaf stören. Jetzt noch ein dreimonatiger Kälteeinbruch und es lässt sich doch gut leben! Müsste man jetzt nur noch Hundehaltung verbieten. :lol: :lol:
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von MarS » 20.04.2021, 14:19

Da war ich aber gestern leicht in Rage. Wortdopplungen und völlig falsch platzierte Wörter finden sich in meinem Text. Harrr, was war ich nur gut drauf. :lol:

Die Kanzlerfrage ist nun ja geklärt. Dann kann es jetzt ja vorwärts gehen.

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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von Sir Jay » 20.04.2021, 17:54

MarS hat geschrieben:
20.04.2021, 14:19
Die Kanzlerfrage ist nun ja geklärt. Dann kann es jetzt ja vorwärts gehen.
Wenn dadurch die CDU im September NICHT gewählt wird, kann es dann in der Tat vielleicht mal vorwärts gehen in Deutschland :lol:

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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von freeman » 20.04.2021, 19:15

Wovon träumst du nachts, Jay? :wink:

So hart es klingen mag, aber dazu war die Übersterblichkeit nicht annähernd hoch genug.

In diesem Sinne:
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von Cinefreak » 20.04.2021, 20:18

Ob eine Nichtwahl der CDU jetzt wirklich gut wäre? Wo sollen die ganzen Stimmen hinkommen? Im schlimmsten Fall bekommen wir das nächste Faschisten-Debakel der neuen Dritte Reich-Fans namens Höcke, Weidel und ähnlichen Stinkmorcheln :roll: :wink: :shock:

In Anbetracht der Tatsache, dass einige von ihnen ganz gerne Gaskammern wieder zurückhätten, vergesse ich mal für den Moment meine gute Kinderstube und hoffe, das ist ok für euch ;) :evil:
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von SFI » 21.04.2021, 06:20

Deine Charakterisierung der AfD halte ich für übertrieben. :lol: Sorgen, dass die AfD an der neuen Regierung teilhaben wird, braucht sich wohl niemand zu machen. Man sah doch trotz CDU Korruptionsdebakel vor den beiden Landtagswahlen den Impact der AfD, NICHT! :lol: Mein Kumpel ist übrigens für die Forschungsgruppe Wahlen tätig und schickt mir immer die aktuellsten Umfragewerte. Es sieht momentan eher nach einer steigenden Tendenz zur Kanzlerin Baerbock mit der Option Ampel oder R2G aus. :wink:

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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von MarS » 21.04.2021, 10:25

Die AfD sehe ich aktuell auch nicht in der Situation irgendwie in Reichweite einer Regierungspartei zu kommen. Ich hoffe, ich täusche mich da nicht.

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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von gelini71 » 21.04.2021, 13:18

Die AfD hat ein Wählerpotential von allerhöchstens 20%, mehr ist mit denen nicht drin und wenn die an die Macht wollten müßten sie eine Koalition eingehen und das dürfte eher schwierig werden....(außer die Stockkonservativen bei der Union bekommen Oberwasser :wink: ). Die AfD kann man im Grunde gar nicht Ernst nehmen - sind vom Parteiprogramm her gegen Schwule und Lesben und haben Gleichzeitig mit Alice Weidel eine bekennde Lesbe in ihren Reihen :lol: Also wenn das keine Realsatiere ist weiß ich es auch nicht.... :wink:
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von SFI » 21.04.2021, 16:23

Die AfD hat ein Wählerpotential von allerhöchstens 20%
Aber nur im Osten, wo es ja bekanntlich die meisten Ausländer gibt. :lol:

Gut, das Problem mit Weidel wäre ja erst dann existent, wenn sie in Deutschland heiraten wollte. :lol:
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von gelini71 » 21.04.2021, 16:26

man kann auch vögeln ohne verheiratet zu sein :wink: und das tut sie nun mal auch (halt mit einer Frau) und das ist laut AfD halt böse :wink:
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von SFI » 21.04.2021, 16:28

Ach echt? Ich hatte im Hinterkopf, dass es nur um das klassische Ehekonzept ging. Gut, Adolf war ja auch kein Arier, von daher. :lol:
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von gelini71 » 21.04.2021, 16:29

