Dune

Filme die viel kosten und meistens nicht das halten, was der Trailer verspricht.
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Dune

Beitrag von Vince » 18.09.2021, 17:03

Platzhalter für "Der Wüstenplanet" (1984)

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Re: Dune

Beitrag von Vince » 18.09.2021, 17:04

Platzhalter für "Dune - Der Wüstenplanet" (TV-Mini-Serie) (2000)

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Re: Dune

Beitrag von Vince » 18.09.2021, 17:04

Platzhalter für "Children of Dune" (TV-Miniserie) (2003)

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Re: Dune

Beitrag von Vince » 18.09.2021, 17:05

Dune

Bild

Originaltitel: Dune
Herstellungsland: USA / kanada / Ungarn
Erscheinungsjahr: 2021
Regie: Denis Villeneuve
Darsteller: Timothée Chalamet, Oscar Isaac, Jason Momoa, Josh Brolin, Rebecca Ferguson, Zendaya, Dave Bautista, Stellan Skarsgård, Javier Bardem, Charlotte Rampling, David Dastmalchian, Stephen McKinley Henderson u.a.

Frank Herberts Roman "Dune" gilt als eines der wichtigsten Konsenswerke der Science-Fiction-Literatur. Kaum verwunderlich, dass ihm ähnlich wie Tolkiens Fantasy-Referenz "Der Herr der Ringe" über Jahrzehnte das Etikett der Unverfilmbarkeit anhaftete. Nicht, dass es an Versuchen gemangelt hätte: Über Jodorowskys geplante Adaption in den 70ern wurden Abhandlungen geschrieben und Dokumentationen erstellt, David Lynch gelang es 1984 immerhin, einen Kinofilm fertigzustellen. In den 00er Jahren entstanden außerdem zwei Miniserien. Der Vorlage war mit all diesen Annäherungsversuchen jedoch nicht genüge getan. Denis Villeneuve versucht nun, genau dies mit seiner ambitionierten Neuverfilmung zu ändern.

Zur Kritik von "Dune"

:liquid9:

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Dune: Part Two

Beitrag von Vince » 18.09.2021, 17:05

Dune: Part Two

Bild

Originaltitel: Dune: Part Two
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2024
Regie: Denis Villeneuve
Darsteller: Timothée Chalamet, Zendaya, Javier Bardem, Stellan Skarsgård, Austin Butler, Rebecca Ferguson, Josh Brolin, Dave Bautista, Florence Pugh, Léa Seydoux u.a.

Es ist vollbracht: „Dune: Part Two“ ist im Kasten und Denis Villeneuve kann seine private Kopie von Frank Herberts SciFi-Klassiker „Der Wüstenplanet“ wieder zurück ins Regal stellen. Den ersten Teil von 2021 umweht schon jetzt die Aura eines angehenden Klassikers, doch für ein Sequel gelten in Hollywood bekanntlich eigene Gesetze. Größer, besser, spektakulärer muss alles sein. Wie der neue SciFi-Messias mit den gesteigerten Erwartungen umgeht, kann man seit dem 29. Februar im Kino selbst erleben.

Zur Kritik von "Dune: Part Two"

:liquid8:

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Re: Dune

Beitrag von Vince » 18.09.2021, 17:06

Platzhalter für einen möglichen 3. Teil

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Re: Dune

Beitrag von Vince » 18.09.2021, 17:06

Platzhalter für eine mögliche TV-Serie

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Re: Dune

Beitrag von freeman » 19.09.2021, 20:06

Ich hab das mal in die Resterampe geschoben, würde mal abwarten, obs ein Blockbuster wird :wink:

Ich habe derweil die ersten 75-90 Minuten im Kino gesessen und nur gedacht: Holy Shit, der erste Film von Villeneuve, der mich wirklich null erreicht. Mir war das teils endlos wirkende Geschwafel zu leblos, zu emotionsbefreit. Ich fand die Bildsprache so erwartbar. Der gesamte Grundkonflikt blieb mir schleierhaft. Kurzum: Ich hab überhaupt nicht in den Film reingefunden. Umgehauen hat mich das Sounddesign, den Score von Hans hingegen find ich nach wie vor einfach strange. Inzwischen im Übrigen das schlechte strange. Last but not least konnte ich mit dem farblosen Jüngelchen und seiner ewig traurig guckenden Mutter überhaupt nix anfangen.

Nach etwa 90 Minuten platzte dann der Knoten, zumindest, was die Handlung anging. Die Erzählung wurde definitiv interessanter, einige Figuren verfingen besser, auch wenn ich wünschte, die Harkonnen wären die antreibenden Figuren. Denn was Skarsgard hier für Auftritte hinlegt, das hat schon was. Auch donnern in den Minuten die witzigen Libellenhelikopter in einer Tour über den Zuschauer hinweg und lassen die Hosenbeine flattern. Und Aquaman darf Action machen. Mittendrin Giga-Explosionen, von Zäpfchen, die sich durch Schutzschilde fräsen. Kurzum: Wenn Villeneuve die Bilder und nicht die Figuren erzählen lässt, startet sein Film durch. Und zwar richtig. Ich fand den Ansatz, das ganze farblich sehr trist zu halten, zwar immer noch voll öde und absehbar (weil Villeneuve halt immer so bebildert), aber es funktionierte mit dem hinzugewonnenen Drive in der Erzählung deutlich besser.

Alles in allem bin ich insgesamt eher unterwältigt, muss dazu aber auch sagen, dass in Sachen Dune bisher noch gar nichts bei mir gezündet hat. Der Lynchfilm, die TV-Filme, alles nicht mein Beritt. Denke auch, dass das hier mit reinspielt.
:liquid6:

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Re: Dune

Beitrag von kami » 19.09.2021, 22:28

Hat mich auch nicht so überwältigt, wie ich es erhofft hatte. Zuallererst halte ich es fast schon für eine Frechheit, den Film ohne die Info in Trailern oder auf Postern zu veröffentlichen, dass es sich hier nur um die erste Hälfte der Geschichte handelt, wohlgemerkt ohne die Garantie, dass die Fortsetzung auch kommt, welche diese zuende führt. Villeneuves betongraue Nazi-Ästhetik ist jetzt auch nicht unbedingt mein Ding, die Optik dürfte wohl all jenen gefallen, die in einem fast leeren Riesenloft wohnen und sich dort wohl fühlen. Im Vergleich zum Lynch-Film wirkt die Neuverfilmung in jeder Hinsicht konkreter, entzauberter, schmuckloser. Sicher Geschmackssache, aber ich mag die mystische Freakigkeit der Lynch-Adaption, die mir auch insgesamt besser gefällt, vor allem im Spicediver-Cut, einem Fan-Edit, das wohl auch auf der kommenden Ultimate Edition von Koch mit enthalten sein soll. Villeneuve bleibt für mich ein dezent überschätzter Regisseur, ein guter Handwerker, der Mainstream macht für Leute, die sich gern schmeicheln anspruchsvoll zu sein. Quasi wie Nolan, bloß ohne die labyrinthischen Stories. Mit den Darstellerleistungen war ich hingegen völlig zufrieden, auch Musik und Sounddesign haben mich mitgerissen. Blöderweise ist die Story spannend genug, dass man sich ärgert, mittendrin rausgerissen zu werden, aber auch nicht spannend genug, um mich jetzt drei Jahre in Hoffnung und Vorfreude üben zu wollen. Komische Entscheidung, das Buch nicht einfach in einer drei oder dreieinhalb Stunden langen Fassung komplett zu verfilmen.
:liquid7:

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Re: Dune

Beitrag von McClane » 19.09.2021, 23:37

freeman hat geschrieben:
19.09.2021, 20:06
Ich hab das mal in die Resterampe geschoben, würde mal abwarten, obs ein Blockbuster wird :wink:
Dann dürfte man aber kaum was in die Blockbuster-Sektion packen, was man in der PV oder frisch im Kino gesehen hat, da man es ja noch nicht weiß. Für mich geht es um eine Art von Film, die eine bestimmte Größe hat und den Erfolg anvisiert, auch wenn er dann verfehlt hat.

