Liquid-Love-Bücherthread

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Re: Liquid-Love-Bücherthread

Beitrag von gelini71 » 28.01.2019, 15:44

Jon Pring / Rob Thomas - Die Beatles Story

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Von den Musikern die die Musikwelt verändert und beeinflußt haben sind die Beatles sicherlich die wichtigsten - ihr Einfluß reicht noch bis in die heutige Zeit, auch wenn sich die Band vor knapp 50 Jahren aufgelöst hat. Alles was man heute über Popmusik weiß und wie sie funktioniert - die vier Jungs aus Liverpool haben dies als erste definiert.
Wie bringt man in der heutigen Zeit eben diese Tatsache in unsere schnelllebige Welt ? Mit einem Bilderbuch und Statistiken. Die beiden Autoren gehen hin und drösseln die komplette Beatlesgeschichte in Diagramme, Zeichnungen und Statistiken. Wer hatte wieviel Prozent Anteil am Songschreiben ? Wie veränderten sich Anzüge und Frisuren ? Wie lange dauerten die Songs ? Wie liefen die Tourneen ? All das wird hier handlich kompakt in Balkendiagrammen, Tortendiagrammen oder Tabellen verglichen.
Die idee ist faktisch ganz witzig, hat aber einen Pferdefuß: Es ist eher Staubtrockene Materie und eher was für Zahlenfreaks und BWL Studenten denen einer abgeht wenn sie ein Tortendiagramm sehen. So gibt es auch einige Zusatzinformationen, etwa wo die Orte sind welches die Beatles in ihren Songs besingen oder was wie auf welchen Personen im realen Leben beruht. Nach noch nicht mal einer Stunde hat man diesen Schmöcker durchgearbeitet, schlauer ist man danach allerdings nicht sonderlich.
Hinzu kommt das es keine Original Bilder oder Coverabbildungen gibt weil die schlichtweg zu teuer waren. So hilft man sich mit Vektorgrafiken kommt aber dann in Problemen wenn man das berühmte Klaus Voormann Cover von "Revolver" darstellen möchte - das geht nämlich mit dieser Technik nicht weswegen man nur ein weißes Quadrat zeigt.
Das Buch ist ein netter Zeitvertreib, mehr nicht. Man erhält mehr und bessere Infos wenn man den Wikipedia Artikel der Beatles liest...und natürlich deren Musik hört. Außer das die Idee nett und liebenswert ist hat dieses Buch nicht viel zu bieten.
:liquid4:
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Re: Liquid-Love-Bücherthread

Beitrag von gelini71 » 21.02.2019, 14:34

Richie Unterberger - Fleetwood Mac Eine Illustrierte Biografie

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Die Apokalypse werden nur die Kakerlaken und Fleetwood Mac überlegen - ein wahrer Satz :lol:. Der Werdegang von Fleetwood Mac liest sich wie ein Drehbuch zu einer RTL Soap und mich wundert es schon das noch kein Hollywood Produzent auf die Idee gekommen ist diese Bandgeschichte in ein Biopicture zu verarbeiten (liegt wohl daran das alle Beteiligten noch leben :wink: ).
Die Grundgeschichte um Sex-Drugs-Rock´n Roll sollte jedem Musikfan zumindestens in Teilen bekannt sein (der Sex ist bei Fleetwood Mac recht übersichtlich - es blieb meist nur innerhalb der Band). Richie Underberger drösselt die Gesamte Geschichte recht breit auf, von den Anfängen als UK White Blues Band bis hin zur Charthitmaschine in den 80igern. Dazu gibt es viele Fotos wobei die Qualität der alten Bilder teilweise recht schlecht ist.
Neue Infos oder Erkenntnisse gibt es nicht, zudem bezieht Unterberger seine Infos aus unzähligen Interviews hat aber für das Buch nicht direkt mit den Mitgliedern gesprochen.
Ein absolutes No-Go ist die unglaublich schlechte Übersetzung die an ein Google Programm von vor 15 Jahren erinnert. Ich frage mich echt ob da nochmal ein Lektor drübergelesen hat. Unglaublich unlogische Schachtelsätze, teilweise eine seltsame Grammatik und allgemein sehr schlecht lesbar. Alles in allem keine Empfehlung, trotz des unglaublich günstiges Preises.
:liquid2:
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Re: Liquid-Love-Bücherthread

Beitrag von Cinefreak » 27.03.2019, 15:17

ist die Känguru-Trilogie von Marc-Uwe Kling hier schon erwähnt worden?

