Liquid-Love-Bücherthread

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Re: Liquid-Love-Bücherthread

Beitrag von Cinefreak » 01.04.2022, 23:06

Schwiecker/ Tsokos: Die 7. Zeugin
hui, hab ich dafür lange gebraucht. Die Ausgangslage fand ich gar nicht so schlecht, die Gerichtsverhandlung in der ersten Hälfte durchaus spannend. Lag es daran, dass ich zu lange gebraucht habe und das Buch zu oft weggelegt habe? Jedenfalls empfand ich die zweite Hälfte, gerade die Szenerie außerhalb des Gerichts eher als zäh. Und auch das Ende gab jetzt nicht soviel Wow her. Auch wenn die letzten Seiten ein wenig neugierig machen, aber ob ich mich deshalb nochmal auf eine Geschichte mit diesen Charakteren, die durchaus interessant sind, einlasse..mal schauen. Von mir diesmal keine Empfehlung... :sad:
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Re: Liquid-Love-Bücherthread

Beitrag von Cinefreak » 19.06.2022, 12:08

Geburtstagsgeschenk
John Grisham - Die Wächter

Fand ich auf jeden Fall lesenswert, allerdings ist Grisham eine andere Art von Erzähler als z. B. ein Sebastian Fitzek. Das Erzähltempo kam mir eher gemächlich vor, und hin und wieder zog sich das Ganze bzw. kamen sehr viele Personen ins Spiel. Generell aber ein lesenswertes Werk über eine gemeinnützige Organisation, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, zu Unrecht verurteilte aus dem Gefängnis oder sogar aus dem Todestrakt zu holen. Krass auch, wenn man sich mal überlegt, dass die im Buch genannte Zahl der Justizirrtümer auch nur annähernd der Realität entspricht. Wie schlimm das sein muss, zu Unrecht zu sitzen für eine Tat, die ein anderer begangen hat und was da für eine Verzweiflung und auch Wut hochkommen muss....
Das Buch gibt es auch zu hören bei nbib24.de - Hierfür muss man nur Mitglied der Stadtbibliothek irgendwo in Niedersachsen sein und kann sich dort ganz easy mit seinen Mitgliedsdaten einloggen und Bücher online lesen bzw hören. DIE WÄCHTER wird gelesen von Charles Brauer übrigens
Ich würde dem Buch zwischen3,5 und 4 von 5 Sternen geben.
Schon jemand gelesen? Meinungen dazu? 😉
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Re: Liquid-Love-Bücherthread

Beitrag von deBohli » 20.06.2022, 07:49

Das letzte Buch, welches ich von John Grisham gelesen habe, liegt wohl um die 15-18 Jahre zurück. Darum kann ich dazu leider nicht viel sagen, ausser, dass mich dieses Genre heute überhaupt nicht mehr interessiert. :wink:
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Re: Liquid-Love-Bücherthread

Beitrag von gelini71 » 20.06.2022, 14:42

ich habe hier einige Grisham Bücher im Schrank aber auch schon seit vielen Jahren keinen mehr gelesen - weil Grisham (wie jeder anderer Autor übrigens auch) die etwas doofe Angewohnheit hat jeden Buch gleich aufzubauen wodurch es für mich schnell etwas arg vorhersehbar wurde.
Ich mache keine Rechtschreibfehler, ich gebe Wörtern lediglich eine individuelle Note

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Re: Liquid-Love-Bücherthread

Beitrag von Cinefreak » 23.06.2022, 23:54

vor allem hat er eben einen eher langsamen Erzählstil...das ist dann schon echt ne Umstellung, wenn man vorher hauptsächlich S. Fitzek und sowas gelesen hat ;)
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Re: Liquid-Love-Bücherthread

Beitrag von Cinefreak » 03.07.2022, 18:25

Kurz mal mit dem Universum plaudern

Ich freue mich immer, wenn ich Bücher entdecke, die irgendwie besonders sind und bei denen ich das Gefühl habe, am Ende etwas für mich mitnehmen zu können

