[CD] the Human League - Credo
Verfasst: 05.04.2011, 12:07

Wall of Sound 2011
Offizielle Human League Facebookseite
• Philip Oakey – Gesang , Keyboards
• Joanne Catherall – Gesang
• Susan Ann Sulley – Gesang
sowie:
Robert Barton, David Beevers, Nic Burke, Neil Sutton
Produziert von Dean Horner & Jarrod Gosling alias I-Monster
Aufgenommen in den The Human League, Pig View & The Bowling Green Studio
Tracklist
01. Never let me go 4:56
02. Night People 5:31
03. Sky 5:08
04. Into the Night 3:45
05. Egomaniac 4:00
06. Single Minded 3:51
07. Electric Shock 4:55
08. Get Together 3:47
09. Privilege 3:40
10. Breaking the Chains 4:01
11. When the Stars start to shine 3:48
Man könnte theoretisch von einem Comeback sprechen , doch das ist mehr oder weniger falsch. The Human League waren nie weg oder getrennt , lediglich die Pausen zwischen ihren Alben wurden immer länger. Diesmal musste man 10 Jahre auf den Nachfolger von „Secrets“ warten. In diesen 10 Jahren ist viel passiert – u.a. gab es innerhalb dieser Zeit ein Comeback des Synthiesounds der 80ier , Electroclash kam (und ging wieder) & schon fällt die VÖ eines neues Human League Album auf sehr fruchtbaren Boden & findet mehr Beachtung als es der Vorgänger vor 10 Jahren tat.
Nun – wer allerdings was komplett neues von the Human League erwartet wird wohl eher enttäuscht sein. Denn wo the Human League drauf steht ist auch the Human League drin. Das Album hätte auch so in dieser Form irgendwie 1985 veröffentlicht werden können. Zugeständnisse an den heutigen Zeitgeist gibt es kaum – lediglich beim letzten Song „When the Stars start to shine“ mit seinen Breakbeat / Jungle Sounds gibt es so was ähnliches wie Moderne , ansonsten fallen noch ein paar TB303 Acidlinien auf („Night People“ / „Electric Shock“) & ganz allgemein das die Bässe recht wuchtig rüberkommen. Ansonsten: 80iger Jahre at his best.
Noch immer hat Philip Oakey die Angewohnheit jeden Refrain so aufzutürmen das daraus großes Kino wird & seine beiden Gesangspartnerinnen bringen ihre Vocals immer noch so cool & distanziert rüber wie zu besten „Dare“ Zeiten. Und immer noch haben die Drei ein richtiges Händchen für Ohrwurmmelodien – von den 11 Songs hat jeder mehr oder weniger Hitqualitäten. Manch einer braucht etwas länger um sich zu entfalten („Sky“ oder „Into the Night“) , wiederum andere kommen direkt so auf den Punkt das man für den Rest des Tages einen Ohrwurm im Kopf hat („Egomaniac“ ist da ganz besonders fies) – es fällt schwer einen Song besonders rauszustellen , denn wirklich jeder ist gut.
Auch Textlich nix neues: Wer tiefgehende Lyrik erwartet ist hier fehl am Platze. Girl trifft Boy im Club & ähnliche Storys werden erzählt – auch hier alles beim alten , nix neues , alles schon mal da gewesen. Trotzdem: Dieses Album hat was. Es ist diese Leichtigkeit die es ausstrahlt , es will nur Tanzbarer Pop sein & keine große Message transportieren. Es ist ein Album welches man immer wieder gerne einlegt weil es einerseits vertraut klingt , gleichzeitig aber auch frisch & locker daher kommt & man einfach gute Laune bekommt wenn man es hört.
Somit haben es die drei von the Human League wieder einmal geschafft ein unwiderstehliches Album herzustellen mit 11 Hits , keinem Füller allerdings auch keiner Ballade wie den Megahit „Human“. Wer die Gruppe schon immer mochte kann sich „Credo“ unbedenklich ins Regal stellen – am besten zwischen „Dare“ & „Hysteria“ , denn da passt es am besten hin.

Musikvideo "Never let you go"
Musikvideo "Night People"