Batman Tetralogie (1989 - 1997)

Filme die viel kosten und meistens nicht das halten, was der Trailer verspricht.
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Kruger
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Batman Tetralogie (1989 - 1997)

Beitrag von Kruger » 09.07.2015, 13:05

So, ich mach mal alle vier Filme in nächster Zeit.

Film: Batman
Jahr: 1989
Regisseur: Tim Burton
Darsteller: Michael Keaton, Kim Basinger, Jack Nicholson

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Schon mal bei blassem Mondlicht mit dem Teufel getanzt? BATMAN war ein riesiger Erfolg, ich war kaum drei Jahre alt, als der Film in Deutschland in die Kinos kam und trotzdem erinnere ich mich an die Massen an Merchandise, die es hier gab. In den USA war das ganze noch um einiges extremer.1978 sprengte schon einmal ein Kollege vom namensgebenden Superhelden die Kassen: Superman. Damals war das aber noch keine Initialzündung, den Markt mit Adaptionen anderer Helden zu überschwemmen. Logisch - waren doch derartige Filme damals mit den benötigten Special Effects ein Aufwand sondersgleichen. So mag es aus heutiger Sicht wundern, dass die Produzenten ungefähr 10 Jahre brauchten, ihr Projekt eines Batman-Films, immerhin die Nummer 2 im Stall der DC Comics, zu realisieren. Batman war damals eine Figur, die in den 60ern kurzzeitig bereits einen Hype erlebt hatte, im Zuge der Adam West Serie. In den späten 70ern und frühen 80ern war er aber nichts weiter als der Protagonist billiger Kinder-Cartoons und Comic-Serien, die sich nur mäßig verkauften.So ging das Projekt in den Jahren hin und her, mit vielen Wendungen und Gerüchten. Problematisch erwies sich die Ausrichtung. Während die Studios mit Batman einen lustigen Sprücheklopfer verbanden, wollten sich die Produzenten an den ernsthafteren Geschichten der frühen 40er und 70er Jahre orientieren. Rückendeckung gab es dann durch den Erfolg von Frank Millers "Der dunkle Ritter kehrt zurück" (1986), der Batman wieder einen Popularitätsschub verpasste. Nach viel Heckmeck wurde dann der Film realisiert; Jung-Regisseur Tim Burton kam ans Ruder, alles basierend auf einem Drehbuch eines noch unerfahreneren Autors namens Sam Hamm. Als der Film dann in die Kinos kam, rollte die Marketing-Maschine an und die ganze Welt rannte in die Kinos. Denn genau wenn es um Oberflächlichkeiten geht, da punktet der Film. Visuell wurden gigantische Kulissen geschaffen, die sich an klassischem Noir orientierten und das ganze mit einer Gothic-Atmosphäre garnierte, das ganze Design ist wirklich hervorragend - man denke nur an das coole Batmobil -, Kim Basinger glänzt mit ihrer Schönheit, Jack Nicholson spielt überdreht auf, Danny Elfmans Soundtrack gleitet perfekt durch die Szenen, Langeweile kommt kaum auf: es ist der typische Film, der einen im Kino ordentlich wegflasht. Doch wie sieht es aus, wenn man den Film mal gründlich auseinandernimmt (oder einfach nur älter wird, wie in meinem Fall)?
Fangen wir mit der Story an. Eine verbrechensbekämpfende Fledermaus taucht in Gotham City auf, gleichzeitig steht die Jubiläumsfeier der Stadt steht wegen Geldnöten und zunehmender Kriminalität auf der Kippe. Im Zuge ihrer Ermittlungen lernen sie dann während eines Wohltätigkeitballs Bruce Wayne kennen, der in Wahrheit... naja, ihr wisst schon. Da der neue Staatsanwalt Harvey Dent deshalb jetzt verschärft gegen die Quelle des Verbrechens vorgehen will - Gangster-Boss Carl Grissom, nutzt letzterer gleich die Gelegenheit, seine rechte Hand den Hardcore-Narzissten Jack Napier während einer Vertuschungsaktion abzuservieren, da dieser eine Affäre mit seiner Liebsten hat. Gleichzeitig kommt die Photojournalistin Vicki Vale in die Stadt, um dem Batman-Phänomen nachzugehen. Dazu bildet sie ein Team mit dem schusseligen Alexander Knox, der wegen seinen Recherchen zu diesem Thema verspottet wird. Richtig los geht es dann, als Jack Napier während der Flucht vor der Polizei und Batman in einen Bottich mit Chemikalien fällt und als "der Joker" - befreit von jeglichen Hemmungen - wiedergeboren wird.
Soweit das Set-Up. Fängt man aber an, jetzt die ganze Handlung zu analysieren, bricht sie schon nach den ersten Überlegung förmlich auseinander. Der Joker taucht auf, aber eine wirkliche Motivation scheint er nicht zu haben. Erst übernimmt er die Mafia, dann will er die Stadt "dem Erdboden gleich machen", dann vergiftet er die Kosmetikprodukte. Gleichzeitig will er dann Vicki Vale und mit ihr, naja, man weiß es nicht. Am Ende will er dann ganz viele Leute vergasen. So viel Sinn hat das alles nicht. Batman steht dann einfach so dazwischen und reagiert mehr, als das er mal selber irgendetwas macht (bis ihm mal einfällt, dass man ja die Chemie-Fabrik in die Luft jagen könnte, aber warum erst dann?). Am Ende erfährt er noch, dass der Joker einst seine Eltern ermordet hat (welch Zufall!), was aber am Film dann auch nichts mehr ändert, wenn man mal von ein paar konfusen Dialogzeilen absieht.
