Transformers 3
Der zweite Teil wird mühelos abgehängt, mit dem ersten liefert er sich ein heißes Duell um den Spitzenplatz - und ich könnte nicht einmal so richtig benennen, warum ich das so empfinde. Vielleicht so: Vor allem atmosphärisch bietet mir "Transformers 3" am meisten, denn Bay hält den gesamten Film hindurch so eine kurz-vor-Abenddämmerung-Optik aufrecht, die jede Krawallszene in ein edles Licht taucht.
Ansonsten bietet das Drehbuch mit der Einbindung in einen historischen Kontext endlich mal etwas zum Festhalten, auch wenn man über Sinn und Unsinn des 60er-Jahre-Prologs geteilter Meinung sein kann. Wenn es dann in die Gegenwart geht, wird auf die Probleme auf dem Arbeitsmarkt hingewiesen - auch hier knüpft sich die Serie, die ansonsten jenseits von Gut und Böse wandelt, mal wieder an etwas Weltliches, während sämtliche Nebenfiguren nach wie vor eher cartoonhaft agieren. Auch gerade die Elternfiguren sind mit ihren Adidas-Anzügen und ihrem Touristenverhalten eher wieder in einem überstiegenen Jim's-Dad-Modus, anstatt die Boden bewahrenden Anker zu sein, die sie sein müssten (in diesem Punkt macht's sogar die Twilight-Reihe besser
). Die neue Frau an LaBeoufs Seite mag ein Mördergerät haben und das wird von Bay natürlich auch entsprechend voyeuristisch in Szene gesetzt, aber ein Blick ins Gesicht und man fällt vom Glauben ab. Ich bin nicht unbedingt Megan Fox' größter Fan und weit davon entfernt, ihr Ausstrahlung zu attestieren, aber hier gewinnt sie im Vorbeistöckeln.
Ansonsten bleiben die Stärken und Schwächen natürlich die Gleichen (und daran wird wohl nur ein neuer Regisseur etwas ändern können): So bildbrechend die partikelreichen SFX-Actionszenen mal wieder sind, der Rest törnt gewaltig ab. Die "Transformers"-Franchise findet einfach keinen Ton; einerseits will sie groß, einschüchternd und pathetisch sein, andererseits versucht sie, die kindliche Vorlage mit Humor zu brechen, doch anstatt dass diese beiden Elemente sich ergänzen, stehen sie sich gegenseitig im Weg. Die Figurenzeichnung, die man den kleinen Sidekickrobotern zuteilt, hätte man bei den Gremlins lassen sollen, dort, wo sie funktioniert, umgekehrt sind die Reden, die Optimus Prime schwingt, immer noch zum Fremdschämen (glücklicherweise diesmal etwas weniger, weil der Pathosanteil zurückgeschraubt wurde), zumal die Stimmen der Roboter im beruhigenden Sopran eines Narrators über die Bilder zweier sich stetig abrollender und aufeinanderprasselnder Giganten gelegt werden, dass man sich beinahe in einer polnischen Synchronisation hegt, wo ein Sprecher emotionslos und ohne Bezug zu den Szenen seinen Text abspult.