STAR TREK I - X | Kelvin Zeitlinie: STAR TREK I - III

Filme die viel kosten und meistens nicht das halten, was der Trailer verspricht.
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McClane
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Beitrag von McClane » 09.05.2013, 20:15

Star Trek Into Darkness

Ich war gestern abend in der Vorpremiere, umgeben von Trekkies und anderen Nerds (hier war großer Andrang, vielleicht sogar ausverkauft, keine Spur von Trek-Müdigkeit), zusammen mit zwei Kumpels, die den Film beide Bombe fanden. Ich persönlich dagegen hatte nach dem IMO sehr gelungenen 2009er Film jedoch mehr erwartet, da sich der Film doch einige unschöne Schnitzer erlaubt. So hämmert man die beste Actionszene schon vor der Filmmitte heraus Khan vs. Spock/Uhura/Kirk vs. Klingonen gegen welche die meisten der folgenden schwächeln, gerade das Finale wirkt nie wie eines (ich hätte noch gedacht, dass danach noch etwas kommt). Tatsächlich verheddert sich der Film an einigen Stellen mit dem Pacing, gerade im Mittelteil, in dem zwei vermeintlich ausgefuchste Pläne einander schlagen wollen, und gerade zu peinlich wird es, wenn der Film künstlich auf der emotionalen Klaviatur spielen möchte: Nachdem man Khans patentiertes Allheilblut gefühlte 273 Mal deutlich erwähnt hat, ist sofort klar, dass Kirks Tod nur eine Zwischenstation ist. Als er in epischer Länge verreckt, wollte ich nur zur Leinwand brüllen: "Nun haut ihm endlich mal Khans Blut in die Venen." Auch was die continuity angeht, ist der Film in meinen Augen schwächelnd: Die Enterprise liegt mit kaputtem Antrieb vor der Klingonenheimat und auch wenn Chekov eine partielle Reparatur des Antriebs erwähnt, kann ich mich an keine Szene des Losfliegens erinnern. Wenn dann aber die Raumschlacht vorbei ist, stürzt Khan über London auf der Erde ab.
Allerdings hat der Film auch seine Meriten. Die Action ist durchaus gelungen, die FX sind state of the art und mit der Besetzung hat der Film nun mal alle Joker des Vorgängers zusammen. Gerade Karl Urban als Pille und Simon Pegg als Scotty könnte ich 90 Minuten lang beim Gang übers Schiff zusehen, wenn sie ihre Sprüche raushauen, Zachary Quinto als neuer Spock ist ähnlich toll und Saldana sowie Chu schlagen sich ebenfalls gut. Pine kommt leider etwas sehr kindisch und nach der Entwicklung seines Charakters in Teil eins zu gewollt rebellisch rüber und bei Yelchin frage ich mich gerade, ob der im ersten Teil auch so eine Witzfigur war. Dafür ist Benedict Cumberbatch als Villain grandios, Peter Weller hat einen eher okayen 08/15-Part. Insofern kann man sich (bzw. ich als Nicht-Trekkie) durchaus an dem gebotenen Krawall in schicker Aufmachung erfreuen, die Bezüge zu "Star Trek 2 - Der Zorn der Khan" heraussuchen und die lockeren Sprüche goutieren, doch unterm Strich ist "Star Trek Into Darkness" einfach zu unrund und in einigen Punkten zu austauschbar, um mehr als okaye Blockbusterunterhaltung ohne großen Nährwert zu sein. Da hatte der Vorgänger deutlich mehr Profil.

