Iron Man I - III

Filme die viel kosten und meistens nicht das halten, was der Trailer verspricht.
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Beitrag von Cinefreak » 06.01.2012, 19:53

diese ganzen Marvel-Filme (sinds doch größtenteils?) haben für mich nie den Wert eines Con air oder ähnliches gehabt. Das sind nette Unterhaltungsstreifen mit für meinen Geschmack oft arg dünnen Stories und auch nicht immer überzeugenden Effekten. Und es gibt mittlerweile einfach zuviel davon. Irgendwie fastfood... :roll: :wink:

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Beitrag von Wallnuss » 06.01.2012, 19:57

sind sogar alles Marvel-Filme! :wink:

Ich gebe dir jedoch insofern Recht, dass in den letzten Jahren viel zu viele Comicverfilmungen rauskamen und man nun ein wenig die Schnauze voll davon hat. So sind die Batmanfilme die einzigsten, die mich in diesem Genre interessieren! (Auch wenn nicht von Marvel!)

Die Idee eines Crossovers mit mehreren Superhelden, die ein Team bilden und vorher jeweils einen eigenen Film bekommen, fand ich ungeheuer interessant und habe mir deshalb alle 5 genannten Filme geholt und schaue die nun in unregelmäßigen Abständen. Während ich Iron Man 1 noch ziemlich geil fand, fallen Der unglaubliche Hulk (6,5) und Iron Man 2 dagegen ziemlich ab. Was ich außerdem nicht ganz verstehe ist, warum Iron Man als einzigster eine Fortsetzung vor den Avengers bekam und nicht Black Window einen eigenen Film! Stattdessen spielt sie hier bloß eine Nebenrolle!

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Beitrag von freeman » 07.01.2012, 16:26

Der Captain und Thor legen vom Unterhaltungswert her noch deutlich zu ... also jetzt im Vergleich zum verhunzten Hulk und etwas schwachen Iron Man II, wobei da ja schon die eins bei mir net zündete ...

In diesem Sinne:
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Beitrag von Cinefreak » 21.05.2012, 18:43

Iron Man 2

Das mit dem in Anbetracht der Laufzeit eher wenigen Actionsequenzen kann ich unterschreiben, zudem ist die Action auch etwas ungünstig verteilt. Ein weiteres Manko ist die zum Teil irgendwie für einen Film dieser Länge etwas dünne Story, die zwar zum Ende hin den einen oder anderen Haken schlägt, sich aber für meine Begriffe insgesamt den Vorwurf der Langatmigkeit gefallen lassen muss.
Nichtsdestotrotz dank sympathischer Charaktere, einiger sehenswerter Tricks - wobei man meines Erachtens nach gerade bei den visuellen Effekten teilweise doch ganz schöne Abstriche machen muss, gerade die Action auf der Rennbahn mit den Robotern wirkt schon arg künstlich und teilweise fast etwas trashig, wie die Autos da durch die Luft gewirbelt werden - ein recht passables Vergnügen, das allerdings etwas mehr subtilen Humor statt platter Sprüche und Machogehabe vertragen hätte können.

Toll auch der Girlfight-Auftritt am Ende, das kam ja wirklich überraschend; da hat NUMMER VIER ja ne ganze Menge von übernommen, alleine schon die Idee, die Identität der Kämpferin den Film über im Hintergrund zu halten. ,)

:liquid6:,5 gibts dennoch...ein Marvel-Fan aber werde ich dadurch sicher nicht. ;)
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Beitrag von Vince » 21.05.2012, 18:56

Hast du nicht eine Seite vorher noch 7.5 gegeben?

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Beitrag von Cinefreak » 21.05.2012, 19:23

Vince hat geschrieben:Hast du nicht eine Seite vorher noch 7.5 gegeben?
obacht...das war der Vorgängerfilm :wink: :lol:
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Beitrag von Vince » 21.05.2012, 19:33

Oha, Tatsache. ;)

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Beitrag von Hannibal » 24.03.2013, 23:59

Ich war heute recht überrascht, wie gut der Film mit dem Hintergrundwissen des "Avengers"-Films funktioniert...plötzlich hat man einen Haufen Anspielungen viel besser verstanden und der Marvel-Superheldenkosmos entwickelt sich zu einem lebendigen, faszinierenden Netzwerk, was die Einzelteile gewissermaßen qualitativ ein wenig anhebt...