SFI hat geschrieben:
21.04.2021, 16:23
Die AfD hat ein Wählerpotential von allerhöchstens 20%
Aber nur im Osten, wo es ja bekanntlich die meisten Ausländer gibt. :lol:
Ich denke mal im Westen auch, gibt mittlerweile auch dort genug die meinen sie wären zu kurz gekommen.
Hat man ja auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise und dem damit verbundenen Ausländerhass gesehen, mehr wie 20% ist bei denen einfach nicht drin.
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von MarS » 23.04.2021, 10:40



Diese Videos kamen für mich etwas unerwartet. Sie sind sicher nicht vollends durchdacht und spielen leider so manchem Idioten in die Hände. Ich muss aber zugeben, dass das was ich gesehen habe (waren bisher nur ein paar Spots) durchaus meinen Humor trifft. Schwarz, spitzfindig und nicht immer korrekt. Ich finde aber, dass die Posts durchaus der Gesellschaft gut den Spiegel vor die Nase hält. Doof ist halt, dass es scheinbar nur in eine Richtung geht. Genial wäre es gewesen, wenn man auch die andere Seite so karikiert hätte. Dann würde man die Sache jetzt vielleicht auch nicht zerfleischen. Allerdings ist auch klar, dass die Kritik hier in eine bestimmte Richtung gehen sollte und kein ausgewogenes Dossier zur Gesamtlage darstellen will. Dafür sind die Spots auch zu kurz.

Was sagt ihr dazu?

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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von gelini71 » 23.04.2021, 12:48

Da der Applaus fast nur von der richtig falschen Seite kommt würde ich mal behauptet das Teil ist eine klassische Eigentorkampanie :lol: Schadet mehr als das sie nützt also schnell wieder Offline nehmen....
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von MarS » 23.04.2021, 13:46

Ich empfinde es als hochkritisch, dass sich inzwischen so eine eindimensionale Denke in vielerlei Hinsicht unter den Menschen breit macht. Irgendwelche Vollidioten (meistens ganz rechte) übernehmen immer wieder mit Leichtigkeit Kulturaspekte und Standpunkte, welche objektiv betrachtet überhaupt nicht zwingend zu denen zuzuordnen sind und wir überlassen diese denen einfach. Das war schon immer so und wir machen immer weiter mit. Dadurch berauben wir uns immer mehr der Mitte und lassen uns spalten. Swastika, Schwarze Sonne, nordische Mythologie ... alles nur von den Rechten angeeignet und missbraucht und in der Folge gebrandmarkt. Lonsdale musste viele Jahre ungerechtfertigt gegen ein rechtes Image ankämpfen, weil die Rechten die Marke als Consdaple-Ersatz missbraucht haben. Wir schauen immer wieder zu, wie die unsere Plätze einnehmen und für ihre Zwecke missbrauchen. So auch hier. Man mag über die Spots denken, was man will. Da ist Kritik definitiv auch angebracht. Diese aber gleich in die Querdenker-Ecke zu schieben, was einige gleich gemacht haben, ist einfach falsch. Es ist ja nicht so, dass keine Kritik an den seit 13 Monaten andauernden Maßnahmen angebracht wäre. Bei Liefers muss man sich z.B. auch bewusst sein, dass der sich in Tübingen engagiert hat und noch vor kurzem unter Nennung von nachvollziehbaren Gründen dafür plädiert hat, dass Modellprojekt weiter laufen zu lassen. Wenn dieses Video ein Eigentor ist, dann ist es eines für unsere ganze Gesellschaft.

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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von StS » 23.04.2021, 13:57

MarS hat geschrieben:
23.04.2021, 10:40
Was sagt ihr dazu?
Kritik kann man äußern... aber konstruktive Kritik... oder Konstruktives generell... tja, das wird einem hier nicht geboten... das wäre ja mal was gewesen. Und ja, bietet natürlich zudem noch "Angriffsflächen" oder Zuspruch von der falschen Seite.

