John Woo meint vollkommen gerührt:
Casino Royale
Originaltitel: Casino Royale
Herstellungsland: GB/USA/CZ
Erscheinungsjahr: 2006
Regie: Martin Campbell
Darsteller: Daniel Craig, Mads Mikkelsen, Eva Green, Judi Dench u.a.
Endlich. 4 Jahre lang (nämlich seit dem Abspann von „Die another Day“) wartete ich auf diesen Film.
Damals vor 4 Jahren ging ich mit einem Gefühl von „jaja, ganz nett“ aus dem Kino. Und das ist bei mir eigentlich nie ein gutes Zeichen. Spätestens seit Erscheinen der DVD musste ich zugeben, dass dies wohl der schlechteste Bondfilm aller Zeiten gewesen sein musste. Ausser Pierce Brosnan und den Stammdarstellern gabs nur jämmerliche Schauspieler (Halle Berry ist total unsexy, vor allem mit den kurzen Haaren), eine schwache Story und ein peinliches Action-Taram mit megamiesen Logiklöchern und schlechten CGI-Effekten zum davonlaufen.
Ich hoffte auf eine Besserung. Nein, ehrlich gesagt war ich sicher, dass der nächste Film wieder besser werden musste. Vor allem wenn man wieder einen besseren Regisseur verpflichten sollte. Denn schlechter ging es eigentlich gar nicht.
Als man nun vor einem Jahr mit Daniel Craig einen neuen Schauspieler präsentierte, war ich zuerst etwas geschockt, dann skeptisch und irgendwann einmal plötzlich doch guter Dinge.
Mit Verpflichtung von Martin Campbell als Regisseur dachte ich, könnte man eigentlich auch gar nichts falsch machen. Zumindest hatte dieser „GoldenEye“ schon recht gut inszeniert.
Erstmal aber zur Story: Hier entschieden sich die Verantwortlichen, sich mal wieder eine Vorlage von Ian Fleming vorzunehmen. Und dies ist sogar die erste, die der Erfinder von 007 geschrieben hat. Ich selber habe die Vorlage zwar nicht gelesen, aber die Kenner sagen, es wurde im Gegensatz zu anderen Filmen recht nah an der Vorlage gearbeitet, was sich besonders an den Dialogen zeigen sollte.
Wir sehen ja hier den Anfang von James Bond. Im schwarz-weiss gedrehten Pre-Titel dürfen wir miterleben, wie James Bond zu seiner Doppel-Null gekommen ist.
Bonds erster Aufrag ist es, den Terroristen Mollaka auszuspionieren. Nach einigen Ermittlungen findet er heraus, dass ein gewisser Le Chiffre, ein Bankier einer weltweiten Terrororganisation, mit diesem unter einer Decke steht.
Im ersten Teil meiner Kritik widme ich mich gleich dem neuen Hauptdarsteller: Daniel Craig. Seine Performance erinnert nicht von ungefähr an jene vom Charme eines Sean Connery, ist aber keine plumpe Kopie. Nein, er vermischt jenes eindrucksvoll mit der Härte von Timothy Dalton und ist nie überheblich, sondern auch mal verletzlich und gefühlvoll.
Die Dialoge mit der (optisch wie schauspielerisch ansprechenden) Vesper Lynd (Eva Green) sind grandios. Herrlich wie ironisch sich diese beiden gegenseitig die Bälle zuspielen. Und wie es so schön heisst: „Was sich neckt, das liebt sich“. Und als das den beiden Hauptfiguren klar wird, beginnt ein neuer Abschnitt in der Story. Bond wird plötzlich enorm gefühlvoll und nachdenklich, und die Chemie zwischen den beiden funktioniert nach wie vor hervorragend. Es wird also mal wieder alles auf den Kopf gestellt wie man es sich eigentlich von Bondfilmen gewohnt ist und ich kann das nur begrüssen. Sämtliche Szenen zwischen Bond und Vesper sind schlicht und einfach hin- und mitreissend.
Mads Mikkelsen macht seine Sache als Bösewicht ziemlich gut, hat aber nicht so viel Screentime. Insgesamt reiht er sich unter den Bösewichten der 21 Bondfilme irgendwo in der Mitte ein. Weder herausragend noch schlecht.
Die Casino-Szenen haben sehr viel Stil. Obwohl ich mit Pokern nicht viel anfangen kann wurde ich von den Szenen sofort in den Bann gezogen. Erfreulich auch, dass solche Szenen, die an alte Bondfilme erinnern, nicht sofort durch minutenlange Schiessereien (ich verweise auf die oberflächlichen Brosnan-Bonds) unterbrochen werden.
Auch sonst geht es im Mittelteil überraschend ruhig zu. Man kann sich also auch mal genüsslich auf die exotischen Schauplätze, den Humor und die gute Musik konzentrieren.
Auffallend auch das fantasievolle und doch nicht abgehobene Setting. Die Ausstattung ist im allgemeinen gelungen und jetzt Szene ist optisch ein Augenschmaus, woran einerseits Ausstatter Peter Lamont (seit Ewigkeiten dabei) und Regisseur Martin Campbell sicherlich einen Bärenanteil zu verzeichnen haben.
Natürlich fehlt es nicht an Action. Diese gehört natürlich zu einem Bondfilm wie die Frauen und der Vodka Martini. Erfreulich ist für mich persönlich, dass man weitgehendst auf dämliche CGI-Einlagen verzichtete und alle Stunts echt sind.
Zu erwähnen ist gleich nach dem Pre-Title die minutenlange, top gefilmte Verfolgungssequenz zwischen Bond und Mollaka, bei der wirklich alles komplett echt ist und garantiert nicht mit WireWork gearbeitet wurde.
Die nächste Actionsequenz auf dem Flughafen von Miami ist nahezu von derselben Qualität und bestens inszeniert worden. Die Stunts die hier präsentiert werden sind vom allerfeinsten und lassen selbst sowieso überschätze Filme wie Mission: Impossible 3 alt aussehen. Mit einem Tanklaster werden Verfolger abgehängt, Autos zerquetscht oder gar Gelenkbusse auseinandergerissen.
Für einen Autostunt, wo sich ein Auto schätzungsweise über 7 mal aneinander überschlägt, gabs gleich den Eintrag ins Guinessbuch der Rekorde. Genial.
Und alles ist -ganz im Gegensatz zu den Brosnan-Bonds- trotz all der Action immer spannend und mit guten Wendungen durchsetzt, so dass einem garantiert nie langweilig wird. Obwohl einem klar ist, dass Bond eigentlich immer gewinnt, kommt man hier oftmals ins zittern. Und das ist eigentlich das beste Kompliment das man machen kann.
Was gibt es noch zu sagen? Die Locations wurden perfekt und atmosphärisch aufgenommen und die Bilder sind schlichtweg eine Wucht. Desweiteren muss ich erwähnen dass trotz aller Ernsthaftigkeit der Story ausreichend Platz für Humor eingeräumt wurde. Ich war da vorher etwas spektisch, da ich "Angst" hatte, dem Film würde jeglicher Witz fehlen, wurde aber auch hier positiv überrascht.
Desweiteren ist das neuste Modell der Marke Aston Martin zu sehen und fügt sich perfekt in die Bondatmosphäre ein. Und das funktioniert doch bestens ohne Unsichtbarkeitsgadgets oder weiss ich was.
Desweiteren gibts noch in einer witzigen Nebenrolle einen Schweizer Bankier, der gerade für mich als Schweizer ein paar witzige Einlagen zu bieten hat.
Fazit: Ich hatte viel erwartet. Und alles bekommen. Und noch mehr. Daniel Craig überzeugt, die Inszenierung setzt nicht nur auf Dauergeballer wie in den letzten Filmen, sondern lässt sich auch viel Zeit für viele tiefgehende oder spannungszerfetzende Sequenzen, hat aber freilich auch schweisstreibende Action zu bieten. Die Optik sowie die Locations sind der reinste Augenschmaus und das Bondfeeling war schon da wie schon lange nicht mehr. Super. Mega. Genial.
und damit einer der 3 besten Bondfilme für mich
das meint der Samir:
Als verkündet wurde, dass ein gewisser Daniel Craig, die nachfolge von Pierce Brosnan als James Bond übernehmen werde, ging ein Raunen durch die Fangemeinde. Ein blonder James Bond? Hier zu Lande als der Ex Freund von Heike Makatsch vorgestellt wurden. Da erinnere ich mich gut als damals bei RTL das verkündet wurde. Nein, keine Bilder aus Tomb Raider oder Road to Perdition, nur Aufnahmen von ihm und Heike Makatsch.
Für seine Vorstellung auf der Themse, wo er mit einer Rettungsweste ausgestattet ankam, wurde er belächelt und als Weichei abgetan. Einige weitere Vorfälle, die von Presse und erklärten Craig Hassern hochgespielt wurden, waren dann schon fast Tagesordnung.
Ich gib es zu, als ich zum ersten mal gehört habe das Daniel Craig 007 spielen soll, war ich skeptisch. Ich hielt Clive Owen auch für die bessere Lösung, doch die ganze unbegründete Anfeidung, führte mich dazu Daniel Craig den Erfolg zu wünschen, damit die Deppen, die glauben alles besser zu wissen verstummen. Und heute bin ich froh sagen zu können das meine Wunsch in dem Bezug, mehr als erfüllt wurde. Daniel Craig macht seinen Vorgängern, mehr als alle Ehre, er überzeugt in allen Lagen. Seien es die toll inszenierten und knallharten Actionszenen die an die Dalton Filme erinnern, oder die Szenen in den James Bond vor Charme überkocht, wo er sich vor Sean Connery und Pierce Brosnan nicht verstecken muss. Craig zeigt in allen Situationen, dass er sich zu recht James Bond Darsteller nennen darf und schon verstummen die Deppen.
Schon der beginn ist ungewöhnlich und zeigt visuell von Anfang an das es sich hier noch nicht um den Doppelnull Agenten handelt sondern um den Anwärter. Die den Film gesehen haben wissen vermutlich was ich mit ungewöhnlich meine. Nach dem starken beginn, der wirklich düstere Bilder zeigt und James bei nem tollen Fight in der Toilette ala True Lies, kommt leider ein kleiner Negativpunkt. Zwar mein ich, dass total unpassende Theme, welches so gar nicht in nen James Bond Film reinpasst. Na gut, das ist schnell vergessen und die Action beginnt schon furios. Ort Madagaskar. 007 bei seinem ersten Auftritt, der in einer wilden und wirklich sehr geil inszenierten Verfolgungsjagd endet. Toll der Wechsel zwischen Halsbrecherischen Stunts die der Verfolgte hinlegt und den nüchternen und unkomplizierten Handlungen von James Bond dabei.
Das macht Lust auf mehr und wird in der Folge mit ner weiteren tollen Actionsequenz am Flughafen von Miami belohnt. Wieder großartig inszeniert und Daniel Craig zeigt was er kann. Bis hier hin kann man ruhig sagen, dass Martin Campbell großen Wert auf gut inszenierte Actionsequenzen legt. Er verhalf schon Brosnan bei seinem Debüt Golden Eye und nichts anderes tut er für Daniel Craig. Bis hier hin verläuft sich de Story im Rahmen und stellt eher James Bond vor, einen James Bond der noch nicht so ist wie man ihn kennt, aber auf nem guten Weg ist. Insider Anspielungen, erfreuen des Weiteren den Bond Fan. Hier natürlich der Aston Martin aus Goldfinger, den James bei nem Pokerspiel gewinnt.
Nach dem Zwischenfall am Flughafen von Miami, macht die Action erstmal Pause. Eva Greens Charakter wird eingeführt und James Bond kriegt den Auftrag, den ersten Bondbösewicht zu bekämpfen. Le Chiffre (Mads Mikkelsen) veranstaltet im Casino Royale in Montenegro ein exklusives Pokerspiel. Die Gelegenheit für James seinem ersten Bäddie gegenüber zu treten. Und Le Chiffre ist für mich der einzige negative Punkt in Casino Royale. Mads Mikkelsen ist ein toller Schauspieler, in Open Hearts fand ich ihn wirklich erstklassig und hier macht er auch seine Sache gut. Doch er wird ganz klar unterm Wert verkauft, durch die geringe Screen Time. Da kommt dann auch kein Gefühl von möglichem Endkampf zwischen Bond und dem Oberbäddie. Wie jeder Bondbösewicht hat natürlich auch er ein ungewöhnliches körperliches Merkmal. Bei ihm ist es das linke Auge. Aber wie gesagt, er wirkt weder großartig Gefährlich und schon gar nicht als große Gefahr für 007. Die wenigen Duelle die, die beiden haben finden eher am Pokertisch statt als physischer Natur. Ja natürlich die bekannte, da geschnittene, Folterszene. Wie des Öfteren im Film ist diese auch, ungewöhnlich witzig ausgefallen. Wie gesagt es kommt oft vor, dass in Szenen wo man eher nen Ernst Umgang erwarten würde, hier und da mit witzigen Szenen gelockert werden. Gott sei dank wurde dabei auf die, meiner Meinung nach, unpassenden Komik von John Cleese verzichtet und auf Moneypenny wurde auch verzichtet. Dafür zeigt man das erste Treffen von James Bond und CIA Agenten Felix Leiter, auch wenn die sich ja schon in Dr. No zum ersten mal treffen.
Die Pokerszene ist ungewöhnlich lang ausgefallen. Hätte ich persönlich nicht erwartet, da ich dann eher davon ausgehen würde, dass es sich in Langeweile ausufern könnte. Doch weit gefehlt, mit Interessanten Zwischenplots und spannendem Spiel hält man den Zuschauer, mich, bei Laune. Interessant ist das anscheinend in dem eigentlich recht Armen Montenegro, alle fetten Limousinen und edel Karren fahren. Aber naja wer will schon auf solchen Kleinigkeiten rum reiten, ist nur witzig zu sehen, da man sich stark daran hält alles nach Montenegro aussehen zulassen. Schilder und die Leute im Hintergrund sind bzw. sprechen in der Landessprache (da freut sich einer wie ich der das auch versteht).
Bis zum ende verwandelt sich dann der verwundbare Bond der sich sogar mal wieder verlieben darf, in den Gefühlsmäßigen Kühlschrank, den wir alle kennen. Immer mal zwischendurch untermalt mit gelungenen Insiderjokes, die ich hier mit Sicherheit niemanden verderben will.
Mads Mikkelsen wird also eher verbraten in der Rolle. Und Daniel Craig behauptet sich und eigentlich mehr als das. Aber was machen die anderen? Judi Dench, gibt wieder mal ne starke selbstsichere M. Eva Green harmoniert nahezu perfekt mit Daniel Craig und den Rest der Cast kann man eher verschweigen, da tut sich keiner besonders hervorheben. Sei es nun in positiver oder negativer Sicht.
