[Konzert] Skunk Anansie - Rockhal Luxemburg 01.07.2019
Moderator: gelini71
[Konzert] Skunk Anansie - Rockhal Luxemburg 01.07.2019
Tourmotto: 25Live
Konzertort: Rockhal (Club), Esch-Sur Alzette, Luxemburg
Webseite
Datum: Montag, 01.07.2019
Beginn: 19:00 Uhr (Einlass) /19:45 Uhr (Vorband) / 21:10 Uhr (Hauptakt)
Ende: circa 23:00 Uhr
Supportact: Allusinlove
Eintrittspreis: 42,00 € (Vorverkauf) / keine Abendkasse da „Sold out“
Besetzung
Skin – Gesang, Gitarre, Theremin
Cass – Bass, Backing Vocals
Ace – Gitarre
Mark Richardson – Schlagzeug
Erika Footman – Keyboards, Backing Vocals, diverse Percussions
Setliste
Die Setlist ist leider unvollständig, ich habe diese aus dem Gedächtnis aufgeschrieben, vor allen der Zugabenteil ist nicht komplett und ich habe sicherlich auch im Hauptset den ein oder anderen Song vergessen....
01. Charlie Big Potato
02. Because of you
03. All in the Name of Pity
04. I can Dream
05. Brazen (Weep)
06. Gold loves only you
07. Love somebody else
08. Weak
09. My ugly Boy
10. Twisted (Everybody hurts)
11. Without you
12. 100 Ways to be a good Girl
13. Cheap Honesty
14. This means War
15. Intellectualise my Blackness
16. Yes, it´s fucking Political
17. the Skank Heads (Get me off)
Zugabe 1
18. Hedonism (Just because you feel good)
19. You´ll follow me down
20. ?
Zugabe 2
21. ?
22. Tear the Place up
Hits, Energie und eine Sängerin der oft die Nähe des Publikums sucht – Skunk Anansie sind Live ein Erlebnis ohne Vergleich
In den Augen des normalen Mainstreampublikums sind Skunk Anansie ein One-Hit Wonder – dem Song „Hedonism“ sei Dank, dem einzigen wirkliche Hit der Gruppe und bis heute sehr gerne in den Playlisten der Deutschen Radiostationen zu finden. Nun muß man Fairerweise sagen das gerade dieser Song nicht repräsentativ für den Sound der Band steht – Skunk Anansie machen recht rotzigen Alternative Rock wo die Gitarren gerne auch mal ziemlich bratzig daherkommen können. Zwar gibt es auch einige Balladen im Katalog der Band und man ist auch Soundmäßigen Experiementen durchaus offen (z.B. ich Richtung Electronica) aber Radiotaugliche Dudelmusik ist bei der Britischen Band nicht zu erwarten.
Die 1994 gegründete, 2001 getrennte und seit 2009 wiedervereinigte Band hat vor allen im Livebereich einen extrem großen und guten Ruf. So verwundert es kaum das Skunk Anansie ihr 25-jähriges Bandjubiläum mit einem dicken Livealbum feiern und man mit einem Best-of Programm auf große Europatournee geht. Nach zwei Festivalauftritten in Dänemark und den Niederlanden zum warmspielen begann die große „25Live“ Tour am Montag den 01.07.2019 in der Rockhal im Luxemburgischen Esch.
Über die Zugkraft von Skunk Anansie gab es im Vorfeld dann doch etwas Verwirrung – 14 Tage vor dem Konzerttermin war das Konzert nämlich für die große Haupthalle angekündigt, dann wanderte das ganze wieder einmal still und heimlich in den kleinen Club des Konzerthallenkomplex und drei Tage vor dem Termin wurde dann Stolz „Sold out“ verkündet – es gab nicht einmal mehr wie sonst üblich Restkarten an der Abendkasse.
Meine Anreise erfolgte sehr zeitig, da ich durch die Medien vorgewarnt war das es in und um Luxemburg (Stadt) jede Menge Verkehrsstaus wegen diverser Baustellen geben könnte, mit der Folge das ich wieder einmal der erste am Konzertort war. Zum Zeitpunkt des Einlasses um 19 Uhr waren gerade mal so um die zehn Personen anwesend und so machte Luxemburg wieder einmal seinen Ruf als sehr relaxten Konzertort alle Ehre. Ich hatte das Glück durch meine frühe Anreise mir meinen Stehplatz aussuchen zu können und wählte genau die Mitte vor der Bühne. Nur etwas verwunderte mich: ein Podest das direkt vor mir im Bühnengraben zwischen dem Absperrgitter und der eigentlichen Bühne stand. Hat wohl einer beim Aufbau vergessen dachte ich mir noch, ein Folgenschwerer Irrtum wie ich im Verlaufe des Abends noch feststellen werde...
