Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

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gelini71
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von gelini71 » 26.01.2021, 06:03

Wer das Urteil feiert sollte auch das hier mal lesen
:arrow: Richter ist radikaler Masken Gegner
Ich mache keine Rechtschreibfehler, ich gebe Wörtern lediglich eine individuelle Note

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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von SFI » 26.01.2021, 07:18

Das hat ein Geschmäckle.
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von Cinefreak » 26.01.2021, 10:13

gelini71 hat geschrieben:
26.01.2021, 06:03
Wer das Urteil feiert sollte auch das hier mal lesen
:arrow: Richter ist radikaler Masken Gegner
der Typ sollte mal genau unter die Lupe genommen werden und das Urteil vor allem angefochten werden von der Staatsanwaltschaft! Das ist ja krank
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von MarS » 26.01.2021, 11:03

Ich hab gestern auch schon gelesen, dass er bereits selber gegen die Maßnahmen geklagt hat. Ich kenne vor allem den politischen Hintergrund des Richters nicht und es kann durchaus sein, dass seine Einstellung überhaupt nicht zu meiner passt, trotzdem würde ich erst mal versuchen zu differenzieren bevor ich urteile. Seine Einstellung muss nicht zwingend politisch motiviert sein (auch wenn sie es natürlich sein kann), aber mal ehrlich, als Richter steckt er in dem juristischen Thema tief drin. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass die Maßnahmen, insbesondere im Frühjahr, juristisch nicht unbedenklich waren. Nicht ohne Grund wurde hier ja auch nachgelegt, aber auch jetzt ist noch zu spüren, dass da einiges unsauber ist. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass einen da die eine oder andere Maßnahme tierisch aufregt, also weitaus mehr als jemanden aus anderen Berufsgruppen.

Mir soll es hier nicht darum gehen, ob es von der Infektionslage her richtig war die Maßnahmen zu treffen. Ich finde es durchaus auch richtig sich juristisch mit den Maßnahmen auseinander zu setzen. Ob der Richter mit seiner Entscheidung völlig falsch war, wird sich noch zeigen. Und ja, der Zeitpunkt für die Entscheidung ist im Hinblick auf die Signalwirkung und deren Auswirkung auf die Maßnahmen wahrscheinlich nicht gerade gut. Aber soll nun daran schuld sein?!

Davon mal abgesehen, glaubt ihr doch nicht wirklich, dass die Richter alle unbefangen in Ihrer Meinung sind. Ich begleite derzeit wieder mal einen Rechtsstreit in der Firma. Wie sagte unser Rechtsanwalt in den letzten Tagen erst zu mir: "Unterschätze nicht den Faktor Mensch vor Gericht.". Das soll nicht heißen, dass wir keinen Rechtsstaat haben, die Sachen werden aber nicht immer von jedem so eindeutig wahrgenommen wie von einem selbst.

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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von MarS » 26.01.2021, 15:25

Das bayrische Verwaltungsgericht hat die 15-Kilometer-Regel gekippt, weil sie gegen den Grundsatz der Normenklarheit verstößt. Da mussten die sich noch nicht mal mit der Frage der Verhältnismäßigkeit, um die es dem Antragsteller eigentlich ging, auseinandersetzen.

Das ist das was ich meine, wenn ich Frage wer ist am Ende schuld, dass die Maßnahmen so zerpflückt werden. Der der sie beschließt oder der der gegen sie vorgeht. Es ist doch klar, das jemand dagegen klagen wird und auch wenn es sicher schwierig ist, kann man das dann vorher nicht besser ausarbeiten?

Das soll kein Gemecker sein. Ich sehe das an sich relativ emotionslos, die Probleme die an allen Ecken auftauchen, kommen aber eben nicht von ungefähr.

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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von freeman » 27.01.2021, 19:31

Oh, echt? Davon hab ich noch gar nix mitgekriegt. Endlich kann ich wieder ohne Hundeleine raus :lol:

Irgendwie wird dieses ganze Unvermögen aktuell so sehr von dem imo hochnotpeinlichen Kindergarte-Gehabe um das Impfstoff-Geschacher überstrahlt, dass einen Lockdown und Co. echt kaum noch aufregen. Ist schon übel, dass es letzten Endes eben doch nur darum geht, wer am meisten verdient. Und das in Zeiten einer Weltkrise. Gestern forderte bei Lanz etwa ein Mediziner die Offenlegung der Patente der Impfstoffe, um Generika massenweise produzieren zu können, dafür wurde er dann vom Ministerpräsidenten aus Baden Württemberg ziemlich trocken abgewatscht. Und irgendwie denkt man sich da dann schon: Äh, geht's noch?

