[Konzert] the Neal Morse Band - Rockhal (Lu) 27.03.2019 (+ Meet & Greet)
Moderator: gelini71
[Konzert] the Neal Morse Band - Rockhal (Lu) 27.03.2019 (+ Meet & Greet)
Tourmotto: the great Adventour 2019
Konzertort: Rockhal (Club), Esch-Sur Alzette, Luxemburg
Webseite
Datum: Mittwoch, 27.03.2019
Beginn: 18:00 Uhr (Meet & Greed) / 20:00 Uhr (reguläres Konzert)
Ende: circa 22:45 Uhr
Supportact: keiner
Eintrittspreis: 35,00 € (Vorverkauf) / 42,00 € (Abendkasse) / circa 75,00 € (Meet & Greed)
Besetzung
Neal Morse – Gesang, Gitarre, Keyboards
Randy George – Bass
Bill Hubauer – Keyboards, Gesang
Mike Portnoy – Schlagzeug, Gesang
Eric Gilette – Gitarre, Gesang
Setliste
Act 1
01. Overture: the Great Adventure
02. the Dream isn´t over
03. Welcome to the World
04. A Momentary Change
05. Dark Melody
06. I got to run
07. to the River
08. the Great Adventure
09. Venture in Black
10. Hey Ho Let´s go
11. Beyond the Borders
-15 Minuten Pause-
Act 2
12. Overture 2
13. Long ago
14. the Dream continues
15. Fighting with Destiny
16. Vanity Fair
17. Welcome to the World 2
18. the Element of Fear
19. Child of Wonder
20. the great Dispair
21. Freedom Calling
22. A Love that never dies
Zugabe
the Great Medley
a.) the Land of Beginning again
b.) Reunion
c.) the Temple of living God
d.) the Conflict
e.) Leviathan
f.) It´s for you
g.) Momentum
h.) the Call
i.) Broken Sky / Long Day (Reprise)
Gute Laune, grandiose Musiker, genialer Sound und eine etwas eigenwillige Definition von „five minutes“
Neal Morse – er polarisiert ! Entweder man mag seine Art wie er sich präsentiert, seine Musik die aus Versatzstücken aus rund fünfzig Jahren Musikgeschichte besteht und sogar so etwas wie einen „Trademark Sound“ besitzt....oder man mag ihn aus eben diesen Gründen nicht, manchen geht seine gute Laune auf die Nerven, andere stören sich an seiner offen zur Schau gestellten Religiosität inklusive seinen Texten (die manchmal wirklich etwas Grenzwertig sind) oder seiner sehr offenen Art auf die Menschen zuzugehen. Kurzum: man liebt ihn oder man hasst ihn, ein Mittelding gibt es nicht.
Nun hat der Mann der seit Jahren unermüdlich Musik macht und unzählige Tonträger (sowohl Solo als auch in Bandprojekten) veröffentlicht hat in letzter Zeit auch richtig kommerziellen Erfolg – sein aktueller Opus „the Great Adventure“ ist in Deutschland bis auf Platz 9 in den Albumcharts gekommen und das ohne Radioairplay oder irgendwelchen Kommerziellen Zugeständnissen. Sein nimmer müder Einsatz seine Musik zu präsentieren hat ihm also über die Jahre eine treue Anhängerschaft beschert. Und zu einem neuen Album gehört natürlich auch eine Tour die unter dem etwas schrägen Wortspiel „the Great Adventour“ präsentiert wird. Nachdem ausgiebig die USA bereist worden waren kam er dann Ende März 2019 dann auch wieder nach Europa. Die vierte Station des Europablocks war dann die Rockhal in Luxemburg.
Während einige Konzerte im besagten Europablock Sold-out sind hatte die Rockhal es leider etwas schwer die Halle des kleinen Clubs voll zu bekommen – wieder einmal trommelte die Crew der Rockhal in den Sozialen Netzwerken wild die Werbetrommel, zum Ende hin wurde man sogar täglich daran erinnert das Neal Morse in die Rockhal zu Besuch kommt und man Tickets kaufen sollte um diesen Event nicht zu verpassen. Doch leider stieß diesmal Neal Morse nicht auf viel Gegenliebe – die Halle war Bestenfalls zu dreiviertel voll und es hätte sogar noch schlimmer ausgesehen hätte das Team der Rockhal in weiser Voraussicht nicht die Seitenwände mit Hilfe von Barrieren und Vorhängen weiter vorgezogen und so die Halle nicht nur Optisch sondern auch Räumlich verkleinert.
Nun bin ich persönlich einer der Neal Morse mag und so fiel mir die Überlegung recht leicht neben einem Konzerticket auch noch das zusätzliche Meet-and-Greed Ticket zu holen. Ja – ich habe über dieses Zusatzgeschäft bei Musikern geschimpft aber Neal Morse und Mike Portnoy sind Personen die ich wirklich mal persönlich kennen lernen möchte. Also – why not ? Eine Stunde vor offiziellen Einlass sollte man sich dann auch als Käufer eines M&G Tickets bei der Halle einfinden.