"Kurz mal mit dem Universum plaudern" ist eine erfrischende Coming of Age-Story von Preston Norton und handelt von Cliff Hubbard, einem eher glücklosen, übergroßen und übergewichtigem Teenager, der sowohl ein zerrüttetes Elternhaus und die Ausbrüche seines Vaters sowie auch die Mobbingattacken der Mitschüler aushalten muss.
Zudem hat er an einem persönlichen Verlust, nämlich dem Verlust seines Bruders Shane, zu knabbern.
Doch eines Tages kommt ausgerechnet einer der arrogantesten und beliebtesten Schüler der Highschool, auf der er ist, auf ihn zu und erzählt ihm von einer Nahtoderfahrung und einer geheimnisvollen Liste, die ihm Gott höchstpersönlich aufgetragen hat. Und ausgerechnet Cliff soll ihm dabei helfen!
Viele Popkulturreferenzen, bissiger Humor und Ironie, aber auch jede Dramatik - dabei aber auch immer wieder sehr philosophische Ansätze über das Leben und was man daraus macht - ein kleines Beispiel hier:
"Wir sind alle E.T. - Wir haben uns verirrt und wollen zurück nach Hause, aber es klappt nicht. Zumindest nicht ohne Hilfe. Und da kommt Elliott ins Spiel. Jeder von uns hat einen Elliott in seinem Leben - einen Menschen, dem wir uns total verbunden fühlen. Das passiert ganz von selbst, und niemand kann so eine Verbindung trennen. Die beiden haben sich einander schließlich auch nicht ausgesucht. Der eine hat einfach eine Bruchlandung im Leben des anderen hingelegt, und wenn sie sich nicht gegenseitig helfen, kommt keiner voran.."
"...Aber zuerst musst du innehalten. Und tief durchatmen. Wir leben in einer Welt, in der alles immer sofort passieren muss, damit das Internet es uns in Echtzeit um die Ohren hauen kann, und dann machen wir uns natürlich Sorgen über den vielen Hass in unseren Newsfeeds, über die Schw...vergleiche, die manche Staaten mit ihren Atomwaffen veranstalten und überhaupt - warum sind Leute eigentlich SO VIEL GLÜCKLICHER ALS MAN SELBER, WARUM IST DEREN LEBEN SO PERFEKT? - Das kann einen echt erdrücken. Einem den Atem rauben, als würde einem jemand den Kopf unter Wasser halten. Ich mache mir Gedanken über so vieles gleichzeitig, dass ich die einfachsten Sachen nicht mehr auf die Reihe kriege, und verdammt, dabei will ich doch nur....ich würde alles tun, um das abzuschalten!"
Fazit: Ein toller Roman, eine vielschichtige Geschichte, die sowohl zum Weinen bringt als auch einen herzhaft auflachen lässt. Viele toll geschriebene Charaktere
Als Büchereinutzer in Niedersachsen kann man diese Geschichte übrigens auch über nbib24.de lesen. Einfach nur die eigenen Büchereiausweisdaten nutzen, und schon ist man drin

starke :liquid8: bis :liquid9:
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Re: Liquid-Love-Bücherthread

Beitrag von Cinefreak » 21.07.2022, 19:26

Ursula Poznanski: Thalamus
(Thriller)

Kann man übrigens als Stadtbücherei-Mitglied in Niedersachsen problemlos und kostenlos hier hören: nbib24.de

Nach einem Motorradunfall soll sich der 17-jährige Timo im Rehabilitationszentrum Markwaldhof von seinem schweren Schädel-Hirn-Trauma erholen. Schnell stellt er fest, dass sich merkwürdige Dinge im Haus abspielen: Der Wachkomapatient, mit dem er sich das Zimmer teilt, läuft nachts herum, spricht - und droht damit, Timo zu töten, falls er anderen davon erzählt. Und allmählich entdeckt Timo an sich selbst Fähigkeiten, die neu sind: Er kann Dinge, die er nicht können dürfte und weiß Dinge, die er eigentlich gar nicht wissen dürfte...