Auf den hier freue ich mich, schaffe es hoffentlich nächstes Wochenende ins Kino.
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Re: Dune

Beitrag von Vince » 20.09.2021, 07:20

McClane hat geschrieben:
19.09.2021, 23:37
Dann dürfte man aber kaum was in die Blockbuster-Sektion packen, was man in der PV oder frisch im Kino gesehen hat, da man es ja noch nicht weiß. Für mich geht es um eine Art von Film, die eine bestimmte Größe hat und den Erfolg anvisiert, auch wenn er dann verfehlt hat.
Seh ich auch so. Ich denke, es sollte da eher um die Konzeption gehen, und dahingehend ist Dune eindeutig ein Blockbuster.
Davon abgesehen meine ich schon gelesen zu haben, dass er dort, wo er angelaufen ist, den bislang zweitbesten Start seit Corona eingefahren hat.

Die bisher in den Kommentaren vorgetragenen Argumente finde ich zwar im Gesamtbild nachvollziehbar, aber nicht im aufgeführten Detail. Selbst wenn es so wäre, dass keiner wusste, dass hier nur der erste Teil des Buchs verfilmt wird (was ich nicht sagen würde), ist das wohl eher der Marketingabteilung vorzuwerfen als dem Film. Villeneuve selbst jedenfalls lässt den Titel "Dune: Part One" in seinen Film einblenden. Davon abgesehen denke ich mit Blick auf Lynchs schwafelige Erstverfilmung (ein Merkmal, das freeman komischerweise gegenüber der gar nicht besonders schwafeligen Neuverfilmung anbringt, ich denke, er meint wohl eher die langen Einstellungen ohne Dialog, in denen hauptsächlich Eindrücke der Welt eingefangen werden), es ist gar keine so schlechte Entscheidung gewesen, das immerhin ziemlich üppige Buch aufzuteilen. Und überhaupt, was haben die "Herr der Ringe"-Verfilmungen, die schnell zum Klassiker gereift sind, diesbezüglich anders gemacht?

Nazi-Look, nun ja, ich würde mal behaupten, hier wurden dann wohl Assoziationen aus den imperialistischen bzw. kolonialistischen Konstellationen der Häuser zueinander gezogen. Nazi-Elemente per se waren mir in diesem Film so fremd wie der gesamte Planet Erde. Was die Ausstattung angeht, die Lynch-Version war da sicherlich schmuckvoller, aber inwiefern erzeugt sie dadurch ein glaubwürdiges Universum? Villeneuves Vision stellt die Welt genau so dar, wie man sie sich vorgestellt hat: größtenteils unerschlossen und unberührt, die Fauna (eine Flora gibt es ja praktisch nicht) ganz sich selbst überlassen. Dass Emotionslosigkeit immer grundsätzlich als Makel verkauft wird, kann ich auch nie so ganz nachvollziehen. Das Buch war auch emotionslos, der aktuelle Mainstream hingegen ist eine witzige Spaßveranstaltung, wo an jeder Ecke Konfetti kracht. Ich finde, da tut so ein bisschen Emotionslosigkeit als Kontrast auch mal gut. Es ist ja auch nicht die gleiche Emotionslosigkeit (=Grimmigkeit), die man einem Nolan immer vorwirft, da sind schon völlig andere Nuancen drin.

Und das hier:
dezent überschätzter Regisseur, ein guter Handwerker, der Mainstream macht für Leute, die sich gern schmeicheln anspruchsvoll zu sein.
ist ein absolutes Pauschalargument, das sich wirklich jeder einzelne Regisseur anhören muss, der im Mainstream unterwegs ist und nicht für die Marvel-Klientel arbeitet.

