[Konzert] We Will Rock You - The Musical
Verfasst: 19.08.2008, 17:23
We Will Rock You - The Musical by Queen & Ben Elton
Dominion Theatre London, 13. August 2008
Während Brian May und Roger Taylor seit 2004 das Andenken an die Glamrock-Kultformation Queen mit Livegigs in Kooperation mit Paul Rodgers als Gastsänger aufrechterhalten, lässt man die Evergreens der Band um den verstorbenen Frontmann Freddie Mercury gleichzeitig auch in Musicalform wiederaufleben: Am 14. Mai 2002 feierte die Bühnenshow „We Will Rock You“, mitproduziert von May und Taylor, im Londoner Dominion Theatre ihre Uraufführung, wo sie bis heute auf dem Spielplan steht, sich ungebrochener Beliebtheit erfreut und mittlerweile auch in zahlreiche andere Länder exportiert wurde.
Das erfolgreiche Muscial „by Queen and Ben Elton“ integriert die Bandklassiker in eine ironisch-parodistische Endzeitstory, die Castingshows, Internet und künstliche Musik aufs Korn nimmt: In einer fernen Zukunft auf dem Planeten e.bay herrscht die unerbittliche „Killer Queen“ und knechtet das Volk mit PC-programmierter Gaga-Musik. Handgemachter Rock’n’Roll ist verboten, nur eine Jugendbewegung, die sich die Bohemians nennt, wagt den Widerstand und sucht die sagenumwobenen letzten echten Instrumente. Im alte Songtexte in seinem Kopf hörenden Galileo finden die Rebellen den lange herbeigesehnten Auserwählten, der die Macht besitzt, den Rock’n’Roll zurück in die Welt zu bringen…
Zwischen „Mad Max“schem Endzeitlook und trashig-cleanen 70s-Sci-Fi-Dekors à la „Logan’s Run“ präsentiert sich der Bühnenaufbau als spacig-buntes Future-Potpurri , bevölkert von wahlweise abgerissene bis pompöse Klamotten tragenden SF-Gesellen, die Tanz- und Gesangsdarbietungen präsentieren. Die trashig-abgefreakte Story von „We Will Rock You“ nimmt sich nie auch nur ansatzweise ernst, sondern zelebriert pure Schmunzel-Comedy mit gesellschaftskritischem Satire-Einschlag. Die Internetgeneration bekommt genauso ihr Fett weg wie für den Untergang des Rock’n’Roll verantwortlich gemachte Castingformate der Marke „X-Factor“, die mit berühmten Song-Zitaten quer durch die Rockgeschichte gespickten Dialoge zaubern dem Zuschauer immer wieder ein Grinsen aufs Gesicht und die Trefferquote der Gags bewegt sich im akzeptablen Bereich.
Bei einer Bruttolaufzeit von knapp drei Stunden weist die Story dennoch einige Längen auf und auch die Musik sagte mir nicht durchgehend zu, wann immer „We Will Rock You“ allerdings die großen Queen-Klassiker auspackt, ist perfektes Entertainment geboten: „Radio Ga Ga“ und „I Want To Break Free“ eröffnen solide den ersten Akt, mit „Killer Queen“, hier freilich vom gleichnamigen Charakter dargeboten, wird das erste Überhighlight aus dem Hut gezaubert, es folgen beispielsweise „A Kind of Magic“, das grandiose „I Want It All“ und „Crazy Little Thing Called Love“, ehe im zweiten Akt die wundervolle „Highlander“-Ballade „Who Wants To Live Forever?“, der Kracher „Another One Bites The Dust“ und als Finaltriple das Titelstück „We Will Rock You“, die Hymne „We Are The Champions“ und zum krönenden Abschluss das frenetisch gefeierte und epischst angekündigte „Bohemian Rhapsody“ zelebriert werden.
Die Interpretationen der Songs sind dabei durchweg gelungen, auch wenn freilich weder Galileo Tony Vincent noch die restlichen darbietenden Protagonisten der Klasse eines Freddie Mercury das Wasser reichen können.
Fazit: Das Musical zum Queen-Klassiker „We Will Rock You“ erweist sich als gelungenes Entertainment hauptsächlich für Fans der legendären Glamrock-Formation. Die spacige, ein wenig zu lächerliche Future-Story kann mit einigen Gags und gesellschaftskritischen Elementen Punkte sammeln, lebt jedoch fast ausschließlich von den Darbietungen kultiger Queen-Titel von „I Want It All“ bis „Bohemian Rhapsody“. Story- und songauswahlbedingte Längen trüben ein wenig das Vergnügen, nach dem toll dargebotenen Showdown-Triple kann man das Dominion Theatre aber überaus zufrieden verlassen und sich überlegen, ob man 20 Pfund für ein T-Shirt dalassen will.
