Star Trek Beyond
Ich neige dazu, die neuen Star Trek-Filme nach Ersichtung immer aus einem sehr euphorischen Blickwinkel zu betrachten. Und merke dann immer einige Zeit später, dass der T opfilm eigentlich doch mehr Flopfilm war. Und nach dem doch eher schwachen Star Trek: Into Darkness und nach einem sehr schwachen ersten Trailer erwartete ich von Star Trek Beyond gar nichts.
Inhalt:
Die U.S.S. Enterprise befindet sich in der Mitte ihrer Fünfjahresmission. Dies macht sich auch in der Psyche der Crew bemerkbar. Kirk (Chris Pine) will nicht mehr und Spock (Zachary Quinto) plant ebenso seinen Abschied aus der Flotte. Der Notruf eines abgelegenen Planeten lockt die Crew in eine tödliche Falle…
Als J.J. Abrams den Regiestuhl für Star Trek Beyond freigab, jubelte ich innerlich. Fans hofften, dass Jonathan Frakes, Darsteller des Commander Riker in Star Trek: The Next Generation und ebenso Regisseur zweier Trek-Kinofilme, bei Star Trek Beyond das Zepter übernehmen wird. Der Job ging jedoch an Justin Lin, bekannt als verantwortliches Gesicht der letzten Fast & Furious-Filme. Trek goes Furious, wollten wir das? Nein.
Das Ergebnis ist für mich beinahe schockierend gut. Star Trek Beyond ist trotz grossen Actionszenen kein plumpes CGI-Fest. Scotty-Darsteller Simon Pegg, der mitverantwortlich für das Drehbuch war, legte als waschechter Trekkie grossen Wert auf eine Story mit Inhalt und Idealen und gibt unseren Charakteren einiges an menschlichen Problemen mit, an denen sie zu knabbern haben. James Kirk realisiert, dass er nun älter ist, als sein Vater überhaupt wurde und Spock wird auf ganz andere Weise mit seiner eigenen Sterblichkeit konfrontiert.
Die Darsteller der Neo-Classic Crew sind mittlerweile Eins mit ihren Figuren. Chris Pine gleicht dem 1960er William Shatner mittlerweile sogar extrem. Quinto als Spock, Karl Urban als McCoy, grossartig. Auch, dass Pegg genau diesen beiden Figuren viel Möglichkeiten für verbale Scharmützel geboten hat, was J.J. Abrams in seinen vorherigen Teilen zu sehr ignoriert hatte. Zoe Saldana als Uhura, John Cho als Sulu und Anton Yelchin müssen auch in Star Trek Beyond wieder ein wenig im Hintergrund agieren. Für Anton Yelchin war dies zudem seine letzte Filmrolle. Er verstarb vor einigen Wochen an einem tragischen Autounfall. Sofia Boutella als Jaylah passte gut, ebenso Idris Elba in der Rolle des Bad Guys.
Abschied ist in der Tat ein grosses Thema des Films. Die Enterprise… hmm, gut, den Spoiler fahr ich besser nicht aus. Aber wunderschön, wie die Lin und Pegg hier Leonard Nimoy gedenken, der vor einem Jahr seiner Krankheit COPD erlegen ist.
Was mich an beinahe jedem grösseren Action- oder Science Fiction-Film der Neuzeit stört, ist diese visuelle Vergewaltigung unserer wunderbaren Augen mit komplett überfrachteten Explosionen, Schüssen und Objekten, die wie wild durch die Gegend fliegen, wie ich auch schon bei Independence Day: Wiederkehr bemängeln musste. Weniger war einst mehr. Nehmen wir als positives Beispiel das Gefecht am Ende von Star Trek VI: Das Unentdeckte Land, welches mit vielleicht sehr wenig CGI, dafür mit einem grossartigen Spannungsbogen auskommt.
Fazit: Star Trek Beyond ist ein sehr würdiger Film zum 50. Geburtstag des Star Trek-Franchises. Für mich bislang der beste Film der J.J. Abrams-Generation.