:liquid5:,5 bis :liquid6:
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Beitrag von kami » 10.05.2013, 08:03

Vorsicht, Spoiler!
Ich fand den richtig geil, spannende Geschichte, gute Darsteller, fette Action, ebensolche Effekte und ein guter Score. Im Gegensatz zu dem, was der Trailer versucht, weiszumachen, ist der Film natürlich kein vornehmlich auf der Erde stattfindender WAR OF THE WORLDS, sondern eine waschechte Space Opera und auch ein waschechter STAR TREK, im Guten wie im Schlechten. Echte SciFi gibt's also eher nicht sondern wieder duchgeknallte Schurken, wobei der neue Khan aber deutlich erträglicher ist als der prätenziös rumschwafelnde Loser aus der Originalserie und -film und als menschliches Wesen deutlich fassbarer ist. Das an WRATH OF THE KHAN angelehnte Vorfinale ist leider genauso langweilig wie im Original, Dramatik und Spannung kommen da kaum auf. Allerdings gehts danach nochmal mit einer sehr schönen Krawallszene weiter, die das eigentliche Finale darstellt.
Alles in allem ein fettes Teil, einer der besten STAR TREK-Filme überhaupt (was ja auch kein Riesenproblem darstellt), en par mit dem direkten Vorgänger. Stelle aber auch mal wieder fest, dass STAR TREK im Prinzip eine piefige 60er Jahre-Franchise darstellt, deren zahlreichen Machern immer wieder der Mut fehlt, mal ordentlich die Spinnenweben und den alten Müll rauszukehren, stattdessen stets nur wieder Glasur und Glitter darüberkippen. Gerade stilistisch ist die Welt des neuen STAR TREK doch ein inkohärenter Witz, zwischen Transportern, ollen Fahrstühlen, beschissener Club-Musik von heute und pulp-futuristischen Vehikeln.
:liquid8:

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Beitrag von John_Clark » 11.05.2013, 13:44

War auch bereits in der Dunkelheit

Star Trek Into Darkness

Lange liess uns J.J. Abrams im Dunkeln, wer denn nun der neue Bösewicht im kommenden zwölften Teil der Star Trek-Saga werden soll. Die Fans wussten es jedoch schon immer. Es kann nur einen geben. Nein, nicht der Highlander.

Inhalt:
James T. Kirk (Chris Pine), inzwischen zum Captain der Enterprise befördert, hat noch immer seine Probleme mit dem Anerkennen von Obrigkeiten. Um Spock (Zachary Quinto) vor dem sicheren Tod zu retten, verstösst Kirk gegen die Erste Direktive, der heilige Gral der Föderationsgesetze. Admiral Pike (Bruce Greenwood) bleibt nichts anderes übrig als Kirk zu degradieren. Doch der Anschlag eines Terroristen (Benedict Cumberbatch) auf ein Archiv der Sternenflotte aktiviert die Enterprise und Pike kann es sich nicht erlauben auf seinen besten Mann zu verzichten…

Vier Jahre mussten wir warten auf die neueste Reise des Raumschiffs Enterprise. Jahre, in denen den meisten Trekkies inzwischen klar wurde, was Abrams mit seiner Version ihres geliebten Star Trek anstellt. Vorbei sind die Tage dieser kleinen sympathischen Filme wie Star Trek II, welche zwar schon damals mit einem Multimillionen-Budget ausgestattet waren, aber noch den Charme eines erweiterten Bühnenstückes ausstrahlten. Abrams‘ Star Trek ist purer Blockbuster-Entertainment-Genuss.

War mir der Vorgänger fast schon ein wenig zu witzig und komisch, wirkt „Star Trek: Into Darkness“ extrem düster. Eine bedrohliche Stimmung hängt über dem ganzen Film. Zu Beginn überkam mich der Gedanke, Abrams klaute ein wenig Stimmung bei den Tom Clancy Romanen und schnell fühlte ich mich zu „24“ hineinversetzt. Jack Bauer hätte den Bad Guy wohl jedoch zu Tode gefoltert, anstatt ihn in einer ultrasauberen Arrestzelle zu beherbergen – aber nun gut, Kirk ist nicht Bauer.

