Star Wars I + VII + Rogue One + Solo

Filme die viel kosten und meistens nicht das halten, was der Trailer verspricht.
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Beitrag von McClane » 24.12.2017, 16:46

"Kong: Skull Island" hat auf jeden Fall amtlich gerockt, wär auch mein (bisheriger) Blockbusterfavorit des Jahres.

Beim neuen "Star Wars" hab ich bisher die volle Palette unterschiedlicher Meinungen mitbekommen und werd mich am 30. ins Lichtspielhaus begeben um mir selbst ein Bild zu machen.
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Beitrag von Vince » 25.12.2017, 03:43

freeman hat geschrieben:Vincilien? Topfste das zu den Actionfreunden um? Das wär voll dufte ;-)

In diesem Sinne:
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Kann ich machen. Sollte eigentlich nen Kurzkommentar werden, ist aber dann doch länger geworden als gedacht. ;)

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Beitrag von freeman » 26.12.2017, 15:25

Vince hat geschrieben:ist aber dann doch länger geworden als gedacht. ;)
Reaktion vieler Frauen auf... naja, ihr wisst schon.

In diesem Sinne:
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Beitrag von SFI » 27.12.2017, 07:27

Star Wars: Die letzten Jedi

Mit Überredungskunst gelang der Coup und ich fand mich heute in einer gemütlichen 2D Vorstellung mit wenig Zuschauern ein. Der Streifen selbst ist wahrlich ambivalent geraten, bricht dankenswerterweise mit altbekannten Drehbuchverläufen, der klaren Linie zwischen Gut und Böse, lanciert grandiose VFX-Sequenzen, wartet aber auch mit peinlichen wie unlogischen Szenen auf. Vor allem der Bombenabwurf in der Schwerelosigleit, eine Selbstrettung trotz explodierender Brücke und Vakuum oder die lange Leitung was eine Person mit ihrem großen Auftritt bezwecken könnte, wirken sich durchaus als Ärgernis aus. Abseits dessen ist Episode VIII unterhaltsamer und auch eigenständiger als der schon lang vergessene Fanservice in Episode VII geraten.

:liquid7:
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Beitrag von freeman » 27.12.2017, 17:49

Ich bin auch eher bei Vince und Timo. Der Film hätte auch "Star Wars: Das Ende des Konsens" heißen können. Ich fand es sogar fast schade, dass der Film nicht vollends die bekannten Pfade verlassen hat. Dem Gut-Böse-Schema mit Wucht mal etwas vollkommen anderes entgegengesetzt hätte. So ne weitere Kraft... So wie die Sturmtochter mit ihren Drachen in Westeros :lol:

Wie Vince und Timo gefielen mir die Abweichungen vom Altbekannten. Die Action hatte Rumms, die Musik machte sie noch rummsiger, die Special Effects haben amtlich geknallt, die Story war durchaus spannend aufgezogen, die neuen Seiten von Skywalker faszinierten und endlich gabs mal keinen Supersternenzerstörer. Leider wirkt die Hauptdarstellerpüppie nach wie vor sehr steif. Zudem mag ich das Asexuelle, was ihre Figur umweht, nicht. Steil fand ich, dass als sie in einem Fight beiläufig mal nen Kratzer abbekam, GENAU die eine Stelle in ihrem Prüderiekostüm getroffen wurde, die nicht bedeckt ist (Diese Lücke zwischen den Armsocken und der Schulter). Muss man sich vorstellen: Multimillionendollarproduktion, aber von dem Kostüm haben sie nur das eine :lol:

Den Humor fand ich gar nicht so übel. Zumal er niemals niederstes Jar Jar Niveau erreichte. Einige Gags waren sogar richtig kultig. Etwa Lukes Schulterwischer. Dafür hat man häufiger das Gefühl, der Film will einen für blöd verkaufen. Etwa wenn bestimmte Fakten und Abläufe wieder und wieder erklärt werden. Wenn ich ein Ablenkungsmanöver sehe und es als solches begreife, es gar als solches angekündigt bekommen habe, brauche ich keinen, der mir während des Manövers nochmal erklärt, dass es ein Ablenkungsmanöver ist. Von diesen Momenten leistet sich Star Wars 8 einige zu viel.
:liquid7:

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Beitrag von SFI » 30.04.2018, 12:34

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Re: Star Wars I + VII + Rogue One

Beitrag von Cinefreak » 31.03.2019, 22:26

Ging das eigentlich nur mir so, dass man es durchaus als gewisse Einfallslosigkeit sehen könnte, dass Hans Sohn exakt dasselbe passiert wie auch schon dem Vater von Luke? :shock: :cool:
sonst fand ich den aber auch ganz chic, wenngleich zu lang
Unser neuestes Projekt: https://open.spotify.com/show/35s3iDdkQ12ikEFT9hOoTP - Talk rund um Filme und Serien

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Re: Star Wars I + VII + Rogue One

Beitrag von SFI » 01.04.2019, 06:58

Das kann man nicht nur so sehen, es ist so. :lol: Mit der Beweis, dass es seit dem Erstling nichts Neues zu erzählen gibt, eben die eigentümliche Limitierung eines Märchens. :lol:
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Re: Star Wars I + VII + Rogue One

Beitrag von Vince » 13.04.2019, 11:59

Solo - A Star Wars Story

Könnte man ein Unternehmen wie "Solo" doch bloß unbeeinflusst von vier Dekaden Filmgeschichte betrachten. Ein solch routinierter Regisseur wie Ron Howard böte dann immerhin einen schnörkellosen Ausritt in die Weiten des Weltraums, den man mit der gleichen Unbefangenheit genießen würde wie diesen Moment in der Achterbahn, kurz bevor es abwärts geht. Eine vorgegebene Marschrichtung nur, kein unerwartetes Ausscheren auf Nebenschauplätze, keine mühsame Integration in einen übergeordneten Kontext, um zum Flicken in einem Epos zu werden: Es würde genügen, einfach immer zu dem vorzudringen, was sich geradeaus am Horizont bildet. Und zwar in Millennium-Falcon-Geschwindigkeit.

Dahingehend enttäuscht der zweite Star-Wars-Exkurs der Disney-Ära keineswegs. Dem Studio ist trotz Regisseurswechsel und wochenlanger Nachdrehs ein temporeiches Space-Abenteuer gelungen, das sich - der Persönlichkeit seiner Hauptfigur entsprechend - von der militärischen Ausrichtung der Hauptreihe verstohlen abnabelt, um da draußen in der Wüste unter Ganoven und Halunken ungehinderte Freiheit zu tanken. Ein solches Manöver als "fintenreiche Kriegsverweigerung" zu bezeichnen, wäre angesichts der Schlitzohrigkeit des allreisenden Söldners in der Hauptrolle wohl nicht unangemessen. Da ist es nur sinnvoll, als Kriegsersatz den Western als Inspiration aus dem Ärmel zu zaubern, mit all seinen Versprechen von der Erkundung unerschlossenen Raums. Also gibt es Poker, Zugüberfälle, Damsel in Distress und Outlaws, die in Gruppen reiten... das alles nur eben in dieser betörenden Star-Wars-Ausstattung, die den 70er-Disco-Stil ihres Geburtsjahrs in Sachen Kostüm und Kulissendesign ebenso problemlos mit dem 19. Jahrhundert wie mit dem fiktiven Zeitstrahl seiner Zukunftshandlung zu vereinen weiß. Man könnte Howards Herangehensweise als einfallslos bezeichnen, weil sie so überraschungsfrei ihren Weg geht, gerade wenn man sich vorstellt, was für eine überdrehte Komödie die Lego-Brüder daraus gemacht hätten; sie hat aber auch etwas würdevoll Klassisches an sich, eben wie zu besten Blockbuster-Zeiten irgendwo zwischen "Der Weiße Hai" und, ja, "Krieg der Sterne".

Das eigentliche Problem ist da schon grundlegender, denn ist Han Solo wirklich ein Charakter, dem man auf den Grund gehen muss? Wertet es seine Zeichnung auf, wenn man Zeuge wird, wie er sich als junger Pilot aus der Klammer des Imperialismus zu befreien versucht oder wie er Chewbacca kennenlernt? Eigentlich war Solo immer der Mann, der mit seinem pelzigen Freund ungeklärter Herkunft aus dem Nichts kam und nach erledigter Arbeit wieder darin verschwand. Anders als "Rogue One" bereichert seine Vorgeschichte die Haupterzählung also in kaum einer Weise, was man bestenfalls als Nullsummenspiel bezeichnen kann, im schlimmsten Fall aber sogar als Verlust, denn auch in den nicht gespielten Takten wird Musik gemacht. Füllt man sie grundlos auf, noch dazu mit recht uneigenständigen Origin-Parametern (wie oft schon wurden dicke Freundschaften mit einem Grubenkampf auf Leben und Tod besiegelt?), so geht damit eben auch ursprüngliche Information verloren.

