Liquid-Love-Bücherthread

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Re: Liquid-Love-Bücherthread

Beitrag von Cinefreak » 22.09.2022, 15:38

Buchreview Kyra Groh - "Sicherheit ist eine verdammt fiese Illusion"

Unsere Stadtbücherei hat seit einiger Zeit ein Extra-Regal, in dem man gut sortierte, aktuelle und vor allem oft von unbekannteren Autoren geschriebene Coming of Age-Romane finden kann. Dort habe ich schon einige entdeckt und gerade ein weiteres ausgelesen.

In dem Buch geht es um die 17jährige Mia, die sich oft vorzustellen versucht, dass ihre Krankheit namens Analgesie eine Art Superkraft wäre. Tatsächlich ist es aber oft alles andere als das, wenn man keine Schmerzen empfinden kann und dadurch blindlings in alle Gefahren läuft.
Das weiß Mia, seitdem sie dadurch ihre Mutter verloren hat und seitdem ein schreckliches Geheimnis hat, das sie vor ihrem Vater und der Umwelt verschweigt.
Als sie ausgerechnet dem Mädchenschwarm Jake begegnet, der aus einer zerrütteten Familie kommt und versucht, dies durch exzessiven Kraftsport zu überspielen, stellen die beiden fest, dass man ihnen irgendwas ganz genau zu passen scheint...
Eine starke Geschichte, die der rund 32Jährigen, in Frankfurt am Main wohnenden Kyra Groh zu ihrem ersten Jugendbuch geworden ist.
Was mir sehr gut gefallen hat, ist dass die Geschichte trotz der Tragik auch ein wenig Humor und witzige Dialoge hat, denn die innere Zerrissenheit von Mia miterleben zu "müssen", wäre sonst sicher um einiges trauriger gewesen.
Am Ende ist "Sicherheit ist eine verdammt fiese Illusion" ein emotionales und unterhaltsames Coming of Age-Drama geworden, das ich gerne gelesen habe. Eine etwas andere Geschichte, die vielleicht auch den rund 100 Betroffenen der extrem seltenen Generkrankung eine Stimme gibt, auch wenn die Autorin selbst zugibt, Mia ein paar mehr Freiheiten zugestanden zu haben und sich mehr auf die emotionale Entwicklung der beiden Teenager konzentriert zu haben. Well done!

:liquid8:
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Re: Liquid-Love-Bücherthread

Beitrag von deBohli » 01.01.2023, 10:21

Auch für Bücher habe ich eine Statistik bereit. 2022 habe ich zwar weniger gelesen als in den Jahren davor, mit 73 Büchern und 22'000 Seiten bin ich aber weiterhin etwas über dem Durchschnitt meines Freundeskreises. :lol:

Alle Infos findet ihr bei Goodreads.
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Re: Liquid-Love-Bücherthread

Beitrag von SFI » 01.01.2023, 15:38

Das ist heftig, außer Film und lesen geht wohl nicht mehr viel zeitlich. :lol:
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Re: Liquid-Love-Bücherthread

Beitrag von deBohli » 02.01.2023, 12:15

Na, nebst Arbeit, dem Hobby der kulturellen Berichterstattung, den Konzertbesuchen, dem Musikhören und dem Alkoholismus wird es manchmal schon etwas eng. :lol:
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Re: Liquid-Love-Bücherthread

Beitrag von Cinefreak » 03.01.2023, 10:45

Ich bin etwas lesefaul zur Zeit. Ich lese auch schon länger an dem mir empfohlenen Buch "Unser allerbestes Jahr", das ist recht interessant finde, das aber auch nicht so den Sog auf mich hat, dass ich es jetzt sofort zuende lesen muss. Auch Fitzeks Werke haben für mich ihren Reiz etwas verloren, vielleicht schon zuviel von gelesen
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und wenn dann zum gefühlt fünften Mal die Schauspieltruppe als Mittel zum Zweck eingesetzt wird, fehlt ein wenig das Neue einfach.
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Re: Liquid-Love-Bücherthread

Beitrag von SFI » 03.01.2023, 16:35

Ich leider auch. Liegt vielleicht an der massiven medialen / pandemischen Ablenkung in den letzten beiden Jahren. Ich versuche es immer mal wieder, aber nach zwei Seiten raucht der Kopf. :mad:
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Re: Liquid-Love-Bücherthread

