Bei den Narren, Hannibal hat geschrieben:Achja, Vince, du wirst ihn hassen!
Ich muss dir sagen, du kennst mich einfach zu gut. ;)
Hannibal hat geschrieben:Allerdings nicht auszudenken, was man aus dem Stoff hätte machen können. Die Geschichte wäre immer blöd geblieben, aber wäre Michael Bay den Stoff ernsthafter und ein wenig erwachsener angegangen, hätte „Transformers“ ein richtiger Über-Blockbuster werden können. Nervige Albernheiten raus, Pathos-Gequatsche raus, Logiklöcher raus, mehr Gewalt rein, fiesere Szenen mit den Deceptions...der Film hätte ein Kracher werden können! Den Film, den wir bekommen haben ist Mainstream in seiner übelsten Form, [...]
Dabei würde ich dir hier sogar zustimmen - ich glaube, irgendwie hätte mir das Teil Spaß machen können. In der vorliegenden Form, mit Albernheiten, Pathosgequatsche, Kiddiegewalt und harmlosen Bots war ich aber über weite Strecken eher genervt. So sehr ich es wollte, an die Lächerlichkeit eines sprechenden Autobots konnte ich mich nie gewöhnen.
Der teilweise so hoch gepriesene Humor ging mir einfach nur auf den Senkel; bin ich der Einzige, der Shia LeBeouf (oder wie er heißt) wegen seinem Dauergebrabbel am liebsten an die Gurgel gegangen wäre? Und wie oft wurde da eigentlich "Neineineineinein!" geschrien? Und dann der Höhepunkt der Peinlichkeit: diese gottverdammte Versteckszene der Bots im Vorgarten. Meine Fresse! Das waren so Punkte, wo ich mich gefragt habe, ob nach dem Terrorfilm nun der Kinderfilm mainstreamkompatibel wird.
Am meisten hat mich aber enttäuscht, dass der Film bis zur 100. Minute quasi ereignislos bleibt! Erst ab hier wurde ich endlich mit einem sehr feinen, knapp halbstündigen Finale belohnt, das es in sich hatte. Aber bis dahin gibts nur das Bay-typische Regierungsgebrabbel, verschnitten mit Szenen, in denen die Special Effects-Macher ein bisschen ihre Muskeln spielen lassen. Der Film versucht hier, sich durch Hommagen am Laufband (zB. Terminator) und Anspielungen auf den momentanen Zeitgeist (ebay) über die Zeit zu retten und hat sonst rein gar nichts zu bieten - null Dramaturgie, null Charme. Was ist man da froh, wenn man Leute wie Peter Jackson und Sam Raimi hat, denen etwas an ihrer Materie liegt und die sie nicht nur rein technisch und auf die Effizienz bezogen betrachten.
Zurück bleibt ein Publikumserfolg, der mir nichts als Rätsel aufgibt. Fans der Vorlage kann ich schon verstehen, da sie einen ganz anderen Zugang zur Materie haben - für mich wurde aber bestätigt, dass der Stoff für eine gute Kinoverfilmung nichts hergibt - es sei denn, man entfernt sich seeeehr weit von der Vorlage und entfesselt auf der Erde einen richtig brutalen, psychisch schwer belastenden Killerkrieg, der sich gewaschen hat.