Men in Black I + II + III

Filme die viel kosten und meistens nicht das halten, was der Trailer verspricht.
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Men in Black I + II + III

Beitrag von Vince » 12.02.2006, 21:47

Men in Black

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Originaltitel: Men in Black
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1997
Regie: Barry Sonnenfeld
Darsteller: Tommy Lee Jones, Will Smith, Linda Fiorentino, Vincent D'Onofrio, Rip Torn, Tony Shalhoub, Siobhan Fallon, Mike Nussbaum, Jon Gries, Sergio Calderón, Carel Struycken, Fredric Lehne, Richard Hamilton, Kent Faulcon, John Alexander u.a.

Geschrieben am 11.03.2005

„Men in Black“ ist ein Sammelsurium von skurrilen Ideen und verrückten Einfällen. Vor allem ist es aber eine perfekte Symbiose aus Mainstream und Eigenstil, was schwer genug ist, da der Mainstream bekanntlich nur selten Eigenstil zulässt. Nun hat aber auch der Blockbuster-Kinogänger die Möglichkeit, mal einen Film mit eigenem Charakter zu sehen, was prompt mit überwältigenden Zuschauerzahlen belohnt wurde.

Die Idee ist bekannt: die „Men in Black“ sind eine hochgeheime Kontrollorganisation, deren Aufgabe es ist, die Präsenz Außerirdischer auf der Erde geheimzuhalten. Denn bekanntlich ist der Mensch als Individuum intelligent, als Masse jedoch hochgradig reaktionär. Würde das große Geheimnis an die Öffentlichkeit gelangen, käme es unweigerlich zum Supergau.
Nun befindet sich die Organisation in einer Problemsituation: eine Schabe, eine Urgestalt des Bösen, ist auf der Erde gelandet und sucht hier nach dem so genannten „Band des Orion“, welches sich als der Schlüssel zur totalen Vernichtung der Erde herausstellt. Man benötigt Verstärkung. Ein New Yorker Cop (Will Smith) scheint der Richtige für den Job zu sein...

Auf einem Comic basierend, zeichnet sich die Herkunft von Barry Sonnenfelds SciFi-Komödie speziell in dem metallisch-weißen Look ab, der das Geschehen durchzieht. Perfektion, Sauberkeit und Sterilität sind die Eckpfeiler der Atmosphäre und geben die Arbeitsmethode der stets korrekten Männer in schwarz (benannt nach ihrer Kleidung, Anzüge in reinem Schwarz, das dunkler als das All erscheint) wieder. Von dieser werden wir auch gleich in der ersten Szene Zeuge.

Zuvor aber konzentriert sich die Kamera während des Vorspanns, unterlegt von der inzwischen zum Markenzeichen gewordenen schnellen und etwas kauzigen Taktfolge des Scores, auf eine einzelne Libelle, die vor sternenbehangenem Nachthimmel eine Landstraße überfliegt. In einer einzigen Einstellung weicht die Kamera nie von dem animierten Kleintier und verfolgt akribisch dessen Flugbahn. Diese verläuft wie eine penibel geplante Choreografie, die inmitten der Silhouette des gleißenden Mondes ihren Klimax erlebt. Der Zuschauer verfolgt die Verhaltensweisen der Libelle hypnotisiert, konzentriert sich also voll und ganz auf einen Vorgang, der im Rahmen des gesamten Geschehens auf der Welt an Bedeutungslosigkeit kaum zu übertreffen ist. Und doch verharrt die Kamera auf diesem flatternden Ding. Sonnenfeld wählt hier eine Einleitung, die der schwebenden Feder aus Zemeckis' „Forrest Gump“ gar nicht so unähnlich ist. Beide Szenen dokumentieren die Philosophie, die im folgenden noch weiter thematisiert wird. Hier das Individuum als vom Zufall gesteuerter Partikel (der durch Windstöße angetriebene Flug der Feder, welcher genau vor Gumps Füßen endet), da die Relativität von Bedeutung (für Sekundenbruchteile steht ein kleines Insekt im Fokus).

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Was schon hier angedeutet wird, stellt sich später als zentrale Prämisse heraus: die Verhältnismäßigkeit. Sonnenfeld bemüht sich, dem Zuschauer die eigenen Imaginationsgrenzen vorzuhalten, zu zeigen, dass auch das Unvorstellbare möglich ist. Nur so kann er überhaupt plausibel erklären, dass sich tausende von Aliens auf der Erde tummeln und in „Menschenkostümen“ inkognito unter uns weilen. Es wird das „Wieso nicht?“-Prinzip ausgefahren, demzufolge bestehende Kuriositäten unserer wirklichen Welt dazu verwendet werden, um sie als kausale Folge für das im Film vorgestellte Konzept auszulegen. Das hatten wir später auch noch mal: In „Matrix“ etwa wurde das Déja-Vu, ein wirklich seltsames Phänomen, als Fehler der Matrix vorgestellt. In „Men in Black“ ist es nicht ganz so subtil und raffiniert, dem komödiantischen Charakter des Films zufolge aber um so witziger: Menschen, von denen man schon immer gedacht hat, dass sie von einem anderen Planeten stammen müssen, sind aller Wahrscheinlichkeit nach tatsächlich Außerirdische! Jeder Zuschauer kennt sicherlich aus seinem eigenen Umfeld die ein oder andere merkwürdige Person; ersatzweise werden aber auch noch ein paar Promis (Michael Jackson, Sylvester Stallone...) als Außerirdische hingestellt.