Dort staunte ich nicht schlecht das meine Frau und ich für lange Zeit die einzigen waren die dort warteten, um 18 Uhr waren wir dann zu insgesamt fünf Personen angewachsen. OK – das wird gemütlich dachten wir uns. Um 18 Uhr öffnete sich für uns die Türe und nach Einlasskontrolle und Ticketcheck wurden wir vom Tourmanager in Empfang genommen. Wir bekamen unsere Ausweise zum Umhängen (YEAH – Wir sind wichtig !) sowie ein übergroßes Schwarz-Weiß Foto der Band ausgehändigt. Danach sagte der Tourmanager (der übrigens nicht gerade der freundlichste Zeitgenosse war) das wir noch fünf Minuten warten müßten da die Band noch nicht ganz vorbereitet auf unseren Besuch sei. Sprachs und verschwand in den Tiefen der Rockhal, wir fünf blieben im Foyer zurück....
Besagte fünf Minuten wurden schließlich vierzig Minuten, dann dürften wir endlich in den kleinen Club hinein (eine Entschuldigung oder Begründung warum wir warten mußten gab es nicht). Dort war dann nochmal „only five minutes“ warten angesagt, die Crew behalf sich damit uns noch Konzertposter zu schenken die wir auch signieren lassen konnten. Schließlich tauchte die Band auf und es gab eine freundliche Begrüßung. Während sich zwei Fans direkt auf Mike Portnoy stürzten landete ich irgendwann nach einem Rundum Shake-Hands bei Neal Morse. Der begrüßte mich sehr freundlich und der Smalltalk begann – er zeigte sich sehr erstaunt darüber das ich über 170 Km gefahren bin um ihn zu sehen und zu hören und er war sichtlich überrascht und auch erfreut darüber (er benutzte mehrmals die Worte „That´s Amazing !“). Er fragte dann immer wieder nach warum ich denn ausgerechnet hierher und nicht zB nach Köln gekommen wäre (ja – er fragte es wirklich mehrmals nach, er konnte es wohl wirklich nicht glauben). Schließlich erzählte er mir von Deutschland und seiner Zeit wo er noch als unbekannter Musiker hier bei uns gelebt hat – vor allen die Stadt Wetzlar hatte es ihm angetan (er sprach den Namen der Stadt reichlich seltsam aus so das ich Anfangs nicht ganz kapierte was er meinte ). Schließlich gab es jede Menge Autogramme, ein Fan hatte sogar alle (!!!) CD Booklets dabei die Morse auch alle unterschrieb. Am Ende durften wir alle noch ein Erinnerungsbild machen, dann verabschiedete sich die Band auch wieder (Neal Morse klopfte mir auf die Schulter und sagte „God bless you“ - er lebt wirklich sein eigenes Klischee ) – das wars. Im Grunde eine etwas bessere Autogrammstunde im kleinen Kreis . Erst als die Band weg war fiel mir auf das ich mich mit Neal Morse so festgequatscht hatte das ich gar nicht mit Mike Portnoy ins Gespräch gekommen bin – Shit happens....
Danach war mal wieder warten angesagt, da hatten wir ja schon Übung drin – die Halle füllte sich wirklich sehr zäh und langsam und es war wie schon erwähnt am Ende gerade mal „gut gefüllt“ (um es nett auszudrücken). Punktum um 20 Uhr ging das Saallicht aus und die Show begann reichlich Theatralisch mit einem Orchestralen Intro und einem Animationsfilm auf der großen Leinwand. Schließlich kam nach und nach die Bandmitglieder auf die Bühne, zuerst Morse und Keyboarder Bill Hubauer und dann schließlich der Rest der Band.
Der Bühnenaufbau hat sich nach dem letzten von mir besuchten Neal Morse Konzert von vor zwei Jahren nur minimal verändert. Der große Apple Laptop von Morse an seinem Keyboard ist verschwunden, stattdessen klebt an der Unterseite mit reichlich Gaffertape eine Klinexbox – den Neal Morse hat sich erkältet und muß sich öfters während des Konzerts die Nase putzen. Hinzugekommen sind sechs Nebelmaschinen die öfters kräftig Dampf machen dürfen, im Hintergrund auf der großen Leinwand läuft wie auch schon beim letzten mal ein langer Film über das Album „the Great Adventure“.
Die Bühne kurz bevor es losging – gut zu erkennen die Taschentuchbox die unterhalb des Keyboards befestigt wurde
Showeffekte braucht es bei Neal Morse sowieso nicht, denn dieser ist er selber. Es ist einfach immer wieder schön wie er Nonstop über die Bühne rennt, sich hinkniet, wieder aufspringt, das Publikum animiert und wieder von links nach rechts, von vorne nach hinten und wieder zurück rennt. Ruhepause oder sowas ähnliches kennt der Mann nicht, immer 100% Power und gute Laune – er grinst in einer Tour und ist immer noch sein eigener größter Fan. Es macht einfach Freude dem Mann zuzuschauen, der wirklich ehrlich an dem Spaß hat was er auf der Bühne so macht. Des öfteren verkleidet er sich auch, mal mit einer Schweiserbrille oder beim Song „Vanity Fair“ wo er einen bunten Mantel mit Zylinder aufhat und wie ein eitler stolzer Pfau (passend zum Songtext) über die Bühne hüpft – dem Mann ist nichts peinlich.