In diesem Sinne:
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von SFI » 28.01.2021, 06:45

Aber Vorsicht: Nicht zu früh auf Arbeit:
https://www.focus.de/panorama/welt/krit ... 16522.html

:roll: Die Dame sollte sich erkundigen, wie sie ihren angesammelten Beifall einlösen kann.
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von MarS » 28.01.2021, 10:31

freeman hat geschrieben:
27.01.2021, 19:31
Oh, echt? Davon hab ich noch gar nix mitgekriegt. Endlich kann ich wieder ohne Hundeleine raus :lol:

Irgendwie wird dieses ganze Unvermögen aktuell so sehr von dem imo hochnotpeinlichen Kindergarte-Gehabe um das Impfstoff-Geschacher überstrahlt, dass einen Lockdown und Co. echt kaum noch aufregen. Ist schon übel, dass es letzten Endes eben doch nur darum geht, wer am meisten verdient. Und das in Zeiten einer Weltkrise. Gestern forderte bei Lanz etwa ein Mediziner die Offenlegung der Patente der Impfstoffe, um Generika massenweise produzieren zu können, dafür wurde er dann vom Ministerpräsidenten aus Baden Württemberg ziemlich trocken abgewatscht. Und irgendwie denkt man sich da dann schon: Äh, geht's noch?

In diesem Sinne:
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Ich weiß nicht, wie sich das Urteil bundesweit auswirkt. Lass die Hundeleine von daher lieber noch eine Wiele an. :wink:


Gestern hab ich kurz einen Artikel gelesen wie ein Apotheker auf die Eigenbeteiligung verzichtet, weil er wohl sonst ungefähr 6 Euro Gewinn pro Maske macht und das unethisch findet. Dafür kann ihm ein Gerichtsverfahren drohen. Den Artikel dazu finde ich leider nicht auf die Schnelle, aber darum geht es:

https://www.pharmazeutische-zeitung.de/ ... ng-123209/

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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von MarS » 28.01.2021, 10:36

SFI hat geschrieben:
28.01.2021, 06:45
Aber Vorsicht: Nicht zu früh auf Arbeit:
https://www.focus.de/panorama/welt/krit ... 16522.html

:roll: Die Dame sollte sich erkundigen, wie sie ihren angesammelten Beifall einlösen kann.

:254

Den Bußgeldbescheid hätte man doch echt sein lassen können.

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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von gelini71 » 29.01.2021, 09:42

Bei dieser Meldung soll es sich wohl um eine Ente halten, die Polizei in Stuttgart kennt den Fall laut Twitter auch nur aus der Zeitung

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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von SFI » 29.01.2021, 09:45

Alles andere wäre auch der größte Hohn gewesen. Querdenker Infiltration bei den Zeitungen? :lol:
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von Nachtwaechter » 29.01.2021, 10:00

Naja, Focus bewegt sich ja online gefährlich nahe an dem anderen Blatt mit vier Buchstaben...
Zu Smartphone-Anfangszeiten hatte ich deren App mal auf dem Handy, bis ich immer mehr Zweifel am abgebildeten hegte und sie in den Orkus blies...
"Nur der verrückte glaubt er sei nicht verrückt!" Zenmeister Taisen Deshimaru

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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von gelini71 » 29.01.2021, 10:44

Um zu wissen welche Geistigen Kinder Focus Online ernährt muß man sich nur mal die Userkommentare unter den Artikeln anschauen.... :roll: :roll:
Diese Zeitschrift samt Onlineangebot hat das gleiche Niveau wie die BILD, von einem seriösen "Nachrichtenmagazin" ist da nie was zu spüren....
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von MarS » 29.01.2021, 14:55

In dem Bericht der Welt steht aber auch drin, dass die Meldung in den regionalen Medien kam. Von daher wird vermutlich irgendeiner jemanden von der lokalen Presse gekannt haben. Ist natürlich super, wenn die sich für so einen Mist instrumentalisieren lassen.