„Men in Black“ ist eigentlich ein Special Effects-Film, hat aber ausgehend von oben genannter Konzeption auch ein paar tolle Masken zu bieten. Während die Aliens in ihrer wirklichen Erscheinungsform normalerweise per Computer animiert wurden, sind sie als Menschen maskiert das heimliche Highlight des Films. Teilweise heuerte man Menschen mit ungewöhnlicher Knochenstruktur an (der riesige Mann mit der Glatze), teilweise verwendete man Maskenteile (Vincent D'Onofrio) oder einfach Make-Up und seltsame Mimik und Gestik (illegaler Einwanderer). Wie auch immer es nun bewerkstelligt wurde, das Endresultat sieht jederzeit erschreckend nach Alien in Menschenform aus – und dazu noch lustig.

Eine erste Geschmacksprobe bekommt man in der anfangs angesprochenen ersten Szene des Films, in der die Methoden der „Men in Black“ vorgestellt werden. Die Migrationsproblematik, die zumindest in diesem ersten Teil auch teilweise im übertragenen Sinne angesprochen wird, kommt hier auch direkt zur Sprache. Ein illegaler Einwanderer erweist sich als Alien. Und nun kommen gleich mehrere Aspekte zur Einführung. Erstens: auf höchst beeindruckende Weise wird der aktuellste Stand der CGI-Technik vorgeführt. Zweitens: wir lernen die Praktiken der titelgebenden Vertuschungsmitglieder kennen, wenn mal was schief läuft. Mit höchster Sorgfalt wird das ganze Gebiet sterilisiert, alle Zeugen werden „geblitzdingst“. Hier wären wir bei Nummer drei: die in „MIB“ verwendeten technischen Spielereien, die selbst James Bond vom Hocker hauen würden, erleben ihren Einstand. Viertens: Hauptdarsteller Nummer Eins, Agent K (Tommy Lee Jones) wird vorgestellt, mitsamt seiner stoischen Art. Und fünftens: Ein Generationenwechsel findet statt. K's alter Partner hört auf, und es wird Zeit für einen Neuen: Agent J (Will Smith).

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Will Smith mimt einen impulsiven New Yorker Cop, der von seinem Wesen her das direkte Gegenteil der äußerst korrekten Geheimorganisation darstellt, für die er nur zufällig zum unfreiwilligen Bewerber wird. Als Partner des verschlossenen K liegt dann auch das klassische Buddykonzept nahe, welches aber geschickt umgangen wird. Es ist nicht – zumindest nicht wirklich – diese typische Entwicklung von „Erst hassen wir uns, aber morgen lieben, schätzen und ergänzen wir uns“ zu finden. Keiner von beiden wird zur Kooperation mit dem anderen gezwungen; beide wollen es so. K, weil er glaubt, dass J trotz seines unpassenden Charakters die besten Anlagen für den Job hat; J, weil er die Wahrheit wissen will (wieder eine Parallele zu „Matrix“). Das sind ganz andere Voraussetzungen, auch wenn das Konzept des „seltsamen Paars“ ansonsten beibehalten wird.

Bleibt die Substanz der Story in ihrer Beschränkung auf das Abwenden der Vernichtung der Erde doch ziemlich leer, strotzt die Umsetzung ganz im Kontrast dazu vor lauter Einfälle. Die Jagd nach der Schabe gestaltet sich jedenfalls sehr abgedreht. Wie in einer witzigen Variante von „Akte X“ verfolgen K und J die Spuren des Ungetüms und leiten sie von einem Ort zum anderen. Abgeklappert werden dabei unter anderem Leichenhallen, Waffenschmuggler, die Frau des verwandelten Edgars, Kioskverkäufer mit sprechenden Hunden und anderes. Zwischendurch gibt es Schnitte auf die Machenschaften der Schabe im „Edgar-Kostüm“. Vincent D'Onofrio sei dabei ein besonderes Lob ausgesprochen. Mit schrägen Gesichts- und Gliederverrenkungen stellt er den Zerfall der Außenhülle und die darunter brodelnde Ungeziefergestalt perfekt dar.
In der Leichenhalle stößt man dann auf Linda Fiorentino, deren Rolle leider zu konventionell bleibt und in das ansonsten recht innovative Grundgerüst nicht so recht hineinpassen mag. Sie wird Mittel zum Zweck, was leider nicht besonders überraschend ist.