Beitrag von Cinefreak » 06.01.2023, 11:28

ui... :shock:
'Ich habe jetzt ein Buch, bei dem ich schon relativ gut gelesen habe: "Am Ende sterben wir sowieso" von Adam Silvera. Von ihm hatte ich zuletzt "More happy than not". ;)
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Re: Liquid-Love-Bücherthread

Beitrag von deBohli » 07.01.2023, 13:50

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Heat 2
von Michael Mann
Mit seinen Actionfilmen begeisterte Michael Mann während vielen Jahren, das Paradebeispiel des Genres "Heat" ist bis heute ein wichtiger und mitreissender Film. Die Fortsetzung zu diesem harten Thriller erfolgt aber nicht auf der Leinwand, sondern als Roman.
Nüchtern "Heat 2" betitelt, ist die Geschichte gross und brutal, überspannt 12 Jahre und dient nicht nur als Sequel, sondern als Prequel zum Film. Die Geschehnisse des Streifens werden aufgegriffen, die vorangegangenen Aktionen erklärt, das nachfolgende Chaos dargelegt. Mit Szenen, die direkt aus Hollywood zu stammen scheinen, mit vielen abgefeuerten Kugel und knurrenden Männern. Das macht Spass und unterhält, eine tiefere Ebene lässt sich zwischen dem Schweiss und dem Blut aber nicht finden.
:liquid8:
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Re: Liquid-Love-Bücherthread

Beitrag von Cinefreak » 19.01.2023, 19:34

Adam Silvera - Am Ende sterben wir sowieso

Die Coming of Age-Geschichte hat eine sehr spannende Prämisse: Der sogenannte "Todesbote" informiert die Menschen in dieser Welt darüber, dass ihr letzter Tag angebrochen ist - um ihnen die Chance zu geben, ihn so effektiv und gut für sich zu nutzen.
Das passiert auch Mateo, einem Einzelgänger, dem die Welt da draußen extrem viel Angst macht und der darum fast nur in seiner Wohnung hockt. Durch eine App, einen Zusatzservice, den der "Todesbote" den Betroffenen stellt, findet er in Rufus, der wie er ein schweres Schicksal hinter sich hat, einen letzten Freund.
Und die beiden versuchen, aus dem Tag etwas Besonderes zu machen.
Von Adam Silvera kannte ich vorher nur "More happy than not". Die dramatische Geschichte in "Am Ende sterben wir sowieso" hat trotz ihrer eigentlich traurigen Geschichte etwas sehr Lebensbejahendes. Zudem stellt sie interessante Fragen: Wenn ich weiß, dass ich heute sterbe, sage ich es dann meiner besten Freundin, wenn ich weiß, dass sie bereits ihren Mann verloren hat? Bringe ich andere Menschen in Gefahr, wenn ich weiß, dass ich heute sterben werde, aber nicht weiß, wie?
Jedenfalls eine Geschichte, die ich euch ans Herz legen kann, wenn ihr Geschichten über das Leben und insbesondere dramatischere Geschichten mögt.
:liquid8: etwa
hier kann man sie sogar wie ich denke ganz legal hören:

Kennt jemand von euch das Buch oder andere Bücher von Silvera?
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Re: Liquid-Love-Bücherthread

Beitrag von deBohli » 31.01.2023, 07:37

Kenne den Autor nicht, allerdings bewege ich mich selten im Gebiet von YA.

Bild
BRZRKR Band 1
Von Keanu Reeves, Matt Kindt und Ron Garney
Blut, Gedärme, Knochen und noch mehr Blut. Was im ersten Sammelband von "BRZRKR" zeichnerisch dargestellt wird, übertrifft den guten Geschmack bereits nach wenigen Seiten. Die Geschichte um den unsterblichen Übermenschen voller Wut plätschert zwischen den Gewaltexzessen vor sich hin und nach den vier Heftausgaben weiss man nicht wirklich mehr.
Trotzdem ist die von Keanu Reeves erdachte und von Matt Kindt und Ron Garney ausgeführte Story nicht ohne Reiz. Ich bleibe dran, da besonders die grafische Ausführung überzeugt.
:liquid6:

Bild
BRZRKR Band 2
Von Keanu Reeves, Matt Kindt und Ron Garney
Weniger Blut und weniger Wut, dafür etwas mehr Hintergrundwissen zur Herkunft und dem ewig langen Leben von Projekt B. Doch wie es sich für einen Actioncomic der Neuzeit gehört, zieht eine zwielichtige Regierungsbehörde die Fäden.
Band 2 von "BRZRKR" ist flüssig zu lesen und langweilt nie, allerdings wirkt die Geschichte selten neu oder frisch. Die Kreation von Keanu Reeves schleppt sich wie die verletzte Titelfigur durch die Zeit und man hofft, dass der dritte Sammelband etwas mehr Entscheidungen oder Erzählgeschwindigkeit mit sich bringen wird.
:liquid6:
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Re: Liquid-Love-Bücherthread

Beitrag von deBohli » 12.02.2023, 12:19

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Easy Rider
von Lee Hill
Lee Hill untersucht mit dem Essayband "Easy Rider" die Entstehung und Wirkung des Kultfilmes, der bis heute fasziniert und Menschen von einer anderen Gesellschaft träumen lässt. Auf weniger als 100 Seiten wird der Film in den zeitlichen und sozialen Kontext eingebettet, die Beteiligten vorgestellt und das Vermächtnis im Filmschaffen und beim Genre Road Movie erläutert.
Das ist immer angenehm zu lesen und der Autor scheut sich nicht davor, die Mängel von "Easy Rider" und die Schattenseiten der Personen und Entstehung zu beschreiben. Eine gelungene Lektüre, die Lust macht, tiefer in die Welt des "New Hollywood" einzutauchen.
Das Buch von der BFI war in der "35 Anniversary Edition" enthalten.
:liquid7:
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Re: Liquid-Love-Bücherthread

Beitrag von Cinefreak » 18.03.2023, 20:33

Wenn man schon Corona hat und dadurch doch arg eingeschränkt ist in dem, was man machen kann, zudem noch viele Sorgen hat wegen Umzug, dann ist es doch umso besser, wenn man auf andere Gedanken zwischendurch kommen darf. DAnk einer Freundin, die mir ihr Notebook geliehen hat, konnte ich also jetzt

AURIS 4 - DER KLANG DES BÖSEN
hören und möchte von diesem Erlebnis berichten.

Die Auris-Reihe habe ich durch das bereits von mir gepostete Video bei youtube zur Live-Lesung im Friedrichspalast entdeckt. Was sie für mich so besonders macht bzw. das Hörspiel, ist die unglaubliche Intensität und vor allem auch das unberechenbare, ja fast schon diabolische, mit der Oliver Masucci die Rolle spielt. Ich konnte auch mit Svenja Jung als Jula gut leben, Luisa Wietzorek hat ja ab Teil 2 übernommen, weil angeblich die Jung nicht gut genug war für die Fans. Schwachsinn.
Jedenfalls handelt es sich um den mittlerweile vierten Teil. Wie ich schon mal erwähnt hatte, fand ich den dritten Teil eher enttäuschend, weil statt der aus Teil 1-2 bekannten subtilen Spannung wieder mehr Richtung Gewalt und Folter gegangen worden ist, was ich zum Ende hin eher ermüdend fand. Dementsprechend war ich also skeptisch....
Jula Ansorge ist von dem ziemlich berechnenden, extrem manipulativ ihr gegenüber auftretendem Matthias Hegel schon so einiges gewohnt. Dementsprechend ist sie zunächst sehr misstrauisch, als er ihr so völlig anders entgegentritt. Ohne die Kälte und das Manipulative, das sie sonst von ihm kennt und dass bereits ihre Familie in Gefahr gebracht hatte.
Was der Zuhörer erfährt, Jula aber nicht, ist, dass Professor Hegel dringend operiert werden muss und dass etwas passiert ist, dass ihn die Wahnsinns-Entscheidung hat treffen lassen, die OP verschieben zu müssen - auch wenn das sein Todesurteil bedeuten könnte.
Auris 4 entspinnt seine Geschichte wieder eher langsam, ist perfide, ohne brutal zu sein und nimmt ziemlich schnell gefangen. Was ist in dem Hause der reichen Familie bloß passiert?
Wie Herr Kliesch mir selbst beantwortete, ist das besondere Kleine Prinz-Fahrgeschäft, eine Szene, die ich extrem emotional und wundervoll fand, eine reine Erfindung. Wie schön ist die eigentlich geschrieben und gespielt?! 😮
Und das Ende ließ bei mir nur so die Tränen kullern.
Was für ein Hörerlebnis mit herausragenden Sprecher(innen), das ich Thrillerfans absolut ans Herz legen kann. Besser gehts kaum.
:liquid9: bis :liquid9:,5
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Re: Liquid-Love-Bücherthread

Beitrag von Cinefreak » 23.06.2023, 21:49

Sebastian Fitzek - Elternabend

Eine Geschichte um einen Mann und eine Frau, die auf der Flucht auf einem Elternabend landen und für ein Kind sprechen sollen, das sie nicht mal kennen. Zwei Menschen, die dazu noch ihre ganz eigenen Probleme haben.