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Re: Dune

Beitrag von kami » 20.09.2021, 08:39

Die Aufmärsche sowohl des Hauses Atreides bei der Befehlsvergabe als auch der imperialen Garde und der Harkonnen verbreiten schon ordentlich Reichsparteitagsatmosphäre, die hyperbrutalistische und irgendwie auch schon einigermaßen klischeeträchtige Architektur hat auch wenig mit klassischen Kolonialbauten zu tun und erinnert schon eher an ein Albert Speer meets Stalin-Crossover. Erscheint wenig glaubhaft, dass der eher barocke Harkonnen-Fürst in so einem Klotz freiwillig leben würde.
Zu meinem Vorwurf der Teilung: Der komplette Herr der Ringe ist rund dreimal so umfangreich wie der erste Dune-Roman und wurde traditionell auch schon in drei Bänden veröffentlicht, anders als Dune. Und ja, in Vorabberichten und Rezis wurde natürlich darauf hingewiesen, dass mit der Dune-Neuverfilmung bloß die erste Hälfte der Geschichte abgedeckt wird, die gesamte PR-Kampagne kommuniziert das jedoch nicht. Anders als bei der Herr der Ringe-Trilogie, die von Jackson in einem Durchgang gedreht wurde, hat Villeneuve tatsächlich auch bloß diese erste Hälfte gedreht und macht die Auflösung der Geschichte vom Kassenerfolg des ersten Teils abhängig. Gar nicht davon zu sprechen, dass wir nicht nur ein Jahr auf die Fortsetzung warten müssen, sondern vermutlich eher drei.
Nun noch zu meinem "Pauschalargument": Kann mich nicht entsinnen, dass Spielberg, Cameron oder Ridley Scott je unterstellt wurde, sie würden sich bei einem vermeintlich anspruchsvollen Publikum einschmeicheln wollen. War von mir auch gar nicht dezidiert als Kritik gemeint gewesen. der Lynch-Film ist zudem im Zweifelsfall eher prätenziöser als die Villeneuve-Version. Allerdings passt es in diesem Fall gut zur mystischen, unwirklichen Atmosphäre, die schon das Buch aufbaut.

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Re: Dune

Beitrag von freeman » 20.09.2021, 09:01

:lol: :lol: :lol: Also ich weiß schon, dass Schwafeln und Momente der Stille dann doch etwas Verschiedenes sind ...
ein Merkmal, das freeman komischerweise gegenüber der gar nicht besonders schwafeligen Neuverfilmung anbringt
Daran ist gar nichts komisch und wird durch meinen letzten Satz noch unkomischer: Wie gesagt, ich kann mit Dune nicht viel anfangen (war auch nur wegen einem Kumpel mit im Kino) und dementsprechend habe ich jetzt auch nicht vorm Kinostart nochmal mein Wissen zur Lynch-Verfilmung aufgefrischt. Dessen erste und einzige Sichtung ist Jahrzehnte her. Von dem weiß ich in Bezug auf die Dialoge folglich auch nur, dass es kein Stummfilm war. Irgendwelche Vergleiche brauche ich mir demzufolge nicht anzumaßen und hab ich ja auch net gezogen. :cool:

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Re: Dune

Beitrag von Vince » 20.09.2021, 10:11

kami hat geschrieben:
20.09.2021, 08:39
Die Aufmärsche sowohl des Hauses Atreides bei der Befehlsvergabe als auch der imperialen Garde und der Harkonnen verbreiten schon ordentlich Reichsparteitagsatmosphäre, die hyperbrutalistische und irgendwie auch schon einigermaßen klischeeträchtige Architektur hat auch wenig mit klassischen Kolonialbauten zu tun und erinnert schon eher an ein Albert Speer meets Stalin-Crossover. Erscheint wenig glaubhaft, dass der eher barocke Harkonnen-Fürst in so einem Klotz freiwillig leben würde.
Klar gibt es da Parallelen, von Geschichte und Gegenwart leben Science Fiction wie Fantasy gleichermaßen immer. Aber es war nicht so, dass man das Gefühl hatte, hier quasi Nazi-Männchen auf dem Mond zu beobachten. Alles auf die Erdgeschichte bezogene war gefühlt Äonen entfernt, was es ja gerade erst so trist macht, dass diese Muster auch Jahrtausende später nicht überwunden sind.
Anders als bei der Herr der Ringe-Trilogie, die von Jackson in einem Durchgang gedreht wurde, hat Villeneuve tatsächlich auch bloß diese erste Hälfte gedreht und macht die Auflösung der Geschichte vom Kassenerfolg des ersten Teils abhängig. Gar nicht davon zu sprechen, dass wir nicht nur ein Jahr auf die Fortsetzung warten müssen, sondern vermutlich eher drei.
Nicht er macht die Auflösung davon abhängig, sondern das Studio. Villeneuve hätte, wenn er gedurft hätte, sicherlich die komplette Geschichte sofort umgesetzt, ohne Zweifel und Abhängigkeiten. Dies dem Film anzukreiden, finde ich auch deswegen problematisch, weil Villeneuve so inszeniert, als gäbe es am zweiten Teil gar keine Zweifel. Denn das, was jetzt noch fehlt, wird nicht einfach ignoriert bzw. aufgeschoben (wie man es zB. dem anderen großen Warner-Zweiteiler hätte vorwerfen können, "ES"), sondern bereits mit Bedacht vorbereitet, was mir durchaus Hoffnung gibt für eine ähnlich nahtlose Fortführung wie beim Back-to-Back gedrehten "Herr der Ringe".
Nun noch zu meinem "Pauschalargument": Kann mich nicht entsinnen, dass Spielberg, Cameron oder Ridley Scott je unterstellt wurde, sie würden sich bei einem vermeintlich anspruchsvollen Publikum einschmeicheln wollen. War von mir auch gar nicht dezidiert als Kritik gemeint gewesen. der Lynch-Film ist zudem im Zweifelsfall eher prätenziöser als die Villeneuve-Version. Allerdings passt es in diesem Fall gut zur mystischen, unwirklichen Atmosphäre, die schon das Buch aufbaut.
So unwirklich und mystisch habe ich die Atmosphäre des Buchs eigentlich nicht empfunden, Villeneuve ist da meiner Meinung nach wesentlich näher dran. Was Spielberg, Cameron oder Scott angeht, die würde ich anders als Villeneuve auch viel eher als Natives im Bereich Blockbuster sehen, zumal sie dessen Definition maßgeblich geprägt haben. Wie soll man ihnen dann so etwas auch unterstellen? Bei ehemaligen Indie-Regisseuren späterer Generationen wie eben Villeneuve oder Nolan sieht das wieder anders aus, da gibt es immer diesen Reflex, das irgendwie abzuwerten, indem man sagt, die machen leichte Kost für Leute, die mal was Anspruchsvolleres sehen wollen als den neuen F&F.