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Beitrag von freeman » 29.04.2013, 08:34

McClane hat Teil 3 schon gesehen:

Iron Man 3

In diesem Sinne:
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Beitrag von freeman » 02.05.2013, 07:50

Und iche ooch ;-)

Iron Man 3

In diesem Sinne:
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Beitrag von kami » 02.05.2013, 14:07

Bin immer noch skeptisch, KISS KISS, BANG BANG war immerhin schon ziemliche Scheiße.

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Beitrag von StS » 02.05.2013, 14:54

kami hat geschrieben:Bin immer noch skeptisch, KISS KISS, BANG BANG war immerhin schon ziemliche Scheiße.
:00000729

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Beitrag von SFI » 02.05.2013, 15:35

:brockebackmountaining:
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Beitrag von MasonStorm » 02.05.2013, 18:11

kami hat geschrieben:Bin immer noch skeptisch, KISS KISS, BANG BANG war immerhin schon ziemliche Scheiße.
Könntest du dazu ein, zwei Sätze verlieren? Interessiert mich wirklich, da es das erste Mal ist, dass ich eine derartige Meinung zu diesem Film lese. Und kontroverse Standpunkte verlangen ja nach Erläuterung. :wink:

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Beitrag von MasonStorm » 02.05.2013, 18:26

Ach ja, der eigentliche Grund meines Besuchs. Iron Man 3 war klasse, allerdings nicht ganz so gut wie das letztjährige Marvelgipfeltreffen.

:liquid8:

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Beitrag von kami » 04.05.2013, 09:06

MasonStorm hat geschrieben:
kami hat geschrieben:Bin immer noch skeptisch, KISS KISS, BANG BANG war immerhin schon ziemliche Scheiße.
Könntest du dazu ein, zwei Sätze verlieren? Interessiert mich wirklich, da es das erste Mal ist, dass ich eine derartige Meinung zu diesem Film lese. Und kontroverse Standpunkte verlangen ja nach Erläuterung. :wink:
Fand den weitesgehend unspannend und den Humor nervtötend auffällig auf Kult gebürstet. Ging mir beim letztjährigen 7 PSYCHOPATHS übrigens ganz ähnlich.

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Beitrag von Vince » 04.05.2013, 12:10

Iron Man 3
Was in der 80ern mit Michael Knight und K.I.T.T. noch reiner SciFi-Trash war, da beansprucht "Iron Man 3" technologische Umsetzbarkeit für sich. Mit Rückgriff auf die extrem rasante und entsprechend comichafte Entwicklung der Stark-Produkte schon in den ersten beiden Teilen erzählt Shane Black davon, wie sich der Mann von seinem Metall zu lösen beginnt. Der Anzug selbst ist immer weniger abhängig von seinem Schöpfer und umgekehrt, Fernsteuerung, Massenproduktion und Mobilität bestimmen die ethischen Diskurse des Films ebenso wie seine Special Effects und Actionsequenzen. Parallel dazu durchlebt Stark eine persönliche Krise, in der er auch die Nähe zur K.I. sucht, mit der die Anzüge gesteuert werden. Aus dem inneren Zwiespalt der Hauptfigur und den neuen (vor allem logistischen) Möglichkeiten des Anzugs entert Shane Black neue Bereiche, vor allem auch neue Komplexitätsebenen, die seinen Film grundsätzlich zum besten aller drei Filme macht, wenn auch nicht gerade zum charmantesten (diesen Titel wird der erste Teil wohl auch zukünftig für sich behalten).
Black und Downey Jr., das passt natürlich zusammen, und so ist es nicht verwunderlich, wenn der Star des Films nach wie vor einen Oneliner nach dem anderen spuckt. Ein unerwartetes Highlight bietet Ben Kingsley, dessen "Mandarin" anders ist, als man ihn eingeschätzt hätte. Die Schwächen ergeben sich oft eher im Detail, etwa bei dem recht schwach spielenden Kinderdarsteller, bei der maßlosen Überzeichnung von Guy Pearce im Prolog oder der überhasteten Art und Weise, wie im Epilog noch eben eine Lücke gestopft wird, mit der man nahezu eine weitere Fortsetzung hätte füllen können.
:liquid8:

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Beitrag von The Punisher » 04.05.2013, 13:00