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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von gelini71 » 29.01.2021, 15:05

für eine gute Schlagzeile wird heutzutage nichts mehr überprüft
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von SFI » 29.01.2021, 15:09

Journalistisches Schwarmverhalten nennt man das.
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von freeman » 01.02.2021, 19:25

Naja, liegt aber auch sehr an den Rezipienten. Ist schon besorgniserregend, was die Schwarmintelligenz als relevant betrachtet. Nachrichtenwerttheorie am Arsch :lol:

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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von McClane » 02.02.2021, 00:08

Nachtwaechter hat geschrieben:
29.01.2021, 10:00
Naja, Focus bewegt sich ja online gefährlich nahe an dem anderen Blatt mit vier Buchstaben...
Wobei mein Vater schon zu meinen Teenager-Zeiten sagte: "Focus ist was für den Lokus" - war auch schon früher und auch schon als Print kacke.
Jimmy Dix: "Du glaubst wohl nicht an die Liebe?" - Joe Hallenbeck: "Doch ich glaube an die Liebe. Ich glaube auch an Krebs." [Last Boy Scout]

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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von Cinefreak » 02.02.2021, 13:15

das mit dem Focus = Lokus habe ich auch schon vor Corona von vielen Leuten gelesen, die eher links standen - wie ich übrigens auch ;) :cool:
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von freeman » 02.02.2021, 19:33

Naja, Focus ist halt früh auf das einzige aufgesprungen, was sich heute noch lohnt... Bild-Nivea...

In diesem Sinne:
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von freeman » 17.02.2021, 21:00

Ich weiß nicht so recht, was ich davon halten soll:
Im Saarland wurde jetzt verboten, dass etwa Vollsortimenter für andere Sachen Werbung machen, als ein Supermarkt per se verkaufen darf. Gibt es also billigere Milch, darf man das bewerben. Verkauft man aber Blumenerde billiger, oder Blumen, oder Geschirr (egal was), darf das nicht beworben werden. Ganz ehrlich: Die kriegen es nicht auf die Kette, die Leute zu impfen, die Alten zu retten und die Kinder nicht durchdrehen zu lassen, aber sowas haben die auf der Uhr und erachten es als wichtig? Und vor allem, was soll das? Muss man jetzt sogar solche Läden ficken, weil man den stationären Einzelhandel nicht eh schon genug gefickt hat? Ganz ehrlich: Die drehen am Rad.

Auch geil: In Sachsen reißt unser heißgeliebter Landesfürst wieder die Schulen und Kitas auf. AM GLEICHEN Tag kannst du dich auf den Straßen nicht mehr retten vor Berufsverkehr. Weltbeste Maßnahme. So hält Sachsen die Inzidenz schön hoch. Man könnte Absicht dahinter vermuten...

In diesem Sinne:
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von MarS » 18.02.2021, 11:06

Reg dich nicht auf. Wir müssen jetzt halt hoffen, dass der Frühling und Sommer sowie die Impfungen weitestgehend eine Rettung bringen. Von der Politik ist halt leider nicht viel zu erwarten. Ich will nicht behaupten, dass die Maßnahmen nichts bringen, schließlich bin ich bisher diesen Winter ohne Erkältungssymptome durchgekommen, aber sie sind doch relativ diletantisch angesetzt und durchgeführt.

Im Nachhinein ist das leider doch alles ziemlich ernüchternd gelaufen.

Im Frühjahr hat man sich schön feiern lassen, wie gut man doch reagiert hatte. Es wurde einem ja auch gut verkauft, so dass auch ich das glaubte. Wenn man darüber nachdenkt, dann dämmert es einem aber nach und nach im Schädel. Was war denn los im letzten Frühjahr?!
1. Schockstarre. Die chaotischen Zustände in anderen Ländern und die große Ungewissheit hat dafür gesorgt, dass die Leute überaus vorsichtig agiert haben. Ich kann mich noch gut an die Einlasser im Supermarkt erinnern. Strenge Einlasskontrollen, Desinfektion des Wagens nach jeder Nutzung. Heute kümmert das keine Sau mehr.
2. Eingebrochene Lieferketten. Aufgrund der Situation in China sind die Lieferketten eingebrochen, so das viele Werke geschlossen haben und die Leute in Kurzarbeit geschickt haben. Heute stehen alle ohne Unterbrechnung eng an eng am Band, teilweise wurden sogar die Schichten erweitert. Im Frühjahr letzten Jahres kam allein durch diesen Umstand vieles zum Erliegen.
3. Bombastisches Wetter. Als es Mitte März letzten Jahres bei uns richtig los ging, hatten wir praktisch ab Verkündung des Lockdowns wochenlang bestes Wetter. Meistens um die 20 Grad und Sonnenschein. Kaum Regen.