Aber das macht nichts, denn der Gesamteindruck zählt. Und obwohl alles wie aus dem Ei gepellt wirkt, ist ein ganz spezifischer, aufregender Stil zu erkennen. Das Finale setzt noch mal eins drauf, denn die Schabe ist ein widerliches, sehr schön animiertes Riesenvieh von einem Endgegner. Der Kampf der beiden Agents gegen das gigantische Insekt gestaltet sich aufregend und wendungsreich, so dass man sich beinahe wünschte, er würde noch länger andauern.
Bezüglich der Frage, wieso ausgerechnet eine Schabe als Bedrohung der Erde ausgewählt wurde, müssen ja eigentlich nicht mehr viele Worte verloren werden. Ich sage nur: „Size doesn't matter“.

So ist Barry Sonnenfelds Komödienerfolg des Sommers 1997 eine kurzweilige Knallbombe, die vor lauter schräger Figuren nur so strotzt und deren Special Effects wirklich aufrichtig Spaß machen. Getragen wird die skurrile Alien-Verfolgungsjagd durch zwei bestens aufgelegte Hauptdarsteller, bei denen die Chemie einfach stimmt. Die abgedrehten Waffen und Geräte sowie die detailverliebte MIB-Zentrale tun ihr Übriges. Zwar ist „Men in Black“ Mainstream pur, aber mit einem eigenen Stil. Und das ist selten.
:liquid8:

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Men in Black II

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Originaltitel: Men in Black II
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2002
Regie: Barry Sonnenfeld
Darsteller: Tommy Lee Jones, Will Smith, Rip Torn, Rosario Dawson, Patrick Warburton, Brad Abrell, Lara Flynn Boyle, Paige Brooks, David Cross, Darrell Foster, Jeremy Howard, Linda Kim, Johnny Knoxville, Michael Rivkin, Tony Shalhoub u.a.

Geschrieben am 11.03.2005

Wer die Hollywood-Maschinerie kennt, der weiß, dass im Sommer 1997 bereits der Grundstein gelegt wurde für ein weiteres Filmprojekt, das just in dem Moment so sicher wurde wie das Amen in der Kirche: „Men in Black 2“. Gezeugt 1997, geboren 2002. Eine recht lange Zeit für Planungen. Aber was lange währt, wird leider nicht immer gut. Das beweist uns auch dieses Sequel eines besonders erfolgreichen Vorgängers.

„Men in Black“ konnte vor allem in visueller Hinsicht neue Akzente setzen sowie ausgehend von der Grundidee, nämlich der Präsenz Außerirdischer auf der Erde, welche als Menschen verkleidet unter uns weilen und deren Geheimhaltung der Organisation der „Men in Black“ obliegt.
Im unvermeidlichen Sequel entschloss sich Sonnenfeld bewusst, keine Risiken einzugehen und inszenierte „MIIB“ als berechenbare Fortsetzung von der Stange, die die prägnanten Merkmale des Originals einfach nur wiederverwertet und in einen anderen Kontext setzt. So richtig hat das aber niemanden überzeugen können. Die Enttäuschung sitzt nach dem ersten Ansehen jedenfalls tief, wenngleich zumindest ein gewisses Maß an Unterhaltung aufkommt.

Dabei fängt es recht viel versprechend an, indem man absichtlich billig gemachte Ausschnitte aus einer Trash-TV-Serie zeigt, die der Wahrheit näher kommt, als das Zielpublikum dieser Serie je ahnen würde. Der Inhalt ist auch gleich das zu lösende Problem, das sich den Men in Black stellt. Eine gewisse Serleena sucht ein gewisses Licht von Zartha, welches sie auf der Erde vermutet. Dort schmuggelt sie sich als Unterwäschemodel unter die Menschen – ganz im Sinne der Terminator-Trilogie mit einer technischen Weiterentwicklung, denn das Aushöhlen eines Menschen und das damit verbundene Tragen der Haut im Hannibal Lecter-Stil ist nicht mehr nötig. Unser grünes Octalusvieh ist nämlich der Formwandlung mächtig und braucht nur ein wenig visuellen Anreiz.

Dass dann ausgerechnet ein Wäschekatalog mitten auf dem Rasen liegt und sich Serleena in die spärlich bekleidete Lara Flynn Boyle verwandelt, dürfte an der Zielgruppe „14-Jähriger geiler Teenie“ liegen. Um gleich im American Pie-Rahmen zu bleiben, wird ausgerechnet die Rolle des sprechenden Mopses Frank – wie vorhersehbar – am meisten ausgeweitet. Nur bedarf es hier keiner Drogen, um den Mops zum Sprechen zu bringen. Schön, das spart Zeit.

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Stück für Stück hangelt sich Sonnenfeld an der Struktur des Originals entlang, was bei der Titelsequenz beginnt. Der Score ist identisch, statt einer Libelle fliegt das Raumschiff von Serleena vor einem tiefschwarzen, klaren Hintergrund entlang und zerstört periodisch einen Planeten nach dem anderen. Zum ersten und beileibe nicht letzten Mal in diesem Film wird wieder das aus dem Original bekannte „Size doesn't matter“-Prinzip aufgeworfen, demzufolge auch ein ganzes Universum in einer Murmel Platz finden kann – inklusive unserem eigenen. Bei der Landung des Raumschiffs mag das noch ganz gut gelungen sein, mit der Zeit wird das Prinzip aber überreizt, weil es immer und immer wieder eingestreut wird. Vielleicht für den ganz dummen Zuschauer, damit auch der letzte kapiert, was der Regisseur zu sagen hat.