@freeman: Da du den Unterschied kennst (wollte ich auch nie in Abrede stellen), wundert es mich eben umso mehr, dass du ausgerechnet bei diesem Film von schwafelig sprichst, weil eben ausgerechnet hier, anders als in 90% sonstiger zeitgenössischer Filme, nicht gerade viel geschwafelt wird. Diesen Kritikunkt kann ich nur verstehen, wenn man aus dem, was in Bild und Wort gesagt wird, nicht viel ziehen kann, was ja durchaus sein mag, wenn man mit der Vorlage nicht viel anfangen kann.

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Re: Dune

Beitrag von Sir Jay » 20.09.2021, 18:15

ich bin ganz leicht unterwältigt was den Film angeht.

Zu Sound und Bild wurde bereits alles gesagt, würde höchstens hinzufügen, dass ich mit den sehr leer wirkenden Räumen durchaus etwas anfangen konnte. Erinnert mich an Videospiele aus den späten 90ern - hatte jedenfalls Charme :lol:

Was die Geschichte angeht, so gleicht mein persönliches Investment einer nach unten geöffneten Parabel. Ich hatte etwas Schwirigkeiten in die Story hineinzukommen und entsprechend mit meinem Vatersein bedingten Schlafmangel zu Kämpfen, wurde dann irgendwann aber doch abgeholt, sodass meine Müdigkeit komplett verflog bis dann aber die letzten 30min einläuteten, bei dem Villeneuve große Probleme hat zum Punkt zu kommen und die Geschichte auf sehr antiklimatische Art und Weise streckt. Das ist Peter Jackson bei "Die Gefährten" deutlich besser gelungen.

generell hat mir bei dem Film eine transparentere Einführung gefehlt, die mir ein besseres Gefühl für die verschiedenen Rassen bzw "Häuser" gibt.
Wenn ich das mit den ersten 2-3 Folgen von Game of Thrones vergleiche, dann hat mir hier die Übersicht gefehlt, wie da wer womit genau zusammenhängt. Evtl würde auch eine Zweitsichtung das korrigieren, aber so jedenfalls war ich doch eher distanziert zum Ganzen.