Der Mandarin wurde zur echten Witzfigur degradiert, man hätte ihn den Oberfiesling sein lassen sollen und nicht zu dem was nach der hälfte des Films wurde herabstufen. Da freut man sich das endlich Iron Mans Erzfeind auftaucht und das noch in Idealbesetzung durch Kingsley aber dann wird er so verwurstet :roll: . Ansonsten der beste aller Iron Man Filme.
:liquid8:
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"And shepherds we shall be, for Thee, my Lord, for Thee. Power hath descended forth from
Thy hand.That our feet may swiftly carry out Thy command. So we shall flow a river forth
to Thee, and teeming with souls shall it ever be. In nomine Patri Et Filii.Spiritus Sancti"

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Beitrag von Orco » 13.05.2013, 17:46

War nicht so tolll wie die beiden Vorgänger.
Irgendwie fehlte da ein richtiger "Endgegner".
Geiles Feeling kam eigentlich nur auf als die Villa bombadiert wurde.
Der Schluß war so lala, viele schöne Spielzeugroboter gesehen.
:liquid7: , 5
Und wenn sich deine Schulter bewegt, dann seh ich das.

Best Buddies: Sir Jay, SFI und freeman

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Beitrag von StS » 16.05.2013, 19:52

Iron Man 3“ ist ein unterhaltsamer Film – alles in allem in etwa auf einer Höhe mit seinen beiden Vorgängern. Okay, in manchen Bereichen ist er definitiv besser – u.a. macht Shane Black´s Regie mehr her als die Jon Favreaus, ist das Skript gewitzter und hat man die Rolle von Pepper Potts endlich mal „auf ein angemessenes Level gehievt“. Litt Teil 2 darunter, im Grunde wie eine lange „Avengers“-Einführung anzumuten, schafft es der Nachfolger dagegen nicht ganz, einen wirklich zufrieden stellenden Anschluss an jenes Ensemble-Werk zu präsentieren. Dass man sich hier mehr auf „Tony Stark“ statt auf „Iron Man“ konzentrierte, ist eine positive Entwicklung – nichtsdestotrotz muss ich sagen, dass sich (in Bezug auf die Figur an sich) inzwischen durchaus „gewisse Abnutzungserscheinungen“ bemerkbar machen, was einfach daran liegt, dass man sie in den vergangen Jahren nunmehr 4x „arg prominent“ zu Gesicht bekommen hat. Robert Downey Jr. ist indes so gut wie eh und je, ebenso wie Gwyneth Paltrow – und auch die übrige Besetzung weiß zu gefallen: Ben Kingsley und Guy Pearce hatten sichtlich Spaß an ihren Parts und die Leistung des jungen Ty Simpkis kann sich ebenfalls sehen lassen – wohingegen Rebecca Hall seitens der Vorlage (leider) „fast völlig verschenkt“ wurde und Don Cheadle mal wieder „eher blass“ verbleibt. Der Einstieg in den Film gefiel mir persönlich recht wenig: Zu sehr „auf witzig getrimmt“, komplett mit einem zu nervig-überheblichen Tony und einem zu „over-the-Top gebürsteten“ Pierce – plus der schlechten Musik natürlich. Die Zerstörung der Stark-Villa markiert das Highlight des Streifens, die einzelnen „Plot-Schlenker“ (Twists, Offenbarungen, Schauplatzwechsel und „inhaltliche Veränderungen“) sind jeweils in Ordnung und der Showdown „rockt“ echt anständig – auch wenn er (im Ganzen) fast schon ein Stück weit „zu überfrachtet“ daherkommt. Der 3D-Effekt ist „okay“ – eigentlich aber überflüssig, so wie das (unglücklicherweise) ja relativ oft der Fall ist. „Unterm Strich“ haben wir es hier also mit kurzweiliger, handwerklich feiner „Popcorn-Kino-Unterhaltung“ zutun – was wiederum jedoch kaum mehr als „Business as usual“ im Bereich der Big-Budget-Comic-Verfilmungen aus dem Hause „Marvel“ markiert bzw. bedeutet…

gute :liquid7:

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Beitrag von freeman » 01.10.2013, 08:43

"Iron Man 3" Fanpakete zu gewinnen

In diesem Sinne:
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Beitrag von Hannibal » 02.04.2014, 10:07