Und trotz Mord, Todschlag und Explosionen, immer wieder bringt ein Mitglied der Crew den genau richtigen Spruch zur richtigen Zeit. Auflockerung, nur um anschliessend das Tempo wieder anzuziehen. Abrams spielt mit dem Pulsschlag der Zuschauer wie ein Puppenspieler mit seinen Marionetten. Aber diesen Job erledigt der zukünftige Star Wars-Regisseur ebenso gut wie das Einbauen der Anspielungen auf das bereits bekannte Star Trek-Universum. Tribbles, Mudd, Dr. Carol Marcus, etc. Abrams und seine Autoren haben sich wohl wirklich jede Folge der alten Classic-Serie angesehen und genau die Schmuckstücke rausgezogen, auf welche die erfahrenen Trekker sofort abfahren werden. Well done.

Die Darstellerriege rund um Chris Pine und Zachary Quinto wirkt bereits wie ein eingespieltes Team. Und endlich gab es mehrere Szenen, welche das Triumvirat Kirk, Spock und McCoy im Zentrum hatten. Shatner, Nimoy und der verstorbene Kelley können wirklich stolz sein auf ihre Nachfolger, welche den Spirit der Originale weiterleben lassen. Simon Pegg’s Scotty ist vielleicht der geheime Star des Films. Die Szenen mit ihm waren eine wahre Freude – und vielleicht eben doch einen Tick zu lustig für die Alt-Trekker, welche sich eher an die versoffen-nette Ausstrahlung von James Doohan gewöhnt haben. Auch Anton Yelchins Interpretation des Pavel Chekov dient doch eher komödiantischen Zwecken. Sein panischer Blick bei der Realisierung zukünftig ein Red Shirt zu tragen, war aber einfach grosses Kino. John Cho als Sulu ist top. Und Nyota Uhura hat endlich mehr zu tun als nur einen Knopf im Ohr zu tragen.

Auch die Nebendarsteller wurden richtig gut ausgewählt. Als erstes freute mich das Wiedersehen mit Bruce Greenwood in der Rolle des Christopher Pike. Peter Weller, wir kennen ihn noch aus Robocop, darf als undurchsichtiger Admiral Marcus mal wieder zeigen, wie Böse er wirken kann. Aber der wohl dickste Fisch der Runde ist Benedict Cumberbatch in der Rolle des John Harrison. Wurde beim letzten Trek-Streifen noch der ziemlich lahme Gegner Nero belächelt, empfehle ich den Kinobesuchern, bei den Auftritten des John Harrison ein wenig die Augen zuzukneifen. Zum einen spielt Cumberbatch richtig fies, und zum anderen ist Cumberbatchs Figur wohl auch der brutalste Gegner des gesamten Trek-Universums. Hoffe richtiggehend auf eine FSK 18-Fassung. Und zudem hat auch noch ein alter Bekannter einen kurzen Auftritt.

Fazit: Der Film ist grosse Klasse. Jedoch verpasste Abrams die Chance das Finale zum Gesprächsthema für die nächsten paar Jahre zu machen. Hierzu keine weiteren Worte. Wer den Film gesehen hat, weiss vielleicht, was ich meine. Trotzdem, super Unterhaltung.

:liquid8: ,5

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Beitrag von Vince » 11.05.2013, 15:13

Star Trek - Into Darkness
Der Überraschungsknall ist verpufft, jetzt muss es ins Tagesgeschehen übergehen. Die mutmaßliche Essenz des Star-Trek-Universums, das alltägliche Erforschen neuer Welten, das Vordringen in unentdeckte Gebiete, steht als Überschrift in dicken Lettern über dem Sequel zu Abrams' "Star Trek", der erfolgreich Trekkies und Nicht-Trekkies zum gemeinsamen Filmgenuss vereinen konnte.