Nicht nur das, auch andere Elemente aus Teil 1 werden wiederverwertet. Einzig die Spielerei mit dem „Blitzdings“ funktioniert hier ganz gut. Es ist witzig, wenn man sieht, wie sorglos damit herumgespielt wird, ohne sich um eventuelle Spätfolgen des „Blitzdingsens“ zu scheren. Mal hier, mal da wird oft auch unnötigerweise wiederholt ein Zeuge einer außerirdischen Aktivität lächelnd ins Röhrchen gucken gelassen. Dann sogar als Allaround-Flashlight vom fliegenden Vehikel aus, und zuletzt... ach, das muss man selbst gesehen haben.

Abgesehen vom Mops Frank, der sich hier wirklich teilweise penetrant in den Vordergrund spielt, steht aber immer noch das ungleiche Gespann K und J im Zentrum des Interesses, nicht weniger locker gespielt als im ersten Teil vom grimmigen Tommy Lee Jones und vom aufgekratzten Will Smith. Was neu ist – und in der Filmindustrie Hollywood ein ganz alter, abgenutzter Hut – diesmal ist das Verhältnis umgekehrt. K ist der Neuling, weil nach der Sache mit der Schabe geblitzdingst, und J ist der Profi, weil inzwischen als Star des Außendienstes etabliert. Dem Fan von Buddy-Filmen wird das bekannt vorkommen, denn in Filmen wie „Rush Hour 2“ ist das ein altgedienter Usus. Nichtsdestotrotz ist es witzig, den knurrigen Jones als humorlosen Postangestellten „Kevin“ in Doug Heffernanschen Shorts arbeiten und die Gebräuche und richtigen Verwendungsweisen von Paketschnur und-Papier erklären zu sehen.

Nun muss der alte K natürlich wieder „deneuralisiert“ werden, damit er wieder weiß, was abgeht. Hier ergreift man die Gelegenheit, um Tony Shalhoub wieder ins Spiel zu bringen, was ohne Frage eine erfreuliche Sache ist. Sein Einsatz ist hier zum Glück wieder so angenehm dezent wie bei seinem ersten Auftritt. Die Herleitung ist aber mal wirklich erzwungen.

Was die Gegner betrifft, gibt man sich diesmal nicht mit einem zufrieden. Die gute Serleena hat da so ihre Helfer und Helfeshelfer. Bei denen durfte sich die Kreativabteilung so richtig schön austoben. In diesem Punkt kann man eigentlich niemandem einen Vorwurf machen. Johnny Knoxville hat einen abgedrehten Doppelauftritt und gibt das Alien recht überzeugend. Der gleitende Kerl mit dem Umhang basiert wieder auf dem Ungewöhnliche-Anatomie-Konzept, wobei eine gewisse Ähnlichkeit zum Endgegner von Arnold Schwarzenegger aus „Last Action Hero“ nicht von der Hand zu weisen ist. Dann hätten wir noch „Corn Face“, ein Mopsgesicht, einen Typen mit dem Kinn am Sack und dem Sack am Kinn u.v.a. Diese Artenvielfalt lenkt allerdings etwas vom Wesentlichen ab. Funktional sind die Charaktere jedenfalls nicht. Man kann schon sagen, dass das Design hier die Story übertüncht, wobei diese einmal mehr so dünn ist, dass man das auch als Absicht auslegen kann.

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Aber eine Schlüsselfigur fehlt noch in der Besprechung. Rosario Dawson spielt die Zeugin des Mordes an ihrem Chef, der ein Alien war. Und für Agent J wird sie zur Love Interest. Nebenbei muss sie als „Kronzeugin“ in Sicherheit gebracht werden und findet Unterschlupf im Mini-Apartment der allseits beliebten Worm Guys, die damit auch wieder ihren Auftritt weghaben.
Dawson kann irgendwie nicht ganz so sehr überzeugen, was aber vor allem an ihrer Rolle liegt. Überhaupt ist es etwas verwunderlich, dass Linda Fiorentino, die am Ende von „MIB“ immerhin scheinbar zu einer „WIB“ geworden ist, hier mit keiner Silbe erwähnt wird.

Was den Rest betrifft, geben sich gelungene und schwache Szenen die Klinke. J's neuer Partner zu Anfang ist urkomisch; die Karate-Einlage von Rip Torn gegen Lara Flynn Boyle dagegen urpeinlich, wenn auch irgendwie wohl nicht ganz so ernst gemeint. Der Mops ist ganz witzig, wenn er „Who let the dogs out“ mitbellt, hat aber auch so seine blöden Witzchen und nimmt insgesamt zu viel Platz ein. Die Michael Jackson-Verarschung ist sehr lustig, wenn man die Umstände im Vorfeld der Produktion bedenkt (Jackson wollte wirklich eine Rolle als MIB-Agent), allerdings auch ein bisschen gemein, weil man auch nicht so genau weiß, ob sich Jackson bezüglich des Sinnes seiner Szenen im Klaren war. Nett ist dann wiederum der Gastauftritt des Regisseurs als verdutzter Familienvater, schwach der Schlussgag, der nur die Pointe aus dem Original mit anderen Mitteln wieder neu auflegt.