Der Support Act Allusinlove
Foto: India Fleming
Quelle: Instagramaccount von Allusinlove
Die Halle füllte sich wieder einmal sehr langsam und behäbig. Als die Vorband Allusinlove um 19:45 Uhr zu spielen begann waren gerade mal die ersten drei Reihen der Halle gefüllt und so mußten sich die momentane Hypeband der Britischen Medien mit gerade mal einer größeren Handvoll Zuhörer begnügen. Die haben sich jedoch gar nichts anmerken lassen und zogen ihr Programm dann gnadenlos durch. Die Band macht ziemlich rotzigen Alternativerock wobei die Betonung auf Rock liegt. Der Sound der Band geht mächtig nach vorne und macht durchaus Spaß, auch wenn mich deren Auftritt nicht dazu animiert hat an ihrem Merchandisingstand ihr Album zu kaufen. Etwas feilen müßten sie noch an ihrer Bühnenauftritt – ich habe ja nichts dagegen das man als Nachwuchsband alles gibt und seine Chance nutzt bei einer großen bekannten Band das Vorprogramm bestreiten zu dürfen, aber das Bühnengebahren der vier wirkte auf mich eher unfreiwillig komisch. Wildes umherhüpfen, Headbanging, rennen als würde man für einen Sprint trainieren und allgemein wildes umhergehampel, das der Sänger sogar einmal soweit übertreibt das er über seine eigenen Füße stolpert und komplett Rücklings auf die Bühne knallt – Sorry, aber das hatte Optisch eher was von Muppets-Show, zumal mich deren Schlagzeuger nicht nur Optisch sondern auch spieltechnisch an Animal von der Muppet-Band erinnerte . Nach etwas mehr als einer halben Stunde war der Spaß vorbei und die Bühne wurde für den Hauptact umgebaut. Die Halle füllte sich dann auch, auffällig der extrem hohe Frauenanteil – ich behaupte mal sogar das das Weibliche Geschlecht an diesem Abend in der Halle deutlich in der Überzahl war.
Der Beginn verzögerte sich dann auch etwas, statt um 21 Uhr ging es erst 10 Minuten später los was im Saal mit Pfiffen begleitet wurde. Das Saallicht ging schließlich aus und die böse Bassline von „Charlie big Potato“ erklingt, als dann die Breakbeats einsetzen kommen die vier Bandmitglieder plus ihrer Gastmusikerin Erika (die wie ich später erfuhr die Ehefrau von Bandschlagzeuger Mark Richardson ist) auf die Bühne und legen los. Sängerin Skin hat zu Anfang noch einen Umhang und eine etwas seltsame Gesichtsmaske auf – beides wird aber bereits nach wenigen Minuten vom Körper gerissen, was wohl auch an den hohen Temperaturen in der Halle lag (es gab wohl ein Problem mit der Klimaanlage, wie mir ein Hallenangestellter später auf Nachfrage sagte).
Die Bühne ist schlicht und einfach und größtenteils aus dicken Marshall Verstärkern bestückt. Eine neumodische Videoleinwand gibt es nicht, der Bühnenhintergrund besteht aus dicken Scheinwerfern sowie einem Namensschriftzug auf einem Vorhang. Skin legt direkt mal kräftig los und rennt wie ein Sprintläufer immer wieder von einer Ecke in die andere, hüpft von diversen Podesten und ist voller Energie. Ihre Stimme ist allerdings teilweise etwas zu leise weil der Sound allgemein extrem Basslastig ist was mich persönlich etwas störte. Dafür ist die Lichtanlage schön bunt und hell.
Sängerin Skin, ich bin ganz rechts zu erahnen der Typ mit der Brille und dem weißen T-Shirt
Foto: India Fleming
Quelle: Instagramaccount Skunk Anansie
Nach dem dritten Song verschwanden dann die große Schar an Fotografen aus dem Bühnengraben und Skin began nochmal etwas mehr Gas zu geben. Auf einmal passierte es: Skin steht vor mir, springt auf das besagte Podest und gibt mir zu verstehen das ich ihr meine Hand geben soll was ich auch tat. Daraufhin zog sich Skin auf das gerade mal ungefähr fünf Zentimeter breite Absperrgitter und balancierte darauf herum, gehalten von mir und meiner Frau. Mein einziger Gedanke war nur hoffentlich fällt sie jetzt nicht runter. Ich sollte übrigens noch erwähnen das Skin während der ganzen Aktion den Song „I can Dream“ sang. Schließlich drehte sie sich rum und lies sich auf die Menschenmenge vor ihr fallen deren Hände sie schließlich auffingen und sie durch die Halle trug. Das Crowdsurfing dauerte etwas bis Skin wieder zurück auf die Bühne kehren konnte, das Securitypersonal hatte alle Hände zu tun sie schließlich wieder wohlbehalten auf die Bühne zu bekommen.