Entsprechend beginnt alles mit einer voranstehenden Episode, die Fremdes und Bekanntes so vereint, als hätte jemand die gesamte Erdkugel in eine chemische Flüssigkeit eingelegt und allem einen neuen Farbanstrich verpasst. Die Vorstellung einer fremden Zivilisation ist naiv, aber detailreich und rasant: Alles ist bemüht, das Tempo gleich hoch zu halten.

Dabei kann Abrams nicht verhehlen, seine Crew aus klug zusammengecasteten Matchspielern als Team gesammelt in die böse Sequel-Falle zu schicken - obwohl von Pine über Pinto zu Pegg, Urban und Saldana jeder Einzelne seine Figur mit neuem Leben füllt, zwängt der Film mit seiner pflichthaften Struktur ihnen eine Abfolge von schablonenhaften Szenarien auf, gegen die sie als Schauspieler machtlos sind. Drehbuchtechnisch ist von "Into Darkness" nur tradierte Forsetzungsroutine zu erwarten; Probleme ergeben sich nicht etwa aus einem Überraschungseffekt heraus, sondern weil die Dramaturgie es in diesem Moment verlangt. Das nimmt dem auf Teamwork abgestimmten Film jegliche Spontaneität und provoziert unnötige Vorhersehbarkeiten an Stellen, an denen man mit etwas mehr Geschick auch unerwartete Wendungen hätte einbauen können.

Dennoch hat "Into Darkness" seine Stärken: Die Effekte türmt Abrams auf ideale Weise aufeinander, so dass man besten Gewissens von einer - wie kami schon sagt - runden Space Opera sprechen kann. Cumberbatch dominiert all seine Szenen und sticht den etwas blassen Eric Bana aus dem Vorgänger scheinbar mühelos aus und der Unterhaltungswert ist wohl kaum von der Hand zu weisen.

Anspielungen auf das Star-Trek-Universum müssen diversen vielsagenden Kameraeinstellungen unzählige zu finden gewesen sein; einige waren manchem Hardcore-Trekkie wohl eine Spur zu blasphemisch (wenn man sich mal Timos Note anschaut - die zugehörige Kritik muss ich noch lesen - oder ich mir die Reaktion eines Kollegen ansehe, ebenfalls ein ziemlicher Trekkie, der auf Kritiken wie diejenige von Timo im Vorfeld nicht viel gegeben hat, dann aber wider Erwarten doch etwas irritiert war von mancher Freiheit und sich erst über Nacht wirklich daran gewöhnen konnte), mir ist das meiste in Unkenntnis vieler Serien vermutlich entgangen (kenne eigentlich nur die Spielfilme komplett, die Serien nur partiell) und gestört hat mich von dieser Warte aus entsprechend nur wenig. Schwächer als der Vorgänger war er nur deswegen, weil man ihm leider ein wenig die Mühe ansah, mit dem Erwartungsdruck umzugehen, der interessanterweise vor vier Jahren nicht so sehr erkennbar war wie heute...
:liquid6:

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Beitrag von kami » 11.05.2013, 16:50

Den großen Vorzug von INTO DARKNESS im Vergleich zum Vorgänger liegt imo im Antagonisten. Hab mir den 2009er Film gestern noch mal angeschaut, und Bösewicht Nero kotzt mich wirklich ziemlich an, weil er einfach beschissen ausgearbeitet wurde. Seine Motivation ist nicht nachvollziehbar, er ist offenbar einfach nur ein dummes Arschloch, welches Anführer von einem ganzen Haufen dummer Arschlöcher ist, deren Bergbauschiff irgendwie auch ganz schön unverhältnismäßig stark ist, wenn mit ihm Dutzende von Klingonenkampfschiffen plattgemacht werden konnten. Im Vergleich hat mich die Motivation vom guten Khan dann doch deutlich eher überzeugen können.

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Beitrag von Vince » 11.05.2013, 16:56

Jip, sag ich ja auch, allerdings ist das für mich wirklich so ziemlich der einzige Punkt, wo der zweite den ersten deutlich schlägt, auch wenn der zweite das Niveau in einigen Bereichen zumindest halten kann.

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Beitrag von SFI » 11.05.2013, 17:09

Die Motivation von Nero ist imo durchaus nachvollziehbar, sie bleibt nur a) teilweise bedingt durch die Deleted Scenes und b) durch deren Beleuchtung im falschen Kontext nämlich in "Countdown" und "Nero", im Film selbst etwas verborgen. Das Schiff war selbstredend eine Farce, aber das sind ja alle Schiffe, die die Macher ohne Vorlage frei designen mussten. :lol:
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Beitrag von The Punisher » 12.05.2013, 08:37

Star Trek: Into Darkness :liquid9:

Ich kann die Kritiken (der Trekkies) nicht nachvollziehen, zu wenig Trek zu viel Action? Ich finde der Film ist ein Actiongeladener Star Trek der das Reboot gut fort führt. Das John Harrison in wahrheit Khan ist war von anfang an klar, Cumberbatch ist einfach genial in seiner Rolle. Einige Sachen wurden aus "Der Zorn des Khan" recyclet aber auf andere Art und es gibt viele versteckte andeutungen auf die Original Serie (Tribble, Christine Chappel ... ) und auch Leonard Nimoy hat seinen Cameo als Old Spock.
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Beitrag von freeman » 13.05.2013, 09:31

Ich finde die Kritik von Timo köstlich, kann sie aber nur in Teilen nachvollziehen. Was freilich definitiv damit zusammenhängt, dass mir die Serien und Kontinuität derselben genauso egal sind, wie die Direktiven und was es da nicht alles gibt. Ich wurde von dem Film topp unterhalten, konnte diverse Male schmunzeln, fand die Action fett, die Effekte noch fetter und dass man sowohl Weller als auch Cumberbatch durchaus ambivalent aufstellte (was beim großartigen Cumberbatch am besten funktionierte), gefiel mir sehr gut und gab der Story einige Möglichkeiten für ein paar hübsche dramaturgische Schlenker. Diverse Fragezeichen bleiben aber trotzdem: Musste man die Tribbles für einen so vorhersehbaren Strang missbrauchen? Wieso redet niemand Abrams endlich das Lense Flare Gewichse aus? Wie kann ein Vollpfosten wie Kirk in der Sternenflotte aufsteigen? Warum drängte man Spock diesmal so an den Rand und lässt ihn zum Dank eine peinliche Beziehungskiste erleben? Kann man Chekov nicht klonen und anders anlegen (Yelchin chargiert erbäääääärmlichst!) Und wo ich Timo absolut Recht gebe: Es fehlt an erhabenen Momenten. Jene die Gänsehaut generieren, und für die es vermutlich nicht mehr gebraucht hätte, als einen fetten Score zu einer Kamerafahrt an der Dreadnaught entlang. Und was ich gerne erleben würde, wäre ein Vortrag von Timo zu der in einer kurzen Kamerafahrt an Greenwoods Schreibtisch entlang abgefeierten Evolution der Enterprise ...
:liquid7:

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Beitrag von tech-c » 13.05.2013, 09:42

Die angesprochene Ambivalenz ist, wenn man alle Serien etc. kennt, eben nichts weiter als eine abgedroschene Wiederholung. Gerade der Weller Charakter ist an Einfallslosigkeit nicht mehr zu überbieten, wenn man das Season Finale von Enterprise gesehen hat. :lol: Abseits dessen zielt der Film anscheinend genau auf das ab, was eigentlich immer im Hintergrund stand, fette CGI. Die bringen nur leider nichts, wenn du, wie richtig bemerkt, nicht ein einziger Gänsehautmoment vorkommt. Da war Teil 1 deutlich gesegneter, das Auftauchen aus den Saturn Ringen war ja übelst geil. Man kann Star Trek gerne so inszenieren, aber doch nicht mit Abrams, da kommt nur Halbgares dabei raus. Ich gehe jede Wette ein, Michael Bay und Hans Zimmer, der Film wäre genauso dumm, aber episch inszeniert worden. Michael Bay for Star Trek. :lol:
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Beitrag von freeman » 13.05.2013, 09:47