Iron Man 3
Iron Man 3 ist für mein Empfinden vielleicht sogar das Schlusslicht der Reihe, weil der fürchterlich überfrachtete Plot ewig braucht um in Fahrt zu kommen. Das sorgt dafür, dass die Lead-Rollen in der ersten Stunde vollkommen hilflos durch ein ziemlich unstrukturiertes Story-Konstrukt taumeln. Dabei ist der Film eigentlich voll von guten Ideen...der Off-Erzähler, Tony's Trauma nach der Avengers-Mission, der Mandarin,... Auf den ersten Blick erscheint es, als sei es ein leichtes dem Franchise frischen Wind einzuhauchen, doch gelingt es Shane Black nicht, die Fäden sauber zu ordnen und dann im richtigen Moment zu bedienen. Manchmal war es regelrecht zum Haareraufen, wie umständlich und schwer es mittlerweile fällt, ein klassisches Bedrohungs-Szenario zu installieren....was Hollywood in den 80ern vielleicht einen Tick zu leicht viel (schwarz/weiß...ost/west), scheint mittlerweile eine nur noch kaum gelehrte Tugend zu sein. Bis die Bedrohung in Iron Man 3 wirklich greift, vergeht mehr als eine Stunde. Das Geplänkel um Stark vermag diese Lücke zu keinem Zeitpunkt vollständig aufzufangen. Wenn der Film dann endlich in Fahrt kommt, beginnt die Geschichte auch mehr oder weniger zu funktionieren. Das letzte Drittel ist unterhaltsam und spektakulär, auch wenn der Drohnen-Showdown etwas zu sehr over the top scheint. Generell wäre es schön gewesen, wenn man nach der ebenfalls vollkommen überzogenen, aber dafür stimmigen Avengers-Schlacht nochmal einen geerdeteren Film probiert hätte. Die Figur des Mandarin hätte dafür perfektes Potenzial gehabt, auch wenn der entsprechende Kniff um selbigen großes Kino war.
Insgesamt ein überladenes, ziemlich verschenktes Blockbuster-Lüftchen, was leider schnell wieder vergessen ist...
:liquid5:

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Aus dem Tagebuch hierher kopiert...

Beitrag von Wallnuss » 07.09.2014, 12:55

Marvels Iron Man

Was in amerikanischen Comicheften seit Ewigkeiten gang und gäbe ist, gestaltet sich auf der großen Leinwand hingegen relativ schwierig. Die Rede ist natürlich von Crossovern. Zwei oder mehrere Superhelden, die sonst alleine für sich existieren treffen in einem Comicband aufeinander und vereinen sich, um eine größere Bedrohung zu bekämpfen. Um dieses Prinzip doch irgendwie angemessen ins Lichtspielhaus übertragen zu können, hatte Marvel-Produzent Kevin Feige die Idee, ein fiktives Universum lauter Einzelfranchises zu erschaffen, in welchem man dementsprechend einiges an Spielraum für etwaige Zusammenführungen hätte. Nach Jahre langer Planung sollte Regisseur Jon Favreau mit der Verfilmung des eher unbekannteren Superhelden Iron Man 2008 den Anfang machen und das "Marvel Cinematic Universe" eröffnen. Ein geglücktes Unterfangen oder eine qualitative Bruchlandung?

Um sich dem Charakter von Tony Stark alias Iron Man anzunähern, erzählt Favreau eine Origin-Geschichte, die auf dem Papier recht einfach und simpel erscheint und deren einzige überraschende Wendung in der Tat genau genommen gar keine ist, da man dererlei "Twists" schon gefühlt hunderte Male in Filmen erlebt hat. Dennoch erfüllt das Drehbuch seinen Zweck und bietet für ungeübte Zuschauer auch reichlich oberflächliche Spannung in weiten Passagen. Es sind aber andere Dinge die aus "Marvels Iron Man" den großartigen Film machen, der er geworden ist. Und dafür muss man sich die Besetzung genauer angucken. Robert Downey Jr. als exzentrischer Milliardär, der vom Schicksal auf den Pfad des richtigen geführt wird ist eine Idealbesetzung und eine großartige darstellerische Leistung, deren Ausmaß so gewaltig ist, dass er allein den Film tragen kann. Nicht genug damit, dass er überlebensgroß auftritt und jeden Charakterzug sowie die Wandlung seiner Rolle perfekt trifft, so werden ihm auch wundervoll spritzige Bemerkungen in den Mund gelegt. Ob er sich mit dem schauspielerisch begnadeten Jeff Bridges als hinterhältigen Firmenleiter, Terrence Howard als typische Buddy-Figur oder der bezaubernden Gwyneth Paltrow als Love Interest unterhält, aus allem wird ein Gag-Feuerwerk erster Güte, das durch die gelungene Interaktion der Charaktere noch besser funktioniert und trotzdem offen genug bleibt, um immer wieder auch einen Schuss Ernsthaftigkeit zu vertragen.