Definitiv genial das Ganze. Systemkritisch, höchst ironisch und viele Popkultur-Insider -

Die Känguru-Chroniken
Das Känguru-Manifest
Die Känguru-Offenbarung

Gibt es auch als Hörbücher, echte gute Laune-Dinger sind das.

Das Leben eines Kleinkünstlers wird gründlich auf den Kopf gestellt, als ein Känguru bei ihm einzieht. Es ist Kommunist, war früher beim Vietcong und ist ein Schnorrer vor dem Herrn.

Der Rest ist ein Fest der Ironie und der Popkultur!

:liquid10:
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Re: Liquid-Love-Bücherthread

Beitrag von Cinefreak » 11.06.2019, 09:31

Sebastian Fitzek - Das Paket

Wow! Ein unglaublich raffiniert geschriebener, fieser Thriller, bei dem Autor Fitzek seine Protagonistin pausenlos durch die Hölle schickt. Psychologisch unheimlich gut angelegt mit einem völlig überraschendem Finale

:liquid9:
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Re: Liquid-Love-Bücherthread

Beitrag von Cinefreak » 13.06.2019, 20:58

Sebastian Fitzek - Achtnacht

packend bis zum Schluss, und wie der Autor selbst schreibt, inspiriert von "The purge" - wirklich klasse gemacht und bis zum Ende spannend, dabei mit sehr interessanten, teils auch zwiespältigen Charakteren - und am Ende wird Prolog und Finale noch genial verknüpft.
Wenn ich als Jemand, der sich nicht als Leseratte bezeichnen würde, das Ding in zwei Tagen durch hat, heißt das schon was

:liquid9: bis :liquid10: - wegen nur minmaler Längen
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Re: Liquid-Love-Bücherthread

Beitrag von Cinefreak » 18.07.2019, 13:17

Sebastian Fitzek - Die Therapie

Also, viel mehr geht nicht. Wahn und Wirklichkeit, unheimlich packend erzählt mal wieder. Und das Ende hat mich voll erwischt

:liquid9:,5 bis :liquid10:
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Re: Liquid-Love-Bücherthread

Beitrag von gelini71 » 18.07.2019, 14:48

Nimmst Du auch mal was anderes außer nur Fitzek in die Hand ? Seine Thriller sind zwar spannend aber ich persönlich kann nicht mehrmals hintereinander Bücher vom selben Autor lesen weil man dann einfach merkt das der Aufbau / Schreibstil sich gleichen und dann wird es langweilig.
Teste mal Arno Strobel oder Horst Eckert, die sind auch wirklich gut.
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Re: Liquid-Love-Bücherthread

Beitrag von Cinefreak » 19.07.2019, 22:39

gelini71 hat geschrieben:
18.07.2019, 14:48
Nimmst Du auch mal was anderes außer nur Fitzek in die Hand ? Seine Thriller sind zwar spannend aber ich persönlich kann nicht mehrmals hintereinander Bücher vom selben Autor lesen weil man dann einfach merkt das der Aufbau / Schreibstil sich gleichen und dann wird es langweilig.
Teste mal Arno Strobel oder Horst Eckert, die sind auch wirklich gut.
Ich lese derzeit viel, finde aber selten SToffe, die mich wirklich so fesseln, dass ich es durchziehe. Bei Fitzek bleibe ich bisher immer dran. Ich habe aber auch noch andere Bücher, z. B. lese ich derzeit das letzte Buch von Stephen Hawking, obwohl ich es nicht ganz einfach finde inhaltlich für einen Laien. Ich habe als Thriller Wolfsfährte gelesen, den fand ich etwas langatmig, aber ganz ok. Rachel Wards "Numbers" fand ich auch nicht schlecht, erinnerte ein wenig an Final destination.
Ich brauche glaube ich gerade bei Thrillern Stoffe, wo ich sofort drin bin, ist das bei STrobel und Eckert so? Letztes Jahr las ich "DER Präsident", ich meine, da war ich auch recht schnell mit.

