Ich habe mal meine Lizenz nachbeantragt und reiche mal das Ergebnis meiner Beantragung ein:
James Bond 007 - Lizenz zum Töten
"Licence to kill" zählt mittlerweile fast 35 Lenze und ist tatsächlich der einzige Bond, bei dem ich meine Eltern nicht überreden konnte, ihn schauen zu dürfen, bevor ich 16 war. Somit bekam ich ihn wohl auch erst Anfang der 90er das erste Mal zu Gesicht, habe ihn aber dann auch öfter geschaut. Mittlerweile dürfte die Abstinenz rund 10,12 Jahre betragen haben, und so dachte ich, da ich eh krank bin und zu nichts sonst Bock habe, mache ich mal nen Rewatch. Here we go!
Ich kann auf jeden Fall sagen, dass ich den Dalton-Bond toll fand. Schon im Vorgänger "The living daylights" hat mir die Darstellung - und auch die Synchronstimme - sehr gefallen. Daltons Nummer 2 geht deutlich andere Wege, ist persönlicher und auch fieser. Einige Kills sind immer noch heftig anzuschauen (z. B. die Bombardierungssequenz).
Jedenfalls empfand ich diesen Bond Nr. 16 auch als sehr emotional, und als die Szene kam, in der Stella und Felix Bond das Feuerzeug mit der Gravur überreichen, da kullerte ein Tränchen. Ich liebe das ja, hatte ich bei einem Bond aber bisher eher selten. Im Gegensatz zu Daniel CC konnte ich auch mit Dalton von Anfang an weitaus mehr anfangen als mit Craig, wenngleich ich meine Meinung da insofern korrigiere, dass Craig gar nicht so schlecht war.
Jedenfalls ist Lizenz zum Töten der erste Bond nach dem Tod von Albert "Cubby" Broccoli, das bewährte verrückte Stuntteam um Remy Julienne stellt Dinge mit tonnenschweren Trucks an, die sich manch anderer schon mit kleineren Fahrzeugen nicht traut, und die finale Szene mit Robert Davi
in der Bond am Boden liegt und Sanchez ihm den Kopf abschlagen will, ist für mich eine richtig starke Kombination aus Emotion und Revenge/ Rettung durch Verwirrung des Gegners
.
Auch wurden hier einige Elemente älterer Bond-Filme verwendet: hier seien z. B. genannt die Klappe oben zum Einfliegen des Hubschraubers ins unterirdische Labor oder auch der eigentlich simple Trick aus GOLDFINGER, in dem Bond ja auch als er vom Laser zerschnitten werden soll, einfach irgendwas sagt, was den Gegner erstmal verwirrt. In Licence to kill tut er das im Grunde sogar zweimal...
einmal an der Stelle, in der er am Band hängt und droht zerstückelt zu werden und bei besagter Endszene
Kurzum, ich kann gut verstehen, dass McClane den Film als etwas Besonderes sieht und es sein liebster Bond ist. Er ist zwar nicht perfekt für mich, gerade die Explosionen finde ich teilweise etwas ungut gealtert und einige Szenen (z. B. die Detonationen am Schluss, die man nur aus der Ferne sieht, was man auch bei SPECTRE leider gemacht hat) wirken eher unspektakulär. Dennoch hat dieser Bond etwas Frisches, ist temporeich, emotional, hat böse sarkastische Sprüche und zeigt einen tollen verletzlichen Bond und eine richtig tragische Geschichte um Felix Leiter. War ne richtig schöne Wiedersichtung.
Uwe Friedrichsen als Robert Davi fand ich übrigens nen richtig krassen Stilbruch, zumal der mit seiner sanftmütigen Stimme einen wundervollen Roger Murtaugh zum Beispiel spricht und hier eben ne richtig Drecksau.
Erwähnenswert finde ich auch, dass hier erstmal Michael Kamen ("Lethal Weapon") das Score-Ruder des früheren Bond-Komponisten John Barry übernahm und dass der Titelsong von Gladys Knight ein ordentlicher Hit in Europa geworden ist.
Carey Lowell als etwas tougheres, aber nicht minder sexierses Bond-Girl war auch mal wieder toll anzuschauen, und natürlich die Szenen mit ihr und Q. Aber auch Robert Browns letzter Auftritt als "M" sollte hier erwähnt werden und dass er ja insgeheim Bond zu verstehen schien ("Gott schütze Sie, Commander!")
etwa