ELTERNABEND ist wohl Sebastian Fitzeks engagiertester und emotionalster Roman. Was als oft zum SChmunzeln anregende, verrückte Story beginnt, entwickelt sich im letzten Drittel zu einem echten Sozialdrama mit Inhalten wie Mobbing, Suizidabsichten usw. Ein Buch, das mir öfter die Tränen in die Augen trieb und mich tief berührt zurückgelassen hat. Fitzek zeigt hier, dass er auch das Drama sehr gut beherrscht. Der Witz hat mich ein wenig an Tommy Jaud erinnert, was aber nicht negativ gemeint ist. ;)

Fazit: absolut lesenswert :cool:
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Re: Liquid-Love-Bücherthread

Beitrag von deBohli » 29.06.2023, 08:34

Bild
Unsichtbares und Ungesagtes: 10 Female*Feminist*Gazes
von Bernadette Kolonko
Was bedeutet es für dich, Filme zu schauen? Funktioniert die Kunstform als Konsumprodukt? Lässt du dich von gewohnten Abläufen, Schemen und Gesichtern berieseln? Oder soll es eine Herausforderung sein, ein Tor in eine Welt neuer Möglichkeiten?
Zu oft wird Film als starres und mit patriarchal bestimmten Regeln definiertes Medium betrachtet. Dagegen stellt sich Bernadette Kolonko mit ihrem Buch «Unsichtbares und Ungesagtes», in dem sie anhand von zehn Gesprächen mit Filmemacherinnen den gewohnten, männlichen Blick aufbricht. Eine Publikation, die wie eine Offenbarung wirkt und aufzeigt, welche Vielfalt und emotionale Schönheit bei Filmen möglich wäre und ist.
Die in Englisch und Deutsch abgedruckten Diskussionen sind augenöffnend, beeindruckend tiefreichend und voller Inspiration. Die Regisseurinnen geben nicht nur Auskunft zu ihren Projekten und damit gemachten Erfahrungen, sondern dekonstruieren die Axiome, welche beim Film in vielen Köpfen herumgeistern. Ein Spielfilm muss narrativ funktionieren? Lange Shots und intime Details von Natur, Körper und Gegenstände sind überflüssig?
(...)
Die gesamte Kritik gibt es bei Phosphor Kultur.
:liquid10:
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Re: Liquid-Love-Bücherthread

Beitrag von Cinefreak » 09.03.2024, 10:44

Ich hab mal ne ganze Trilogie hinter mich gebracht.
Die Reihe von Teri Terry besteht aus den Einzelromanen

-Gelöscht
-Zersplittert
-Bezwungen

Im wesentlichen handelt der Roman von einer 16jährigen Teenagerin, die ca. zwei Jahrzehnte in der Zukunft "geslated" worden ist. Das heißt, ihr Gehirn wurde komplett gelöscht und resettet.
Slaten ist nämlich im Großbitannien der Zukunft hier die Alternative zu langen Gefängnisstrafen. Man erhält eine neue Chance, eine Ersatzfamilie, ist aber durch sogenannte Levos, die verhindern, dass man rückfällig wird und die extrem auf Emotionen reagieren, weiterhin gefesselt.
Review:
Die Trilogie besteht aus rund 1100 Seiten und für meinen Geschmack hatte sie die eine oder andere Länge. Dennoch fand ich sie sehr interessant, allerdings muss ich sagen, dass der aussichtslos erscheinende Kampf mir ein wenig die Vibes gab, die den Widerstand gegen die SA im zweiten Weltkrieg ausgemacht hat - einschließlich immer brutalerer Gegner, einem für einen Jugendroman immens hohem Bodycount und einer Antiheldin, die nie richtig ankommen darf, weil sie ständig auf der Flucht sein muss.
Spannend, aber auch ein Stück weit bedrückend. Lesenswert!
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