Review
Was da eigentlich genau vor sich geht, wird gefühlt fast ein wenig zu früh enthüllt, zudem ist die Thematik nicht mehr ganz neu,
Spoiler
Show
zumal man sie im letzten Bond z. B. vorgeführt bekommen hat
wenngleich die Umsetzung doch recht originell gelang. Auch wenn es am Ende etwas heftig ausufert, ein recht fesselndes Hörerlebnis mit Jens Wawrczeck ("Die Drei ???"-Stammsprecher, "Spence" in King of Queens)
Von U. Poznanski fand ich übrigens auch die beiden Erebos-Romane ziemlich gut, würde mich über einen dritten Teil freuen
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Re: Liquid-Love-Bücherthread

Beitrag von Cinefreak » 08.08.2022, 09:59

Arno Strobel/ Ursula Poznanski

INVISIBLE

...handelt von den eher gegensätzlichen Kommissaren Nina Salomon und Daniel Buchholz und stellt den zweiten Teil einer Reihe dar.
Nebenbei gesagt ist es das Buch mit Beteiligung von Arno Strobel (einschl. der bisher von mir gelesenen Solowerke des ehemaligen Kaufmanns), das bei mir am meisten nachhallt und mir am besten gefallen hat.
Schon die Ausgangsidee hat mir sehr gefallen. Menschen, die ohne zunächst ersichtlichen Grund jemanden töten und die sich das meist hinterher auch nicht wirklich erklären können - unheimlich und spannend, zudem fand ich es auch nicht zu explizit brutal.
Auch die Nebenhandlung hat den einen oder anderen fiesen kleinen Kniff, bei dem man schon mal schlucken kann. - Was sehr gut gelungen ist, ist die Tätersuche. - Obwohl ich mitgeraten habe und schon die eine oder andere Idee hatte, auf die man vielleicht nicht als erstes kommt, bin ich nicht drauf gekommen, wer am Ende dahintergesteckt hat. Und ich kann dazu nur sagen, gerade was das Motiv angeht, die Sache hallt richtig heftig nach. Zumindest war es bei mir so. Damit ist INVISIBLE das, was ich als besonderen Thrillertipp empfehle für die, die nicht alles an Krimis und Thrillern lesen und ein wenig wählerisch sind.
Fazit: Hat mich deutlich mehr gefesselt als der Vorgänger ANONYM und ich hoffe, dass die Reihe diese Stärke halten kann.
4,5/5 Sternen - minimale Längen, allerdings haut die Auflösung vieles raus und macht vor allem auch Angst, weil es nicht absolut unrealistisch ist, so vorzugehen...

:liquid9: etwa
Spoiler
Show
Mobbing in Extremform - jeder, der sowas in ähnlicher Form kennt, wird zumindest ein wenig Verständnis für den Täter haben, der hier späte Rache übt, zumal auch der Grund, warum sie erst so spät erfolgt, absolut rührend ist...was Angst macht ein wenig, ist die Art und Weise, wie die Leute gesteuert worden sind...Thema Datenkraken...ich denke nämlich, dass es nicht so unmöglich ist, auf zumindest ähnliche Weise jemanden zu manipulieren
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Re: Liquid-Love-Bücherthread

Beitrag von gelini71 » 08.08.2022, 11:51

Ich war mal bei einer Lesung von Arno Strobel und da hat er auch von der Zusammenarbeit mit Ursula Poznanski erzählt - die Bücher entstanden im Ping Pong Verfahren (er wohnt ja bei Trier, sie in Wien - ging also nicht anders). Gemeinsam haben sie sich die Ausgangssituation ausgedacht und dann wurde die Kapitel nacheinander entweder von ihr oder ihm geschrieben. Die Bücher sind somit genau in 50% Anteil der jeweilige Autoren. Allerdings wollte er nicht verraten wer immer bei den Bücher angefangen hat weil man dann ja rausbekommen kann wer welches Kapitel geschrieben hat. Zudem war er Stolz das man auch nicht am Schreibstil erkennen kann wer was geschrieben hat weil das später in der Nachbearbeitung angeglichen wurde.
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Re: Liquid-Love-Bücherthread

Beitrag von Cinefreak » 08.08.2022, 15:14

Dieses Schreibprinzip kenne ich von Anthologien, bei denen mehrere Leute an einer Geschichte schreiben. Bei vielen kommen da oft sehr schräge Sachen heraus. Bei Strobel habe ich generell leider das Problem, dass er oft Versatzstücke anderer Dinge, die man kennt, drin hat, z. B. DAS RACHESPIEL hat mich krass an die Vorstadtkrokodile erinnert. Ganz krass fand ich es mit Strobels "Offline", der mich massiv an den extrem ähnlichen Roman des blinden Autoren Dieter Kleffner "Autorenstolz" erinnert hat und bei dem ich deutlich das Gefühl eines kleinen Plagiats hatte... - Generell verstehe ich aber, dass man nach hunderten von Jahren Krimigeschichte das Rad nicht immer komplett neu erfinden kann. ;) So eine Lesung war sicher interessant mal zu sehen. Bei youtube findet man ja z. B. einen Ausschnitt aus dem Live-Event zu AURIS (von Fitzek erdacht und geschrieben von Vincent Kliesch); das fand ich so intensiv, dass ich mir die Hörspiele bei audible angehört habe. Vor allem Oliver Masucci ist sowas von intensiv, richtig unberechenbar.
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Re: Liquid-Love-Bücherthread

Beitrag von Cinefreak » 20.08.2022, 00:39

Jan Beck - Das Spiel

Schade, ein gutes Beispiel von einem Thriller, der einen starken Aufbau hat, zum Teil sehr interessante, stark emotional mitgenommene Charaktere kreiert, der aber leider im letzten Drittel irgendwie zumindest mein Interesse schwinden ließ. Und leider war das Finale irgendwie wirr und hektisch...nicht ganz meins...habs trotzdem nicht bereut..aber schade
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Re: Liquid-Love-Bücherthread

Beitrag von Cinefreak » 22.08.2022, 19:10

Poznanski/ Strobel - Fremd

Beginnt geheimnisvoll, endet aber irgendwie in einer ziemlichen 08/15-Auflösung - hatte ich auch schon mal gehört. Kann man mal hören bzw. lesen, gibt aber bessere - und ich bin ja nicht der Freund dieser offenen Enden, bei denen die Bösen immer noch Macht haben...
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Re: Liquid-Love-Bücherthread

Beitrag von Cinefreak » 22.09.2022, 15:38

Buchreview Kyra Groh - "Sicherheit ist eine verdammt fiese Illusion"

Unsere Stadtbücherei hat seit einiger Zeit ein Extra-Regal, in dem man gut sortierte, aktuelle und vor allem oft von unbekannteren Autoren geschriebene Coming of Age-Romane finden kann. Dort habe ich schon einige entdeckt und gerade ein weiteres ausgelesen.

In dem Buch geht es um die 17jährige Mia, die sich oft vorzustellen versucht, dass ihre Krankheit namens Analgesie eine Art Superkraft wäre. Tatsächlich ist es aber oft alles andere als das, wenn man keine Schmerzen empfinden kann und dadurch blindlings in alle Gefahren läuft.
Das weiß Mia, seitdem sie dadurch ihre Mutter verloren hat und seitdem ein schreckliches Geheimnis hat, das sie vor ihrem Vater und der Umwelt verschweigt.
Als sie ausgerechnet dem Mädchenschwarm Jake begegnet, der aus einer zerrütteten Familie kommt und versucht, dies durch exzessiven Kraftsport zu überspielen, stellen die beiden fest, dass man ihnen irgendwas ganz genau zu passen scheint...
Eine starke Geschichte, die der rund 32Jährigen, in Frankfurt am Main wohnenden Kyra Groh zu ihrem ersten Jugendbuch geworden ist.
Was mir sehr gut gefallen hat, ist dass die Geschichte trotz der Tragik auch ein wenig Humor und witzige Dialoge hat, denn die innere Zerrissenheit von Mia miterleben zu "müssen", wäre sonst sicher um einiges trauriger gewesen.
Am Ende ist "Sicherheit ist eine verdammt fiese Illusion" ein emotionales und unterhaltsames Coming of Age-Drama geworden, das ich gerne gelesen habe. Eine etwas andere Geschichte, die vielleicht auch den rund 100 Betroffenen der extrem seltenen Generkrankung eine Stimme gibt, auch wenn die Autorin selbst zugibt, Mia ein paar mehr Freiheiten zugestanden zu haben und sich mehr auf die emotionale Entwicklung der beiden Teenager konzentriert zu haben. Well done!