Alden Ehrenreich hat zunächst einmal nicht viel mit Harrison Ford zu tun, obwohl er in einsamen Augenblicken dessen schelmisches Grinsen immerhin anzudeuten weiß. Vielleicht ist das auch gut so, denn Star-Wars-Parodien sollten dann doch eher Spoof-Komödien wie "Spaceballs" vorbehalten sein. Was der bis dato eher unbekannte Hauptdarsteller allerdings zwingend von Ford hätte erben müssen, ist das herbe Leindwandcharisma, das es ihm erlaubt, jede Szene an sich zu reißen. Dies geschieht leider nicht; im Gegenteil, Donald Glover als Lando ist in manchen Augenblicken mehr Solo als Solo selbst. Und wenn man dann noch die ganze Zeit eine Charaktervisage wie Woody Harrelson an seiner Seite ertragen muss, wird es schon richtig schwierig, sich durchzusetzen. Wenigstens Emilia Clarke stiehlt ihm nicht die Show (wenn überhaupt, durch ihr Styling, aber kaum durch ihre Ausstrahlung).

Am Ende ist das aber vermutlich alles halb so wild. Wer sich erst einmal wieder die Original-Trilogie zu Gemüte führt, wird beim ersten Auftritt Harrison Fords wohl ohnehin kaum einen Gedanken an Disneys "Solo" verschwenden. Als Abenteuer klassischer Prägung mit modernen Schauwerten erfüllt er aber durchaus seinen Zweck.
:liquid6:

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Re: Star Wars I + VII + Rogue One

Beitrag von SFI » 09.05.2019, 17:42

Darth Vader vs Obi-Wan Kampf mit neuen VFX etc.


:cool:
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Re: Star Wars I + VII + Rogue One

Beitrag von John Woo » 23.07.2019, 18:59

Ich bin ja nicht gerade ein Fan der Reihe und habe aus der Disney-Ära noch keinen Teil gesehen, bis auf Solo - A Star Wars Story, welchen ich vor einigen Tagen sichtete. Und ich muss zugeben, dass ich mich bei dem Film überraschend gut unterhalten fühlte. Klar, ein Meisterwerk stellt der Film nicht dar und es sind auch einige Probleme zu finden, unter anderem der etwas beliebig wirkende Soundtrack und die teilweise etwas übertriebenen Braun-Filter in der Optik, aber der Film kommt überraschend kurzweilig rüber.
Möglicherweise liegt es am irgendwie fast schon altmodischen Abenteuerflair oder den weitgehend gut aufgelegten Darstellern (allen voran Woody Harrelson und Donald Glover), vermutlich aber auch an der für "Star Wars"-Verhältnisse klein aufgezogenen Geschichte mit nur wenigen Hauptfiguren (die Filme der Hauptserie wirken auf mich in dieser Hinsicht oftmals zu überladen). Die Verweise auf die Hauptserie, zumindest jene die ich erkannt habe, hätte man meiner Meinung weitgehend weglassen können, da gerade der Umstand, dass der Film auch als eigenständiges Abenteuer funktioniert, sich für mich als Pluspunkt erweist.
:liquid7:

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Re: Star Wars I + VII + Rogue One

Beitrag von Vince » 04.01.2020, 15:50

Relativ spät Episode IX nachgeholt. Unser Cineplex hatte den Kinosaal gerade neu eröffnet. Frischer Dolby Atmos Sound, neue Sitze und allerhand Spielereien. Dann fängt der Film an:

"...nmal vor langer Zeit in einer weit,
...rnten Galaxis"

Dann sah man ein schwarzes Bild mit Sternen. Plötzlich flitzte was von oben nach unten durchs Bild. Mutmaßlich ein Raumschiff.
Dann wurde der Bildschirm von einem riesigen Planeten ausgefüllt.
Dann ein gigantisches Laserschwert. Im Leuchtradius überall Pixel. Dann die riesige Torfnase von Adam Driver...

Glücklicherweise war das Kinopublikum technikaffin genug, um sofort zu bemerken, dass wir da gerade bloß einen gezoomten Fünftel-Bildausschnitt zu Gesicht bekamen. Es wurde sofort Bescheid gesagt. Dank der gut ausgebildeten Techniker habe ich die ersten 5 Minuten des Films aber höchstens viermal ertragen müssen, dann ging es irgendwann los.

Zum Film:

Tja, wer soll es J.J. Abrams verdenken. Da wird ihm nach „Star Trek“ die ehrenvolle Aufgabe übertragen, auch die Sternenkriege ins neue Jahrtausend hinein zu kuratieren. Er hegt und pflegt das Imperium aus Sand, das George Lucas einst errichtete, poliert all seine kleinen Türme, konserviert das charakteristische Design und sorgt dafür, dass der Originalzustand möglichst für immer erhalten bleibt – und dann kommt der fiese Rüpel-Rian und macht mit einem einzigen Tritt alles zunichte. Es ist nur logisch, dass er nun, da er die Chance zur Restauration bekommt, zu retten versucht, was noch zu retten ist. Doch wie das eben mit zersprungenen Dingen ist, die man mit Nostalgie zu kleben versucht – schonender für die Nerven aller Beteiligten wäre es gewesen, die Scherben als Chance für einen Neuanfang zu betrachten, sich ein für allemal von dem alten Tand zu trennen und zu neuen Ufern vorzudringen.

So wird Kylo Rens reparierter Helm mit seinen roten Narben zum Sinnbild für Abrams' Unfähigkeit, die Vergangenheit loszulassen. Er steht zudem für die Revision einer bereits in Gang gebrachten Veränderung, die nicht ohne sichtbare Nähte über die Bühne gebracht werden kann; zu weit ist bereits fortgeschritten, was eigentlich in eine völlig neue Richtung hätte geführt werden müssen. Das Zögern des Regisseurs ist nicht ihm vorzuwerfen. Wie der nämlich arbeitet, ist gemeinhin bekannt, so dass die Verantwortung für das künstlerische Ergebnis voll und ganz beim Studio liegt; eine Feststellung, die auch bereits bei der riskanten Besetzung des Regiepostens für den Mittelteil mit Rian Johnson zutraf. Das halbgare Gesamtergebnis jedenfalls hat sich nun ganz alleine die Maus hinter die Ohren zu schreiben. Ganz egal, ob man nun komplett den konservativen Pfad Abrams' oder den progressiven Pfad Johnsons gefahren wäre: Mehr Konsequenz bei der Umsetzung einer wahren Vision, ganz ohne die Berücksichtigung des Social-Media-Rauschens im World Wide Web, das ohnehin nicht sinnvoll gefiltert werden kann, hätte in jedem Fall zum besseren Gesamtwerk geführt. So oder so.

Nun müssen wir eben mit Beschwichtigungen vorlieb nehmen, kleinlauten Relativierungen und halbgarer Versöhnung, was insbesondere das letzte Drittel von „The Rise of Skywalker“ zu einer mutlosen Veranstaltung werden lässt. Johnsons kühne Versuche, den Braten aus seinem eigenen Safte zu hieven, werden zu einem irrationalen Wutanfall heruntergespielt, den man nicht allzu ernst nehmen muss. Mit kühlem Jedi-Köpfchen sieht das Universum plötzlich wieder ganz anders aus. „Was regt ihr euch eigentlich so auf?“, scheint das Drehbuch den Trotzköpfen mit demolierter Kindheit da draußen zuzurufen. „Ist doch gar nichts passiert“.

