Civil War
Originaltitel: Civil War
Herstellungsland: USA/Großbritannien
Erscheinungsjahr: 2024
Regie: Alex Garland
Darsteller: Kirsten Dunst, Wagner Moura, Cailee Spaeny, Stephen McKinley Henderson, Nick Offerman, Jesse Plemons, Nelson Lee, Evan Lai, Greg Hill, Edmund Donovan, Jefferson White u.a.
Ein Film über Kriegsberichterstatter – angesiedelt in den USA in der nahen Zukunft. Regisseur und Drehbuchautor Alex Garland imaginiert in „Civil War“ ein Bürgerkriegsszenario, in dem Kirsten Dunst, Wagner Moura, Cailee Spaeny und Stephen McKinley Henderson als Journalisten durchs Land reisen, über die Ereignisse berichten wollen und dabei Zeuge der Kämpfe und Gräueltaten werden.
Hier geht's zur Kritik
Civil War
Civil War
Jimmy Dix: "Du glaubst wohl nicht an die Liebe?" - Joe Hallenbeck: "Doch ich glaube an die Liebe. Ich glaube auch an Krebs." [Last Boy Scout]
Perry Van Shrike: "Look up 'idiot' in the dictionary. You know what you'll find?" - Harry Lockhart: "A picture of me?" - Perry Van Shrike: "No! The definition of the word idiot, cause that is what you fucking are!" [Kiss Kiss, Bang Bang]
Perry Van Shrike: "Look up 'idiot' in the dictionary. You know what you'll find?" - Harry Lockhart: "A picture of me?" - Perry Van Shrike: "No! The definition of the word idiot, cause that is what you fucking are!" [Kiss Kiss, Bang Bang]
Re: Civil War
Mit etwas Glück bekomme ich es hin, mir den in einem IMAX anzusehen.
So oder so freue ich mich drauf.
So oder so freue ich mich drauf.
- deBohli
- Palmenkicker
- Beiträge: 10928
- Registriert: 15.10.2005, 10:32
- Wohnort: Zofingen, Schweiz
- Kontaktdaten:
Re: Civil War
Ich gehe mit der Wertung mit:
Alex Garland hält sich bei «Civil War» nicht lange mit Erklärungen auf und wirft uns direkt in den Krieg, der sich sehr real anfühlt und durch die Augen der Journalist:innen erlebt wird. Das ist erschütternd, dicht inszeniert und der Cast top (Kirsten Dunst, Wagner Moura, Cailee Spaeny, Stephen McKinley Henderson).
Da der Ton im BFI IMAX in London laut aufgedreht war, wirkte das Geschehen im Verbund mit dem riesigen Bild sehr immersiv. Jedes Knallen der Waffen sorgte für Adrenalin, das Kriegstreiben wurde körperlich spürbar. Eine filmische Vision, die Angst macht und auf eine Zukunft mit mehr Verständnis und Toleranz hoffen lässt.
Alex Garland hält sich bei «Civil War» nicht lange mit Erklärungen auf und wirft uns direkt in den Krieg, der sich sehr real anfühlt und durch die Augen der Journalist:innen erlebt wird. Das ist erschütternd, dicht inszeniert und der Cast top (Kirsten Dunst, Wagner Moura, Cailee Spaeny, Stephen McKinley Henderson).
Da der Ton im BFI IMAX in London laut aufgedreht war, wirkte das Geschehen im Verbund mit dem riesigen Bild sehr immersiv. Jedes Knallen der Waffen sorgte für Adrenalin, das Kriegstreiben wurde körperlich spürbar. Eine filmische Vision, die Angst macht und auf eine Zukunft mit mehr Verständnis und Toleranz hoffen lässt.