Lass uns eine Petition starten: Wir schauen Transformers 4 nur, wenn Michael Bay den nächsten Trek Film macht. Ich wette, Paramount knickt ein ;-)

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Beitrag von kami » 13.05.2013, 12:15

Mag die Lens-Flare-Effekte. Und die die im Vergleich zum Vorgänger stärkeren Bilder hat INTO DARKNESS allemal. Aber Chekov geht ja mal wirklich gar nicht. Wie man dieses rassistische Relikt quasi unverändert, aber mit mehr Text in die Neuzeit übernehmen konnte, ist mir schleierhaft. Hab's zunächst auf die Synchro geschoben, ist im O-Ton aber genauso übel.

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Beitrag von tech-c » 13.05.2013, 12:18

Ich muss da einfach auf die Zweitsichtung auf BD warten, vielleicht geht da noch was. Das 3D Bild war ja so was von dunkel und unscharf, einfach widerlich.
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Beitrag von tech-c » 13.05.2013, 12:36

Auszüge eines Reviews von startrek-index.de
Star Trek. Das war mal eine Utopie von einer besseren Welt. Eine Zukunftsvision, die in Zeiten des Kalten Krieges davon erzählte, dass Amerikaner und Russen vielleicht in ferner Zukunft einmal Hand in Hand arbeiten. Eine Geschichte davon, dass Hautfarbe und Herkunft unbedeutend sind. Und dass die Technik den Menschen und all den anderen Lebensformen im All dient, ihnen ein angenehmes Leben ermöglicht, weitgehend ohne Stress, ihren Talenten und Leidenschaften folgend. Was in Classic schon in Grundzügen zu erkennen war, nahm in der Next Generation formvollendet Gestalt an.

Im Universum, das Regisseur J. J. Abrams geschaffen hat, zählt all das nicht mehr. Der neueste Schinken, Star Trek Into Darkness, ist mit Abstand das Schlimmste, was Star Trek in seiner jahrzehntelangen Geschichte erleben musste. Und während der Zuschauer dieses Effektspektakel, diese ewig gleiche Bildkomposition aus detailüberfrachteten Totalen und extremen Nahaufnahmen, diese rohe Gewalt, die sich immer wieder neu erfindet und steigert, über sich ergehen lässt, stellt er sich eine Frage: Was würde Gene Roddenberry dazu sagen?


....

Star Trek-Offiziere mit Militärmützen aus Weltkriegsfilmen, Klingonen, die eher wie Zombies aussehen, und das Beamen, das wie ein Hula-Hoop-Reifen-Kontest aussieht, müssen wir nicht sehen.


....


Star Trek Into Darkness ist ein reines Remake. Abrams nahm den Film von 1982 und will uns in besserwisserischer Manier zeigen, wie man ihn hätte besser machen können. Dieses Besser besteht allerdings hauptsächlich aus viel Wumms und Effekten. Hier und da nochmal ein Witzchen: Haha, selten so gelacht. Und am Ende gibt’s die obligatorische Fanfare und “to boldly go where no man has gone before”.
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Beitrag von McClane » 13.05.2013, 15:17