:liquid8:
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Re: Liquid-Love-Bücherthread

Beitrag von deBohli » 01.01.2023, 10:21

Auch für Bücher habe ich eine Statistik bereit. 2022 habe ich zwar weniger gelesen als in den Jahren davor, mit 73 Büchern und 22'000 Seiten bin ich aber weiterhin etwas über dem Durchschnitt meines Freundeskreises. :lol:

Alle Infos findet ihr bei Goodreads.
Darin nicht inkludiert sind die Zeitungen, Magazine, Comics und Mangas.
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Re: Liquid-Love-Bücherthread

Beitrag von SFI » 01.01.2023, 15:38

Das ist heftig, außer Film und lesen geht wohl nicht mehr viel zeitlich. :lol:
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Re: Liquid-Love-Bücherthread

Beitrag von deBohli » 02.01.2023, 12:15

Na, nebst Arbeit, dem Hobby der kulturellen Berichterstattung, den Konzertbesuchen, dem Musikhören und dem Alkoholismus wird es manchmal schon etwas eng. :lol:
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Re: Liquid-Love-Bücherthread

Beitrag von Cinefreak » 03.01.2023, 10:45

Ich bin etwas lesefaul zur Zeit. Ich lese auch schon länger an dem mir empfohlenen Buch "Unser allerbestes Jahr", das ist recht interessant finde, das aber auch nicht so den Sog auf mich hat, dass ich es jetzt sofort zuende lesen muss. Auch Fitzeks Werke haben für mich ihren Reiz etwas verloren, vielleicht schon zuviel von gelesen
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und wenn dann zum gefühlt fünften Mal die Schauspieltruppe als Mittel zum Zweck eingesetzt wird, fehlt ein wenig das Neue einfach.
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Re: Liquid-Love-Bücherthread

Beitrag von SFI » 03.01.2023, 16:35

Ich leider auch. Liegt vielleicht an der massiven medialen / pandemischen Ablenkung in den letzten beiden Jahren. Ich versuche es immer mal wieder, aber nach zwei Seiten raucht der Kopf. :mad:
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Re: Liquid-Love-Bücherthread

Beitrag von Cinefreak » 06.01.2023, 11:28

ui... :shock:
'Ich habe jetzt ein Buch, bei dem ich schon relativ gut gelesen habe: "Am Ende sterben wir sowieso" von Adam Silvera. Von ihm hatte ich zuletzt "More happy than not". ;)
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Re: Liquid-Love-Bücherthread

Beitrag von deBohli » 07.01.2023, 13:50

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Heat 2
von Michael Mann
Mit seinen Actionfilmen begeisterte Michael Mann während vielen Jahren, das Paradebeispiel des Genres "Heat" ist bis heute ein wichtiger und mitreissender Film. Die Fortsetzung zu diesem harten Thriller erfolgt aber nicht auf der Leinwand, sondern als Roman.
Nüchtern "Heat 2" betitelt, ist die Geschichte gross und brutal, überspannt 12 Jahre und dient nicht nur als Sequel, sondern als Prequel zum Film. Die Geschehnisse des Streifens werden aufgegriffen, die vorangegangenen Aktionen erklärt, das nachfolgende Chaos dargelegt. Mit Szenen, die direkt aus Hollywood zu stammen scheinen, mit vielen abgefeuerten Kugel und knurrenden Männern. Das macht Spass und unterhält, eine tiefere Ebene lässt sich zwischen dem Schweiss und dem Blut aber nicht finden.
:liquid8:
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Re: Liquid-Love-Bücherthread