Dabei werden die Ansätze von Johnson-Wildwuchs jedoch mit der gleichen Radikalität ausgerupft, wie man sie auch diesem unsensiblen Klotz von Vorgänger vorgeworfen hat. Es wirkt nicht allzu souverän, wenn man sich relativ komplexer Sachverhalte mit einer Handbewegung entledigt, auch wenn das vielleicht in gewisser Weise sogar „the Jedi Way of Life“ ist. Zugegebenermaßen eignet sich das Universum von „Star Wars“ aber sehr gut, erzählerische Willkür mit visueller Opulenz und opernhafter Dramatik zu übertünchen. Hier spielt die Produktion mal wieder alle Trümpfe aus, so wie sie es bereits in den vorangegangenen beiden Filmen tat. Ob nun Ewok-Nostalgie in leuchtenden Pinienwäldern zelebriert wird, Eiswelten wie Skulpturen in Szene gesetzt werden oder an den Physik-Reglern vertrauter Naturphänomene gedreht wird (bei dem Wellengang hat man sich offenbar Christopher Nolans „Interstellar“ zum Vorbild genommen), auch die neunte Episode geizt nicht mit Ausblicken auf die wundersamsten Orte des Universums und gelangt hier so nah an den Space-Opera-Kern der Saga wie sonst nirgendwo. Merkwürdige Kreaturen mit Paralleleigenschaften zu den uns bekannten irdischen Vertretern des Tierreichs begleiten die obligatorischen Wischblenden und fungieren als finale Signatur für das Artdesign der Planeten. Eine wunderbare Vielfalt wird hier geboten, die man von einer Produktion dieser Größenordnung mit so vielen Meistern ihres jeweiligen Gebiets natürlich auch erwarten kann und sollte. Dass die wortwörtlichen Sterngefechte als Kumulation einzelner Fehden wieder eher Mangelware sind, wird erst kurz vor dem Schlussteil deutlich, als eine gigantische Flotte für regelrechten Verkehrsstau am Himmel sorgt und damit einen echten Aha-Moment verursacht. Bis dahin hat zwar der Millennium Falcon den ein oder anderen großen Moment in Aktion und ein Tie Fighter fordert Rey in einer epischen Neuauflage von Hitchcocks „Der Unsichtbare Dritte“ zum Western-Standoff, doch der Krieg, den bislang einzig das Spin-Off „Rogue One“ voll auszukosten wusste, ist hier wieder nur ein Wald am Horizont, der von Bäumen verdeckt wird, wenn auch solchen, die ihrerseits die Einzelbetrachtung mehr als wert sind.

Folglich liegt der Fokus auf den relativ nichtssagenden Beweggründen der Figuren, die allesamt ihre persönlichen Krisen zu durchleiden haben, um schließlich kollektiv an der imperialen Bedrohung zu knabbern. Adam Driver geht noch am ehesten als Gewinner aus der Trilogie hervor, begann er doch als blasser Schatten des großen Darth Vader und wusste mit der Zeit immer mehr Facetten in seine eindimensionale Figur zu bringen, sicher auch begünstigt durch die bemerkenswerte Entwicklung, die er als Schauspieler in anderen Filmproduktionen durchlaufen hat. Proportional umgekehrt verlor Daisy Ridley leider mit der Zeit den Glanz, der sie in Episode VII noch umschloss; dabei sollte dies nun eigentlich ihr Film sein. Das größte Opfer der Unentschlossenheit Disneys ist sicherlich in Oscar Isaac und John Boyega gefunden; nachdem die Beiden in Episode VIII derart zurechtgestutzt wurden, weiß Abrams sie bloß noch formal einzureihen. Sie schwimmen nun im Strom, ohne sich zuzutrauen, eigene Akzente zu setzen.

Man hätte „The Rise of Skywalker“ durchgängig so eine Schwerelosigkeit gewünscht, wie er sie in einzelnen Abschnitten durchaus verströmt. Wann immer das Setdesign so sehr hypnotisiert, dass man das strategische Figurenschach mal für einen Moment vergisst, strömt „Star Wars“ diesem Abschluss der dritten Trilogie aus allen Poren. Leider sind das immer nur Momentaufnahmen. Das Tauziehen um das Vermächtnis eines Giganten der Populärkultur hat zu einer Kompromisslösung geführt, die langfristig wohl niemanden zufrieden stellen wird. Lucas' Prequel-Trilogie wird neuerdings zumindest dahingehend rehabilitiert, dass man die klare Vision des Schöpfers nun erkennt, auch wenn handwerkliche Aspekte der Episoden I – III (Computereffekte, Schauspiel, Digitallook) nach wie vor gerügt werden (nicht zu Unrecht). Es bleibt nun abzuwarten, wie beständig sich das heute noch gelobte Design gegen die Zeit behaupten kann. Ist dieses nämlich einmal porös, bleibt von der letzten Geschichte der Ära Skywalker nicht mehr übrig als die müde Imitation alter Gesten und eine große Luftblase.
:liquid5:

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Re: Star Wars I + VII + Rogue One

Beitrag von Sir Jay » 07.01.2020, 12:12

Deine Kritik liest sich genauso, wie ich den Film von vornherein einschätze.