kami hat geschrieben:Den großen Vorzug von INTO DARKNESS im Vergleich zum Vorgänger liegt imo im Antagonisten. Hab mir den 2009er Film gestern noch mal angeschaut, und Bösewicht Nero kotzt mich wirklich ziemlich an, weil er einfach beschissen ausgearbeitet wurde. Seine Motivation ist nicht nachvollziehbar, er ist offenbar einfach nur ein dummes Arschloch, welches Anführer von einem ganzen Haufen dummer Arschlöcher ist, deren Bergbauschiff irgendwie auch ganz schön unverhältnismäßig stark ist, wenn mit ihm Dutzende von Klingonenkampfschiffen plattgemacht werden konnten. Im Vergleich hat mich die Motivation vom guten Khan dann doch deutlich eher überzeugen können.
Naja, wesentlich doller ist der Antagonist in "Into Darkness" auch nicht. Cumberbatch spielt super, aber schreiberisch ist das auch reichlich larifari. Wir sind ne stärkere Rasse, deshalb machen wir euch platt. Punkt. Vorher muss er aber noch seine Mannschaft wiederkriegen, die eh nur als mäßiger MacGuffin tiefgefroren rumliegen darf. Wobei ich mich frage: Hätte deren Blut nicht die gleiche Wirkung gehabt wie das von Khan? Warum taut Pille nicht einfach einen von denen auf, sondern Spock muss unbedingt Khan lebend stellen.
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Beitrag von tech-c » 13.05.2013, 15:38

Vielleicht weil der Plot von Starautoren, die Transformers II etc. verbrachen zusammengeschustert wurde? Vielleicht auch, weil der neuen Zielgruppe der 12-16 Jährigen so etwas eh nicht auffällt? :lol:
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Beitrag von SFI » 13.05.2013, 16:21

freeman hat geschrieben:Lass uns eine Petition starten: Wir schauen Transformers 4 nur, wenn Michael Bay den nächsten Trek Film macht. Ich wette, Paramount knickt ein ;-)

In diesem Sinne:
freeman
Der Stuhl ist für die 3 ja wohl frei. Paramount wird das Sequel mit Sicherheit zum 50. Jährigen Geburtstag in die Kinos bringen wollen, gut das der Etikettenschwindler da mit etwas anderem beschäftigt sein wird. :lol: Generell kann man sich viele Regisseure vorstellen, John Woo wäre genauso interessant wie John McTiernan. Ich finde einfach, diese Kid Trek geht gar nicht mehr, die Kill Szene zum Schluss war doch übel cut :wink: ... wenn ST neuerdings schon für eine Gewaltorgie steht, dann auch richtig. :lol:
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Beitrag von kami » 13.05.2013, 17:48

tech-c hat geschrieben:Vielleicht weil der Plot von Starautoren, die Transformers II etc. verbrachen zusammengeschustert wurde? Vielleicht auch, weil der neuen Zielgruppe der 12-16 Jährigen so etwas eh nicht auffällt? :lol:
Warum muss man eigentlich immer den ganzen alten Mist verklären und dafür extranaseweis an allem Neuen rummeckern? Was war am Plot von WRATH OF THE KHAN mit seinem lächerlichen Laberheini von Baddie denn bitte so erwachsen?

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Beitrag von SFI » 13.05.2013, 17:55

Wenn man neu automatisch mit besser assoziiert, dann darf man sich zurecht über diesen Vorgang wundern. :lol: Aus heutiger Sicht mag der damalige Khan Charakter durchaus etwas "homo" wirken, aber dabei ist doch der aktuelle Khan gar nicht der Kritikpunkt als solches, sondern nur die Verwendung des ausgelutschten Plots in einem neuen Universum, welches ja eigentlich ALLE Möglichkeiten für Neuerungen bietet. Das "kindische" bezieht sich vielmehr auf die Interaktion der Crew, etwa den lustigen Russen, bei dem man sich fragt, wie er als Nixpeiler überhaupt aufs Schiff kommt und das für meine Sehgewohnheiten zu schnelle Schnittgewitter, welches IMHO typisch für solche Zielgruppenfilme ist. Wenn dann als positives Attribut die CGI aufgezählt werden, fragt man sich doch zurecht um was es eigentlich bei ST geht. Denn "State of the Art FX" sind ja heutzutage, gerade bei Big Budget Filmen, eigentlich eine Selbstverständlichkeit und voraussetzbar. Sie scheinen aber wirklich das Einzige zu sein, was wirklich zu 100 % überzeugt. Selbst da kann man sich dann noch fragen, ob es wirklich so aalglatt sein muss. Viele Dinge bei ST liefen auch immer in der Vorstellungskraft ab, hier bekommt man es schön serviert.
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Beitrag von McClane » 14.05.2013, 07:56