Kommen wir zu den Schauspielern. Michael Keaton, der letztes Jahr sein Birdman-Comeback feierte, ist rein optisch eine große Fehlbesetzung. Bereits in die Jahre gekommen - man muss bedenken, Batman fängt hier eigentlich gerade erst an! -, körperlich unbeeindruckend und auch so einfach nicht dem klassischen Heldenideal entsprechend. Trotzdem muss man ihm zugestehen, dass er durch Maske und Anzug durchaus etwas ausstrahlt, was späteren Batman-Darstellern meist abging. Batman ist hier sehr wortkarg und fast mordlustig! Eine klare Abweichung von den Comics. Keatons Interpretation von Bruce Wayne ist befremdlich. Sozial wirkt er sehr ungeschickt, sehr zurückgezogen, ja, gar als Einsiedler, den keiner kennt, will man ihn präsentieren (gleichzeitig organisiert er große Partys für die High Society?). Das hindert aber Vicki Vale nicht daran, sich Hals über Kopf in ihn zu verlieben, was zu keinem Zeitpunkt überzeugt, da ihre Chemie miteinander gleich null ist und - Geld hin oder her - sie wohl etwas über seiner Liga spielt. Kim Basinger wirkt fast wie ein Fremdkörper, was vielleicht durchaus gewollt ist, da man sie uns hier als blonde Unschuld präsentieren will, die nur verstört (und schreiend) auf das reagieren kann, was um sie herum passiert. Gleichzeitig soll sie aber wiederum eine toughe Kriegsberichterstatterin sein, die die größten Greul dokumentiert hat - es passt nicht. Michel Goughs Darstellung von Batmans Butler Alfred ist okay, viel hat er ja nicht zu tun. Pat Hingle als Commissioner Gordon ist verschenkt, aber man muss ja in einem ersten Film auch nicht jeder Figur den großen Raum geben.
Jack Nicholson als Joker war bereits von langer Hand geplant, so sehr, dass er als der Film dann gemacht wurde, fast schon zu alt wirkt. Natürlich passt das Casting aber immer noch wie die Faust aufs Auge. Seine Sprüche und Aktionen sind teils amüsant, teils morbide und oft beides. Die Figur ist so angelegt, dass Jack Napier nicht erst wahnsinnig durch seinen Unfall wird, nein, er war es schon vorher schon, nur verliert er durch den Verlust seines guten Aussehens auch noch jegliche Hemmungen, die ihn bisher zurückgehalten haben (beim Endkampf "switcht" er dann kurzzeitig zurück und zeigt deutliche Angst vor Batman). Lustigerweise aber muss man sagen, dass er als Jack Napier bedrohlicher wirkt, als als Joker! Seine Motivation ist sehr sprunghaft, was man der Figur vielleicht zugestehen kann, aber dafür fehlt dem Film aber einfach der Fokus!Der eigentliche Star des Films ist aber Alexander Knox! Ja, so ist das. Seine Persönlichkeit ist wohl die heldenhafteste - er trollt die Gangsterbosse in aller Öffentlichkeit, geht später alleine mit einem Baseballschläger auf die bösen Buben los und im Gegensatz zu Bruce Wayne sorgt er sich wirklich um Vicki (natürlich landet er nicht bei ihr!).Handlungstechnische Kuriositäten findet man sehr häufig. Der Joker verkündet doch ernsthaft im Fernsehen, dass er kein Mörder ist, obwohl er in aller Öffentlichkeit jemanden getötet hat! Die Polizei lässt ihn eine Parade abhalten und versucht nicht, ihn zu verhaften. Der Glockenturm der Stadt ist auf einmal voll mit Männern des Jokers - warum? Wieso gibt Batman die Liste mit den tödlichen Produktkombinationen nicht schon früher weiter! Die Liste kann man noch beliebig fortführen!
Wenn die Substanz so löchrig ist, was bietet der Streifen dann noch an Stil? Die Actionszenen sind nicht auf Referenzniveau der damaligen Zeit. Wegen des schweren schwarzen Gummianzugs (Batmans klassischer Anzug ist grau und aus Stoff!) kann man auch keine sonderlich spektakulären Kampfszene erwarten, meist steht er nur rum und streckt die Hände aus. Die Autoverfolgungsjagden sind durch die Kulissen eingeschränkt, da ja kaum Platz vorhanden ist. Tim Burton ist auch einfach kein Action-Regisseur. Was in der Szene abgeht, als Batman mit dem Maschinengewehr seines Flugzeugs den Joker anvisiert und komplett daneben schießt, weiß aber nur er!
Als Fazit: Batman ist ein unterhaltsamer Film - wenn man nicht viel über ihn nachdenkt! Popcorn-Kino kann man es nennen. Der Streifen wirkt wie ein Flickenteppich aus vielen Elementen, so dass man die turbulente Produktion durchaus spürt. In meiner Wertung spielt aber noch ein dicker Nostalgie- und Pionierbonus mit, da ich den Film wirklich mag.

:liquid8:

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Beitrag von Kruger » 09.07.2015, 13:06

BATMAN KEHRT ZURÜCK PLATZHALTER

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Kruger
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Beitrag von Kruger » 09.07.2015, 13:06

BATMAN FOREVER - PLATZHALTER

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Beitrag von Kruger » 09.07.2015, 13:07

BATMAN & ARNOLD - Platzhalter

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