Es waren also nicht alleine die Maßnahmen, welche so so grandios auf das Infektionsgeschehen eingewirkt haben. Vielmehr waren es die gesamten Umstände, welche stark gebremst hatten. Dummerweise war unsere Regierung so "bescheiden", dass sie sich hat für ihre Maßnahmen kräftig feiern lassen, um es dann in ihrerer Überheblichkeit im darauf folgenden Herbst mal völlig zu verkacken. Über diesen Lockdown light im November kann man echt nur den Kopf schütteln. Bei Inzidenzen von 200 bis 250 erzählt man dann halt, dass man eigentlich 50 braucht. Vorher einschreiten war halt nicht möglich.

So läuft es leider schon die ganze Zeit. Wie du es schon so schön sagst, irgendwelche Werbung verbieten und an anderen Stellen kopflos agieren. Das Schulthema in Sachsen beinhaltet z.B. noch einiges mehr. Nimm die sinnlose Verlegung der Ferien um eine Woche nach vorne sowie die Verschiebung von einer Woche auf die Osterferien. Die Winterferien gingen als nun vom 01.02. bis 05.02. statt vom 08.02. bis 19.02. und die Osterferien dann vom 29.03. bis 09.04 statt vom 09.04. bis zum 12.04.. Was soll das am Ende gebracht haben? Zumal das Wetter nun auch zufällig auch noch voll reingeschlagen hat. Normalerweise wäre das Schneechaos genau in die Ferien gefallen, nun latschen die Kinder aber über ungeräumte Schulhöfe und bekommen jeden Tag nasse Füße. Die Ferien hätten dahingehend schon mal perfekt gepasst. Außerdem wäre man bei dem normalen Ferienverlauf schon nah am März gewesen. Jeder mit dem ich gesprochen habe hätte eine Verlängerung der Schulschließungen bis März gut gefunden und auch verstanden. Schließlich bessert sich ab März meistens auch die Wettersituation im Vergleich zu Februar. Da man die sinnfreie Verschiebung der Ferien aber rechtfertigen muss, schickt man die Kinder eben jetzt schon zur Schule. Damit ist das Debakel aber noch nicht am Ende. Was passiert denn jetzt? Gehen wir mal davon aus, dass wir ohne Quarantäne bis zu den Osterferien kommen. Im Ist-Zustand ist es jetzt so, dass der Schulbetrieb logischerweise nur eingeschränkt stattfindet. Mit etwas Glück kann man dem Normalbetrieb bis zu den Osterferien etwas näher kommen. Der Unterricht sollte bis dahin aber in jedem Fall wieder halbwegs vernünftig laufen. In dem Moment, wo die Kinder also wieder richtig Betriebstemperatur aufgenommen haben, stehen dann Ferien an, verlängert um eine Woche, damit die sich wieder runterkühlen. Grandiose Leistung. Absolut durchdacht. Applaus, Applaus. Den Kindern fehlt ja nur ein halbes Jahr Schule.

Das wir inzwischen nicht mehr so doll dastehen sieht man auch, wenn man mal den Verlauf mit den Schweden vergleicht. Was wurde auf die mit ihren Maßnahmen immer eingedroschen. "4mal so hohe Todeszahlen wie bei uns." "Schwedischer Sonderweg gescheitert!" bla bla bla. Inzwischen sind die Todeszahlen nicht mal mehr doppelt so hoch. Wir haben uns also gut heran gekämpft. Noch ein Winter unter denselben Umständen wie jetzt und man könnte vermuten, dass wir die sogar noch überholen. Mir geht es dabei noch nicht einmal um die Frage, ob der Weg der Schweden wirklich der bessere ist. Mir geht es um die Überheblichkeit die da an den Tag gelegt wurde. Am Anfang bei einer Menge unbekannter Faktoren Fehler zu machen, empfinde ich als nachvollziehbarer als später mit besserer Wissensgrundlage falsch zu agieren.

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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von freeman » 18.02.2021, 19:54

Jau, zu der ganzen Sache mit dem Öffnen rund um die Kinder hab ich auch immer mal Diskussionen mit meinem direkten Kollegen im Büro. Der findet die ganzen Öffnungen aktuell halt super, weil er sich ja seit Monaten aufreibt zwischen Homeoffice, Kinderbetreuung und Fahrplan mit der Ehefrau finden, damit auch die mal arbeiten kann. Aber er kam direkt selbst ins Stocken, als er meinte, dass sie beide nun endlich wieder ins Büro können. Es sei ihnen gegönnt, aber es ist halt nur ein Beispiel von - wenn ich draußen auf die Straße gucke - Tausenden nur in Leipzig. Und das wird uns allen nicht helfen. Ich sehe uns unser Leben noch ganz oft komplett pausieren. Auch weil unsere Politik ja nichts anderes auf die Kette bekommt, als den ganz großen Hammer zu schwingen.