Nimmt man den Film als Gesamtes, bleibt die atmosphärische Eigenheit, die den Vorgänger von 1997 noch umweht hatte, völlig auf der Strecke. „MIIB“ ist das typische Sequel, bei dem die Publikumslieblinge hervorgehoben und die Schwächen zurückgeschraubt werden, wobei sich zwangsläufig neue Schwächen ergeben. Mr. Jones und Mr. Smith ist dabei kein Vorwurf zu machen, die sind spielfreudig wie immer. Eher schon Regisseur Sonnenfeld und den Produzenten, die einfach zu wenig Risiko eingehen, weil sie stets auf der Spur bleiben. Da sind dann auch nicht ganz so viele Punkte drin, auch wenn man sich den Streifen durchaus ansehen und sich unterhalten lassen kann – so ab dem zweiten Mal, wenn die große Enttäuschung verflogen ist.
:liquid4:

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Auf DVD gibt es beide Filme in verschiedenen Fassung von eigentlich durchgehend guter Qualität. Den ersten Teil gibt es als gewöhnliche "Collector's Edition", als rare "Limited Edition" sowie in einer ebenfalls limitierten (allerdings inzwischen schon oft zum Witzpreis verscherbelten) "Collector's Box" zusammen mit dem zweiten Teil. Diesen gibt es wahlweise auch einzeln als Doppel-DVD.

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Beitrag von StS » 12.02.2006, 22:23

Ich kann mich nur wiederholen:
Ich mich, jede Sekunde des ersten Teils nicht für etwas sinnvolleres genutzt zu haben (Farbe beim trocknen zusehen, Nägel in die Hände schlagen, Wolken oder eine sich drehende Waschmaschinentrommel beobachten etc). Teil 1 spielt klar in einer Liga mit "FF", "ID4" und "LXG". Blöd, aber die Kiddies stehen auf so´n Zeugs...
...Teil 2 kenne ich nicht, will es zudem nicht, da schon der Trailer der größte Mist überhaupt war!

Nix gegen die Reviews, Vince, nichts gegen sinnlose Blockbuster - aber Schrott bleibt Schrott, egal wie man es etikettiert. :wink:

...zum Teil liegt es einfach an Will Smith, der - ähnlich wie Jackie in Fernost den Asia-Mann - einfach den doofen, netten Afro-Amerikaner gibt.

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Beitrag von Vince » 12.02.2006, 22:33

Hmm, also StS, ich weiß net... das hört sich bei dir immer so an, als würdest du nicht mal Wert drauf legen, dir überhaupt die Mühe zu machen, ein bisschen von der Oberfläche wegzugehen. Du hast zu viele Vorurteile, was solche Filme anbelangt, und scherst alles über den Kamm, was nicht deinem zentralen Interessengebiet unterliegt. Ich kann mich irren, aber es kommt mir halt so vor.

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Beitrag von StS » 12.02.2006, 22:49

Was hat "Men in Black" (den ich im Kino sehen mußte) unter der Oberfläche? Und komm mir bitte nicht mit "feinfühlige Satire auf Imigrationspolitik" (was Du ja auch nicht machst).

Filme, über die ich nicht lachen kann, sind in meinen Augen keine guten Komödien. Filme, die mich langweilen und gar nerven sind in meinen Augen keine gute Unterhaltung.

Ich mag "Spiderman" und "X-Men", ich mag "FF" und "LXG" nicht.
Ich mag "Torque", ich mag "Stealth" weniger.

Von daher schere ich bestimmt nicht alles über einen Kamm.

Abgesehen von "Prince of..." und den Bruckheimer-Produktionen finde ich Will Smith schlecht, was aber scheinbar weniger mit ihm, vielmehr an der Wahl seiner Projekte liegt (siehe "ID4" oder "MIB")...da gebe ich Eminem Rückendeckung. Smith ist halt ein Typ für die Kiddies sowie ganze Familie, wenn nicht gerade unter Bays Regie unterwegs, und diese Einstellung lebt der Mann ja auch in seiner Musik, mit welcher er ja ein Statemant gegen den inzwischen üblichen bösen Ton in der Rap-/Hip-Hop- Industrie versteht. Der Mann ist die Verkörperung des kindgerechten Mainstream, was ja nicht verkehrt sein mag, wenn man 10 oder Vater ist - doch das ist nicht meine Welt.

Zu "MIB": Sicher, wer Smith´s typische Sprüche, sprechende Hunde, an der Decke fahrende Autos oder hach so lustige Aliens mag, der kommt auf seine Kosten. Ich gebe dem (objektiv) eine 3/10 (gefühlte 2/10), da TLJ (auf seine übliche Art) nett war, wie auch D´Onofrio, und keine Mikros im Bild hingen. Das war es aber auch schon.