Beitrag von Cinefreak » 19.01.2023, 19:34

Adam Silvera - Am Ende sterben wir sowieso

Die Coming of Age-Geschichte hat eine sehr spannende Prämisse: Der sogenannte "Todesbote" informiert die Menschen in dieser Welt darüber, dass ihr letzter Tag angebrochen ist - um ihnen die Chance zu geben, ihn so effektiv und gut für sich zu nutzen.
Das passiert auch Mateo, einem Einzelgänger, dem die Welt da draußen extrem viel Angst macht und der darum fast nur in seiner Wohnung hockt. Durch eine App, einen Zusatzservice, den der "Todesbote" den Betroffenen stellt, findet er in Rufus, der wie er ein schweres Schicksal hinter sich hat, einen letzten Freund.
Und die beiden versuchen, aus dem Tag etwas Besonderes zu machen.
Von Adam Silvera kannte ich vorher nur "More happy than not". Die dramatische Geschichte in "Am Ende sterben wir sowieso" hat trotz ihrer eigentlich traurigen Geschichte etwas sehr Lebensbejahendes. Zudem stellt sie interessante Fragen: Wenn ich weiß, dass ich heute sterbe, sage ich es dann meiner besten Freundin, wenn ich weiß, dass sie bereits ihren Mann verloren hat? Bringe ich andere Menschen in Gefahr, wenn ich weiß, dass ich heute sterben werde, aber nicht weiß, wie?
Jedenfalls eine Geschichte, die ich euch ans Herz legen kann, wenn ihr Geschichten über das Leben und insbesondere dramatischere Geschichten mögt.
:liquid8: etwa
hier kann man sie sogar wie ich denke ganz legal hören:

Kennt jemand von euch das Buch oder andere Bücher von Silvera?
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Re: Liquid-Love-Bücherthread

Beitrag von deBohli » 31.01.2023, 07:37

Kenne den Autor nicht, allerdings bewege ich mich selten im Gebiet von YA.

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BRZRKR Band 1
Von Keanu Reeves, Matt Kindt und Ron Garney
Blut, Gedärme, Knochen und noch mehr Blut. Was im ersten Sammelband von "BRZRKR" zeichnerisch dargestellt wird, übertrifft den guten Geschmack bereits nach wenigen Seiten. Die Geschichte um den unsterblichen Übermenschen voller Wut plätschert zwischen den Gewaltexzessen vor sich hin und nach den vier Heftausgaben weiss man nicht wirklich mehr.
Trotzdem ist die von Keanu Reeves erdachte und von Matt Kindt und Ron Garney ausgeführte Story nicht ohne Reiz. Ich bleibe dran, da besonders die grafische Ausführung überzeugt.
:liquid6:

Bild
BRZRKR Band 2
Von Keanu Reeves, Matt Kindt und Ron Garney
Weniger Blut und weniger Wut, dafür etwas mehr Hintergrundwissen zur Herkunft und dem ewig langen Leben von Projekt B. Doch wie es sich für einen Actioncomic der Neuzeit gehört, zieht eine zwielichtige Regierungsbehörde die Fäden.
Band 2 von "BRZRKR" ist flüssig zu lesen und langweilt nie, allerdings wirkt die Geschichte selten neu oder frisch. Die Kreation von Keanu Reeves schleppt sich wie die verletzte Titelfigur durch die Zeit und man hofft, dass der dritte Sammelband etwas mehr Entscheidungen oder Erzählgeschwindigkeit mit sich bringen wird.
:liquid6:
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Re: Liquid-Love-Bücherthread

Beitrag von deBohli » 12.02.2023, 12:19

Bild
Easy Rider
von Lee Hill
Lee Hill untersucht mit dem Essayband "Easy Rider" die Entstehung und Wirkung des Kultfilmes, der bis heute fasziniert und Menschen von einer anderen Gesellschaft träumen lässt. Auf weniger als 100 Seiten wird der Film in den zeitlichen und sozialen Kontext eingebettet, die Beteiligten vorgestellt und das Vermächtnis im Filmschaffen und beim Genre Road Movie erläutert.
Das ist immer angenehm zu lesen und der Autor scheut sich nicht davor, die Mängel von "Easy Rider" und die Schattenseiten der Personen und Entstehung zu beschreiben. Eine gelungene Lektüre, die Lust macht, tiefer in die Welt des "New Hollywood" einzutauchen.
Das Buch von der BFI war in der "35 Anniversary Edition" enthalten.
:liquid7:
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Re: Liquid-Love-Bücherthread

