[DVD] Eloy - the Legacy Box

Eindrücke, Klangchecks aktueller aber auch älterer Scheiben im Review. Dazu Musik DVDs und Konzertberichte.

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[DVD] Eloy - the Legacy Box

Beitrag von gelini71 » 24.03.2013, 16:47

Bild

Titel: the Legacy Box
Produktionsjahr: 2010
Regie: Michael Narten
Gesamtlaufzeit: circa 215 Minuten
FSK: ab 0 Jahren

DVD 1
Mighty Echos – the Story of Eloy
1. The Beginning and First Steps forward (1969-1975)
2. Years of Success (1976-1979)
3. New Paths and Old Values (1980-1984)
4. From Project to Band (1985-today)
5. Credits
Laufzeit: circa 110 Minuten
plus: Photogalerie (selbstablaufend)

DVD 2
Clip Collection
1. The Sun Song (1977)
2. The Midnight-Fight/The Victory of Mental Force (1977)
3. Decay of Logos (1978)
4. Illuminations (1980)
5. Silhouette (1980)
6. Shadow and Light (1983)
7. Fools (1983)
8. Heartbeat (1983)
9. On the Verge of Darkening Lights (1983)
10. Voyager of the Future Race (1988)
11. Rainbow (1988)
12. Poseidon's Creation (1994)
13. Generation of Innocence (1994)
14. The Tides return forever (1994)
15. Age of Insanity (2010)
Bonus Clips
16. I work it out
17. The Midnight-Fight/The Victory of Mental Force
18. Shadow and Light
19. Fools
Laufzeit: circa 105 Minuten

Die volle Packung Info und Musik für Fans – allerdings auch nur für eben diese

Rund 45 Jahre Eloy – da ist so einiges passiert und da hat man dann auch so einiges zu erzählen, zumal was Besetzungswechsel, Trennung und Neugründungen angeht Eloy durchaus mit Größen wie Deep Purple oder Yes mithalten kann. Und so wurde extra für die immer noch zahlreich vorhandenen Eloy Fans eine schön lange und vor allen ausführliche Dokumentation produziert um einen Einblick in die große und vor allen wechselhafte Bandgeschichte zu geben.

Das Hauptproblem war sicherlich das es so gut wie kein Original Filmmaterial aus eben jener Zeit gibt - wer also hofft ein Original-Interview aus den 70igern zu sehen wird sicherlich etwas enttäuscht sein. Vielmehr ist „Mighty Echos“ eine Art Wir-erinnern-uns-und-erzählen-von-früher Geschichte geworden, aufgelockert lediglich von alten Fotos die der Fan allerdings Größtenteils von den CD Neuauflagen schon kennt sowie Ausschnitten aus einigen TV Auftritten bzw Liveshows die dann in voller Länge auf DVD 2 zu finden sind.

Dreh- und Angelpunkt der Dokumentation ist natürlich (Mit-)Gründer, Bandchef sowie das einzig konstante Bandmitglied in der Eloy Geschichte Frank Bornemann , aus den jeweiligen Bandphasen sind aber auch frühere Mitglieder vor die Kamera gekommen wie Fritz Randow, Jürgen Rosenthal oder auch der frühere Co-Produzent Georgi Nedeltschev. Obwohl die Interviews getrennt von allen anderen über einen längeren Zeitraum und an verschiedenen Orten geführt wurden entstand trotzdem ein sehr homogenes Bild von der Bandgeschichte die in rund 110 Minuten Spielzeit ausgebreitet wird.

Die Reise geht Chronologisch vor, das erste Album wird allerdings fast komplett ausgespart da bekanntermaßen die Eloy Geschichte aus der Sicht von Frank Bornemann erst mit dem Zweiten Album „Inside“ beginnt. Überhaupt wird die Gründung der Band eher verschwiegen, wie sich die Musiker trafen und ihre Anfänge als Beatgruppe wird eher schnell und ohne Tiefe abgehandelt. Die gesamte Dokumentation ist aufgeteilt in vier große Blöcke die auch recht gut die Wechselhafte Karriere von Eloy gewichten – so bekommt die legendäre und Erfolgreichste Eloy Besetzung Bornemann-Rosenthal-Schmidtchen-Matziol (1976-1979) ein ganzes Kapitel gewidmet obwohl diese nur knapp vier Jahre Bestand hatte.

Nun darf man von einer Dokumentation die von der Band selber erstellt wurde keine allzu kritischen Töne erwarten oder gar hoffen das hier öffentlich schmutzige Wäsche gewaschen wird. Man gibt sich Altersweise und Milde im Urteil – das es z.B. zwischen Jürgen Rosenthal und Frank Bornemann bei der Produktion von „Silent Cries and Mighty Echoes“ kräftig gekracht hat ist altbekannt und wird auch hier nicht beschönigt aber eben auch nicht groß vertieft bzw neu aufgerollt oder gar nachgetreten.