Und selbst "Mainstream" muß nicht zwangsweise schlecht sein - Bruckheimer IST Mainstream, und seine Filme liebe ich! :wink:

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Beitrag von MysteryBobisCREEPY » 13.02.2006, 19:22

StS hat geschrieben:
Ich mag "Spiderman" und "X-Men",
Ich mag dich :) .. für diese Aussage ;)
Ich mag "Torque"
Für diese eher nicht :D

.....

Ich, als ehem. ;) Marvel Comic Nerd, liebe ja die beiden zuerst zitierten Filme, sowie die jeweiligen Fortsetzungen.
Zu den Fortsetzungen möcht ich gern deine Meinung hören ;)
Wollt Ihr 'nen Ritt auf meinem Discostick?
Putzt euch die Zähne mit 'ner bottle of shit
Nein Mann ich will noch nicht gehen
Ich will weiter auf dich schiffen
Solang bis du erkennst
Dass meine Pisse keine Fanta ist :D
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Beitrag von StS » 13.02.2006, 19:30

Zu "Torque": "Mögen" im Sinne "guter, sehr dummer Spaß in unglaublich genialer Optik" ... mein Ofdb-Review = 5/10 (+).

"Spider-Man 2" (6/10): schwächer als 1 (knappe 8/10) ... u.a. weil es zu viele mäßige/schlechte F/X gab, der Charme schwächer wirkte und das Ende voll daneben ging ("Schnapp sie Dir, Tiger!" plus die miesen CGI-Helis).

"X-Men 2" (9/10): besser als 1 (knappe 8/10) ... eine der besten Comic-Verfilmungen überhaupt.

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Beitrag von MysteryBobisCREEPY » 13.02.2006, 19:34

THX... ich bange ja um X-Men 3, wehe Ratner versaut den, wobei mir der Teaser gefallen hat... aber was heisst das schon ;)
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Beitrag von StS » 13.02.2006, 19:35

Ach, der wird bestimmt ganz nett! :wink:

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Beitrag von Carcass77 » 13.02.2006, 19:39

Men In Black II war einer der ödesten Filme, die ich je gesehen habe. Bin sogar im Kino eingepennt... :roll:

Maximal 3/10

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Beitrag von freeman » 14.02.2006, 00:38

Von der 1 war ich seinerzeit unglaublich enttäuscht, war da mit zu hohen Erwartungen rangegangen. Mittlerweile hat der sich bei soliden 3/5 eingependelt. Die zwei dagegen fand ich richtig gut! Viel schneller, witziger, da passte einfach mehr zusammen UND ich hatte net so hohe Erwartungen ;-). Dem würde ich sicher 4/5 geben. Muss ich mal wieder gucken. Die Würmlinge rocken halt alles weg ...

@ Vince: Klasse Reviews!

In diesem Sinne:
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Beitrag von Vince » 14.02.2006, 00:43

freeman hat geschrieben:Von der 1 war ich seinerzeit unglaublich enttäuscht, war da mit zu hohen Erwartungen rangegangen. Mittlerweile hat der sich bei soliden 3/5 eingependelt. Die zwei dagegen fand ich richtig gut! Viel schneller, witziger, da passte einfach mehr zusammen UND ich hatte net so hohe Erwartungen ;-). Dem würde ich sicher 4/5 geben. Muss ich mal wieder gucken. Die Würmlinge rocken halt alles weg ...
Nenee, ich hab dich durchschaut, den findest du so viel besser wegen der ollen Rosario und weil du dich mit dem hier identifizieren kannst:
Bild :wink:
@ Vince: Klasse Reviews!
Thanx! :wink:

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Beitrag von freeman » 14.02.2006, 01:00

Tatsächlich dachte ich nach dem Film nur: Heiligs Blechle, was ein Geschoss ... und als ich hörte: nackert in alexander sass ich so :shock: im Kino. Ansonsten haben mich aber schon eher die filmischen Qualitäten des Filmes überzeugt und natürlich Hollywoods dünnste Schauspielerin: Lara Flynn Boyle ... :lol:

In diesem Sinne:
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Beitrag von Alrik » 08.08.2009, 00:21

Also ich sehe beide Filme gleich gut. Nur was den 2. abwertet ist nunmal das er nicht sehr viel mehr ist als eine Art neue Variante von Teil 1 ist.

Korrektur noch zur Review von Teil 2.
Linda Fiorentino wird erwähnt. ;) Als J sich vor Z rechtfertigt wegen der Neuralisation seiner Kollegen. Und erwähnt dann das Agent L zurück zu ihren Toten wollte.
"Rourke vor Gericht bringen? Ja sicher...und wenn ich dieses Wunder vollbracht hab schlage ich Gott K.O."