Aber man sollte nicht den Rest der Band vergessen. Eric Gilette ist an der Gitarre immer noch eine Bank, die Art wie er ein Solo nach dem anderen in einer Seelenruhe raushaut ist wirklich erstaunlich. Randy George am Bass geht mittlerweile auch aus sich raus und rennt immer wieder über die Bühne, kommt an den Bühnenrand und flirtet recht offensichtlich mit den diversen Damen in der ersten Reihe. Keyboarder Bill Hubauer ist bedingt durch sein Instrument eher im Hintergrund und so etwas wie der ruhende Pol. Und dann natürlich Mike Portnoy am Schlagzeug – purer Energie ! Er spielt öfters im stehen, springt immer wieder auf um uns im Publikum zu animieren und spielt zur Not sogar mit der flachen Hand sein Instrument weil er bei seinen Kapriolen den ein oder anderen Stick verliert. Humor hat er auch, als er den Song „Welcome to the World 2“ ansagt meint er trocken das der Song großartig ist, dieser aber durch seine Leadvocals ruiniert worden sei....
Die Setliste ist einfach – das aktuelle Album „the Great Adventure“ gibt es komplett in voller Länge inklusive einer Pause von 15 Minuten. Als Zugabe dann noch eine Reise in die Vergangenheit mit einem rund 20-Minütigen Medley aus diversen Neal Morse Songs von seinen Soloalben in Chronologischer Reihenfolge – das Witzigerweise mit der Textzeile „Let the Great Adventure begin“ bei dem Song „Long Day“ endet. Der Morse ist schon ein Fuchs .
Musikalisch gibt es nichts zu meckern, das die Band die teilweise sehr vertrackten und Trickreichen Kompositionen mit seinen ungeraden Taktarten absolut Fehlerfrei und perfekt rüberbringen ist der beste Beweis was für Könner Morse um sich geschart hat. Portnoy erlaubt sich sogar mal das ein oder andere verlängerte Schlagzeugsolo oder ändert spontan sogar einmal den Takt.
Leider gab es während der ersten Hälfte wieder einen unschönen Zwischenfall – ein etwas älterer Gast in der ersten Reihe bekam auf einmal sehr offensichtlich Kreislaufprobleme, was von Neal Morse recht früh von der Bühne aus bemerkt wurde. Er stopte darauf hin den Vortrag und rief von der Bühne aus die Security um Hilfe. Mike Portnoy sprang sofort hinter seinem Schlagzeug auf, rannte hinter die Bühne um mit einen Stuhl wieder aufzutauchen den er den Helfern brachte die bereits dabei waren dem Mann zu helfen. Schließlich gab Portnoy wieder grünes Licht als dem Mann geholfen wurde und das Konzert ging weiter.
Technisch gab es auch nichts zu meckern – die Lightshow ist schön bunt und Abwechslungsreich, die Leinwand im Hintergrund war imo eher unnötig da man kaum auf die Filme achtete weil soviel auf der Bühne selbst passierte. Der Sound war auch wirklich Klasse – schön laut und Druckvoll und ohne irgendwelche Verzerrungen und Dröhnen, einfach so wie man es erwartet (und leider selten bei einem Livekonzert bekommt). Gefilmt wurde das Konzert auch wieder, ob das Material aber jemals das Tageslicht erreichen wird wage ich zu bezweifeln (ich warte immer noch auf eine Veröffentlichung des Konzertes von vor zwei Jahren das auch gefilmt wurde).
Wer Neal Morse mag der bekommt genau das was er erwartet: Gute Laune, gute Musiker und jede Menge Energie. Ein Top Konzert, wirklich schade das so wenig Gäste dort waren. Natürlich muß man schon Neal Morse mögen um zu so einem Fazit zu kommen Ich habe es jedenfalls nicht bereut hingefahren zu sein, auch wenn ich jetzt immer vor meinem geistigen Auge das grinsende Gesicht von ihm habe wenn ich „the great Adventure“ höre
Am Merchandisingstand konnte man übrigens später die Plakate die wir noch geschenkt bekommen haben für 10 Euro käuflich erwerben.
Einer Bildergalerie gibt es bei Eldoradio
Ich mache keine Rechtschreibfehler, ich gebe Wörtern lediglich eine individuelle Note
Re: [Konzert] the Neal Morse Band - Rockhal (Lu) 27.03.2019 (+ Meet & Greed)
Cooles Poster. Man könnte meinen du wärst im Mittelalter bei einigen Barden gewesen.
Re: [Konzert] the Neal Morse Band - Rockhal (Lu) 27.03.2019 (+ Meet & Greed)
Wenn es im Mittelalter solche Musik gegeben hätte wäre es schön gewesen
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