Re: Civil War
Mit A24´s „Civil War“ (2024) hat der Brite Alex Garland („Ex Machina“, „Annihilation“ und „Men“) einen Film geschaffen, der leicht höchst kontrovers und „aufstachelnd“ hatte sein können, hätte er ihm eine klare (sozio-)politische Note verliehen. Stattdessen ging er die Thematik eines in der Gegenwart angesiedelten/wütenden amerikanischen Bürgerkriegs jedoch weitestgehend neutral an – so wie Journalisten ja eigentlich per se über Konflikte berichten sollten (wobei es eine vollständige Neutralität in beiden Fällen aber nicht gibt). Garland ging dabei sogar noch einen Schritt weiter: Nicht einmal der betreffende Titel-liefernde Krieg steht wirklich im Fokus – sondern vielmehr eine Handvoll Journalisten mit unterschiedlichen Backgrounds und Beweggründen, die inmitten der sich entfaltenden Geschichte ihrem Job nachgehen; allerdings ohne dass das Ganze je zu einer „Ode an den Beruf“ verkommt…
Herausgekommen ist ein packendes, zynisches sowie punktuell verstörendes Drama-Thriller-Action-Roadmovie mit guten Darstellern (fraglos hat Cailee Spaeny noch eine fruchtbare Karriere vor sich), einem brachialen Sounddesign, einzelnen grandiosen Needle-Drops und einer Inszenierung, an der es nichts zu beanstanden gibt (u.a. haben Garland und sein Team eine Menge aus dem Budget herausgeholt). Auch über den Faktor der Nähe zur Gegenwart (die polarisiert-aufgeheizte aktuelle politische Lage in den USA) hinaus wird man keineswegs kalt gelassen: Das Gebotene überzeugt sowohl als Film an sich als auch als beängstigend realistisch anmutendes Was-wäre-wenn?-Gedankenspiel. Dass man als Zuschauer keine klare „Richtung/Botschaft“ (außer Krieg ist furchtbar) vorgegeben bekommt, mag nicht jedem recht sein. Ein Stück weit schade und unbefriedigend ist es in gewisser Weise auch – schließlich wird nie wirklich in die Tiefe von irgendetwas vorgedrungen. Absolut sehenswert ist „Civil War“ nichtsdestotrotz…
Herausgekommen ist ein packendes, zynisches sowie punktuell verstörendes Drama-Thriller-Action-Roadmovie mit guten Darstellern (fraglos hat Cailee Spaeny noch eine fruchtbare Karriere vor sich), einem brachialen Sounddesign, einzelnen grandiosen Needle-Drops und einer Inszenierung, an der es nichts zu beanstanden gibt (u.a. haben Garland und sein Team eine Menge aus dem Budget herausgeholt). Auch über den Faktor der Nähe zur Gegenwart (die polarisiert-aufgeheizte aktuelle politische Lage in den USA) hinaus wird man keineswegs kalt gelassen: Das Gebotene überzeugt sowohl als Film an sich als auch als beängstigend realistisch anmutendes Was-wäre-wenn?-Gedankenspiel. Dass man als Zuschauer keine klare „Richtung/Botschaft“ (außer Krieg ist furchtbar) vorgegeben bekommt, mag nicht jedem recht sein. Ein Stück weit schade und unbefriedigend ist es in gewisser Weise auch – schließlich wird nie wirklich in die Tiefe von irgendetwas vorgedrungen. Absolut sehenswert ist „Civil War“ nichtsdestotrotz…
Re: Civil War
Civil War
Mir war trotz des imposanten Trailers gewiss, dass Civil War eher den Weg der subjektiven Perspektive einschlägt, doch in Anbetracht der zeitgenössischen Brisanz ist der Film einfach ein feiges Stückwerk. Garland meidet alle relevanten und gesellschaftlichen Zusammenhänge und lässt die brisante Prämisse gänzlich verhallen. Um Kriegsreporter bei ihrer Arbeit zu begleiten, hätte es jedweder Konflikt getan. So thematisiert der Streifen ein paar Gräueltaten in der menschenleeren Pampa, während die gezeigte Kriegsmaschinerie selbst im Finale aus lediglich ein paar Soldaten besteht. Obendrein fragt man sich schon, wo das 75 Mio. $ Budget hinflossen ist, wenn es nur für c/p Hubschrauber, offenkundige Puppenleichen oder Brände mit unnatürlichem Compositing reichte. Was der Film aber schafft: Angst zu transportieren.
Mir war trotz des imposanten Trailers gewiss, dass Civil War eher den Weg der subjektiven Perspektive einschlägt, doch in Anbetracht der zeitgenössischen Brisanz ist der Film einfach ein feiges Stückwerk. Garland meidet alle relevanten und gesellschaftlichen Zusammenhänge und lässt die brisante Prämisse gänzlich verhallen. Um Kriegsreporter bei ihrer Arbeit zu begleiten, hätte es jedweder Konflikt getan. So thematisiert der Streifen ein paar Gräueltaten in der menschenleeren Pampa, während die gezeigte Kriegsmaschinerie selbst im Finale aus lediglich ein paar Soldaten besteht. Obendrein fragt man sich schon, wo das 75 Mio. $ Budget hinflossen ist, wenn es nur für c/p Hubschrauber, offenkundige Puppenleichen oder Brände mit unnatürlichem Compositing reichte. Was der Film aber schafft: Angst zu transportieren.
- John_Clark
- Action Fan
- Beiträge: 3495
- Registriert: 25.03.2007, 20:56
- Wohnort: Basel
- Kontaktdaten:
Re: Civil War
Ein spannender Trip in eine Welt, die uns leider näher zu stehen scheint als alles, was aus der Feder Gene Roddenberrys stammt. Absolut bedrückend und beeindruckend zugleich.
Wer ist online?
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast