Ja das wäre auch noch ein Kritikpunkt von mir, weil ich finde dass auch hier der Film recht abstrakt bleibt und Themen wie die Völkerverdrängung zur Rohstoffgewinnung nur auf politischer Ebene im Konferenzraum kurz verhandelt wird, der Film aber da nicht das tatsächliche Elend zeigt. Hätte ich persönlich mir gewünscht, für ein handfesteres Worldbuilding, aber ich sehe schon die Gegenkommentare, dass man ja nicht immer alles ausformulieren und zeigen müsse ;)Montana hat geschrieben: ↑23.09.2021, 18:47Mein Fazit zu Dune:
Durch die Reviews hatte ich ein wenig bedenken, dass ich bei der Story nicht gut mitkommen werde (Verschiedene Häuser + Intrigen). Glücklicherweise konzentriert sich die Story aber hauptsächlich um Paul, und es war durch die sehr vorsichtige Herangehensweise von Villeneuve praktisch kein Problem alles in seiner Komplexität mitzubekommen. Es ist fast schön beängstigend wie Präzise und Liebevoll er an existierendes Material herantritt
Dune
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Re: Dune
Re: Dune
Das habe ich in meinen Kritikpunkten auch Angedeutet…
Es fehlt ein ordentlicher Prolog + gewisse Details (die den Film dann allerdings auf 5-10 h strecken würden).
Ausformuliert muss es also in dem sinne eigentlich nicht werden, allerdings nimmt das dem Film dann in diesen Bereichen etwas das Gewicht… :(
Es fehlt ein ordentlicher Prolog + gewisse Details (die den Film dann allerdings auf 5-10 h strecken würden).
Ausformuliert muss es also in dem sinne eigentlich nicht werden, allerdings nimmt das dem Film dann in diesen Bereichen etwas das Gewicht… :(
Re: Dune
Sorry, aber genau, eben dies. Der Zuschauer ist ja inzwischen so sehr darauf konditioniert, alles vorgekaut zu bekommen, dass man es nicht mehr akzeptieren kann, wenn etwas im Dunkeln gelassen wird. Offenbar ein netter Nebeneffekt der Hochzeit der TV-Serien, die letztlich mit ihrem Erzählstil dann auch Kinofilme beeinflusst haben.
Bei Dune hat mich das gar nicht gestört, weil eben das, was gezeigt wurde, sehr feingranular behandelt wird und durchaus auf Verborgenes schließen lässt. Das muss man dann auch nicht immer alles zeigen.
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Re: Dune
Leerstellen können genauso wichtig und interessant sein, wie Ausformuliertes. Das gilt nicht nur für die Musik oder Literatur, sondern auch den Film. Da gehe ich mit Vince einig und sehe bei "Dune" in Bereich des "World Building" keine Mängel.
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Re: Dune
grundsätzlich bin ich ja eigentlich bei dir, weil auch ich es durchaus bei bestimmten Filmen als souverän empfinde, nicht alles vorzukauen, wenn klar ist, dass der Film einen bewussten Fokus setzt. Ich finde es z.B. sehr gelungen, wenn (ja ja ich weiß, was ist das denn jetzt für ein Querverweis) bei Sophia coppolas Marie Antoinette zu keinem Zeitpunkt der leidende Pöbel gezeigt wird, sondern sich alles Gezeigte im kleinen Mikrokosmos der Königin abspielt.
Bei Dune sehe ich nicht diesen Fokus. Er protzt schon mit einer großen in sich kohärenten Welt und da hätte ich mir eben entsprechend mehr Ausarbeitung gewünscht. Auf der anderen Seite hast du schon insofern Recht, weil genau so ein Erzählelement (leidendes Volk und fokus auf vielen Einzelschicksalen, um mehr Hass gegen die antagonistische Obrigkeit zu schüren) eben schon tausendfach durchgekaut wurde. Kann verstehen, wenn das als erfrischend empfunden wird.
Aber wer weiß, vielleicht kommt das alles ja dann im zweiten Teil
Bei Dune sehe ich nicht diesen Fokus. Er protzt schon mit einer großen in sich kohärenten Welt und da hätte ich mir eben entsprechend mehr Ausarbeitung gewünscht. Auf der anderen Seite hast du schon insofern Recht, weil genau so ein Erzählelement (leidendes Volk und fokus auf vielen Einzelschicksalen, um mehr Hass gegen die antagonistische Obrigkeit zu schüren) eben schon tausendfach durchgekaut wurde. Kann verstehen, wenn das als erfrischend empfunden wird.
Aber wer weiß, vielleicht kommt das alles ja dann im zweiten Teil
Re: Dune
damit hast du exakt meinen Gedanken getroffen. Die Szenarien, die hier im Thread vorgeschlagen wurden, um die Story zu ergänzen, funktionieren alle in meinem Kopf nicht... weil sie mich sofort an Filmklischees und stereotype Dramaturgie erinnern. Sie hätten dem Film wohl mehr genommen als gegeben. Einzige Ausnahme: Der Ruf nach Passagen, in denen auf musikalischer Ebene nichts passiert. Ich finde Zimmers Soundtrack ausgezeichnet, aber auch für ihn gilt natürlich das, was deBohli sagte.
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Re: Dune
Nicht nur ihr. Hab zwischenzeitlich auf die Uhr geguckt und diesmal gedacht: Ach Scheisse, nur noch 45 min..
Hatte ich lange nicht.
Hatte ich lange nicht.
Re: Dune
Visuell opulent und technisch eindrucksvoll, ist Dune inhaltlich wie Jason Momoa ohne Bart, dem es ohne selbigen deutlich an Charisma fehlt. Das Figurenkarussell bleibt gleichgültig wie Baron Vladimir Harkonnen adipös drollig, der Angriff der Harkonnen zerfahren und Zimmers Score gleicht einem zwanghaft prometheischen Getöse mit einer Wonder Woman Assoziation.
Re: Dune
Hat mir nicht wirklich gut gefallen, aber ich gehe davon aus das ich noch mindestens 2 weitere Dune Filme durchhalten muss bevor die Story mal im Gange kommt.
Bei Science Fiktion hätte ich auch gern einiges an Action, aber da war nichts bei was ansatzweise Spannung erzeugte.
Kann man gucken, muss man aber nicht. Eher so ein Sonntag Nachmittags Film, der belanglos nebenher plätschert.
Es kam ja auch kaum brauchbares Neues, da geht das schon. Aber von einem Meisterwerk reden, ich verstehe es nicht.
Bei Science Fiktion hätte ich auch gern einiges an Action, aber da war nichts bei was ansatzweise Spannung erzeugte.
Kann man gucken, muss man aber nicht. Eher so ein Sonntag Nachmittags Film, der belanglos nebenher plätschert.
Es kam ja auch kaum brauchbares Neues, da geht das schon. Aber von einem Meisterwerk reden, ich verstehe es nicht.
Und wenn sich deine Schulter bewegt, dann seh ich das.
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Re: Dune
Erwartbar großartig und ziemlich einzigartig im Worldbuilding. Wenn quasi-dokumentarische Aufnahmen auf das Narrativ eines Blockbusters treffen (bestes Beispiel ist die erste Attacke eines Sandwurms auf die veraltete Ernte-Maschine) und gleichzeitig eine Bildsprache vorherrscht, die auch ein Kubrick nicht besser hätte inszenieren können, bleibt der Mund offen. Da macht der Villeneuve keine halben Sachen und weiß die ihm zustehende Kohle einzusetzen. Ein Blockbuster, wie ich ihn mir wünsche:
gute
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Mit freundlichem Gruß
LivingDead
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Re: Dune
Die Tage lief Lynchs "Dune" mal wieder im TV und da hab ich den mal abgegriffen. Witzigerweise reicht Villeneuves Dune ja deutlich über die Hälfte des Lynchstreifens hinaus und zwar so ziemlich bis knapp 2/3 des Filmes. Und genau ab dem Punkt, wo Villeneuves Dune aussteigt, zerfällt Lynchs Film gefühlt komplett. Man hat keinerlei Gefühl mehr für die präsentierte Zeit, diverse Zusammenhänge und allgemein wirkt das Ganze plötzlich extrem gehetzt. Ansonsten war ich erstaunt, wie originalgetreu Villeneuve so manche Szene nachgefilmt hat. Erstaunlich auch, wie schlecht Kyle MacLachlan spielt, dachte eigentlich, er war nur in "Showgirls" mies drauf Und es ist offenkundig, dass Lynch wirklich keinerlei Gespür für Action hat. Das wirkt schon arg unbeholfen, was hier als Action verkauft wird. Zumindest machten die Modellexplosionen Spaß und die Ausstattung und die Set-Pieces sind schon echt steil. Und eben auch steil farbig. Eine echte Wohltat zu Villeneuves Grau in Grau satt. Bin zumindest gespannt, was von dem letzten Drittel in "Dune 2" vertieft werden wird. Interessanterweise spielten ja zum Beispiel die für Lynchs Streifen erstaunlich wichtigen Schallwaffen in der Neuauflage bislang gar keine Rolle. Vielleicht widmet Villeneuve denen ja ein Stündchen?
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freeman
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Re: Dune
Danke für die Info. Fand ich per se aber eine nette Idee, auch weil Lynch damit ja den Auserwählten-Status vom Helden zu festigen versuchte. Wobei es freilich schade war, dass der, nachdem er herausgefunden hat, wie krass sein Name in Verbindung mit der Schallwaffe abgeht, diesen Special Move nie wieder nutzt
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Re: Dune
Quatsch, da wird es erst richtig toll. Meine vielleicht Lieblingsszene in der gesamten Filmgeschichte ist die Ausbildungssequenz, in der die Fremen-Jungs diese Steinpyramide hauen und anschreien müssen, bevor Kyle "Twin Peaks" MacLachlan seinen Superschrei demonstriert und mit bösem Blick dem Felsen so viel Angst macht, dass er aus Respekt zerspringt. Und wenn Paule dann endlich der ultimative Badass-Guerilla-Messias und damit so cool geworden ist, dass er es sogar auf Arrakis regnen lassen kann, jubiliert seine Schwester (die zuvor irgendwie mehr oder weniger aus dem Nichts kam) ganz entzückt: "He truly IS the Kwisatz Haderach!" - Abspann! Das kann NIEMALS in einem Sci-Fi-Film getoppt werden. Who the fuck is Villeneuve?
Man kann diesen Film nur vollkommen lieben. Man darf bloß keine Angst vor Trash haben. Denn Angst tötet den Geist.
Re: Dune
Muss den auch unbedingt mal wieder sehen. Bin nur für die Deluxe-Box von Koch zu geizig (wo exklusiv auch der Spicediver-Cut enthalten ist) und gebe mich nur ungerne mit der zweitbesten Version zufrieden. ;) Oder ich muss einfach mal wieder die olle DVD rauskramen.
Re: Dune
Den Spicediver Cut kann man sich problemlos auf Youtube anschauen, dafür braucht man nicht Unsummen für die Superduper Collection auszugeben.
Re: Dune
Stimmt, da hab ich gelachtQuatsch, da wird es erst richtig toll. Meine vielleicht Lieblingsszene in der gesamten Filmgeschichte ist die Ausbildungssequenz, in der die Fremen-Jungs diese Steinpyramide hauen und anschreien müssen, bevor Kyle "Twin Peaks" MacLachlan seinen Superschrei demonstriert und mit bösem Blick dem Felsen so viel Angst macht, dass er aus Respekt zerspringt.
In diesem Sinne:
freeman
Re: Dune
Dune - Part 1 (2021)
Ich habe den Roman nie gelesen und vor rund 15 Jahren mal den Lynch-Film gesehen, den ich recht unterhaltsam fand, von dem aber wenig bei mir hängen geblieben ist (vor allem freakige Design-Ideen). Jetzt also die monumentale Villeneuve-Variante, die er zwar ähnlich wie "Arrival" und "Blade Runner 2049" inszeniert, dem Ganzen also dezent seinen Stempel aufdrückt, sich aber gleichzeitig der sklavischen Werktreue verpflichtet (so wurde mir zumindest von Romankennern versichert). Damit ergeben sich auch einige Schwierigkeiten. Dass das mögliche Match zwischen Aquaman und Drax the Destroyer ausfallen muss, da die Figuren sich im Roman nie duelliert haben, ist eine lässliche Sünde, problematischer ist der Cut, mit dem Teil 1 der Villeneuve-Adaption endet: "Dune - Part 1" hört einfach, an einem beinahe beliebigen Punkt, der der dramaturgische Höhepunkt ist eigentlich schon nach zwei Dritteln des Films, wo eigentlich der viel bessere Ort für einen Cut gewesen wäre. Die hier im Thread genannten "Es - Kapitel 1" oder "Herr der Ringe"-Filme gingen jedenfalls wesentlich filmischer vor, wenn sie versuchten in sich geschlossene Einzelstücke abzuliefern, die man trotzdem nahtlos fortführen kann.
Optisch ist das Ganze ein Hochgenuss, an dem Design kann man sich kaum sattsehen, wenn gigantische Ernter über den Wüstenplaneten fahren oder elegante Libellen-Helikopter ihre Runden ziehen. Das Sounddesign ist ebenfalls stark und gerade im Kino ein Erlebnis, dem Soundtrack hört man seinen Komponisten an. Ich wusste bei meinem Kinobesuch im September bis zum Abspann nicht, wer da am Ruder war, dachte mir aber nur: "Diese Ethnochöre erinnern an das, was Zimmer vor 20 Jahren bei "Gladiator" und "Black Hawk Down" gemacht hat" - im Abspann erfuhr ich dann, dass es tatsächlich der Hans selbst war, den man jetzt wahlweise dafür loben kann, dass er sich treu bleibt, oder den man wegen Einfallslosigkeit verdammen kann, ich bin da noch unentschlossen. Aber egal: Der Soundtrack zieht in den Film hinein, die Bilder noch mehr, und auch die Action liefert ordentlich ab, ohne dass diese je das Hauptaugenmerk des Regisseurs wäre.
Inhaltlich ist das Ganze bisweilen allerdings etwas enttäuschend: Wird anfangs noch eine große Gemengelage sich überschneidender Interessen vorgegaukelt, so geht der Film doch schnell klassische Gut-gegen-Böse-Pfade. Haus Atreides und die wackeren Fremen gegen Machtgeier aus Harkonnen-Kriegern und imperialen Truppen, wobei höchstens die undurchsichtigen Bene Gesserit (oder wie auch immer sie geschrieben werden) noch etwas Ambivalenz in die Sache bringen. "Dune" ist dann letzten Endes doch eher eine Art "Star Wars" für Intellektuelle, das sich allerdings dann auch gefallen lassen muss, dass man bei dem einen oder anderen Aspekt etwas genauer/kritischer hinguckt als bei der Sternensaga vom Lucas-George. Nehmen wir die hier im Thread bereits genannten Schutzschilde, von denen während des Trainings explizit gesagt wird, dass sie schnelle Hiebe parieren können, sie von der langsamen Klinge allerdings durchdrungen werden. Bei einer gewissen Mordtat wird das ja auch noch mal betont. Und dann? Gibt es im letzten Drittel lauter Szenen, in denen Atreides-Krieger durch schnelle Hiebe erschlagen werden, das ist dann schon etwas störend bei der sonstigen Detailversessenheit des Films. Das kann man jetzt Meckern auf hohem Niveau nennen, aber wenn man sich solche Ansprüche stellt wie der Villeneuve-"Dune", dann muss man sich daran auch messen lassen.
Trotzdem muss man festhalten, dass die stolzen drei Stunden des Films erfreulich kurzweilig sind, dass die namhafte Besetzung durchweg starke Leistungen bringt und dass ich bei Teil 2 gerne wieder am Start bin. Als komplette Einheit mag das Ganze vielleicht auch nochmal besser wirken als dieses Einzelstück.
Gute
Ich habe den Roman nie gelesen und vor rund 15 Jahren mal den Lynch-Film gesehen, den ich recht unterhaltsam fand, von dem aber wenig bei mir hängen geblieben ist (vor allem freakige Design-Ideen). Jetzt also die monumentale Villeneuve-Variante, die er zwar ähnlich wie "Arrival" und "Blade Runner 2049" inszeniert, dem Ganzen also dezent seinen Stempel aufdrückt, sich aber gleichzeitig der sklavischen Werktreue verpflichtet (so wurde mir zumindest von Romankennern versichert). Damit ergeben sich auch einige Schwierigkeiten. Dass das mögliche Match zwischen Aquaman und Drax the Destroyer ausfallen muss, da die Figuren sich im Roman nie duelliert haben, ist eine lässliche Sünde, problematischer ist der Cut, mit dem Teil 1 der Villeneuve-Adaption endet: "Dune - Part 1" hört einfach, an einem beinahe beliebigen Punkt, der der dramaturgische Höhepunkt ist eigentlich schon nach zwei Dritteln des Films, wo eigentlich der viel bessere Ort für einen Cut gewesen wäre. Die hier im Thread genannten "Es - Kapitel 1" oder "Herr der Ringe"-Filme gingen jedenfalls wesentlich filmischer vor, wenn sie versuchten in sich geschlossene Einzelstücke abzuliefern, die man trotzdem nahtlos fortführen kann.
Optisch ist das Ganze ein Hochgenuss, an dem Design kann man sich kaum sattsehen, wenn gigantische Ernter über den Wüstenplaneten fahren oder elegante Libellen-Helikopter ihre Runden ziehen. Das Sounddesign ist ebenfalls stark und gerade im Kino ein Erlebnis, dem Soundtrack hört man seinen Komponisten an. Ich wusste bei meinem Kinobesuch im September bis zum Abspann nicht, wer da am Ruder war, dachte mir aber nur: "Diese Ethnochöre erinnern an das, was Zimmer vor 20 Jahren bei "Gladiator" und "Black Hawk Down" gemacht hat" - im Abspann erfuhr ich dann, dass es tatsächlich der Hans selbst war, den man jetzt wahlweise dafür loben kann, dass er sich treu bleibt, oder den man wegen Einfallslosigkeit verdammen kann, ich bin da noch unentschlossen. Aber egal: Der Soundtrack zieht in den Film hinein, die Bilder noch mehr, und auch die Action liefert ordentlich ab, ohne dass diese je das Hauptaugenmerk des Regisseurs wäre.
Inhaltlich ist das Ganze bisweilen allerdings etwas enttäuschend: Wird anfangs noch eine große Gemengelage sich überschneidender Interessen vorgegaukelt, so geht der Film doch schnell klassische Gut-gegen-Böse-Pfade. Haus Atreides und die wackeren Fremen gegen Machtgeier aus Harkonnen-Kriegern und imperialen Truppen, wobei höchstens die undurchsichtigen Bene Gesserit (oder wie auch immer sie geschrieben werden) noch etwas Ambivalenz in die Sache bringen. "Dune" ist dann letzten Endes doch eher eine Art "Star Wars" für Intellektuelle, das sich allerdings dann auch gefallen lassen muss, dass man bei dem einen oder anderen Aspekt etwas genauer/kritischer hinguckt als bei der Sternensaga vom Lucas-George. Nehmen wir die hier im Thread bereits genannten Schutzschilde, von denen während des Trainings explizit gesagt wird, dass sie schnelle Hiebe parieren können, sie von der langsamen Klinge allerdings durchdrungen werden. Bei einer gewissen Mordtat wird das ja auch noch mal betont. Und dann? Gibt es im letzten Drittel lauter Szenen, in denen Atreides-Krieger durch schnelle Hiebe erschlagen werden, das ist dann schon etwas störend bei der sonstigen Detailversessenheit des Films. Das kann man jetzt Meckern auf hohem Niveau nennen, aber wenn man sich solche Ansprüche stellt wie der Villeneuve-"Dune", dann muss man sich daran auch messen lassen.
Trotzdem muss man festhalten, dass die stolzen drei Stunden des Films erfreulich kurzweilig sind, dass die namhafte Besetzung durchweg starke Leistungen bringt und dass ich bei Teil 2 gerne wieder am Start bin. Als komplette Einheit mag das Ganze vielleicht auch nochmal besser wirken als dieses Einzelstück.
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Re: Dune
Da hier die Schutzschilde wieder erwähnt werden: Die sehen in Lynchs Film auch irgendwie ziemlich cool aus. Freilich alles am Anfang der Digitaltechnik stehend, aber echt net verachtenswert. Die Erklärung, dass da langsame Angriffe besser durchgehen als schnelle, war aber auch da schon käsig.
In diesem Sinne:
freeman
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freeman
Re: Dune
Ich verweise bei der Schutzschild Diskussion gerne auf die Diskussion am Ende der ersten Seit.
War eines der Elemente die mir am besten gefallen haben.
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