Dies ist selbstverständlich auch für die Actionszenen nicht unwichtig. Doch auch hier versteht Favreau es, ungewohnte Wege zu gehen. So gibt es praktisch nur 3 größere Actionszenen im Film, die aber alle nicht zu einem Overkill an Effekten mutieren, sondern in ihrem Bombast stets den Eindruck erwecken, eher überschaubar zu geraten und in denen auch die Charaktere nie zu kurz kommen. Filmisch macht Favreau ohnehin fast alles richtig, ob es die Inszenierung der beeindruckenden Flugsequenzen oder das Filmen eher intimerer Momente seine Protagonisten ist, er weiß genau, welche Stimmung er beim Publikum erzeugen will und geht seinen Weg konsequent bis zum Ende. Nebenbei hat er aber natürlich noch eine kleine andere Mission: Die Einführung des fiktiven Marvel-Universums für kommende Filme. Und dabei ist er erstaunlich still. Zwar wird durch Clark Greggs Agent Coulson, der in einer kleinen Nebenhandlung seinen Platz findet, bereits eine mysteriöse Regierungsbehörde eingeführt, die in kommenden Filmen noch eine tragende Rolle spielen wird, aber ansonsten gibt es noch keine wirklich großen Anspielungen oder Ankündigungen auf Dinge, die noch folgen werden. Dafür hat die Regie auch keine Zeit, denn zwischen all den Blödeleien von Stark und der schwungvoll erzählten Handlung finden sich immer sogar noch kleine Verweise auf den Kampf gegen den Terror vermengt mit leiser Kritik an der amerikanischen Kriegsführung und dem einflussreichen Waffenlobbyismus in den Staaten. Damit erreicht "Marvels Iron Man" nicht nur, sein Publikum vortrefflich zu unterhalten, sondern versteht es auch noch, den Zuschauer ein wenig zum Nachdenken anzuregen, in einem Film, in dem dieser es gar nicht vermutet hätte. Ein überraschender, aber durchaus willkommener Anspruch, den man hier wählt.

Zwei Aspekte wollen aber nicht ungenannt bleiben. Zum einen ist da der Soundtrack, der zum einen aus kräftigen Instrumentalstücken besteht, die sofort ins Ohr gehen, aber zum anderen mit zahlreichen ACDC-Liedern angereichert wurde. Hierbei hat man es mit einem Geniestreich zu tun, denn diese passen kurioserweise stets wie die Faust auf das Auge und reißen mehr mit, als man vorher vielleicht gedacht hätte. Und dann bleiben natürlich noch die Effekte übrig. Ein Held wie Iron Man muss natürlich per CGI am Rechner erstellt werden, doch auch hier stimmt das Maß und der Look selbst, denn die Special Effects-Abteilung leistet tolle Arbeit und lässt zu keinem Zeitpunkt einen Zweifel aufkommen, dass irgendetwas nicht echt sein könnte. Realistisch eingebettet ins Gesamtbild, einwandfrei in der Umsetzung. Was will der Comicfan eigentlich mehr?

Fazit: Für die weiteren Franchises, die sich im Marvel Cinematic Universe versammeln werden, legt "Marvels Iron Man" die Messlatte unfassbar hoch. Eine simple, aber zweckdienliche Handlung mit leisen Bezügen zu brisanten politischen Thematiken, ein einmaliger Protagonist, der sowohl perfekt gespielt als auch hervorragend geschrieben ist und sich vom unsympathisch-arrogantem Arschloch zur Identifikationsfigur entwickelt, eine seichte und zart-romantische Liebesgeschichte, gut dosierte Action und eine gewaltige Prise an ironischem Humor klingen zwar allesamt nicht nach innovativen oder neuen Elementen, wurden aber selten so harmonisch vereint, wie hier der Fall. Jon Favreau und Kevin Feige tun zwar insgesamt nicht viel mehr, als die klassische Blockbuster-Rezeptur zu verwenden, sind dabei aber mit so viel Herzblut und Spaß an der Sache, dass diese an sich eingefahrene Struktur unter ihrer Führung zu einem frischen und mutig erscheinenden Abenteuer wird, dessen Sogkraft sich sogar die härtesten Comicfilm-Atheisten wohl nur schwerlich entziehen werden können.

:liquid9:

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