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Beitrag von Vince » 30.09.2012, 08:46

Men In Black III

Zehn Jahre nach dem relativ miserablen Schnellschusssequel "Men In Black II" hat man nicht wirklich hohe Erwartungen an die Weiterführung der Franchise, die sich vor allem durch ihren Stil, Modern Art mit körperlichen Deformationen zu kombinieren und diese als Aliens zu verkaufen, eingeprägt hat. Sonnenfeld räumt das Feld von hinten auf und nimmt mit einem verhältnismäßig komplexen, aber immer leicht verständlichen Zeitreisedrehbuch einen ganz neuen Ansatz, der denjenigen aus MIIB, der kaum mehr war als eine Freak Show, aus dem Stand locker übertrifft. Unnützer Ballast wie das Mops-Accessoire wurde über Bord geworfen. Effekte und Action setzt Sonnenfeld sehr dosiert ein, vielmehr lebt "Men in Black III" vom Ungezeigten - hinter jedem Gesicht könnte sich ein knautschiges Alien verbergen und jede Wand könnte sich gleich öffnen und ein Arsenal an futuristischen Waffen zum Vorschein kommen. Dass Tommy Lee Jones kaum noch mehr hat als eine Gastrolle, könnte man dem Film zum Nachteil auslegen, aber es ist gerade die Mimikry, mit der Josh Brolin Tommy Lee Jones teilweise vortrefflich imitiert, die so viel Spaß macht. Selbst Will Smith taut dadurch wieder auf und ist scheinbar mühelos wieder in seiner angetrauten Rolle. Davon abgesehen ist "Boris, Die Bestie" durchaus ein Gegner von Format.
:liquid7:

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Beitrag von Dr Dolph » 30.09.2012, 23:21

Halten den dritten Teil für den bisher besten, hatte aber auch sehr sehr niedrige Erwartungen. den ersten mochte ich nicht alzu sehr, aufgrund zu hoher Erwartung und der zweite war netter Durchschnitt.
Der dritte Teil hat mich aber sehr überrascht und war eine erstaunlich spaßige Angelegenheit.
Auch von mir eine
:liquid7:

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Beitrag von freeman » 01.10.2012, 08:44

Mir geht es da sehr ähnlich wie Dr Dolph. An Teil eins hatte ich durch den damaligen medialen Hype viel zu hohe Erwartungen, an denen der Film schlicht zerschellt ist. Teil zwei war dann eher das gewünschte Alienchaos, aber irgendwie kein richtiger Film. Und Teil III nun hat mir richtig gut gefallen! Die Gags sitzen, die Effektshow macht richtig Laune (Ausnahme sind die Szenen um Boris auf seinem Motorrad, die alle net funktionieren), die Darsteller sind top aufgelegt, das Tempo ist ansprechend hoch, ohne zu hektisch zu werden und der Charakter des in die "Zukunftschauers" und dessen Zeichnung hat mir richtig gut gefallen! Der wäre einen eigenen Film wert gewesen!
:liquid7:

In diesem Sinne:
freeman
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Beitrag von Cinefreak » 29.08.2014, 10:52

Kürzlich goutiert...

Ganz ordentlicher Streifen, der dritte Teil. Durch die Zeitreise-Story auch etwas origineller. Schade, dass die Action wie auch in den Vorgängern sich eher zurückhält und einige Effekte sind ziemliche Gülle. Dafür fand ich die Motorradjagd aber durchaus gelungen, nur zu kurz ;)

:liquid7: bis :liquid7:,5

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Beitrag von Orco » 29.08.2014, 13:51

Fand den dritten Teil komischerweise besser als die ersten beiden Teile.
Teil 1 war ich damals noch im Kino und war ok, an 2 erinner ich mich kaum noch.

7, 6, 7,5 Punkte wär das nach Reihenfolge.
Und wenn sich deine Schulter bewegt, dann seh ich das.

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Beitrag von SFI » 29.08.2014, 17:05

Fand den dritten auch am Besten mit 6/10! :lol:
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Re: Men in Black I + II + III

Beitrag von McClane » 14.06.2021, 23:22

Men in Black: International

Bild

Originaltitel: Men in Black: International
Herstellungsland: USA/Großbritannien
Erscheinungsjahr: 2019
Regie: F. Gary Gray
Darsteller: Chris Hemsworth, Tessa Thompson, Rebecca Ferguson, Liam Neeson, Emma Thompson, Rafe Spall, Jess Radomska, Viktorija Faith, Andy Beckwith, Davina Sitaram, Ania Sowinski u.a.

In „Men in Black: International“ treten Chris Hemsworth und Tessa Thompson in die Fußstapfen von Will Smith und Tommy Lee Jones. Als nächste Generation der Alienjäger müssen sie außerirdische Schurken aufhalten, das Universum retten und einen Verräter in den eigenen Reihen finden. In dem bewährten Mix aus Buddy Cop Movie, Science Fiction und Comedy geben Liam Neeson und Emma Thompson die Vorgesetzen der beiden Agenten..

:liquid5:,5

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Re: Men in Black I + II + III

Beitrag von Vince » 15.06.2021, 19:31

Da seh ich, dass ich meinen Senf zu dem noch gar nicht hinterlassen habe...