Natürlich haben dann auch Kommentare wie folgender ihren Platz:

Stars gegen den Lockdown: Warum die Aktion „Alles dichtmachen“ eine Verhöhnung der Corona-Toten ist
53 deutsche Stars lästern über die Angst vor Corona. Darunter sind Schauspieler wie Jan Josef Liefers und Heike Makatsch.
Die AfD und andere Schwurbler jubeln. Dabei zeigt die ironisch gemeinte Aktion nur eins: Ruhm und Erfolg schützen nicht vor Pech beim Denken.

https://www.rnd.de/medien/stars-gegen-d ... obal-de-DE

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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von MarS » 23.04.2021, 14:29

Wenn man mal etwas länger rein schaut, dann ist das wie bei einer Anthology. Manche Spots sind gut gemacht, markig, witzig und auf den Punkt gebracht. Andere sind ziemlich naiv, einige gar dämlich und bei manch einem vermeint man auch zu spüren, dass er sich vom Meinungsbild in bestimmten Kreisen tummelt. Es ist schon eine deutliche Mehrheit, welche sich zumindest als belanglos darstellt. Die ganze Sache ist also alles andere als gut gemacht. Die Konzentration auf einige wenige Spots wäre zielgerichteter gewesen und hätte auch in gewisser Weise vor einem Verriss vorgebeugt.

@StS Etwas konstruktives hab ich bei den Spots nicht erwartet. Das kann das Format gar nicht bieten. Hier soll etwas mitgeteilt werden. Davon mal abgesehen, ist der Vorschlag von fehlenden konstruktiven Vorschlägen nicht ganz gerechtfertigt. Wie schon geschrieben, hat der Liefers in Tübingen mitgewirkt. Da wurde ganz konkrete konstruktive Vorschläge gemacht und umgesetzt.

Ich finde es auch gar nicht so schwer konstruktive Vorschläge zu bringen, die die Maßnahmen zielgerichteter werden lassen. Warum werden z.B. nicht für die einzelnen Schulen direkt Inzidenzen ermitteln. Ab einer Inzidenz von 5 (oder was auch immer) wird die Schule geschlossen. Es wird doch schon regelmäßig getestet. Die Ergebnisse der Schnelltests werden im ersten Schritt zur Ermittlung der Inzidenz heran gezogen. PCR-Tests korrigieren das Ergebnis dann eben nachträglich. Dadurch beeinflusst ein Ausbruch auf einer Baustelle oder in einem Werk (oder wo auch immer) nicht mehr das Bildungsgeschehen und ich kann die Maßnahmen gezielter steuern. Mehrkosten dafür = 0,00 €, im Gegenzug wird das Bildungswesen stabilisiert. Weiß übrigens Stand heute zum Freitag 14:27 Uhr immer noch nicht, wann und wie mein Kind am Montag zur Schule gehen kann, da ich bis jetzt noch keine Information erhalten habe, wie der Wechselunterricht dann stattfinden soll. Das was aktuell geleistet wird, geht einfach nicht.

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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von MarS » 23.04.2021, 14:42

Diesen Kommentar hab ich auch schon gelesen, der ist aber noch weniger gelungen als die meisten schlechten Spots aus der Kampagne. Das ist das inzwischen typische aufwiegen von grundverschiedenen Dingen, um der eigenen Meinung Nachdruck zu verleihen. In dem Kommentar ist an keiner Stelle nur ansatzweise dargelegt, warum die Spots Corona-Tote verhöhnen. Die inhaltliche Auseinandersetzung, warum vereinzelte Spots daneben liegen ist ok, der Titel ist reiner Clickbait.

Der Kommentator zeigt zudem, dass er noch nicht erkannt hat, dass wir eine Problemverschiebung, aber keine Problemlösung erreicht haben. Sonst hätte er sich anders damit auseinander gesetzt.

Die Kollateralschäden sind inzwischen mannigfaltig. In der Psychiatrie landen immer mehr Fälle die Kinder betreffen. Es darf nicht mehr um die Fehlentscheidungen herum geeiert werden. Die Maßnahmen müssen endlich effektiver und zielgerichteter werden.

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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von LivingDead » 23.04.2021, 18:10

Der Hashtag ist natürlich auch schon in meiner Twitter-Bubble aufgeschlagen; und was soll man sagen: Schauspieler sind offenbar doch manchmal nur so gut wie die Drehbücher. :lol:
Aber im Ernst: Dass der größte Applaus nun vor allem aus der rechten Ecke kommt, hat natürlich seinen Grund. Und die Art, die zugrunde liegende Konnotation und das Narrativ der Videos (auch wenn ich sie mir nicht alle angesehen habe) ist teils widerwärtig.