Kennst du von Fitzek "Fische, die auf Bäume klettern"? Das ist mal ganz was anderes, sehr unterhaltsam
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Re: Liquid-Love-Bücherthread

Beitrag von gelini71 » 20.07.2019, 06:19

Eckert schreibt sehr realistische Krimis / Thriller die meist einen wahren Kern (zB die NSU Morde oder den Barschel "Mord") haben um die er dann die Handlung strickt - die sind am Anfang eventuell etwas langatmig ziehen dann aber Spannungsmäßig ab den ersten Drittel an. Zudem ist er als Mensch echt dufte, ich habe ihn mal bei einer Lesung kennengelernt und war überrascht wie nett der war.
Strobel ist vom Stil her mit Fitzek vergleichbar, versuche einfach mal "Der Trakt".
Ansonsten kann ich im Thrillerbereich Petra Hammesfahr empfehlen, sofern Du kein Problem mit offenener Sexualität und Brutalität gegen Kinder hast..
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Re: Liquid-Love-Bücherthread

Beitrag von Cinefreak » 17.08.2019, 10:05

Mal wieder zwei Thriller gelesen:

Karin Slaughter - Unverstanden
Arno Strobel - Das Rachespiel (meines Wissens nach mein 1. von ihm)

Unverstanden

Kürzlich entdeckt - ich muss zugeben, die angenehme Kürze hat mich dazu gebracht, mal wieder was von Slaughter zu lesen. Sie macht ja in ihren größeren Romanen ihrem Namen meist alle Ehre und wird wohl zurecht auch genau dafür von einigen kritisiert.
Unverstanden fand ich gut. Ein netter Buch-Quickie sozusagen - eine nette, psychologisch interessante kleine "Ballade" über einen Verlierertypen, der unter Mordverdacht gerät mit nicht alltäglichem Ende
starke :liquid7: etwa


Das Rachespiel

Ich hoffe, es ist nicht sein bestes. Man kann hier vieles kritisieren, eine gewisse Langatmigkeit der Handlung, Zuviel Bekanntes von SAW, über I know what you did last summer bis hin zu Vorstadtkrokodile....leider gelang es Strobel meiner Meinung nach nicht ganz, den altbekannten Aspekten viel Neues hinzuzufügen. Das Motiv ist nicht schlecht, allerdings kommt man - wie las ich so schön - als geübter Krimifan schnell drauf, wer hinter allem steckt. Wäre mit vielleicht 50-80 Seiten kürzer vielleicht stärker gewesen für mich, einiges scheint sich einfach zu oft zu wiederholen irgendwie...dennoch bin ich neugierig geworden, u. a. auf seinen Erstling
Frage: Gibt es bessere von ihm, die etwas origineller angelegt sind?
Das Rachespiel würde ich als vielleicht (gut?) durchschnittlich sehen. Leider waren die Hauptcharaktere nicht unbedingt positiv besetzt, weshalb sich das Mitleiden - anders als bei den meisten Fitzeks - in Grenzen hielt.

etwa :liquid6:

Meinungen erwünscht.
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Re: Liquid-Love-Bücherthread

Beitrag von gelini71 » 17.08.2019, 11:15

Schau mal etwas weiter oben, da habe ich was zu Arno Strobels "Der Trakt" geschrieben :wink:
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Re: Liquid-Love-Bücherthread

Beitrag von Cinefreak » 17.08.2019, 14:15

gelini71 hat geschrieben:
17.08.2019, 11:15
Schau mal etwas weiter oben, da habe ich was zu Arno Strobels "Der Trakt" geschrieben :wink:
Danke, dann gucke ich mal, ob ich den irgendwo kriege ;)
hab jetzt erstmal Splitter von Fitzek (hab ich quasi geschenkt bekommen), dann einen Thriller von Kathy Reichs, den ich evtl noch lesen wollte (liest sich etwas komplex, oder ich hatte einfach nen schlechten Tag) und einiges mehr...
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Re: Liquid-Love-Bücherthread

Beitrag von Cinefreak » 17.08.2019, 21:01

den brachte mir meine Freundin von einem gemeinsamen Freund mit ;) Da konnte ich natürlich nicht widerstehen, und bisher kann ich noch keine wirklichen Ermüdungserscheinungen bei mir erkennen im Bezug auf S. Fitzek

"Splitter"

Nun hab ich ihn durch...
Vorab, Logik-Fanatiker und Leute, die mit dem Spiel zwischen Wahn und Wirklichkeit nichts anfangen können, werden seine Bücher haarsträubend finden. Ich kann nur sagen, dass ich mich an keinen Autoren bisher erinnern kann, der so geile Twists bringt - und die auch gerne immer wieder umschmeißt, bis zur völlig verblüffenden Auflösung, die ich nicht mal im Ansatz kommen gesehen habe wie Sebastian Fitzek. Splitter mag seine Schwächen haben, ja teilweise durchgeknallt wirken, aber das Finale entschädigte so gut, dass sich manche dieser Schwächen doch gerne verzeihen lassen. Auch finde ich es positiv, wie er über andere Menschen schreibt, wie wertschätzend er ist. Und mit "Fische, die auf Bäume klettern" hat er ein tolles Plädoyer für Toleranz geschrieben, das nicht nur seine Kinder, für die es eigentlich gedacht ist, wie er selbst sagt, lesen sollten. Fazit: Wieder ein guter Fitzek, nicht ganz so genial wie DIE THERAPIE oder DAS PAKET, aber absolut lesenswert

:liquid7:,5 etwa
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Re: Liquid-Love-Bücherthread

Beitrag von Cinefreak » 21.08.2019, 09:57

gelini71 hat geschrieben:
17.08.2019, 11:15
Schau mal etwas weiter oben, da habe ich was zu Arno Strobels "Der Trakt" geschrieben :wink:
den hatte unsere Bücherei nicht....somit habe ich mir jetzt erstmal "Der Sarg" vorgenommen...bisher hält sich die Begeisterung noch in Grenzen, bin aber auch erst bei Kapitel 7...;)
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Re: Liquid-Love-Bücherthread

Beitrag von Cinefreak » 23.08.2019, 10:12

Arno Strobel - Der Sarg
Vermutlich bin ich jetzt etwas unfair, denn der Plot und die Auflösung in sich, fühlten sich stimmig an. Ich hatte aber das Problem für mich, dass die Handlung sich zu sehr zog. Es wurde hierhin gefahren, dorthin gefahren...das hat für mich das Buch sehr langatmig erscheinen lassen, obwohl die Auflösung (wenn sie auch den Thrillerplot nicht komplett neu erfand) einiges rausgerissen hat...vielleicht hatte ich auch Schwierigkeiten, mich richtig in die Hauptcharaktere reinzufinden...

:liquid5: würde ich dennoch geben, mit Tendenz zur :liquid6: evtl. sogar

Leider gibt es bei uns in der Bücherei nur noch DAS DORF von ihm; mal schauen, wie ich an die anderen komme...ich könnte mir vorstellen, dass da ne Steigerung möglich ist.
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Re: Liquid-Love-Bücherthread

Beitrag von gelini71 » 30.12.2019, 09:28

Karl Bartos - Der Klang der Maschine

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Neben Wolfgang Flür ist Karl Bartos der einzige der Einblick in das Gruppenleben von Kraftwerk gewährt, da ja deren Gründungsmitglieder Ralf Hütter und Floria Schneider eher selten (Hütter) oder gar nicht (Schneider) mit der Presse reden. Bartos bleibt die ganzen knapp 600 Seiten nett, irgendwelche fiesen Dinge gibt es gegenüber seinen alten Arbeitgeber nicht zu lesen und wenn es eine kleine Spitze gibt dann wird das eben nett verpackt. Bartos plaudert so ohne Probleme dann interna aus, von dem Aufbau der Klangerzeuger, wie wo welcher benutzt wurde, wie Songs entstanden und wer was gemacht hat, dazu Tourerlebnisse und einiges von ihm selbst privates. Trotz des netten Tons erfährt man hier so einiges, gegen Ende nach seinem Ausstieg bei Kraftwerk wird das Buch aber weniger interesant (logischerweise). Alles in allem nett zu lesen und wesentlich Glaubwürdiger als die Erinnerungen von Wolfgang Flür.
:liquid7:
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Re: Liquid-Love-Bücherthread

Beitrag von gelini71 » 12.01.2020, 06:41

Martin Popoff - Led Zeppelin: Musik und Mythos

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Es ist müssig darüber zu dirkutieren ob nun the Who, Deep Purple, Black Sabbath oder eben Led Zeppelin den Hardrock und den Heavy Metal erfunden habe - die Bands kannten sich untereinander, da war es logisch das diese Spielart des Bluesrock irgendwann das Licht der Öffentlichkeit erblickt....und da hatten Led Zeppelin die Nase vorn deren Debütalbum im Januar 1969 veröffentlicht wurde.
Led Zeppelin sind der Prototyp der Rockbands: Drogen, große Stadiumkonzerte, Groupies, mehr Drogen, Privatjet, noch mehr Groupies usw. Ein Leben Randvoll mit Anekdoten. Und was macht Martin Popoff daraus ? Nichts ! Er veröffentlicht ein Buch bei dem es nur um die Musik der Gruppe geht und wo jeder Song einzeln analysiert wird. Die Idee ist nicht neu und gab es bereits zweimal.
Egal - es geht streng chronologisch durch die Alben der Gruppe. Popoff ist Fan und so ist die Wortwahl immer zwischen "grandios", "genial" oder "Meisterwerk", ein böses Wort oder gar etwas kritisches gibt es nicht. Alle Songs sind Meisterwerke, irgendwas schwaches hat die Gruppe seiner Meinung nie veröffentlicht. Zwar erfährt man wo und wie Jimmy Page seine Songs irgendwo abgekupfert hat (das tat er öfter als man dachte) aber letztenendes ist das ganze betreutes Musikhören. Kaufenswert ist das Buch nur wegen der vielen Originalfotos, da hat der Verlag mal ordentlich Geld springen lassen für die Bildrechte. Durchgelesen (genauer: überflogen) hat man das ganze innerhalb eines Nachmittags, sofern man das überhaupt will.
:liquid3:
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Re: Liquid-Love-Bücherthread

Beitrag von Cinefreak » 12.01.2020, 10:10

beim dritten Versuch dürfte es der richtige Thread sein :D

nun aber richtig ;)

