
In diesem Sinne:
freeman
Star Trek. Das war mal eine Utopie von einer besseren Welt. Eine Zukunftsvision, die in Zeiten des Kalten Krieges davon erzählte, dass Amerikaner und Russen vielleicht in ferner Zukunft einmal Hand in Hand arbeiten. Eine Geschichte davon, dass Hautfarbe und Herkunft unbedeutend sind. Und dass die Technik den Menschen und all den anderen Lebensformen im All dient, ihnen ein angenehmes Leben ermöglicht, weitgehend ohne Stress, ihren Talenten und Leidenschaften folgend. Was in Classic schon in Grundzügen zu erkennen war, nahm in der Next Generation formvollendet Gestalt an.
Im Universum, das Regisseur J. J. Abrams geschaffen hat, zählt all das nicht mehr. Der neueste Schinken, Star Trek Into Darkness, ist mit Abstand das Schlimmste, was Star Trek in seiner jahrzehntelangen Geschichte erleben musste. Und während der Zuschauer dieses Effektspektakel, diese ewig gleiche Bildkomposition aus detailüberfrachteten Totalen und extremen Nahaufnahmen, diese rohe Gewalt, die sich immer wieder neu erfindet und steigert, über sich ergehen lässt, stellt er sich eine Frage: Was würde Gene Roddenberry dazu sagen?
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Star Trek-Offiziere mit Militärmützen aus Weltkriegsfilmen, Klingonen, die eher wie Zombies aussehen, und das Beamen, das wie ein Hula-Hoop-Reifen-Kontest aussieht, müssen wir nicht sehen.
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Star Trek Into Darkness ist ein reines Remake. Abrams nahm den Film von 1982 und will uns in besserwisserischer Manier zeigen, wie man ihn hätte besser machen können. Dieses Besser besteht allerdings hauptsächlich aus viel Wumms und Effekten. Hier und da nochmal ein Witzchen: Haha, selten so gelacht. Und am Ende gibt’s die obligatorische Fanfare und “to boldly go where no man has gone before”.
Naja, wesentlich doller ist der Antagonist in "Into Darkness" auch nicht. Cumberbatch spielt super, aber schreiberisch ist das auch reichlich larifari. Wir sind ne stärkere Rasse, deshalb machen wir euch platt. Punkt. Vorher muss er aber noch seine Mannschaft wiederkriegen, die eh nur als mäßiger MacGuffin tiefgefroren rumliegen darf. Wobei ich mich frage: Hätte deren Blut nicht die gleiche Wirkung gehabt wie das von Khan? Warum taut Pille nicht einfach einen von denen auf, sondern Spock muss unbedingt Khan lebend stellen.kami hat geschrieben:Den großen Vorzug von INTO DARKNESS im Vergleich zum Vorgänger liegt imo im Antagonisten. Hab mir den 2009er Film gestern noch mal angeschaut, und Bösewicht Nero kotzt mich wirklich ziemlich an, weil er einfach beschissen ausgearbeitet wurde. Seine Motivation ist nicht nachvollziehbar, er ist offenbar einfach nur ein dummes Arschloch, welches Anführer von einem ganzen Haufen dummer Arschlöcher ist, deren Bergbauschiff irgendwie auch ganz schön unverhältnismäßig stark ist, wenn mit ihm Dutzende von Klingonenkampfschiffen plattgemacht werden konnten. Im Vergleich hat mich die Motivation vom guten Khan dann doch deutlich eher überzeugen können.
Der Stuhl ist für die 3 ja wohl frei. Paramount wird das Sequel mit Sicherheit zum 50. Jährigen Geburtstag in die Kinos bringen wollen, gut das der Etikettenschwindler da mit etwas anderem beschäftigt sein wird.freeman hat geschrieben:Lass uns eine Petition starten: Wir schauen Transformers 4 nur, wenn Michael Bay den nächsten Trek Film macht. Ich wette, Paramount knickt ein ;-)
In diesem Sinne:
freeman
Warum muss man eigentlich immer den ganzen alten Mist verklären und dafür extranaseweis an allem Neuen rummeckern? Was war am Plot von WRATH OF THE KHAN mit seinem lächerlichen Laberheini von Baddie denn bitte so erwachsen?tech-c hat geschrieben:Vielleicht weil der Plot von Starautoren, die Transformers II etc. verbrachen zusammengeschustert wurde? Vielleicht auch, weil der neuen Zielgruppe der 12-16 Jährigen so etwas eh nicht auffällt?