Wenn dem so ist (und davon gehe ich stark aus), dann wird die neue Trilogie in ein paar Jahren als einzige armselige, dick aufgeblasene Lachnummer in die Filmgeschichte eingehen :lol:

Mit Episode 9 werde ich es wohl genauso handhaben wie damals mit dem dritten Hobbit - verpasst und nicht nachgeholt :lol:

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Re: Star Wars I + VII + Rogue One

Beitrag von SFI » 07.01.2020, 16:10

Lucas' Prequel-Trilogie wird neuerdings zumindest dahingehend rehabilitiert, dass man die klare Vision des Schöpfers nun erkennt, auch wenn handwerkliche Aspekte der Episoden I – III (Computereffekte, Schauspiel, Digitallook) nach wie vor gerügt werden (nicht zu Unrecht)
Ich bleibe auch heute noch bei 1/2/3 Punkten. :lol:
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Re: Star Wars I + VII + Rogue One

Beitrag von Vince » 07.01.2020, 17:11

SFI hat geschrieben:
07.01.2020, 16:10
Lucas' Prequel-Trilogie wird neuerdings zumindest dahingehend rehabilitiert, dass man die klare Vision des Schöpfers nun erkennt, auch wenn handwerkliche Aspekte der Episoden I – III (Computereffekte, Schauspiel, Digitallook) nach wie vor gerügt werden (nicht zu Unrecht)
Ich bleibe auch heute noch bei 1/2/3 Punkten. :lol:
Du siehst die Steigerung also auch. Ist doch gut. :lol:

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Re: Star Wars I + VII + Rogue One

Beitrag von StS » 07.01.2020, 20:02

SFI hat geschrieben:
07.01.2020, 16:10
Lucas' Prequel-Trilogie wird neuerdings zumindest dahingehend rehabilitiert, dass man die klare Vision des Schöpfers nun erkennt, auch wenn handwerkliche Aspekte der Episoden I – III (Computereffekte, Schauspiel, Digitallook) nach wie vor gerügt werden (nicht zu Unrecht)
Ich bleibe auch heute noch bei 1/2/3 Punkten. :lol:
Das ist genau auch meine Punktevergabe bei denen. :lol:

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Re: Star Wars I + VII + Rogue One

Beitrag von Sir Jay » 08.01.2020, 13:12

habe nie verstanden, was alle gegen die prequel trilogie haben. ich hab die Filme allesamt mal 2015 "nachgeholt" und mich auf ein Ed Wood'sches Filmisches Desaster eingestellt, und bekomme solide CGI-Abenteuerkost geboten.
Zugegeben, bei Episode 1 kann ich das genau genau bewerten, weil ich den damals nur nebenbei hab laufen lassen, als ich nebenher Starcraft-Risiko gespielt habe :lol:

Im direkten Vergleich zur neuen Trilogie nervt die Prequelreihe jedenfalls nicht mit Anbiederung und solch verzweifelter möchtegern-Epicness...

Das Star Wars Franchise hätte meiner Meinung nach deutlich weniger Image-Schaden genommen, wenn "nur" Rogue One und Solo produziert worden wären...

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Re: Star Wars I + VII + Rogue One

Beitrag von StS » 08.01.2020, 13:31

Für mich mit sinnbildlich für die Prequel-Trilogie:

EP1:



EP2:



EP3:



:lol: *FacePalm* :roll:

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Re: Star Wars I + VII + Rogue One

Beitrag von SFI » 08.01.2020, 16:42

Ja, die Szenen sind ausreichend für den Brechreiz. :lol:
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Re: Star Wars I + VII + Rogue One

Beitrag von Vince » 09.01.2020, 18:13

Die beiden Ausschnitte aus Ep. 2 und 3 sind auf jeden Fall schon mal witziger als alles, was es in der neuen Trilogie zu sehen gab. :lol:

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Re: Star Wars I + VII + Rogue One

Beitrag von SFI » 10.01.2020, 06:57

Sofern man Witz als Notwendigkeit betrachtet, mag das sein. :lol:
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Re: Star Wars I + VII + Rogue One

Beitrag von freeman » 20.01.2020, 20:42

Vincelino: Könntest du deine Kritik zum letzten Star-Wars-Konsensbrei der Vollständigkeit halber auf Actionfreunde hieven? Das wäre echt kewl.