:liquid7:

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Re: Dune

Beitrag von Vince » 21.09.2021, 17:15

Jep, eindeutig das vernebelte Vaterhirn, das da aus dir spricht. ;)

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Re: Dune

Beitrag von StS » 23.09.2021, 08:36

So… nach 20 (!) Monaten erstmalig wieder im Kino gewesen. Frank Herbert´s bzw. Denis Villeneuve´s „Dune“ ist ein Epos, das sich von seiner ganzen (u.a. entschleunigten) Art her angenehm von den sonstigen Big-Budget-Mainstream-Veröffentlichungen der vergangenen Jahre abhebt – ähnlich wie schon „Blade Runner 2049“. Handwerklich ist der Film klasse: Regie, Effekte, Optik und Sound überzeugen jeweils. Die Darsteller ebenfalls – auch wenn man mit den Figuren nicht unbedingt „warm wird“ und sie seitens ihrer Charakterzeichnungen eher oberflächlicher Beschaffenheit sind. Gezwungenermaßen gibt es auch dieses Mal nicht wenig „Exposition“ – doch insgesamt hat Villeneuve die Materie besser im Griff als seine Vorgänger. Das größte (indirekte) „Problem“ des Werks ist es jedoch, dass es sich nur um „Part One“ handelt – die Dreharbeiten zum zweiten Teil nicht einmal begonnen haben und man somit länger als etwa bei „Stephen King´s It“ oder den „Lord of the Rings“-Streifen auf die Fortführung der Geschichte waren muss. Hoffentlich wird dafür bald „grünes Licht“ gegeben! Wenn „Dune“ irgendwann dann komplett ist, kann ich mir gut vorstellen, dass jener Eindruck meine aktuelle Bewertung dieses ersten Teils noch etwas ansteigen lassen wird…

starke :liquid7:

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Re: Dune

Beitrag von Sir Jay » 23.09.2021, 09:07

könnte mir mal einer erklären, wie genau das "Shield" funktioniert?
Spoiler
Show
In der Trainingsszene wird gezeigt, wie es funktioniert. bei "harmlosen" Einschlägen färbt sich das Schild blau, bei ernstzunehmenden sprich tödlichen wird es rot...anstelle einer echten Wunde. So gezeigt in der Szene wo Paul auf Josh Brolins Charakter liegt mit dem Schwert im Bauch - dank "Shield" ja kein Problem.
In den "echten" Gefechten jedoch werden die Leute ganz "normal" aufgespießt - die rotfärbung des Schildes ist dabei nur ein optischer Hinweis für den Zuschauer....
Habe nicht verstanden wozu diese Dinger getragen werden, bzw. wann Einstiche abgewehrt und wann dennoch verletzen :|

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Re: Dune

Beitrag von StS » 23.09.2021, 09:15

Eigentlich werden harte, schnelle Schläge abgehalten bzw. abgewehrt. "Langsame" Schläge bzw. Stiche können aufgrund des Drucks jedoch durchdringen - zB wenn sich das auf einen Punkt konzentriert (wie beim Hunter Seeker). Ja, in mancher Kampfszene passt das nicht so ganz - außer, ich habe es falsch verstanden. :wink:

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Re: Dune

Beitrag von Sir Jay » 23.09.2021, 14:21

also in der Einführungsszene beim Training wird halt so ein Stich gezeigt - da wird unser werter Held offenbar durchbohrt - doch dank Schild ist das ja kein problem... :|

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Re: Dune

Beitrag von Vince » 23.09.2021, 16:59

Ich hab das auch so verstanden wie Stefan. Ich denke, in so einer Trainingssituation gibst du eben auch etwas mehr Acht (auch wenn der Schild eben erlaubt, dass man trotzdem ordentlich draufhauen kann), und vielleicht waren auch die Waffen für das Training konzipiert bzw. modifiziert.

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Re: Dune

Beitrag von Montana » 23.09.2021, 17:48

Also ich hab das so verstanden, dass der Schild rein schon bei "harten" Berührungen Rot wird (Ersichtlich beim Handshake von Paul und X nach dem Training; einen allfälligen durchstich habe ich nicht bemerkt). Ich gehe davon aus, dass man es dann im Training halt nicht voll durchzieht. Gemäss dem Gezeigten müsste es dann so sein, dass der Schild schwächere Schläge und Schnitte weggesteckt (Schüsse?), Harte und Präzise Angriffe und längeren druck mit einer Spitze jedoch nicht abwehren kann.