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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von MarS » 19.02.2021, 11:21

Ich bin prinzipiell auch froh über jede Lockerung. Spaß macht das Ganze so wahrscheinlich kaum jemanden. Je nachdem wie hart bei einem einschlägt, ist man wahrscheinlich auch eher dazu bereit Kollateralschäden mit in Kauf zu nehmen bzw. sich der Hoffnung hinzugeben, dass schon alles gut gehen wird. Das kann ich durchaus nachvollziehen. Da die Politik aber entscheidet, ist es dieser Fakt im Hinblick darauf wann welche Maßnahmen wie erfolgen, doch gar nicht wesentlich. In der Politik scheint es aber einigen immer schwerer zu fallen Sinn von Unsinn zu unterscheiden, was bei uns z.B. an den Schulöffnungen kombiniert mit der Verschiebung der Ferien deutlich zu erkennen ist. Normalerweise wären bis heute nun mal 2 Wochen Ferien gewesen, also hätte die Sache planmäßig passend geruht. Dann noch eine Woche drauf die Schulen zu lassen und du bis schon im März, was für die meisten, egal wie es bei ihnen gerade abläuft, tragbar gewesen wäre. Stattdessen verlegt man die Ferien auf Anfang Februar, verkürzt diese und schickt die Kinder alle ab Mitte Februar wieder in die Schule, um dann dafür planmäßig im April länger zu zu machen. Das ist halt klar erkennbarer Unsinn (hinsichtlich Bildung und Infektionsgeschehen) und leider nur ein Beispiel, wo sich zeigt, wie unbedacht vorgegangen wird. Es gibt halt leider keinen Plan, was mich inzwischen echt betrübt.

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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von freeman » 04.03.2021, 19:33

Also wenn diese Regierung nicht alsbald die Konsequenzen zieht, geschlossen zurücktritt, einer Übergangsregierung Platz macht und alsbald Neuwahlen anstehen, wird es in diesem Land bald knallen. Ich bin ja wirklich echt ne relaxte Type, aber was ich aktuell für einen Hass auf diese Leute habe, kann man nicht in Worte fassen. 35 ist die neue 50. 50 ist die neue 35. Blumenläden und Gartencenter müssen dringend aufgemacht werden. Im Winter durften die Leute sich nicht beschäftigen und nicht mal ein Buch im Laden kaufen, im Sommer aber, das weiß ja jeder, muss der Deutsche in den Garten und wenn er das nicht kann, dann stirbt er an Ort und Stelle!!! 100? Da kann man doch lockern. Okay, die letzten Wochen haben wir es da strikt verboten, aber jetzt geht es. Weil... weil... weil... Naja, hauptsache ihr habt nen aktuellen Test. Den kauft ihr euch für 5 Euro das Stück!!! Danach habt ihr ein Fenster von 2-3 Stunden, wo ihr sicher seid und euer Gegenüber auch sicher sein kann, das net viel passieren wird. Dann solltet ihr am besten aber wieder testen. Als viertreichstes Land der Welt können wir euch allerdings nur einen Test pro Woche erstatten. Liebe Hartzer, danach bitte direkt zur Tafel. Wenn es eine bis hierher überlebt hat. Und ja, wir wissen, dass man zwei Mal mindestens testen sollte, so nämlich die positiven Erfahrungen der anderen Länder. Aber an denen orientieren wir uns schon lange nicht mehr, wir könnten etwas lernen.

Wollen die uns verarschen?

Eine Genugtuung für mich war es heute, dass es sich mein Landesfürst mit einem Facebook-Posting komplett bei den Leuten verscherzt hat. So eine einhellige Wand aus "Es ist vorbei, mit unserer Geduld" habe ich noch nirgends gesehen. Da war das Verhältnis bislang eher 50:50, doch das ist jetzt, ENDLICH vollends gekippt. Vor allem nachdem der Kamerad, der sonst am schnellsten alles aufreißt, auf einmal wieder total vorsichtig tut und die Entschlüsse von gestern nicht mittragen will. Aber hey, es gibt doch gar kein Hin und Her... NEIN!

Aktuell befinden wir uns in einer Phase totalen Politikversagens, was die sich tatsächlich noch schönreden. Man fasst es nicht! Spahn wollte uns alle ab März testen, dass uns Hören und Sehen vergeht, jetzt hat er die ganzen Tests noch net mal bestellt. Findet aber, dass es mit dem Testen gut vorangeht??!!??!! Der absolute Wahnsinn.

In diesem Sinne:
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