In diesem Sinne:
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Re: Star Wars I + VII + Rogue One

Beitrag von SFI » 07.07.2020, 15:31

Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers

Für den Fanservice fuhr Disney wohl einige Altersheime ab und vergaß dabei eine mitreißende Geschichte zu inszenieren. Die ersten 90 Minuten wirken dann entsprechend typisch montiert und legen ihren Fokus mehr auf inflationäre bunte Bilderwelten und redundante Dialoge als auf Spannung. Die Schlacht bietet dann wenigstens noch einige nette Schauwerte, auch wenn man sich fragen muss, wieso man die copy & paste Flotte in der Atmosphäre angreifen muss. Das wirkt vor allem im Vergleich zu Rogue One wie ein B-Movie. Sehr cool die Idee mit den zwei Lichtschwertern, welche wohl der beste Einfall und der einzige wow Effekt im Film war. Immer noch besser als die Episode 1-3 Grütze war der Streifen aber allemal.

:liquid5:
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Re: Star Wars I + VII + Rogue One

Beitrag von McClane » 03.08.2020, 09:47

Krieg der Sterne

Was soll ich sagen - wie so gut wie jeder Mensch meiner Altersklasse habe ich "Star Wars" als Kind vergöttert, also die Originaltrilogie, gab ja noch nix anderes, sieht man von den "Ewoks"-Filmen ab. Schaut man sich den ersten "Star Wars" als Erwachsener an, dann weiß man auch, warum das Ganze so gut zog: "Krieg der Sterne" ist tatsächlich noch etwas naiv und kindisch. Aus allen möglichen Mythen und Legenden zusammengeklaut, gibt es hier den tapferen (Jedi-)Ritter und den sprücheklopfenden Swashbuckler, die gegen den bösen Herrscher ins Feld ziehen und das Weltall retten, also zumindest vorerst, denn Lucas erwies sich auch als Pionier in Sachen Franchisetauglichkeit. Dass die Fox-Leute, die nicht an einen Erfolg glaubten, ihm gegen eine reduzierte Gage alle Fortsetzungs- und Merchandiserechte überließen, gehört zu den Treppenwitzen der Filmgeschichte.
Aber auch wenn "Krieg der Sterne" manchmal einen eher naiven Charme hat, auch wenn man dem Film teilweise anmerkt, dass an Lucas nicht der größte Dialogschreiber verloren gegangen ist, so erkennt man immer noch unschwer den Reiz, den "Star Wars" immer noch ausübt: Bombastische Bilder und bombastische Musik unterstützen eine Fabulierlust, die Märchentopoi ins Weltall bringt und den Zuschauer mit einem freudigen "sense of wonder" in jene Welt in einer fernen, fernen Galaxis eintauchen lässt. Harrison Ford ist gnadenlos cool, es gibt Laserschwertduelle, Raumschlachten und Ballereien mit Laserpistolen, es gibt famose Abenteuer- und Spannungsszenen wie jene in der Müllpresse. Ein launiger Klassiker.

:liquid8:

Das Imperium schlägt zurück

Für viele ja der heilige Gral der "Star Wars"-Filme, ich möchte da etwas widersprechen. Sicher, das Ganze ist merklich düsterer und das offene Ende bereitet nicht nur überdeutlich den Trilogie-Abschluss vor, sondern es erzeugt auch ein Gefühl der Ausweglosigkeit. Die Helden sind mit dem Leben davon gekommen, haben aber einen der ihren (vorerst) verloren, während das Imperium besser denn je dasteht. Problematisch ist eher der Mittelteil, wenn die Helden nicht nur getrennt sind, sondern sich das Ganze auch stets bei wiederholt. Bei Han und Leia auf dem Millenium Falcon versagt andauernd der Hyperspace-Antrieb, warum stets eine neue List bei der Flucht vor dem Imperium angewandt werden muss, während Luke bei Meister Yoda stets an einer Aufgabe versagt, dann den Heulkrampf bekommt und dann von seinem Mentor den Rat zur Bewältigung erhält.
Aber natürlich ist auch dieser Teil eine Wundertüte voll mit bombastischer Musik, tollen Effekten und memorablen (Action-)Szenen: Schon allein der Auftakt auf dem Eisplaneten Hoth bietet mehr als andere Filme in ihrer gesamten Laufzeit. Auch sonst überzeugt der Film mit Creature Design, interessanten Locations wie der Wolkenstadt und einem erhöhten Coolness-Faktor, wenn es nicht nur mehr Han Solo, sondern zusätzlich noch Lando gibt. Und der kultige Dialog "Ich liebe dich" - "Ich weiß" soll wohl am Set entstanden sein, weil die Schauspieler etwas freier mit Lucas' Material umgingen ("George, you can write this shit, but you can't say it", soll Ford wohl gesagt haben). Und die Enthüllung im Finale schrieb natürlich Filmgeschichte.

:liquid8:

Die Rückkehr der Jedi-Ritter

Mit den Ewoks führte Lucas hier den wohl größten Zankapfel der Pre-Prequel-Trilogie-Zeit ein. Reines Stofftiermarketing mit Knuddelteddyfaktor oder konsequentes Weiterdenken eines Universums, in dem nicht jedes Alien wie ein Mensch mit Make-Up aussieht? Natürlich ist der Kindchen-Schema-Faktor bei den Ewoks nicht zu vernachlässigen und das Sterben eines Pelztiers in Großaufnahme dreht den Pathosregler auf 11, aber ich entscheide mich für dennoch letzteres, denn "Die Rückkehr der Jedi-Ritter" haut allgemein in Sachen Locations und Kreaturen noch mehr raus als die Vorgänger. Es fängt mit dem grandiosen Auftakt im Palast von Jabba the Hut an (der ähnlich wie die Hoth-Eröffnung fast wie ein (famoser) Vorfilm funktioniert) und geht weiter mit den Ewoks als Naturvolk, was auch das Finale erweitert: Nicht nur Lichtschwerten und Blastern duelliert man sich, auch archaische Kampftechniken und Fallen kommen zum Einsatz. Sowieso: Das zweigliedrige Finale mit Raumschlacht und dem Kampf auf dem Planeten ist schon meisterhaft in Sachen Action-Spannung, wenn sich die Ereignisse auf beiden Ebenen bedingen.
Konsequent kommt die einfache, aber packende Story zu ihrem Ende, gewohnt famos präsentiert - trotz unterschiedlicher Regisseure wirkt die Originaltrilogie wie aus einem Guss, aber das hat auch seine Gründe. Lucas zog als Mastermind selbst dann effektiv die Fäden, wenn er nicht auf dem Regiestuhl saß, weder Irvin Kershner noch Richard Marquand stehen im Verdacht Regisseure mit einer ausgeprägten Handschrift zu sein und noch dazu blieben große Teile des Personals gleich - neben Lucas und den Darstellern prägt auch die wiederkehrende Musik von John Williams die Trilogie. Bei so viel effektivem Bombast, so starker Inszenierung und so viel Fabulierlust verzeihe ich allen dreien ihre einfache Geschichte und ihre gelegentlichen Dialogschwächen - der hier ist mir persönlich der liebste von allen dreien.

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Jimmy Dix: "Du glaubst wohl nicht an die Liebe?" - Joe Hallenbeck: "Doch ich glaube an die Liebe. Ich glaube auch an Krebs." [Last Boy Scout]

Perry Van Shrike: "Look up 'idiot' in the dictionary. You know what you'll find?" - Harry Lockhart: "A picture of me?" - Perry Van Shrike: "No! The definition of the word idiot, cause that is what you fucking are!" [Kiss Kiss, Bang Bang]

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Re: Star Wars I + VII + Rogue One

Beitrag von SFI » 03.08.2020, 15:31

... wie so gut wie jeder Mensch meiner Altersklasse habe ich "Star Wars" als Kind vergöttert, also die Originaltrilogie, gab ja noch nix anderes
Star Trek I-III :lol:
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