Mit der Aussage schießt du dir ein bisschen selbst mit ins Knie, das gleiche Team hat ja auch den von dir geschätzten "Star Trek"-Vorgänger geschrieben. Und die "Transformers"-Filme standen bei dir doch auch hoch im Kurs, wenn ich mich recht entsinne.tech-c hat geschrieben:Vielleicht weil der Plot von Starautoren, die Transformers II etc. verbrachen zusammengeschustert wurde? Vielleicht auch, weil der neuen Zielgruppe der 12-16 Jährigen so etwas eh nicht auffällt?
Quelle: movies.nytimes.com
.... Mr. Pine and the rest of the cast, with some important new additions, continue to pay sharp and playful tribute to William Shatner, Leonard Nimoy and others who first made the voyage from small screen to big. The identity of the main villain cleverly connects the movie to some of the very best episodes from long ago. But all the same, it’s hard to emerge from “Into Darkness” without a feeling of disappointment, even betrayal. Maybe it is too late to lament the militarization of “Star Trek,” but in his pursuit of blockbuster currency, Mr. Abrams has sacrificed a lot of its idiosyncrasy and, worse, the large-spirited humanism that sustained it.
In some of his television work — notably “Felicity” and “Alias”; most famously “Lost” — Mr. Abrams has shown both sensitivity to character and an inventive approach to storytelling. As a movie director, though, an opposite set of instincts too often takes hold, as he clings ever more anxiously to the conventions of the revenge-driven action genre. Hardly one to boldly go anywhere, he prefers to cautiously follow and skillfully pander.
After increasingly noisy and bloated starship battles, “Into Darkness” reaches a climax with the smashing of a North American city followed by a long fistfight on a flying metal platform. It’s uninspired hackwork, and the frequent appearance of blue lens flares does not make this movie any more of a personal statement. Mr. Abrams will never be Michael Bay, who can make kinetic poetry out of huge pieces of machinery smashing together. Why should he want to be?
The good people at Paramount have asked me not to say too much about the plot, so I won’t, except to note that it is pretty dumb and sometimes needlessly muddled.....
Schöne Rezi zu einem ambitioniert missratenen Film. STAR TREK V lief gerade in den Kinos, als die DDR die Grenzen gen Westen öffnete und ich mit meiner Familie nach Berlin pilgerte. Natürlich sind wir dort (leider) nicht ins Kino gegangen, aber der Untertitel AM RANDE DES UNIVERSUMS hat mich doch höchst fasziniert und grandiose Fantasien durch mein jugendliches Hirn rauschen lassen. Um so größer die Enttäuschung, als ich den Film dann Jahre später mal im Fernsehen sah: Der Western-mäßige Beginn war schon sehr uncool, vor allem aber die langweiligen Effekte sahen so gar nicht erhaben aus. Und die Suche nach Gott entpuppte sich als biedere Klamotte, die spätestens beim Pappmaché-Stonehenge in totale Lächerlichkeit verfiel. Apropos Pappmaché, schon der erste Auftritt von Kirk beim "Klettern" am extrem offensichtlichen Pappfelsen macht schnell klar, wohin die Reise geht.SFI hat geschrieben:Hab mal ein Review zu STAR TREK V verfasst.
Apropos Pappmaché, schon der erste Auftritt von Kirk beim "Klettern" am extrem offensichtlichen Pappfelsen macht schnell klar, wohin die Reise geht.
Ist halt ein eher alter Film, für seine Zeit aber nahezu konkurrenzlos. Selbst der erste STAR WARS sieht nicht so gut aus, vom Rest ganz zu schweigen. Und besser als die Effekte der nächsten beiden Teile sind sie auch. Ich liebe ja vor allem den Wolkenflug, da hat man irgendwie das Gefühl, alle Wunder des Universums drin entdecken zu können.SFI hat geschrieben:Die 1 finde ich auch stark, allerdings auf Effektseite nur im DC erträglich. Die aktuelle Kinofassung auf BD ist ja stellenweise echt übel.
Heist das, der aller erste Film sei der original serie sehr treu und bedacht den spirit einzufangen? Wie ich in diversen Reviews gelesen habe gilt der Film ja eher als enttäuschung für Trekkies :/SFI hat geschrieben:Stimmt, denn die ist meist andersrum, sie zeugt aber von Sensibilität für den Kern der Franchise.
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