Susanne Junke - In guten wie in schlechten Tagen

Ich habe jetzt innerhalb von einer Woche die Biografie von Susanne Juhnke gelesen. Ich kam darauf, weil ich ihren Mann Silvester im Fernsehen gesehen habe.
Mir mag jetzt sicher so mancher widersprechen, aber ich habe unglaublichen Respekt vor dieser Frau. Ihr Buch liest sich vor allem wie eine Liebeserklärung an ihren verstorbenen Mann, und was sie alles mit ihm durchgemacht hat, ist enorm. Trotzdem verurteilt sie kaum, sie verurteilt nur den Dämon, der er war, wenn er getrunken hatte - unberechenbar, aggressiv udn eben nicht Herr über seine Sinne. Sie verurteilt, dass sie ihren Sohn ins Inernat geben musste und dass sie so oft voller Sorge um ihren Mann leben musste...
Mir half das Buch, zu verstehen, dass Alkoholkrankheit wenig damit zu tun hat, dass man sich betrinken WILL. Es ist eine Sucht...da ich jemanden kenne, den das auch betrifft, weiß ich das leider aus erster Hand... - leider habe ich früher sehr respektlos über Trinker gedacht...das hat sich jetzt deutlich geändert...
Jedenfalls kann ich das Verhalten von Susanne Juhnke sehr gut verstehen, und die sensationsgeile Presse möchte man echt erschlagen, wenn man liest, wie sie einigen Leuten zusetzen, nur um den einen so "wertvollen" Schuss zu bekommen.
Ein sehr lesenswertes Buch, das ich entgegen der zum Teil widerwärtigen Kommentare dazu bei amazon und Co. empfehlen kann. Es zeigt auch, wie gefährlich Alkohol sein kann. In Juhnkes Fall führte er zum schrittweisen Verfall durch Demenz...

sehr gute :liquid8: bis :liquid9:
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Re: Liquid-Love-Bücherthread

Beitrag von Cinefreak » 18.01.2020, 23:29

Sebastian Fitzek - Das Kind

Irgendwie wurde mir aus der Grundidee des Jungen, der einen Mord begangen hat, den er eigentlich nicht begangen haben kann und dem Thema Reinkarnation zuwenig gemacht. Stattdessen die Geschichte von kranken Pädophilen, war mir fast schon zuviel des Guten....war für mich definitiv trotz starker Momente einer der deutlich schwächeren Fitzeks...
:liquid5: bis :liquid6: vielleicht
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Re: Liquid-Love-Bücherthread

Beitrag von Cinefreak » 05.02.2020, 23:17

Bud Spencer - Mein Leben - meine Filme

Die las sich richtig gut und spannend. Mir war nicht bekannt, wer Bud Spencer wirklich war, kannte ihn wirklich nur aus den aus heutiger Sicht eben sehr B-Movie-mäßigen trashig wirkenden Prügelkomödien...ich war erstaunt zu lesen, was er alles in seinem Leben gemacht hat - angefangen vom Hochleistungsschwimmer bis zu richtig harten und gefährlichen Arbeiten im Regenwald, und ich war sehr positiv überrascht, was er für tolle Ansichten zur Welt usw. hat...dass eben das, was in einigen der Filme der beiden zu sehen ist, nämlich das Beschützen der Schwachen und Wehrlosen, auch im Leben wichtig für ihn war...

:liquid8:,5 etwa - sehr stark!
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Re: Liquid-Love-Bücherthread

Beitrag von Cinefreak » 05.03.2020, 17:21

mal ein paar Bücher nachreichen:

Erebos 1 & 2 von Ursula Poznanski

Ein Computerspiel, das süchtig macht und das die Schüler einer Schule in London verändert und zu Straftaten treibt - liest sich recht spannend, den zweiten Teil fand ich dabei noch stärker. Muss aber zugeben, dass ich mir Notizen machen musste, wer wer ist und so weiter...habe es zum Teil als Hörbuch gehört und zum Teil gelesen. Würde hier den zweiten Teil sogar noch nen Tick stärker sehen als den Vorgänger, auch wenn ich die Auflösung nicht hundertpro plausibel fand

1: :liquid7:,5
2: :liquid8: bis :liquid8:,5


Sebastian Fitzek - Das Geschenk

Gerade „Das Geschenk“ von Sebastian Fitzek ausgelesen. Mein Fazit: eines seiner stärksten und heftigsten Werke mit extremem Pageturner-Suchtpotenzial und Gänsehautgarantie da war diesmal wirklich kaum was vorherzuahnen, und am Ende bleibt sogar noch ein leicht bedrohliches Gefühl. Sehr gut auch, dass es diesmal keine Theater- schauspielerkonstrukte gab, stattdessen ein wirklich fieser süchtigmachender Stoff, der es mir schwer machte, das Buch aus der Hand zu legen -nach kleineren Enttäuschungen wie z. B. das Kind ein Vollltreffer für mich, gerade auch weil hier Charaktere aufgebaut wurden, mit denen man mitfiebert.