tech-c hat geschrieben:Vielleicht weil der Plot von Starautoren, die Transformers II etc. verbrachen zusammengeschustert wurde? Vielleicht auch, weil der neuen Zielgruppe der 12-16 Jährigen so etwas eh nicht auffällt? :lol:
Mit der Aussage schießt du dir ein bisschen selbst mit ins Knie, das gleiche Team hat ja auch den von dir geschätzten "Star Trek"-Vorgänger geschrieben. Und die "Transformers"-Filme standen bei dir doch auch hoch im Kurs, wenn ich mich recht entsinne.
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Beitrag von tech-c » 14.05.2013, 08:53

Finde ich nicht. Das 2009er Reboot krankte doch auch an inhaltlichem Nonsens, profitierte aber noch deutlich mehr von der Vorlage, die ja nicht auf derem Mist gewachsen ist, als aktuell der Fall. Gleichzeitig war für mich auch die Inszenierung deutlich besser und konnte viel kompensieren. Die restlichen Filme wie eben Transformers (wobei die II nicht mehr als 4/10 bekommt) punkteten sicher nicht wegen dem Plot oder den Stereotypen sondern wohl eher wegen den Schauwerten, dem Score und natürlich der Inszenierung durch Bay. Auch das ist hier mangelhaft. Meine Gewichtung würde beim typischen Blockbuster wohl generell kaum auf dem Plot liegen, da man ja weiß was man idR bekommt. Hier verhält es sich auch aufgrund des sehr großen Fischteichs etwas anders. Problem ist halt auch meine Erwartungshaltung an ST, die natürlich viel sensibler auf Veränderungen reagiert als bei anderen Filmen, wo man ja weiß was man bekommt oder auch nicht.
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Beitrag von freeman » 14.05.2013, 09:14

Der erwähnte Logikfehler von McClane um das Blut von Khan war auch mein liebster. Man merkte irgendwie, dass die Macher plötzlich alles versuchten, Khan ja am Leben zu halten.

In diesem Sinne:
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Beitrag von kami » 14.05.2013, 09:34

Glücklicherweise ist meine Wertschätzung für die Franchise-interne Logik eher gering. Wo ich mich bei einem PROMETHEUS noch über Lücken und Widersprüche aufregen konnte, ist INTO DARKNESS halt nur STAR TREK, sprich pulpige Pseudo-Science-Fiction, bei der es mir die Mühe nicht wert ist, buchhalterisch nach Fehlern zu suchen. Gebe aber zu, dass ich mich auch gewundert habe, warum man nicht einfach einen der anderen Übermenschen anzapft. Aber vielleicht hätte das Auftauen zu lange gedauert.

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Beitrag von tech-c » 14.05.2013, 09:52

Das macht die Sache natürlich bedeutend einfacher. Auf der anderen Seite, pseudo oder nicht, immerhin läd das Technogeblubber zum Träumen ein. Gleichwohl möchte ich anmerken, dass du ohne Star Trek weder ein Pad noch ein Handy kaufen könntest. :wink: Eine gewichtiges Argument in Hinblick auf die dahingehende Belanglosigkeit etwa bei Star Wars. :wink: :lol: Aber du hast durchaus recht, viele Fans interpretieren in ST mehr hinein, als es letztendlich ist und Abrams hat den Stecker gezogen.
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Beitrag von SFI » 17.05.2013, 17:42

Hab mal ein Review zu STAR TREK V verfasst.
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