Kritisch zeigt sich hauptsächlich Frank Bornemann selber wenn es um die Künstlerische Bewertung der Eloy Alben geht. Das er „Floating“ nicht mag ist durch die Liner Notes der CD Neuauflagen bekannt und auch zu „Destinations“ oder „Performance“ gibt es eher wenig gute Worte, dagegen wird das Keyboardlastige und mit Drumcomputer produzierte Album „Ra“ von den Kompositionen her gelobt.

Trotz fehlender Historischer O-Töne gibt die Dokumentation einen schönen Einblick in die Geschichte der Band. Große neue Geheimnisse erfährt man jetzt zwar nicht, dafür kommen alle Akteure sehr sympathisch und locker rüber und haben so gar nix vom abgehobenen Rockstar. Filmtechnisch könnte das ganze zwar etwas besser sein (am Anfang nervt die verwackelte Digicam etwas, zudem fehlen während der Doku helfende Texte wer denn die Person ist die da gerade spricht – es gibt lediglich eine Vorstellung am Anfang des Films) aber da dies die einzige größere Dokumentation der Band ist (die zudem von der Band selber gestemmt wurde) kann man hier mal fünfe gerade sein lassen.

Auf DVD 2 finden sich dann diverse Videoclips, wobei Videoclips eine etwas falsche Bezeichnung ist. Lediglich „Silhouette” und “Age of Insanity” sind richtige Clips, der Rest sind Mitschnitte von TV Sendern (meist Playback) oder Konzertaufnahmen. Die Bildqualität fällt unter die Kategorie „Historisch“ - wer hier reines HD erwartet ist selber Schuld. Leider fängt die Optische Geschichte von Eloy erst mit dem Album „Dawn“ an, die Besetzung davor u.a. mit Fritz Randow am Schlagzeug fällt komplett unter den Tisch da sie einfach nicht im Deutschen TV stattfand – Eloy Hauptproblem, niemals eine Singleband gewesen zu sein oder gar einen Hit gehabt zu haben rächt sich hier. Da die ein oder andere TV Aufzeichnung am Ende einer Sendung stattfand darf man sich zudem den Abspann der jeweiligen Sendung anschauen - das ist zwar etwas seltsam aber lässt sich nicht ändern. Es ist trotzdem schön das man so tief ins Archiv gestiegen ist um da den ein oder anderen Auftritt zu Tage zu befördern – alleine die schrägen 70iger Jahre Outfits sowie die damals bei Männern üblichen langen Haare sind einen Blick (und Lacher) wert. Im Bonusbereich gibt es dann noch von drei Songs Alternativauftritte von anderen TV Shows sowie als richtige Rarität einen sehr frühen Clip zu „I Work it out“ vom ersten Eloy Album – hätte theoretisch zwar an den Anfang der Clipsammlung gehört aber wie schon erwähnt fängt die Eloy Geschichte offiziell erst mit dem zweiten Album an. Einziger Kritikpunkt ist lediglich das auch hier ein paar Infos fehlen – ich hätte gerne gewusst in welcher Sendung da die Band zu Gast war und wann genau dies gewesen ist. Dies wird leider dem Zuschauer vorenthalten, lediglich im Booklet sind grobe Anhaltspunkte zu finden wie Produktionsjahr oder TV Sender.

Wie soll man das ganze nun bewerten ? Es ist ein Produkt für die langjährigen Fans und die werden diese Doppel DVD lieben, der Rest der Menschheit wird mit dem ganzen hier gar nix anfangen können. Vom technischen Aspekt her wäre sicherlich hier mehr drin gewesen aber selbst das nimmt man in Kauf da der Infogehalt stimmt. Deshalb entfällt hier jetzt eine Punktewertung sondern es gibt lediglich nur ein Urteil: Fans müssen es haben, der Rest der Welt nicht.
Keine Wertung

Die technischen Details

Menü
Animiert mit Musik – braucht aber ewig bis es sich aufgebaut hat. Am besten in den Player legen, in der Küche Knaberkram holen und noch mal aufs Klo gehen - wenn man wiederkommt ist das Menü fertig aufgebaut. Einstellen lässt sich allerdings fast nix.

Bild
Bildformat ist 1,33:1 – auch bei der neu produzierten Dokumentation. Die Bildqualität schwankt stark, die neu gedrehten Interviews mit der Digitalkamera sind aber von der Qualität her Top. Die Qualität der Clips auf DVD 2 sind historisch bedingt leider etwas besseres VHS Niveau.

Ton
2.0 Stereo – reicht vollkommen aus. Emglische Uts lassen sich wahlweise dazuschalten.

Bonus
Eine selbstablaufende Bildergalerie auf DVD 1 mit Musik sowie vier Bonusclips auf DVD 2.

Verpackt ist das ganze in einem schönen Digipack mit Booklet , bestellt man es im Eloy Webstore gibt es noch Postkarten & ein Eloy Aufkleber als Bonus dazu.
Ich mache keine Rechtschreibfehler, ich gebe Wörtern lediglich eine individuelle Note

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