Kurzkommentar vom 27.01.2020:

Für das Amerika der 90er war "Men in Black" ein Spiegel im Umgang mit der hauseigenen Einwanderungsproblematik. Der Rest der Welt konnte zwar seine eigenen Parallelen ziehen, aber eigentlich ging es um die Kulturenvielfalt innerhalb der amerikanischen Grenzen. Schon die "illegal aliens" aus dem Prolog des ersten Films trugen mexikanische Züge, später gesellten sich noch Hillbillies und obskure Ladenbesitzer hinzu. Die beiden direkten Fortsetzungen zeigten eher wenig Interesse, diesen Pfad weiter zu erkunden. Insbesondere "MIIB" probte sich nur noch in der Pflege des charakteristischen Produktionsdesigns mit seinen glatten, silbernen Flächen, seinen schwarzen Anzügen und seinen sprechenden Möpsen. "MIB - International" würde sich nun also gerne auf die Fahnen schreiben, die Subtexte des unerreichten Originals wieder aufzunehmen. Immerhin geht es jetzt einmal um die ganze Welt - man könnte sich glatt einen Flieger mit James Bond teilen. Die Rezeptur ist so einfach wie die Farbkombination der Agenten-Arbeitskleidung: Jede Menge exotischer Schauplätze in die Salatschüssel, etwas MIB-Essig drüber und einmal gut durchmischen. Dazu einen weißen coolen Typen auf eine Rolle besetzen, die mal einem schwarzen coolen Typen gehörte. Eine junge schwarze Frau auf eine Rolle besetzen, die einst von einem weißen alten Knacker geprägt wurde. Zum Abrunden noch ein paar Wortspiele um die vermeintlich fehlende Geschlechterneutralität im etablierten Filmtitel und fertig ist der Neustart. I see what you did there, Sony!

Es scheint, als könnten Hollywoods Drehbuchautoren unter dem Druck öffentlicher Debatten nur noch in Schwarz und Weiß denken, sobald es um Satire oder Komödie mit gesellschaftlichem Bezug geht. Einfach alles ins Gegenteil verkehren, was einmal Status Quo war, ist natürlich eine recht bequeme Strategie, führt aber selten zum gewünschten Resultat - weil die Abhängigkeiten nach wie vor sichtbar sind.

Hemsworth und Thompson gelten seit ihrer Marvel-Zusammenkunft als kleines Dreamteam, versinken in den aufgetragenen Anzügen ihrer Vorbesitzer aber zur absoluten Bedeutungslosigkeit. Ihr Gehüpfe von einem Ort der Weltkultur zum nächsten hat etwas Verzweifeltes, wie von zwei Eintagsfliegen, die auf ihren letzten Tag noch einmal was von der Welt sehen wollen, dabei aber so schnell unterwegs sind, dass sie im Grunde gar nichts mitnehmen aus ihren Zwischenstationen Paris, Marrakesch oder Neapel. Dumme Sprüche wie aus dem Buddy-Movie-Giftschrank verflüchtigen sich zwischen den obligatorischen Actionszenen mit flotten Karren und futuristischem Wummen; in der deutschen Fassung schaut dann auch noch Jerome Boateng vorbei, wo einst noch Michael Jackson um Aufnahme in den Club der coolen Jungs bettelte. Der zutiefst berechnende Auftakt versucht sich mit einer kleinen Rückblende ins Jahr 1997 sogar an der Nostalgie-Schiene - all die Kids von damals, die Will Smith mit leuchtenden Augen bei der Alienjagd angefeuert haben, werden also nun selbst mit einbezogen. Auch ihr könnt ein MIB sein, so die etwas merkwürdige Botschaft wie aus einem Kindermärchen.

Gray bemüht sich dabei redlich, die Trademarks der Reihe angemessen zu verwalten, verkrampft dabei aber zusehends und greift zu haarsträubenden Stilmitteln. Wenn er eine tanzende Mischung aus Aliens und Menschen in einer Disco zeigt, möchte man wegsehen, aber man kann nicht. Wenn er Thompson beim Anlegen des Sakkos in eine Fisheye-Kamera grinsen lässt, beunruhigt das mehr als es sollte. Und wenn sich die Agenten in der Zentrale gegenseitig auf die Füße treten, möchte man ihnen am liebsten allen Hausarrest geben.

In erster Linie ist "Men in Black - International" eine große Belanglosigkeit. Die sehr speziellen Gesetze der Originaltrilogie werden weitestgehend für einen Verschwörungsplot verraten, der aus dem gleichen Bausatz zu stammen scheint wie die letzten "Fast and the Furious"-Abenteuer, derweil die Marke "MIB" vor allem als Vehikel für eine Agenda missbraucht wird, die nur im entferntesten Sinne etwas mit ihr zu tun hat. Wer an "Cowboys vs. Aliens" Spaß hatte bzw. sich überhaupt noch daran erinnert, sollte vielleicht einen Blick wagen; alle anderen müssen nicht.
:liquid4:

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