Etwas später im weiteren Verlauf des Konzerts kam Skin nochmal zu mir, ich mußte ihr abermals auf das Geländer helfen wovon sie schließlich komplett in den Zuschauerraum sprang, sich einen Weg bis ungefähr in der Mitte der Halle bahnte wo wir uns alle Kreisförmig um sie herum aufstellen und schließlich tanzen sollten. Die Stimmung war zu diesem Zeitpunkt am kochen. Auch hier kam Skin schließlich mit tatkräftiger Unterstützung der Security wieder heil zurück auf die Bühne.
Nach Konzertende traf ich im Foyer der Rockhal auf Erika Footman die grinsend zu mir meinte „You are the lucky guy with the best place in the world“. Das mag stimmen - das ich bei den beiden Aktionen jeweils kurz vor einem Herzinfarkt stand möchte ich trotzdem mal erwähnen.....
Zurück zum Konzert: den extrem guten Ruf als packende Liveband werden Skunk Anansie an diesem Abend mehr als gerecht. Es herrscht von Anfang an ein extrem hohes Energielevel vor und die Band gibt Gas ohne Ende. Neben den regulären Bandmitgliedern ist auch Erika Footman zu erwähnen die ähnlich wie Skin wild über die Bühne springt und vor allen Dingen auch Stimmlich mit ihr mithalten kann – die Spielfreude und der Spaß den die Band auf der Bühne hat ist wirklich spürbar. Bei der Setlist (leider etwas unvollständig von mir dokumentiert – Sorry) gibt es nichts zu meckern – alle Hits sind da, jedes Album der Band wird berücksichtigt und es gibt sogar mit „This means War“ einen komplett neuen Song im Stil der ersten Alben (Ironisch mit den Worten „you are the first persons in this country who´ll hear it“ angekündigt – das sagt sie garantiert in jedem Land ). Nach fünf oder sechs Zugaben in zwei Blöcken (ich habe irgendwann den Überblick verloren) ging das Konzert dann kurz vor elf Uhr zu Ende.
Das Abschlussselfie – Mark, Skin, Cass, Ace sowie rund 1000 Leute im Publikum
Foto: Skunk Anansie
Quelle: Instagramaccount Skunk Anansie
Ganz ehrlich – das es so gut werden würde habe ich im Vorfeld nicht gedacht, ich wurde mehr als positiv überrascht. Skunk Anansie sind eine Kick-Ass Band allererster Güte mit einem Energielevel das ich Live so noch nicht bei einer anderen Band erlebt habe. Eine absolute Empfehlung meinerseits, wer die Chance hat sollte sich bei den kommenden Deutschlandterminen nicht lange überlegen. Aber Vorsicht – es wird heiß und man schwitzt ohne Ende....
Ein kurzes Teaservideo das in Luxemburg von India Fleming gedreht wurde und einen guten Eindruck gibt was da so abging
Quelle: Facebook
Die Band kam übrigens nach Konzertende in das Foyer der Rockhal, stand für Autogramme, Gespräche und Erinnerungsbilder zu Verfügung und half sogar beim Merchandisingverkauf aus (mein T-Shirt sowie die Vinylbox habe ich von Schlagzeuger Mark Richardson verkauft bekommen). Nur stand leider bei dieser coolen Action für die Fans eine Person nicht zu Verfügung – Skin tauchte nicht auf was bei einigen Fans dann nachträglich für etwas Unmut sorgte. Trotz dieses kleinen Mankos ein unvergesslicher Konzertabend – vor allen für mich...
Bilder vom Konzert gibt es bei
Claude Piscitelli
Deadly Sexy Carl
Eldoradio Luxemburg
Peter Fath
RTL
Alle hier gezeigten Bilder sind von den Offiziellen Instagram Account der Künstler, sie wurden von mir der besseren Übersicht wegen in der Darstellungsform nur in der Größe angepasst.
Ich mache keine Rechtschreibfehler, ich gebe Wörtern lediglich eine individuelle Note
Re: [Konzert] Skunk Anansie - Rockhal Luxemburg 01.07.2019
Die kenn ich! Ansonsten cooles Erlebnis. Ich war mal zusammen mit HP von Scooter urinieren, soweit mein einziges Starerlebnis.
Re: [Konzert] Skunk Anansie - Rockhal Luxemburg 01.07.2019
ich war mal mit Westbam zusammen auf dem Klo
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