Fazit: Mehr als gelungener Einstand von Daniel Craig als James Bond, optisch toll inszeniert von Martin Cambell, inhaltlich ebenfalls. Nach dem eher mäßigen Stirb an einem anderen Tag, muss man sagen das, dass abspalten von Brosnan nötig war und das, dass Vakuum welches er natürlich hinterlassen hat von Daniel Craig wundervoll gestopft wurde. Dabei schaffte man es endlich wieder zu der Inszenierung der Dalton Filme zurück zu kehren, die ich sehr schätze. Knallharte und ungeschönte Action. Trotzdem wurde nicht am typischen Bond Charme gespart. Total unpassendes und der unterm Wert verkaufte Mads Mikkelsen verhindern es, sich in meine James Bond Top 3 einzuschleusen, doch weit entfernt ist er davon nicht.
,5
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Eher geschüttelt meint der freeman
James Bond ist ein sehr englischer, sehr spleeniger, sehr puritanischer Lord von untadeliger Moral und gesegnet mit einem geistigen Keuchheitsgürtel. Er lebt auf einem herrschaftlichen Anwesen mit lauter Löwen, sitzt am liebsten auf einem Blasebalg und stottert munter vor sich hin. Moment? Ist das DER James Bond? Ja! Denn der Bond, den wir kennen - also den Frauenbegatter und Bäddieplattmacher - ist nur ein Ersatz/Double für den einzig wahren James Bond. Ein Ersatz, der dem echten Bond gar nicht gefällt. Dieser überkandidelte, waffen- und gadgetverliebte Vollidiot ist eine Schande fürs Spiongewerbe. Findet zumindest James Bond. Doch glücklicherweise wurde der Ersatzmann gemeuchelt (bzw. zu einer Karriere im TV überredet). Genau wie eine Vielzahl an anderen Agenten auch. Beseitigt wurden alle von SMERSH, einer Organisation, die nichts Geringeres anstrebt als die Weltherrschaft. Wobei ... SMERSH strebt doch etwas Geringeres an, denn man will eigentlich nur erreichen, dass alle Frauen superschön aussehen und dass alle Männer über 1,52m Körpergröße aussterben! Gemeinsam mit der Superspionin Vesper Lynd macht sich Bond auf, den Bäddies von SMERSH in die Suppe zu spucken. Man wirbt unter anderem den Superspieler Evelyn Tremble an, damit dieser einen Mann namens Le Chiffre in einem Kartenspiel, namens Bakkarat, schlagen möge. Le Chiffre will nämlich bei dem Kartenspiel genug Geld gewinnen, um SMERSH auszahlen zu können, steht er doch bei dieser Organisation ordentlich in der Kreide. Dieses Geld darf SMERSH allerdings nie erreichen ...
Casino Royale bürstete 1967 das James Bond Franchise zugunsten eines überdrehten Ensemblestückes ordentlich gegen den Strich. Der Bond aus diesem Film ist ganz anders, als wir ihn kennen. Und genau das wollte man nun auch in dem "Remake" von Casino Royale erreichen. Die Installation eines neuen Bondtypus. Die Interpretation von Casino Royale aus dem Jahr 1967 schien dann allerdings offensichtlich zu radikal und man wählte einen etwas anderen Ansatz. Menschlicher sollte der neue Bond werden, direkter, härter, rauer, brutaler und dennoch sollte er einen weichen Kern unter der harten Schale haben! Auch sonst hat die Neuauflage von Casino Royale nicht mehr viel mit dem Klassiker gemein, dafür aber mit der literarischen Vorlage. Und so gibt es hier kein SMERSH, keine Löwen, keinen vor Frauen Angst habenden Bond, keinen Woody Allen ;-), keine Welteroberungspläne, keine Gadgets und leider auch keinen echten Gegner, stattdessen folgende Geschichte ....
Le Chiffre ist eine Art Bankier der Terroristen. Er nimmt ihr Geld, legt es an und manipuliert die Aktienkurse mittels Bombenanschlägen und dergleichen mehr derart, dass für die Terroristen unglaubliche Summen "legalen" Geldes herausspringen. Dummerweise wird die neueste Aktiendumpingaktion von einem Störenfried namens James Bond behindert und Le Chiffre sieht sich plötzlich in der Pflicht eine stolze Geldsumme von 150 Millionen für seine Anleger aufzutreiben, ansonsten ist er wohl seines Lebens nicht mehr sicher. Darum richtet er ein auf 150 Millionen dotiertes Pokerspiel aus, das er zu gewinnen gedenkt. Der MI6 will die Gelegenheit beim Schopfe packen und schickt seinen besten Pokerspieler zu diesem Event. Würde dieser Agent Le Chiffre abzocken - so die Überlegung von MI6 Chefin M - würde der dann schutzlos dastehende Le Chiffre garantiert die Hilfe von MI6 in Anspruch nehmen und dafür mit intimsten Details aus der Welt des Verbrechens bezahlen müssen. Leider ist der beste Pokerspieler des MI6 ein ungestümer junger Kerl, der sich gerade erst die Lizenz zum Töten erarbeitet hat und dessen unbeherrschte und rohe Art nicht mit einem besonnen und berechnenden Meisterbluffer zusammenzugehen scheint. Obendrein würde der MI6, würde Bond verlieren, indirekt den Terrorismus mitfinanzieren. Doch was bleibt dem MI6 schon übrig? Zumindest stellt man Bond als eine Art Absicherung die entzückende Schatzamtmitarbeiterin Vesper Lynd zur Seite, die Bond jederzeit die finanziellen Mittel streichen kann ... Die Karten sind gemischt und die Blinds sind utopisch hoch ... Mögen die Spiele beginnen ...
Soviel zu der Geschichte von James Bond - Casino Royale. Leider sind wir damit auch schon bei den negativen Aspekten des neuen Streifens angelangt. Da ist zum einen Le Chiffre. Er ist als Oberschurke ein einziges Trauerspiel. Zwar wird er von Mads Mikkelsen gespielt, den ich dank Dänische Delikatessen oder Flickering Lights wirklich sehr schätze, doch der sonst so souveräne Däne wird hier als AUSSCHLIESSLICH böse guckender und wie verrückt schwitzender Le Chiffre komplett verheizt. Dass man Bond allgemein menschlicher machen wollte, ist ja schön und gut, dass sich dies aber auch in einem menschlicheren Schurken niederschlägt, wirft dem neuen Bond ordentlich Knüppel zwischen die Beine. Le Chiffre und Bond verbindet nichts! Keine intime Vendetta, kein Hass, kein gar nichts. Es sind zwei sich zufällig begegnende Menschen, der eine angeblich gut, der andere angeblich böse. Ob zum Beispiel Le Chiffre wirklich mehr ist, als ein Bankier für das Lumpenpack dieser Welt, erfährt man zum Beispiel gar nicht, da er nicht einen einzigen Menschen angreifen oder umbringen darf. Nichts dergleichen. So kommt dann bei dem "Duell" Bond vs. Le Chiffre auch nicht wirklich Spannung auf, was sich freilich negativ auf die Pace des Filmes auswirkt. Obendrein kegelt Casino Royale seinen Oberbösewicht 30 Minuten vor Schluss recht konsequent aus dem Film. Elegant ist etwas ganz Anderes. Da war der 67er Casino Royale auf seine überspannte Art deutlich besser, denn hier wusste man, dass hinter dem herrlich überdrehten Schweinehund Le Chiffre (verkörpert von Orson Welles) mehr steckt, und dass hinter ihm eben eine noch deutlich größere Bedrohung steht, die Bond über das Ausscheiden Le Chiffres hinaus noch ziemlich beschäftigen wird. In der Neuauflage sieht es dahingehend ganz anders aus. Warum?
Nun, weil im 06er Bond nach Le Chiffres Abschied der wahre Feind des neuen Bondstreifens massiv zuschlägt: Die Zeit. Denn wenn der neue Bond eines garantiert ist, dann viel zu lang! Die letzte halbe Stunde gerät förmlich zu filmgewordenem, sich ewig ziehenden Kaugummi, unterlegt mit der megaschwülstigen Musik von David Arnold (der sich auch während des Restes vom Film häufiger im Ton vergreift) und präsentiert dem immer desinteressierter werdenden Auge des Zuschauers Bilder von Sandstränden, Venedig und den ewig vor sich hin turtelnden Bond und seiner Angebeteten Vesper Lynd. Hier kommt man sich dann auch ein wenig veralbert vor, denn es ist absolut klar, worauf dieser bemühte Abschnitt hinaus will. Oder kann sich einer der Leser vorstellen, dass ein Prequel zu einer Serie mit einem der größten Womanizer der Filmgeschichte damit endet, dass bei Sonnenuntergang eine Hochzeit abgehalten wird und Bond domestiziert wurde? Ich denke nicht ... Und so wartet man 30 Minuten auf das Unvermeidliche, bekommt dann noch einen Twist serviert, um das eben Gesehene noch einmal abzufedern, dann noch eine Vendetta und und und. Kurzum, Bond kommt einfach nicht zum Schu(l)uss ...
Dafür hat der neue Bond ein riesiges Plus zu verzeichnen und das ist Daniel Craig als noch unerfahrener 007. Was wurde nicht auf den armen Mann im Vorfeld eingehackt. Letztendlich macht er aber einen hervorragenden Job und macht aus der Comicfigur James Bond einen echten Menschen. Schauspielerisch ist dies nämlich der absolut stärkste Bond, den es je gab. Die Verwandlung vom unbeherrschten, rauen und brutalen Eisklotz über den empfindsamen und verletzlichen Menschen hin zu dem souveränen und unnahbaren, dafür charmant verschmitzten Agenten ihrer Majestät vollzieht Craig mit der Leichtigkeit eines Wimpernschlages, womit er die Rolle geradezu neu zu erfinden scheint. Und diese neue 007 Figur könnte dem Franchise absolut neue Impulse geben. Sowohl eben schauspielerisch als auch actiontechnisch, denn auch hier geht der neue Bond andere Wege. Zum einen verlässt er sich auf den sehr jungen und physisch ungemein beeindruckenden neuen Darsteller (man vergleiche Craig mal in Layer Cake und in Casino Royale, da sind bestimmt Unterschiede von knapp 20 Kilo Muskelmasse zu sehen!) und zum anderen schraubt er den gewohnten Bombast der Bond Streifen etwas herunter. Die physische Präsenz Daniel Craigs nutzte man vor allem für die geniale Einstiegsactionszene, die mit ihren Parkour Einlagen sogar Banlieue 13 (Ghettogangz) mühelos in den Schatten stellt und immer wieder mit rabiaten, ungeschliffenen und harten Fights aufwartet. Hier wird allerdings auch eines offensichtlich: Craig ist kein Actiondarsteller ... noch nicht. Der Anzug des Actionbonds steht ihm noch nicht so richtig und er wirkt genau wie Keanu Reeves in Matrix I und Kate Beckinsale in Underworld I noch ein wenig steif und nicht hundertprozentig locker und gelöst in den Bewegungsabläufen. Hier steckt noch einiges an Potential in dem neuen Bonddarsteller. Die zweite Actionszene ist dann eigentlich Bond pur: Zersplitternde Autos, zerberstende Busse, dicke Explosionen und Gekloppe in allen Lebenslagen. Dies ist eigentlich die einzige wirklich bondlike Actioneinlage. Danach ist dann erst einmal ordentlich Ruhe geblasen und ein echter Showdown in Bondmanier kommt gleich gar nicht vor. Es gibt noch eine ordentliche Abschlussactionszene, die allerdings hinter ihren Möglichkeiten zurückbleibt. Dieser etwas sparsame Einsatz von Bondactionbuhei beschert dem Film nicht nur am Ende ein Tempoloch, auch bei dem eigentlichen Höhepunkt des Filmes, nämlich dem Pokerspiel, beginnt man nervös in Richtung Uhr zu schielen. Denn seltsamerweise ist das Pokerduell arg langweilig und uninspiriert ausgefallen. Alleine das sich bestätigt ändernde, vor Bond aufgetürmte Guthaben macht schon offensichtlich, dass man die besten Bluffs und Winkelzüge allesamt verpasst hat. Zudem wird das Spiel alleine auf die Konkurrenten Bond und Le Chiffre heruntergebrochen und der Rest am Tisch mutiert zur absolut sinnlosen Staffage. Einzig das ein oder andere Handgemenge abseits des Pokerspiels bringt etwas Spannung in diesen Abschnitt hinein. Ansonsten lebt dieser Abschnitt allein von dem Zusammenspiel von Daniel Craig und Eva Green.
Eva Green ist nämlich so ziemlich das ungewöhnlichste Bondgirl des gesamten Franchises. Sie begegnet Bond auf Augenhöhe. Nicht wie Jinx als Frau der Tat, sondern als Frau des Intellekts, die Bond ironisch auflaufen lässt, mit Sarkasmen um sich schmeißt und dabei nie ihre weibliche Seite verliert oder zu einer Kampfmaschine oder dergleichen mutiert. Sie bleibt - dem Konzept des Filmes entsprechend - immer Mensch. Sie ist geschockt, als sie ihre erste Leiche sieht, sie verkraftet es kaum, beim Sterben eines Bäddies anwesend zu sein usw. Leider wird ihre Figur zum Ende hin nach Belieben des Filmes in alle Himmelsrichtungen verbogen und fast wird der Zauber, der Vesper umgibt, zerstört. Aber nur fast ;-). Der Rest des Castes agiert absolut solide. Wirklich herausragen kann keiner, es ist aber schön, zumindest mit Judi Dench einer Darstellerin aus den letzten Teilen des Franchises wieder zu begegnen. Einen kleinen Kritikpunkt habe ich bezüglich der absolut heißen Caterina Murino als eine der ersten Bondgespielinnen im Film: Ihre deutsche Synchro ist absolut daneben! Und wo wir gerade bei der deutschen Fassung des Filmes sind: Es gibt in dem Film mindestens zwei Stellen, wo mitten in Gesprächen Sätze fallen, die absolut keinen Sinn machen. Beispielsweise spult sich Eva Green bei dem Gespräch mit Bond während der Zugfahrt auf einmal in einem Satz extrem auf. Und man weiß aus dem Gespräch heraus nicht warum! Danach geht das Gespräch ganz normal weiter, so als hätte es diesen Satz nie gegeben! Touretsyndrom? Da scheint bei der Synchronisation etwas ordentlich schief gelaufen zu sein. Des weiteren ist Bond laut diversen Gerüchten im Internet in der Folterszene geschnitten. Es soll fehlen, wie Bond in die Kronjuwelen getreten wird. Warum schneidet man das? Vor allem, wenn die Folterszene AUSSCHLIESSLICH daraus besteht, dass man James Bond massiv die Weichteile traktiert? Sinn? Verstand? FSK? Warum hat man stattdessen nicht einfach die ganzen Product Placement Einlagen geschnitten? Alleine die peinliche Ford Mondeo Einlage lässt einen schier verzweifeln. Und wenn der tadellos ausgeleuchtete Ford auch noch an tadellos ausgeleuchteten Range Rovern und KIAs vorbeifährt, fragt man sich schon, ob denn gleich der Eismann noch einmal kommt ;-).
Nunja, optisch kommt der Film dafür absolut sauber daher. Als Regisseur wurde Martin Campbell verpflichtet. Einer der zuverlässigsten Auftragsregisseure Hollywoods, der keine eigene echte Handschrift zu haben scheint und daher wie geschaffen für ein Franchise wie Bond ist. Denn hier ist Bond der Star. Alleine die Meldung, ein Quentin Tarantino hätte hier Regie führen wollen, hat mich schon in Panik versetzt. Denn Quentins Verve im Geschichtenerzählen hin und seine genialen Dialoge her, Bond rockt nur, wenn sich der Regisseur dem Franchise unterordnet und nicht andersherum. Wie schief der andere Ansatz gehen kann, zeigte ja schon die letzte Folge von Lee Tamahori, der das Franchise ja schon ordentlich gegen den Strich bügeln wollte (Bond aufbrechen, andere Helden neben ihm, CGI Einlagen usw.) und damit bei den Zuschauern ordentlich auf Ablehnung stieß. Und so macht Martin Campbell eigentlich alles richtig, drückt in der Action gewaltig auf die Tube (ist dabei aber einige Male zu nah dran!) und bebildert den Rest stilvoll und absolut gelungen. Der Score von David Arnold ist nur in den treibenden Einlagen dank massiven Bläsereinsatzes eine Wucht, ansonsten ist sein Beitrag zu dem Film gering einzuschätzen. Auch sein Titelthema, das er gemeinsam mit Audioslave Frontmann Chris Cornell einspielte, bleibt nicht wirklich in den Gehörgängen haften. Da kann vor allem Cornell viel mehr! Dafür ist die Titlesequenz erneut ein kleines Meisterwerk geworden. Sehr stilisiert animiert zwar, aber das Thema des Pokerspielens wird absolut cool umgesetzt.
So überwiegt nach Casino Royale im Grunde vor allem erst einmal die Ernüchterung, denn ich hatte mir einfach mehr von dem neuen Bond erhofft. Natürlich kann/muss man bestätigen, dass sowohl Daniel Craig als auch das menschelnde Element eine echte Bereicherung für das James Bond Franchise sind, dass der Film technisch absolut sauber und professionell umgesetzt wurde und dass Casino Royale dank der Vielzahl an internationalen Schauplätzen auch viel Flair ausstrahlt. Dennoch will dieser Bond einfach noch nicht richtig zünden. Vielleicht wäre für den nächsten Teil eine bondtypischere Over the Top Handlung (unter Beibehaltung des menschelnden Bonds!) ein erster Schritt in die richtige Richtung, zumindest braucht es aber einen echten und richtig fiesen Bösewicht von übergroßem Format!
In diesem Sinne:
freeman
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The Punisher konstatiert folgendes:
Als ich hörte das Daniel Craig den neuen James Bond spielen soll war ich zuerst skeptisch da ich mir Clive Owen oder Michael Madsen gewünscht hätte und als dann ständig neue berichte vom Dreh in den Medien kamen in denen Craig als weichei hingestellt wurde dachte ich das wars dann wohl. Dann kam der erste Teaser raus und der sah schonmal sehr gut aus, der Trailer war dann noch geiler und ich wurde wieder Optimistischer was die Wahl von Daniel anging.
Der Anfang des Films ist in Schwarz Weiß gehalten und zeigt uns Bonds erste Morde die ihm den Status 00 Agent einbringen, hier sehen wir schon einen harten Bond der kompromisslos Mordet um eine Beförderung und damit seine „Lizenz zum Toten“ zu bekommen, sogar einen Vorgesetzten der Geheimnisse des MI6 verkauft ist vor ihm nicht sicher.
Das die typische Gunbarreleinleitung nach dieser Szene einsetzte war sehr gut gemacht, mit direkter Verbindung des Vorspanns der mal ganz anderst ist, keine Schemen von Frauen sondern gezeichnete Figuren die von einem gezeichneten Bond mit Spielkarten Farben (Pik, Karo, Herz, Kreuz) abgeschossen werden und sich dann auflösen. Passend zum Titel des Films lässt der Vorspann eine Kasinoatmosphäre aufkommen und auch das Titellied von Chris Cornell welches mir zuerst gar nicht gefallen hat finde ich inzwischen sehr geil und es passt hervorragend.
Nach dem Vorspann lernen wir Le Chiffre (Mads Mikkelsen ) kennen den Oberbösewicht, er holt bei einem Afrikanischem Terrorist Geld ab, der dem Handel mit Le Chiffre zuerst skeptisch gegenübersteht, zurecht wie sich später rausstellt. Dann gibt Bond seinen einstand als 00 Agent als er einen Bombenleger verhaften will - dessen gesicht von Brandnarben verunstaltet ist - dieser aber durch Bonds Kollegen unabsichtlich gewarnt wird und flieht. Die Verfolgungszene ist einfch atemberaubend und begibt sich in schwindelerregende Höhe nachdem „Scarface“ zuerst durch das Dorf, auf zwei Baukräne und durch einen Rohbau flüchtet um in seiner Botschaft zufluicht zu finden.Sean Connery´s und Roger Moore´s Bond hätten sich wohl in die Botschaft eingeschlichen mit einer ausrede „Werde verfolgt, brauche Unterschlupf..“ oder ähnlichem um „Scarface“ dann betäubt rauszuschaffen aber nicht Daniel Craig, er geht mit einer kompromisslosen härte vor und nimmt gleich die ganze Botschaft auseinander, was Bonds vorgesetzte M sauer aufstoßen lässt da ein Bild der Überwachungskamera von Bonds Mord an „Scarface“ in der Presse landet.
Nachdem er abends noch in ihre Wohnung einbricht ist sie beinahe soweit ihn zu kündigen hat man das gefühl.
Doch Bond wäre nicht Bond wenn er nicht weiterschnüffeln würde und so findet er heraus das „Scarface“ eine SMS von einem gewissen Dimitrios auf den Bahamas bekommen hat und schleicht sich in den Exclusiven Club ein in dem dieser wohnt um an ihm drann zu bleiben. Bei einem Pokerspiel gewinnt er dessen Aston Martin und verführt hinterher seine Frau Solonge (
Caterina Murino) um an Informationen zu kommen. Die anschliesende verfolgung auf dem Flughafen von Miami wo der Prototyp eines neuen Flugzeugs (das angeblich gröste der Welt, was jedoch ziemlich klein aussieht) in die Luft gesprengt werden soll ist ebenfals klasse gemacht, und Bond greift in die Trickkiste indem er die Bombe an dem Bombenleger anbringt und er sich somit selbst in die Luft sprengt. Anschliesend bekommt Bond von M den Autrag den Hintermann Le Chiffre bei einem Pokerspiel im Casino Royale in Montenegro zu schlagen um so das Geld (welches Le Chiffre durch den vereitelten Anschlag verlor) zu bekommen um den Terroristen einen schlag zu versetzen. Hier bekommt Bond einen Minisender in den Unterarm implantiert „Um mich zu überwachen?“ , das ist auch das einzige „Gadget“ das er in diesem Film hat, von einer Uhr mit Laser oder einem Auto mit allen moglichen Spielereien fehlt jede Spur, was auch Q nicht in erscheinung treten lässt (ebensowenig ist Moneypenny zu sehen) und einen bruch mit der Bondserie eingeht. Das der Chip Bond noch das leben retten wird vermutet zu diesem Zeitpunkt noch niemand. Im Zug nach Montenegro trifft James auf Vesper Lynd (
Eva Green) eine Mitarbeiterin des Schatzamtes die das Geld das für das Spiel gegen Le Chiffre verwaltet und er spielt sogleich Katz und Maus mit ihr, in dieser Szene wird sofort klar das die beiden früher oder später im Bett landen. Als James Vesper sagt das sie nicht sein Typ sei meint sie „Zu intelligent?“ und er antwortet nur ganz trocken „Nein, Single“ was für einen lacher sorgt weil Solonge vorher andeutete das Bond wohl auf verheiratete Frauen steht und er ihr sagte „Da kommt es nicht zu komplikationen“.
Bei dem Spiel im Casino Royale ist auch Felix Leiter (mit Jeffrey Wright zum ersten mal als Farbiger dargestellt) James späterer bester Freund vom CIA dabei und James lernt seinen Kontaktmann Mathis (Giancarlo Giannini) kennen. Das Spiel ist teilweiße etwas langatmig geworden aber durch Ereignisse die in den Spielpausen auftreten wird es nicht langweilig, da Bond den Afrikaner dem Le Chiffre am Anfang die Kohle abgeluchst hat bei einem Kampf im Treppenhaus umbringen muß oder als er von Le Chiffre mit Digitalis vergiftet wird und mit einer Spritze das Implantat aktiviert und das MI6 sofort seinen Gesundheitszustand übermittelt bekommt. Da macht sich M dann doch sorgen um 007 und der Einbruch in ihre Wohnung sowie die Sache in der Botschaft scheint nie passiert zu sein. Am ende ist es dann Vesper die ihn im letzten Moment rettet da er ohnmächtig wird. Am ende gewinnt James doch gegen Le Chiffre das Pokerspiel worauf dieser Vesper Lynd kidnappt.
Bei der anschließenden Verfolgungsjagd kommt es zu einem Unfall mit James Wagen, der sich 7 mal überschlägt und auch James wird von Le Chiffre gefangen genommen und gefoltert. Im lauf dieser Folter gab es einen Satz von James der alle im Kino zum lachen brachte. Er sitzt nackt auf einem Stuhl dessen Sitzfläche teilweiße entfernt wurde und Le Chiffre schlägt ihm mit einem dicken Seil von unten gegen die Klöten, worauf Bond – anstatt das Passwort für das Konto wo das Geld ist – sagt „Da unten juckt es ein wenig, machen sie witer“ , nach einem weiteren schlag erwidert er „Weiter rechts“, da hat jeder gelacht. Im letzten Moment stürmt einer von Le Chiffres abgezockten Opfern rein um diesen umzubringen und damit James rettet. Man denkt nun das der Film eigentlich nicht mehr so lange gehen kann doch bis zum Ende dauert es doch noch etwas (ca. 15 - 25 Minuten) da jetzt die Liebesgeschichte zwischen Bond und Vesper erst in gang kommt und einige Szenen aus dem Trailer erst da kommen, Bond macht nach seiner genesung mit Vesper Urlaub auf den Bahamas und in Venedig, wo sich herausstellt das sie nicht ganz die ist, die sie vorgibt zu sein.
Bond 21 er konnte ja nur besser werden als der zwanzigste mit seinen unsichtbaren Autos und seinen 7 Meter CGI Wellen
. Und das hat er geschafft wer Daniel Craig im vorfeld mies gemacht hat soll sich jedenfals selbst ein Bild machen und sich den Film angucken. Am anfang bei der verfolgung von „Scarface“ stellt er sich zwar etwas tollpatschig an aber was soll man auch anderes erwarten als das er bei einem Sprung aus 3 – 4 Metern Höhe nicht gerade eine Meisterlandung auf einer Kiste hin bekommt? Meiner Meinung macht Daniel seine Sache hervorragend und gibt einen sehr guten Bond ab, wenn nicht sogar der beste Bond aller Zeiten. Bond trägt hier auch lieber normale Kleidung als einen Smoking den er in den vorherigen Filmen fast ausschließlich trug, es ist ihm sogar richtig unangenehm sich für das Pokerspiel da rein zu zwängen. Eva Green sieht in ihren Kleidern mit dem Megaausschnitt einfach nur heiß aus und spielt ihre Rolle auch sehr gut. Der Blut weinende Le Chiffre bleibt ziemlich blass und kommt an die klassischen Bösewichte wie Auric Goldfinger, Dr. No, oder Bonds Erzfeind Blofeld nicht heran. Schade ist das man Q und Miss Moneypenny weggelassen hat, obwohl man den Typ der Bond das Implantat verabreichte noch als nicht namentlich genannter Q ansehen könnte, obwohl er wohl nur ein normaler Angestellter des MI6 ist. Casino Royale ist für mich mit Lizenz zum Töten und Im geheimdienst ihrer Majestät der beste Bond Film aller Zeiten.
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Vince hat sich die DVD einverleibt und will nun folgendes nachreichen:
Ein perfekt dosierter und zwischen Action, Humor und Spannung ausbalancierter Neustart einer von vielen Cineasten vergötterten Serie, die uns schon seit Jahrzehnten begleitet. Doch der Eintritt in den dritten 007-Zehnerpack schafft es, was das Jubiläum nicht vermochte: sich gegen all die festgefahrene Konservativität sträuben und ohne Rücksicht auf Verluste einen beeindruckenden 180-Grad-Schlenker zu vollführen, der (fast) alle Schnodderer und Schnatterer im Vorfeld komplett entwaffnet.
Und derer gab es ja bekanntlich viele. "Casino Royale" lehrt mit Nachdruck, dass es ein großer Fehler sein kann, sich auf ungelegte Eier zu stürzen, denn aus dem Ei könnte unverhofft ein Drachen schlüpfen und dir in die Hand beißen.
Daniel Craig ist ein Drachen mit riesigen Zähnen. Wenn man schablonenhaft nach der optimalen Passform für eine Silhouette sucht, die einst von einem Connery, einem Moore, einem Dalton, einem Brosnan ausgefüllt wurde, kann man in Gefahr laufen, sich unwissentlich der immergleichen Norm zu verschreiben. Im Vorfeld deklarierte "Idealbesetzungen" wie Clive Owen wären nach 44 Jahren Bond schlußendlich vielleicht zu ideal gewesen, mit anderen Worten: langweilig. Craig ist davon nichts. Craig ist ein Tier, ein Killer, ein ironischer. Ein böser Mann mit einem gigantischen Ego und fast jungenhafter Naivität. Eva Green stellt es in ihrer Liason heraus: Warum verfallen Bondgirls nur immer dem Bad Guy-Typus? Craig gibt darauf eine schlagfertige Antwort, derer ein klassischer Bond vielleicht keine auf Lager gehabt hätte.
Zu einem starken Mann gehört freilich auch eine starke Frau und Eva Green ist als Vesper Lynd eine der besten Bondgirls aller Zeiten, weil sie einen idealen Mittelweg zwischen Objekt der Begierde und emanzipatorischem Selbstbewusstsein zeigt. Sie ist wunderschön, schlagfertig, intelligent, aber auch verletzlich und manipulierbar. Das verleiht ihr eine Vielschichtigkeit, die einen angenehmen Kontrast zur eindimensionalen Halle Berry darstellt, die es vielmehr darauf anlegte, in einen Konkurrenzkampf mit Bond zu treten.