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Re: Dune

Beitrag von Vince » 23.09.2021, 18:00

Jup. Das macht es meines Erachtens auch physischer und damit glaubwürdiger als irgendwelche Schutzschilde aus Superheldenverfilmungen, die allenfalls aus dramaturgischen Gründen brechen, ansonsten aber makellosen Schutz bieten. Hier wird nun einfach beiläufig im Vorbeistreifen der Kamera gezeigt, wie der Schild im echten Einsatz auch mal seinen Dienst versagt.
Bei den großen Explosionen lief es ja im Übrigen sehr ähnlich ab. bevor die Sprengkörper ihren Dienst verrichten, sieht man zunächst noch, wie sie abgewehrt werden. Da ist generell schon sehr viel Liebe zum Detail eingeflossen.

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Re: Dune

Beitrag von Montana » 23.09.2021, 18:47

Mein Fazit zu Dune:

Durch die Reviews hatte ich ein wenig bedenken, dass ich bei der Story nicht gut mitkommen werde (Verschiedene Häuser + Intrigen). Glücklicherweise konzentriert sich die Story aber hauptsächlich um Paul, und es war durch die sehr vorsichtige Herangehensweise von Villeneuve praktisch kein Problem alles in seiner Komplexität mitzubekommen. Es ist fast schön beängstigend wie Präzise und Liebevoll er an existierendes Material herantritt :shock:
Es ist einfach ein Genuss wenn praktisch ab dem gezeigten förmlich die Buchzeilen Lesen kann. Somit ist auch dies natürlich wieder ein Handwerklich und Filmisches Meisterwerk, und es bleib eigentlich nur Meckern auf sehr hohem Niveau :-).
:liquid8: In Entwicklung.

Meckern auf hohem Niveau:
Einzelne Punkte werden trotz der Laufzeit etwas stiefmütterlich behandelt. Ich weiss allerdings auch nicht inwieweit die Bücher da ins Detail gehen.
Spoiler
Show
- Das bebildern der Wichtigkeit von Spice fehlte mir. Man kriegt lediglich zu beginn ein paar Zeilen Dialog spendiert. Ich hätte es wünschenswert gefunden da noch mehr Szenen spendiert zu bekommen (Der Einsatz als Droge / Brennstoff...).
- Zusätzlich hätte die Ausbeutung des Volkes durch die Harkonnen ein paar Bilder verdient, dass hätte sie Bedrohlicher wirken lassen.
- Ich hätte mir evt. sogar eine komplette Episode Harkonnen gewünscht, sozusagen das intro als Film.
- Einzelne Charaktere kommen zu kurz. Eigentlich bekommt nur Paul ausreichend Zeit.
Evt. Werden einige dieser Punkte in den Prequel Büchern beleuchtet, aber dann hätte man halt die verfilmen müssen :-).


Der Score vom Hans ist zwar absolut genial, aber wie es bei ihm halt so ist; es gibt nur sehr wenige Szenen die nicht von seinem Sound untermalt werden. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass gewisse Szenen ohne Musik an Schönheit / Bedrohlichkeit gewonnen hätten.
Spoiler
Show
- Ich hätte mir eine Kamerafahrt durch die Wüste von Arrakis gewünscht mit nur den Wind / Sandgeräuschen...
- Oder bei der Zeremonie nur das Intro mit Musik untermalt und dann zum Ablass der gemeinsame Schrei "Atreides" "Atreides"...
- Zusätzlich fand ich das "Sand-Wurm" Thema nicht sonderlich bedrohlich. (Wobei die Vibrationen und das "Sandeinbrechen eines meiner Highlights" im Film waren).

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Re: Dune

Beitrag von Montana » 23.09.2021, 18:52

Vince hat geschrieben:
23.09.2021, 18:00
Jup. Das macht es meines Erachtens auch physischer und damit glaubwürdiger als irgendwelche Schutzschilde aus Superheldenverfilmungen, die allenfalls aus dramaturgischen Gründen brechen, ansonsten aber makellosen Schutz bieten. Hier wird nun einfach beiläufig im Vorbeistreifen der Kamera gezeigt, wie der Schild im echten Einsatz auch mal seinen Dienst versagt.
Bei den großen Explosionen lief es ja im Übrigen sehr ähnlich ab. bevor die Sprengkörper ihren Dienst verrichten, sieht man zunächst noch, wie sie abgewehrt werden. Da ist generell schon sehr viel Liebe zum Detail eingeflossen.
Jup. Diese Technik fand ich mitunter etwas vom interessantesten zu beobachten.

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