Warum? Ich glaube keiner findet Lockdowns toll, keiner findet alle Entscheidungen, die auf Regierungsebene getroffen werden, absolut nachvollziehbar und keiner würde jemals unterschreiben, dass die Medienberichterstattung immer völlig objektiv, fundiert und sachlich bleibt. Und doch werden zentrale Argumente der Querdenker-Szene („Medien lügen“, „Politiker lügen“, „Corona ist ja nur ne Grippe“) in den Videos aufgegriffen und - etwas anders verpackt - im großen Stile in die sozialen Netzwerke gekippt. Klar will man Aufmerksamkeit erhaschen und provozieren, und ganz im Stile der AfD wird anschließend erstmal wieder von einzelnen Akteuren zurück gerudert. Oder es wird gar direkt im Video ein #fcknazs eingeblendet - anscheinend war einigen doch schon bewusst, dass gewisse Kreise getriggert werden.

Die Ironie ist ja, dass die zentralen Argumente gar nicht greifen, sondern im Gegenteil, zum eigenen Vorteil genutzt werden: Sensible Begriffe wie (die fehlende) Meinungsfreiheit werden hier in einen völlig falschen Kontext gesetzt und dienen lediglich dazu, ein gewisses Zielpublikum zu bestätigen und den Rest gegen sich aufzuwiegeln, nur im Umkehrschluss dann doch von der Aufmerksamkeit, die dadurch generiert wird, zu profitieren.
Organisator hinter den Videos war offenbar der Regisseur B. Wunder, der letztes Jahr vor allem durch allerlei Irrsinn in Bezug auf das Coronavirus auf sich aufmerksam machte - jedenfalls dürfte jeder gewusst haben, worauf er sich einlässt.

Unter dem Strich ist‘s halt ein wenig gelungener und dümmlicher PR-Stunt, der für viele Beteiligte ordentlich nach hinten los gegangen ist. Was hätte man alles Schönes daraus machen können? Hätte man diese Reichweite nicht für einen tatsächlich kritischen Beitrag nutzen können für wichtige Fragen wie: Was macht die Regierung, damit wir möglichst schnell wieder unsere Freiheiten wieder bekommen? Welche Szenarien stehen uns bevor? Best Case? Worst Case? Wo stehen wir jetzt?
Aber ich glaube da fehlte dann doch der Wille und die Selbstinszenierung überstieg den Ansporn, tatsächlich etwas zu bewegen.
Mit freundlichem Gruß
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von MarS » 24.04.2021, 13:02

Ich finde die Sache nicht vollkommen misslungen oder dümmlich. Einige Spots ja, ganz klar. Es gibt aber auch einige die perfekte Treffer austeilen, wenn man sich mal fragt, was denn die Intention dahinter sein könnte. Die Aktion leidet ganz stark darunter, dass sie viel zu weiträumig betrachtet wird. Um was wird es gehen wird, ist doch eigentlich ganz einfach zu erkennen. Die Maßnahmen sind seit Beginn der Pandemie total ungleich verteilt, was extrem unsozial ist. Die Künstlerbranche wurde vor einem Jahr einfach zugeschlossen. Während einige Politiker mit Maskendeals hohe Provisionen verdienen, geht eine ganze Branche vor die Hunde. Ich habe letztens erst einen Bericht gelesen, wie die Clubs unter den Maßnahmen leiden. Da sind nicht nur fehlende Einnahmen ein Problem. Die Leute haben seit 13 Monaten keine Arbeit mehr. Logischerweise haben sich viele bereits woanders Arbeit gesucht. Viele davon werden nicht wieder zurück kehren. Die Crews hinter den Bühnen zerbrechen. Auch wenn irgendwann mal wieder Kultur möglich sein wird, werden die verbleibenden Leute noch ewig mit Problemen zu kämpfen haben.

Hier mal ein etwas älterer Beitrag zu dem Thema.
https://de-de.facebook.com/permalink.ph ... __tn__=K-R

Inhaltlich viel besser als die #allesdichtmachen-Aktion. Hört deshalb dann irgendjemand diese Leute? Nein! Vielleicht musste die Aktion so angreifbar sein, damit man sie wahrnimmt, denn das wurde tatsächlich erreicht.