Das Drehbuch holt aus der minimalistischen Story einfach alles heraus und vermag es, mit unvorhergesehenen Handlungsabläufen nur so um sich zu werfen, was soweit geht, dass man nicht einmal abschätzen kann, wo sich nun eine Actionszene, ein Thrillerelement oder lockerer Dialog manifestieren. Das geht ein wenig zu Lasten der Dramaturgie, die auch wegen dem von Mads Mikkelsen grundsätzlich recht solide gespielten Le Chiffre etwas humpelt, der von Regisseur Campbell etwas unscheinbar eingesetzt wird; andererseits verweigert sich "Casino Royale" dadurch eben dem gängigen Aufbau und garantiert so erst den unvorhersehbaren Verlauf.
Rückwirkend ist die Struktur mit seinen drei größeren Actionszenen, einer ausgedehnten (und sehr guten) Pokerszene und etwas Liebelei gerade im letzten Drittel leicht bröckelig. Sie stellt aber zufrieden, zumal dem Film durchgehend ein trockener, aber würdevoller Look anhaftet, der gerade den bodenständigen Actionszenen eine begehrenswerte Attraktivität verleiht - auch wenn die Jagd über das Baugelände nah an der Grenze zum Comichaft-Überzogenen steht.
Insgesamt bleibt genau der Relaunch, den sich alle Welt gewünscht, aber den nur wenige wirklich erwartet haben. Craig lehrt die geschwätzige Welt eine gehörige Lektion, die sie voll und ganz verdient hat und "Casino Royale" ist ein herrlich alternativer Bond, der sich nicht einmal wie befürchtet zu stark dem Erfolgsrezept der "neuen Bonds" wie Jason Bourne verschreibt, sondern ein eigenes Bondflair durchaus für sich verbuchen kann.
(knapp)
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Story:
Casino Royale zeigt James Bond, ehe er seine Lizenz zum Töten erhält. Doch auch ohne diesen Status ist Bond nicht weniger gefährlich, und nach zwei kurz aufeinanderfolgenden, erfolgreich ausgeführten Eliminierungen wird er zum ’00′-Agenten befördert. Bonds erste 007-Mission führt ihn nach Madagaskar, wo er den Terroristen Mollaka ausspionieren soll. Doch nicht alles verläuft nach Plan und Bond beschließt, auf eigene Faust und ohne den MI6 zu ermitteln, um auch den Rest der Terrorzelle ausfindig zu machen. Bond folgt einer Spur, die ihn auf die Bahamas führt, wo er auf Dimitrios und dessen Freundin Solange trifft. Bond findet heraus, dass Dimitrios mit Le Chiffre, dem Bankier einer weltweit operierenden Terrororganisation, unter einer Decke steckt. Der Geheimdienst findet heraus, dass Le Chiffre im Casino Royale von Montenegro beim Pokern einen hohen Geldbetrag für seine Organisation erspielen will. Doch um an das dringend benötigte Geld zu kommen, muss Le Chiffre einen hohen Einsatz riskieren. Der MI6 beauftragt 007, bei dem Pokerspiel gegen ihn anzutreten – denn wenn Le Chiffre verliert, würde das seine gesamte Organisation zerstören. ‘M’ weist Bond die verführerische Vesper Lynd als Partnerin zu, damit sie ein wachsames Auge auf ihn hat. Nachdem Bond zunächst mehr als skeptisch ist, ob Vesper ihm bei seinem Auftrag von Nutzen sein kann, vertieft sich seine Beziehung zu ihr, nachdem sie beide Le Chiffre in die Hände fallen und gemeinsam große Gefahr und am Ende sogar Folter überstehen müssen. In Montenegro verbündet sich Bond mit Mathis, dem örtlichen MI6-Agenten, und Felix Leiter, der die Interessen des CIA vertritt. Das Marathon-Pokerspiel nimmt mit schmutzigen Tricks und Gewalt seinen Lauf. Dabei werden die Einsätze in Schwindel erregende Höhen getrieben, bis es am Ende um weit mehr als Blut-Geld geht?
Daniel ist "leicht"
Der 21ste Bondfilm sollte endlich die Verfilmung von Flemings Erstlingswerk Casino Royale (CR) werden. Eigentlich hatte Pierce Brosnan ja schon eine Rückkehr zum ursprünglichen Bond gewünscht und auch eine Verfilmung von eben CR, doch es sollte anders kommen und so übernahm nach vier sehr erfolgreichen Brosnan Filmen Daniel Craig die Hauptrolle.
Casino Royale ist in vielerlei Hinsicht eine Revolution im eingefahrenen Bond-Universum. Verantwortlich dafür ist die mutige Entscheidung der Produzenten, einen neuen Weg einzuschlagen, ihre Entscheidung Martin Campbell zurückzuholen, Daniel Craig zu engagieren und dem Drehbuch von Purvis & Wade eine Generalüberholung durch Paul Haggis zu gönnen. Was dabei herausgekommen ist, hatte das Potenzial einen Großteil der Bondfans zu verschrecken. Doch es wurde ein Triumph auf ganzer Linie - sprich bei Fans, Nicht-Fans und Kritikern (man höre und staune).
Der Reihe nach: CR ist nicht nur stilistisch und storymäßig Neuland, nein man hat das Franchise auch einem "reboot" unterzogen. CR zeigt in einer PTS, die in ihrer Kürze und Konsequenz an Goldfinger erinnert, die Anfänge von Bonds Karriere. Mit zwei Tötungen wird er zum 00-Agent. Wie bei Goldfinger dient diese PTS vor allem der Charakterzeichnung
- anders als damals wird es auch im restlichen Film mehr um Charaktere und deren Entwicklung gehen, als um das übliche Welt-Bedrohungsszenario.
Doch die düstere, grob aufgelöste und schwarz/weiße PTS bestimmt auch den Ton des restlichen Films: es geht dreckiger, düsterer und erdiger zur Sache. Bond ist hier kein vollkommener Gentleman, kein Superheld, kein Weichei, das kleine Asiatinnen für sich kämpfen lässt oder Schlägereien im faltenfreiem Smoking überlebt, nein, er ist ein Killer mit Gewissensbissen, ein Werkzeug für die "besonderen Aufträge" in den Händen des MI6. Das bewusste Weglassen vieler Bond-Klischees (Moneypenny, Q, Gadgets…) gibt den Macher endlich wieder Luft zum Atmen. Der Film befreit die Serie so aus ihrem zuletzt eigenen starren Korsett – sozusagen „reduced to the max“
Nach der PTS und den innovativen Retro-Titles zum Song von Chris Cornell erleben wir Bond bei seiner (vermutlich) ersten Mission mit Lizenz zum Töten - von der er auch hier schon gebrauch machen wird. Die sich daraus entwickelnde Verfolgung durch den Dschungel, auf Baukränen und über eine Großbaustelle sucht ihres Gleichen im Actiongenre! Großes Kompliment an das Team, welches es schafft, echte, handgemachte aber dennoch unglaublich spektakuläre Actionsequenzen in vollkommen nachvollziehbaren Bildern einzufangen.
