SO nun war es auch bei mir soweit. Hab ihn gesehen...und ja...nett...mehr nicht. Ganz ehrlich ich muss mich den wenigen schlechten Meinungen anschließen. Avatar ist Popcorn Kino und nichts mehr.
Handwerklich und Tricktechnisch sehr gut, keine Frage. Aber die Story...
"Der mit Pocahontas im Weltraum tanzt"...toll!!! Ich hab es einmal gesagt und ich sag es wieder...James Cameron kann keine Geschichten mehr erzählen. Ist er ein altes Eisen, zu faul, nicht mehr inspririert? Ich weiß es nicht aber er packt es nicht mehr. Ein sehr guter Regisseur und Producer aber kein Geschichtenerzähler. Dabei hatte er es mal drauf!!
Doch es ging schon in der Serie "Dark Angel" los, das Cameron keine größere Handlung zu schreiben vermochte. Nur die Max und Eyes Only waren interessant. Den Rest konntest du in die Tonne kloppen.
Selbst wenn man Titanic mal auseinander nimmt kommt auch nicht soviel Neues raus. Eine klassische unerfüllte Liebesgeschichte und der Untergang dieses Schiffes, welches schon hinreichend bekannt ist. Aucn nicht sehr innovativ und fast nur noch handwerklich eine große Leistung.
Und nun uns 12 Jahre warten zu lassen, so einen großen Wind zu machen um uns dann eine Story zu präsentieren die wir schon aus dem FF kennen ist schon eine Frechheit! Die Idee mit den Avataren ok...die war gut. Der Rest...naja. Selbst "Last Samurai", welcher im Prinzip auch eine "Der mit dem Wolf tanzt" Variante ist, hat mich mehr mitgerissen und berührt. Sei es von den Darstellern, der Optik, Geschichte oder Musik.
Ganz ehrlich ich kann mich in Filme "reinleben" und schau sie schon nicht mehr sondern fühle sie. Bei Avatar...ich sitze da und irgendwie regte sich da kein Gefühl. Mir tat grad mal leid was mit Michelle geschah. Mehr nicht!
Die Hauptfigur ein Abziehbildchen und völlig uninteressant. Bis zum Ende hin war der Chara langweilig für mich und nichts wo ich mich reinversetzen konnte. Erst recht dadurch das der Sam Worthington ihn auch so blass und langweilig spielt!
Die Evolution war mir jetzt nicht so aufgestoßen wie vielleicht Freeman. Dafür andere Kleinigkeiten wie:
- in dieser Zukunft, in welcher man zu fernen Planeten reisen kann, mit Kampfrobotern durch die Gegend rennt und sogar sein Bewußtsein in andere Körper überträgt...und da fährt ein Veteran in einem HANDBETRIEBENEN Rollstuhl?? Die Krankenkasse muss ja extrem mies in der Zeit sein, das die ihm nicht mal bionische Beine oder eine Art Exoskelett um die Beine verpassen das er wieder gehen kann. Und selbst WENN...wie wäre mal ein Rollstuhl mit Motor?! Der krampfhafte Versuch einen Grund einzubauen weswegen Jake so abfährt in einen anderen Körper sich zu transportieren. Wie wäre es denn gewesen wenn er nicht mehr sehen kann und eine Art Visor tragen muss und durch den Avatar nun wieder richtig sehen kann? Noch halb realistischer, da ich mir das schwieriger vorstelle das Augenlicht wieder herzustellen als die Beine. Und man hätte auch einen Grund für seine Freude gefunden.
Den halben Film über fliegt Michelle ohne Helm. Noch dazu, was wäre wenn das Cockpitfenster zerstört wird, das Shuttle abschmiert und sie nicht dazu kommt die Maske rauszukramen? Taktisch und sicherheitstechnisch sehr toll. Warum müssen zwei dieser Tierarten exakt die gleichen Rufe haben wie ein T-Rex und ein Velociraptor aus Jurassic Park?
Die Parteien nach Schema F und ohne Ecken und Kanten. Die Menschen sind halt gierig und Böse und die Navì nur gut und fertig. Keine Ecken, keine Kanten. In der Mitte, die Entwicklung des Jake in windeseile abgehandelt als wäre es nicht Bestandteil seiner Geschichte. Da wird von Szene zu Szene gesprungen als hätte Cameron es eilig zur Action zu kommen. Und dabei ist der Film schon so lang. Dennoch kommt es übereilt rüber, die Entwicklung. Einzig Trudy und der Colonel fand ich irgendwie interessant als Charaktere. Wahrscheinlich weil sie nur halt gut gespielt wurden und etwas Leben hatten. Erst recht bemerkenswert Stephen Lang mit solch einem Körperbau nun zu sehen. Sieht man ihn in "Tombstone" als den kleinen, schmierigen Wicht Ike Clanton und nun hier, da liegen ja Dimensionen dazwischen. ^^
Der Rest des Cast blass und uninteressant. Selbst Sigourney wirkte wieder wie Diane Fossey. Auch nichts neues. Und da machten die in den USA so einen Wind wegen der Zigarettenszene. Super...war ja auch so lang und so wichtig für die Handlung.
Warum das drin sein musste weiß der Geier.
Hinzukommen noch verschiedene Filmstile, welche zusammen wie Fremdkörper wirken. Einerseits epische und langgezogene Kamerfahrten. Weich und groß. Welche zu dieser Handlung passen. Und dann wieder zwischendurch diesen Dokustil wie in Battlestar Galactica. Wo mal auf ein Fahrzeug hastig zugezoomt wird oder schneller Schwenk, als stünde da ein Soldat mit Handkamera!
Tut mir leid aber ich bin enttäuscht. Für mich bleibt als Camerons bester Film nach wie vor "The Abyss". Da stimmte alles. Jetzt ist er nur noch einer von vielen Krawallkinomachern. Und James Horner...eines der Themen war fast 1 zu 1 aus "Die Maske des Zorro" entnommen. Und an Troja soll es dann auch noch angelegt sein (wie ich gelesen hab), was ich allerdings nicht so mitbekommen hab. Muss man sich denn so auffällig selbst kopieren und dann einen regelrecht dazu zwingen an diese besagten Filme zu denken, aus denen man sich bedient? Statt eine Musik zu machen mit welche man DIESEN Film verbindet.
Von mir leider auch nur eine
Nehme ich die technischen Aspekte und Arbeit weg würde unter dem Strich nur eine
übrig bleiben für mich.
Wenn der Streifen den Oscar als besten Film erhält kann man diesen Preis auch nicht mehr ernst nehmen.
"Rourke vor Gericht bringen? Ja sicher...und wenn ich dieses Wunder vollbracht hab schlage ich Gott K.O."