Das verabschiedete Infektionsschutzgesetz hat diese sozial ungerechte Verteilung der Last wieder mal manifestiert. Für die Unternehmen außerhalb der Schließungen ändert sich fast gar nichts. Die Ausgangssperre und die Einschränkungen der Kontakte werden fast keine Effekte bringen. Am wirkungsvollsten dürften die Einschränkungen im Schulbetrieb sein. Die Kinder leisten also mal wieder den größten Betrag neben den geschlossen Unternehmen. Genau das wurde in einigen Spots trefflich thematisiert.

Mal abgesehen hat sich bei uns bis in Sachsen bis auf die Auswirkungen auf die Schulen durch die Notbremse nicht viel geändert. Dafür gibt es von mir jedenfalls keinen Applaus.

Für mich wirken die Maßnahmen inzwischen wie der perfide Versuch die Hoffnung auf einen einsetzenden positiven saisonalen Effekt als Erfolg des eigenen Handelns politisch verkaufen zu können. Das hatte letztes Jahr ja auch gut funktioniert. Aber es ist ja auch Wahljahr. Da gibt es nun mal wichtigeres als die Bekämpfung der Pandemie.

Ich sehe mich politisch links stehen, weil ich mich seit jeher für ein sozial gerechtes Geschehen einsetze. Das fehlt mir aber immer mehr im Maßnahmenkatalog der Regierung. Aus diesem Grund lasse ich mir auch nicht die Positionen von rechten Schwachköpfen nehmen. Ich bin in einer Faschistenhochburg aufgewachsen. Ich bin es daher gewohnt mich gegen solche durchzusetzen. Ich nehme denen die Positionen weg und nicht umgedreht. Das erweist sich nämlich als überaus wirkungsvoll.

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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von LivingDead » 24.04.2021, 14:05

Das will sicher auch keiner bestreiten und ich sehe es ganz genau so wie du. Und die Hilflosigkeit und Unentschlossenheit der Regierung zementiert dies ja auch nur. Wir werden jetzt bis in den späten Sommer hinein mit Inzidenzen um die 100 klarkommen müssen. D.h. zu hoch um zu öffnen, zu niedrig, um tatsächlich wirksame Maßnahmen einleiten zu können. Wie sagt ein Bekannter von mir: Die Kliniken bleiben voll, die Leben leer. Bei den aktuellen Zahlen werden sich auch die Varianten in den nächsten Monaten ausbreiten können und wenn die Pessimisten Recht behalten, dann werden wir auch noch bis in den Herbst damit zu kämpfen haben (und darüber hinaus). Und klar, leiden Branchen wie eben die der Künstler ganz besonders darunter. Und das diese sich Gehör verschaffen wollen ist nicht nur ihr gutes Recht, sondern absolut notwendig. Mir geht es daher weniger um das Warum?, sondern um das Wie? Und wenn diese Aktion etwas geschafft hat, dann die Spaltung, die sich nicht nur seit Corona in der Gesellschaft vollzieht, noch weiter voranzutreiben und einen Vertrauensverlust gegenüber der Künstlerbranche zu provozieren. Einen Richy Müller, der in Plastiktüten hyperventiliert, kann ich jedenfalls - und offenbar ein großer Teil der Bevölkerung - nicht mehr ernst nehmen. Zukünftige Aktionen werden deutlich darunter leiden. Und Desinformation als Mittel zur Destabilisierung wird sich (ähnlich wie in den USA) auch hier immer mehr durchsetzen.

Was ich hingegen wirklich interessant fände, wer tatsächlich Geldgeber der Aktion war. Meine Vermutung wäre, dass das Geld dafür nicht aus deutschen Landen stammt, aber ich will mal nicht zu sehr auf die Verschwörungsschiene gehen. :wink:
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von MarS » 24.04.2021, 14:47

Ich verstehe dich vollkommen, dass dir mancher Spot aus der #allesdichtmachen-Aktion gegen Strich geht. Absolut!