Dominion Theatre London, 13. August 2008
Während Brian May und Roger Taylor seit 2004 das Andenken an die Glamrock-Kultformation Queen mit Livegigs in Kooperation mit Paul Rodgers als Gastsänger aufrechterhalten, lässt man die Evergreens der Band um den verstorbenen Frontmann Freddie Mercury gleichzeitig auch in Musicalform wiederaufleben: Am 14. Mai 2002 feierte die Bühnenshow „We Will Rock You“, mitproduziert von May und Taylor, im Londoner Dominion Theatre ihre Uraufführung, wo sie bis heute auf dem Spielplan steht, sich ungebrochener Beliebtheit erfreut und mittlerweile auch in zahlreiche andere Länder exportiert wurde.
Das erfolgreiche Muscial „by Queen and Ben Elton“ integriert die Bandklassiker in eine ironisch-parodistische Endzeitstory, die Castingshows, Internet und künstliche Musik aufs Korn nimmt: In einer fernen Zukunft auf dem Planeten e.bay herrscht die unerbittliche „Killer Queen“ und knechtet das Volk mit PC-programmierter Gaga-Musik. Handgemachter Rock’n’Roll ist verboten, nur eine Jugendbewegung, die sich die Bohemians nennt, wagt den Widerstand und sucht die sagenumwobenen letzten echten Instrumente. Im alte Songtexte in seinem Kopf hörenden Galileo finden die Rebellen den lange herbeigesehnten Auserwählten, der die Macht besitzt, den Rock’n’Roll zurück in die Welt zu bringen…
Zwischen „Mad Max“schem Endzeitlook und trashig-cleanen 70s-Sci-Fi-Dekors à la „Logan’s Run“ präsentiert sich der Bühnenaufbau als spacig-buntes Future-Potpurri , bevölkert von wahlweise abgerissene bis pompöse Klamotten tragenden SF-Gesellen, die Tanz- und Gesangsdarbietungen präsentieren. Die trashig-abgefreakte Story von „We Will Rock You“ nimmt sich nie auch nur ansatzweise ernst, sondern zelebriert pure Schmunzel-Comedy mit gesellschaftskritischem Satire-Einschlag. Die Internetgeneration bekommt genauso ihr Fett weg wie für den Untergang des Rock’n’Roll verantwortlich gemachte Castingformate der Marke „X-Factor“, die mit berühmten Song-Zitaten quer durch die Rockgeschichte gespickten Dialoge zaubern dem Zuschauer immer wieder ein Grinsen aufs Gesicht und die Trefferquote der Gags bewegt sich im akzeptablen Bereich.
Bei einer Bruttolaufzeit von knapp drei Stunden weist die Story dennoch einige Längen auf und auch die Musik sagte mir nicht durchgehend zu, wann immer „We Will Rock You“ allerdings die großen Queen-Klassiker auspackt, ist perfektes Entertainment geboten: „Radio Ga Ga“ und „I Want To Break Free“ eröffnen solide den ersten Akt, mit „Killer Queen“, hier freilich vom gleichnamigen Charakter dargeboten, wird das erste Überhighlight aus dem Hut gezaubert, es folgen beispielsweise „A Kind of Magic“, das grandiose „I Want It All“ und „Crazy Little Thing Called Love“, ehe im zweiten Akt die wundervolle „Highlander“-Ballade „Who Wants To Live Forever?“, der Kracher „Another One Bites The Dust“ und als Finaltriple das Titelstück „We Will Rock You“, die Hymne „We Are The Champions“ und zum krönenden Abschluss das frenetisch gefeierte und epischst angekündigte „Bohemian Rhapsody“ zelebriert werden.
Die Interpretationen der Songs sind dabei durchweg gelungen, auch wenn freilich weder Galileo Tony Vincent noch die restlichen darbietenden Protagonisten der Klasse eines Freddie Mercury das Wasser reichen können.
Fazit: Das Musical zum Queen-Klassiker „We Will Rock You“ erweist sich als gelungenes Entertainment hauptsächlich für Fans der legendären Glamrock-Formation. Die spacige, ein wenig zu lächerliche Future-Story kann mit einigen Gags und gesellschaftskritischen Elementen Punkte sammeln, lebt jedoch fast ausschließlich von den Darbietungen kultiger Queen-Titel von „I Want It All“ bis „Bohemian Rhapsody“. Story- und songauswahlbedingte Längen trüben ein wenig das Vergnügen, nach dem toll dargebotenen Showdown-Triple kann man das Dominion Theatre aber überaus zufrieden verlassen und sich überlegen, ob man 20 Pfund für ein T-Shirt dalassen will.