CR ist ein nahezu vollkommener Film, der auf mehreren ebenen funktioniert:
- die Story ist spannend, nachvollziehbar und hat das richtige Tempo
- die Charakterzeichnung ist ohne jeden Zweifel die beste aller Filme der Serie. Bond ist ein Mensch mit Fehlern, und dadurch verletzlich. Dies verleiht dem Film eine neue Spannung, eine neue Dimension
- die Beziehung der Charaktere unter einander ist um so viel besser geschrieben als bei den anderen Filmen, dass diese schon fast traurig im Vergleich wirken
- es gibt ein übergreifendes Thema, was dem Ganzen eine wirkliche Bedeutung verleiht. Hier geht es um Vertrauen und Täuschung. So funktioniert das Pokerspiel in doppelter Hinsicht.
Man könnte jetzt Szene für Szene durchgehen, und so aufzeigen, wo CR besser funktioniert als die meisten Bondfilme. Aber ich glaube, dass es im Wesentlichen die oben genannten Punkte sind, die den Unterschied machen. CR ist nicht nur ein guter Bondfilm, es ist ein guter Film, in dessen Zentrum funktionierende, faszinierende Charaktere und deren Beziehungen stehen. Hier vor allem die Beziehung zwischen Bond und Vesper. Nie zuvor gab’s es so etwas in einem Bondfilm und die Bond-Tracy "Romanze" aus Im Geheimdienst ihrer Majestät kommt natürlich nicht annähernd heran. Allein die Szene, in der die beiden (Bond-Vesper) sich kennenlernen im Zug, ist eine Wucht und zweifellos die am besten geschriebene Szene der Bondgeschichte. Wie die beiden sich auf Augenhöhe begegnen, wie sie sich necken („…denn was sich neckt das liebt sich“), wie sie sich gegenseitig analysieren und dabei voll auf den Punkt treffen, wie sie gleichzeitig die Handlung vorantreiben in dem die Mission erläutern und dabei auch das doppelbödige Thema des Vertrauens und Misstrauens/des Bluffens mit einflechten lassen, das ist schon genial und übertrifft sogar die Original-Szene in Hitchcocks "Der Unsichtbare Dritte". Schön auch wie die beiden dann nach dem Poker wieder zu Tisch sitzen und ihr Gespräch nun unter neuen Voraussetzungen fortführen.
Auch der Aufbau des Films ist revolutionär für die Bondserie. Normalerweise wird sofort die Bedrohung aufgezeigt. um so etwas Banales geht es hier gar nicht. Im ersten Drittel ermittelt Bond um überhaupt zu verstehen, um was es geht. Der Bösewicht heißt hier "Terrorismus" und der ist überall und hat kein Gesicht.
Nachdem Bond die wesentlichen "Player" ausgemacht hat, konzentriert sich das zweite Drittel auf das Pokerspiel - die Konfrontation mit dem Bösewicht. Hier zeigt sich Campbells große Kunst. Er schafft das Unmögliche: eigentlich ist es langweilig ein Pokerspiel zu beobachten, doch er schafft es durch die Personalisierung (Bond vs. LeChiffre) und durch die ständige Unterbrechung durch andere Szenen, einen wirklich tolle Spannung aufzubauen. Im Nachhinein empfindet man wirklich, dass man einem mehrtägigen spannenden Pokerturnier beigewohnt hat, in Wahrheit waren es nur ca. 5 Minuten Poker.
Im letzten Drittel wird zunächst bewusst das Tempo gedrosselt – die Ruhe vor dem Sturm -, die Romanze wird weiterentwickelt, es wird emotional, doch nur um am Ende dann noch einmal richtig zuzuschlagen. Wer den Roman nicht kennt, wird vom Ende doppelt überrascht sein. Die Szene in der Bond (und wir mit ihm) in Venedig erkennt, dass Vesper ihn hintergangen hat, ist einfach umwerfend und nimmt einem fast den Atem. So baut man einen Film spannend auf, auch wenn sich die Kiddies gerne mal über "Langeweile am Ende" beschweren werden. Nein, so ist es genau richtig. Man braucht die Zeit um eine Emotionalität aufzubauen, sonst bleibt jede Action bedeutungs- und spannungslos. Kommen wir zu einigen herausstehenden Einzelszenen:
- Bond gewinnt beim Poker seinen Aston Martin DB5 und gleichzeitig das wunderschöne Bondgirl für sich. Was Craig hier an Charisma zeigt, würde Connery zur Ehre gereichen
- die anschließende Verfolgung bis hin zur Actionszene auf dem Flughafen ist ein meisterhaftes Beispiel für mein Credo für Actionszenen die die Handlung voran bringen: Bond ermittelt, beschattet, erkennt den Ernst der Lage und wir mit ihm, greift ein und entschärft die dramatische Situation, deren Ausgang gleichwohl wieder die spätere Handlung des Films ins Rollen bringt. Zudem ist die Szene natürlich brillant inszeniert: Echte Stunts, echte Action.
- die nächste Actionszene ist die Schlägerei im Treppenhaus, kurz, dreckig, brutal. Anschließend verschwindet Bond im Hotelzimmer, behandelt seine körperlichen und seelischen Wunden mit Alkohol - Fleming pur!
- Bond tröstet Vesper unter der Dusche. Mehr Gefühl gab es bei Bond nie und dennoch ist die Szene nicht peinlich, weil brillant von Beiden gespielt
- Bond bestellt am Pokertisch seinen Vesper Cocktail erstmal nach Originalrezept.
- Bond wird vergiftet und in letzter Sekunde von Vesper gerettet – auch das gab’s noch nie.
- Zwischendurch kehrt er immer wieder zum Pokertisch zurück und nimmt es im Blickduell mit LeChiffre auf
- Schauspielerischer Höhepunkt ist sicher die Folterszene. Klar, ähnliche Szenen hat man häufiger gesehen aber Craig spielt umwerfend gut. Wieder geht es nicht um die Folter oder die Brutalität an sich, es geht um die Auseinandersersetzung der beiden Männer und somit praktisch die physische Fortsetzung des Pokerduells. Craigs Scherze in der Szene sind nicht aufgesetzt cool wie in diversen ähnlichen Szenen beliebiger Actionfilme (Lethal Weapon, Rambo, Michael Bays Filme…), sie sind Ausdruck der psychischen Stärke des Doppelnullagenten. Letztlich ist die Folterszene vielleicht die erste würdige Nachahmung der Laserszene in Goldfinger.
Ach was soll’s, im Grunde hat der Film keine schlechte Szene! Jede Szene erfüllt ihren Zweck. Die Action kommt stets zum richtigen Moment und ist jedes Mal spektakulär. Doch noch schöner sind die emotionalen Momente, die CR wohl auch für einen vollwertigen Film für Frauen machen. Bemerkenswert ist insgesamt die Balance.
Als ob diese Elemente nicht genug wären, entwickelt sich Craig zwischendurch auch noch vom "blunt instrument" zum "Bond - James Bond". Sehr schön dabei, wie Vesper diese Entwicklung in jeder Hinsicht vorantreibt: Sie kleidet ihn ein, sie inspiriert seinen Lieblings-Drink, und ihr Verrat und Tod ist es letztlich, der ihn für immer beeinflussen wird. Absolut genial.
Was ist schlecht am Film? Nun, man könnte jetzt alles aufzählen, was vielleicht im Vergleich zu "früher" fehlt aber macht das den Film schlecht? Wenn er doch so funktioniert wie er ist. CR war der notwendige Schritt zum richtigen Zeitpunkt. Man kann ewig das Gleiche machen und irgendwann in der Bedeutungslosigkeit versinken oder man kann sich selbst neu erfinden.
(Ein kleiner Schönheitsfleck ist vielleicht, dass man den Film aufgrund seiner Länge nicht wiederholt mal eben so zwischendurch schauen kann.)
Review by danielcc