Die betroffenen Branchen und Personenkreise liegen der Politik doch aber schon seit Monaten in den Ohren. Und das weitaus konstruktiver als diese Spots. Der von mir verlinkte Kommentar ist jetzt schon wieder ein halbes Jahr alt und am Zustand hat sich nichts geändert. Es geschieht also nichts. Kultur, Sport, Bildung und sogar die Medizin selbst werden seit Monaten ignoriert. Es ist unfassbar, dass wir jetzt in den Frühling hinein rollen und nichts besseres hinbekommen als weiter sinnlose Verschärfungen zu beschließen. Da ist es nur folgerichtig, dass der Rückhalt in der. Bevölkerung immer weiter schwindet. Bei zielgerichteten, wirkungsvollen und nachvollziehbaren Maßnahmen würden doch viel weniger Leute meckern.

Freeman hat es schon vor Monaten perfekt auf den Punkt gebracht. Wir erleben gerade politisches Totalversagen. Diesen Spruch zitiere ich in letzter Zeit leider ziemlich häufig. Das frustriert mich ungemein. Ich bin endlos enttäuscht von der politischen Kaste.

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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von Sir Jay » 27.04.2021, 11:17

Ich bin bei Mars.

Persönlich habe ich mir jetzt nicht viele der Spots selber angesehen (nur Zusammenfassungen bei diversen Formaten), finde aber auch, dass mal ganz abgesehen von der unterschiedlichen Qualität und der verpassten Gelegenheit mit der Reichweite effizientere Kritik ausgeübt zu haben, es echt müßig ist, wenn provokante Thesen oder gar nüchterne Faktendarstellung einen gleich stigmatisiert, nur weil die "falsche" Seite das instrumentalisieren kann.

Als Beispiel fällt mir da zum Beispiel ein, wie so ein "Klimaskeptiker" - einfach weil es in sein Narrativ passte - ein Video von Harald Lesch auf Facebook geteilt hat, der darin ökologische Problematik von E-Autos aufzeigte und wie umweltschädlich die Gewinnung des Siliziums eigentlich ist.

Ein "Klimaskeptiker", der gerne sämltiche Maßnahmen zur Veränderung des Status Quo in Sachen Konsum und Verkehr ablehnt, dem spielt es dann in die Karten, wenn dann auch über vermeintliche Hoffnungsträger wie dem E-Auto kritisch berichtet wird. Aber nur weil eine aus dieser Ecke in diesem einen Falle gerne einen Harald Lesch zitieren, wird man diesem noch lange keinen Vorwurf machen können oder gar eventuell unterstellen "in rechten Gewässern" zu fischen.

Ähnlich verhält es sich übrigens auch bei Sarah Wagenknecht, die imo völlig zu Unrecht in die rechte Ecke gestellt wird, aber das ist ein ganz anderes Fass...

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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von LivingDead » 27.04.2021, 15:55

Aber wo gab es denn in den Videos „provokante Thesen“ und eine „nüchterne Faktendarstellung“? Schön wäre es ja gewesen.
Mit freundlichem Gruß
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von McClane » 27.04.2021, 16:53

LivingDead hat geschrieben:
24.04.2021, 14:05
Was ich hingegen wirklich interessant fände, wer tatsächlich Geldgeber der Aktion war. Meine Vermutung wäre, dass das Geld dafür nicht aus deutschen Landen stammt, aber ich will mal nicht zu sehr auf die Verschwörungsschiene gehen. :wink:
Groß zu finanzieren gab es da nichts... einfach ein paar Leute in nem Zimmer filmen oder sich selbst filmen lassen, das kostet ja wenig. Da haben wohl ein paar vernetzte Leute aus der Filmszene, neben Wunder wohl vor allem Dietrich Brüggemann. Er hat wohl diverse Clips gedreht und an Texten für die mitgeschrieben: https://netzpolitik.org/2021/allesdicht ... ie-fresse/

Finde die Aktion eigentlich nur daneben. Und mit der Stigmatisierung haben sich viele der Betreffenden selbst zuzuschreiben. Gerade wenn J.J. Liefers in seinem Beitrag alte Lügenpresse-Narrative bedient und dann nachher rumheult, dass er doch nichts mit Querdenkern zu tun habe, dann liegt das in erster Linie an ihm. Ich glaube ihm, dass er nicht rechts ist, aber er bedient genau deren Denkmuster - er merkt es ja selber daran, dass er sich so oft erklären muss.

Naja, immerhin hat er ja jetzt ne Einladung zu Spahn erhalten. Und er und alle seine Kollegen eine zu #allemalneschichtmachen
https://www.rnd.de/panorama/allemalnesc ... NQBYU.html
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