Zudem hat der Thriller auch einige Stellen, die sehr philosophisch klingen

Meinungen zu?
:liquid8:,5 bis :liquid9: etwa
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Re: Liquid-Love-Bücherthread

Beitrag von deBohli » 05.06.2020, 11:10

Zum Thema Fitzek kann ich hier meine Kritik zu Flugangst 7A nachreichen, nicht als Kritik an anderen Geschmäckern gemeint, sondern als Gegenpol. Dieser kurze Text stammt aus dem April 2018. :wink:

Ja, ich weiss, dass Bücher wie dieser Thriller dazu dienen, uns den Alltag vergessen zu lassen und einfach nur unterhalten sollen.
Ja, ich weiss, dass ich hier keine hochstehende Literatur erwarten darf.

Aber Entschuldigung: Wie kann es sein, dass man sich mit einem solchen unterdurchschnittlichen Text zufrieden geben soll? Nicht nur ist die Grundgeschichte von "Flugangst 7a" komplett an den Haaren herbeigezogen und unsauber ausgearbeitet, nein auch die Charaktere sind extrem flach und unsympathisch, die Sprache ist weder interessant noch präzise und die Motive sind weder schlüssig noch durchdacht.

Sebastian Fitzek mag zur Zeit ja der grosse Star am Krimihimmel in Deutschland sein, bei dieser Lektüre wunderte ich mich aber konstant, wieso dies ist. Denn "Flugangst 7a" ist ein Buch, das aus absurden Ideen zusammengezimmert wurde, dabei aber weder ein Fundament noch massive Grundmauern aufweisen kann. Und wenn sich ein Autor im Nachwort als erstes mit einer übelst billigen Argumentation dafür entschuldigen muss, dass er "nichts gegen Veganer hat", dann sollte auch jedem Leser schnell klar sein, dass weder die beschriebenen Handlungen, noch die eigentliche Struktur realistisch und lebensnah sind.

Thriller dürfen als Buch leicht fantastisch sein und im erzählten Inhalt über die Grenzen hinauswachsen - das macht schliesslich auch einen Teil der Faszination aus. Wenn allerdings Handlungen beschrieben werden, die in der Form niemals und von niemandem ausgeübt würden, weil sich eine Person doch in allem gewissen moralischen und tiefgehenden Argumentationen stellt, dann kann ich dies nicht mehr akzeptieren. Von den Dialogen und Beschreibungen ganz zu schweigen.

Ich habe ja nichts gegen Thriller, aber ... *Zonk*
:liquid1:
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Re: Liquid-Love-Bücherthread

Beitrag von SFI » 05.06.2020, 16:05

Ich wundere mich ja schon häufig, warum man einen Film in der Qualität zu Ende schaut, aber ein Buch? Was hast am Ende erwartet? Eine Schatzkarte? :lol:
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Re: Liquid-Love-Bücherthread

Beitrag von deBohli » 05.06.2020, 16:09

SFI hat geschrieben:
05.06.2020, 16:05
Ich wundere mich ja schon häufig, warum man einen Film in der Qualität zu Ende schaut, aber ein Buch? Was hast am Ende erwartet? Eine Schatzkarte? :lol:
Es war wohl einer ein Fall von Unverständnis, das ich zu widerlegen versucht habe. Ich wollte dem Hype Fitzek auf den Grund kommen und merkte, da gibt es nur stinkenden Bodensatz. :lol:
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Re: Liquid-Love-Bücherthread

Beitrag von gelini71 » 05.06.2020, 18:47

Die frühen Roman von Fitzek sind eigendlich gar nicht mal schlecht, kein Literaturhighlight sondern eher sowas wie ein Michael Bay Film in Buchform :wink:. Die neueren Werke kenne ich (noch) nicht, den Hype um ihn habe ich auch nicht so ganz nachvollziehen können...
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