Beitrag von Cinefreak » 18.03.2023, 20:33

Wenn man schon Corona hat und dadurch doch arg eingeschränkt ist in dem, was man machen kann, zudem noch viele Sorgen hat wegen Umzug, dann ist es doch umso besser, wenn man auf andere Gedanken zwischendurch kommen darf. DAnk einer Freundin, die mir ihr Notebook geliehen hat, konnte ich also jetzt

AURIS 4 - DER KLANG DES BÖSEN
hören und möchte von diesem Erlebnis berichten.

Die Auris-Reihe habe ich durch das bereits von mir gepostete Video bei youtube zur Live-Lesung im Friedrichspalast entdeckt. Was sie für mich so besonders macht bzw. das Hörspiel, ist die unglaubliche Intensität und vor allem auch das unberechenbare, ja fast schon diabolische, mit der Oliver Masucci die Rolle spielt. Ich konnte auch mit Svenja Jung als Jula gut leben, Luisa Wietzorek hat ja ab Teil 2 übernommen, weil angeblich die Jung nicht gut genug war für die Fans. Schwachsinn.
Jedenfalls handelt es sich um den mittlerweile vierten Teil. Wie ich schon mal erwähnt hatte, fand ich den dritten Teil eher enttäuschend, weil statt der aus Teil 1-2 bekannten subtilen Spannung wieder mehr Richtung Gewalt und Folter gegangen worden ist, was ich zum Ende hin eher ermüdend fand. Dementsprechend war ich also skeptisch....
Jula Ansorge ist von dem ziemlich berechnenden, extrem manipulativ ihr gegenüber auftretendem Matthias Hegel schon so einiges gewohnt. Dementsprechend ist sie zunächst sehr misstrauisch, als er ihr so völlig anders entgegentritt. Ohne die Kälte und das Manipulative, das sie sonst von ihm kennt und dass bereits ihre Familie in Gefahr gebracht hatte.
Was der Zuhörer erfährt, Jula aber nicht, ist, dass Professor Hegel dringend operiert werden muss und dass etwas passiert ist, dass ihn die Wahnsinns-Entscheidung hat treffen lassen, die OP verschieben zu müssen - auch wenn das sein Todesurteil bedeuten könnte.
Auris 4 entspinnt seine Geschichte wieder eher langsam, ist perfide, ohne brutal zu sein und nimmt ziemlich schnell gefangen. Was ist in dem Hause der reichen Familie bloß passiert?
Wie Herr Kliesch mir selbst beantwortete, ist das besondere Kleine Prinz-Fahrgeschäft, eine Szene, die ich extrem emotional und wundervoll fand, eine reine Erfindung. Wie schön ist die eigentlich geschrieben und gespielt?! 😮
Und das Ende ließ bei mir nur so die Tränen kullern.
Was für ein Hörerlebnis mit herausragenden Sprecher(innen), das ich Thrillerfans absolut ans Herz legen kann. Besser gehts kaum.
:liquid9: bis :liquid9:,5
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Sebastian Fitzek - Elternabend

Eine Geschichte um einen Mann und eine Frau, die auf der Flucht auf einem Elternabend landen und für ein Kind sprechen sollen, das sie nicht mal kennen. Zwei Menschen, die dazu noch ihre ganz eigenen Probleme haben.

ELTERNABEND ist wohl Sebastian Fitzeks engagiertester und emotionalster Roman. Was als oft zum SChmunzeln anregende, verrückte Story beginnt, entwickelt sich im letzten Drittel zu einem echten Sozialdrama mit Inhalten wie Mobbing, Suizidabsichten usw. Ein Buch, das mir öfter die Tränen in die Augen trieb und mich tief berührt zurückgelassen hat. Fitzek zeigt hier, dass er auch das Drama sehr gut beherrscht. Der Witz hat mich ein wenig an Tommy Jaud erinnert, was aber nicht negativ gemeint ist. ;)

Fazit: absolut lesenswert :cool:
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