STAR TREK I - X | Kelvin Zeitlinie: STAR TREK I - III
Verfasst: 31.08.2007, 07:33
Star Trek - Der Film

by John_Clark
1979, zehn Jahre nach der Absetzung der klassischen TV-Serie "Star Trek", kam Gene Roddenberrys Vision einer besseren Zukunft in die Kinos.
Inhalt:
Ein riesiger Nebel bewegt sich direkt auf die Erde zu. Mehrere Schiffe wurden von ihm schon zerstört, ebenso eine Raumstation der Föderation. Die frisch generalüberholte U.S.S. Enterprise ist das einzige Schiff, welches den Eindringling noch rechtzeitig abfangen kann. James T. Kirk, inzwischen zum Admiral befördert, übernimmt das Kommando über dieses für ihn brandneue Schiff und fliegt mit seiner Crew bestehend aus Spock, McCoy, Scott, Sulu, Uhura und Chekov dem unbekannten Etwas entgegen.
Kritik:
Inspiriert vom Erfolg von "Star Wars" und "2001: A Space Odyssey", bekam nun auch "Star Trek" endlich den grossen Auftritt auf der Leinwand. Ursprünglich als neue Serie gedacht (Star Trek: Phase II), wurde das Konzept relativ spontan über den Haufen geworfen und zu einem Kinofilm umfunktioniert. Robert Wise, ein extrem erfahrener Regisseur, wurde an Bord geholt, und mit ihm die gesammte Besatzung des Raumschiffs Enterprise von anno dazumals. Allen voran natürlich das Trio Shatner, Nimoy und Kelley, die auch in der Serie den Mittelpunkt der Crew darstellten.

Der Film fängt in der Director's Cut-Version mit einer wunderbaren Overtüre an. Heutzutage wohl unvorstellbar. Kein Firmenlogo zu Beginn - nur der vorbei ziehende Sternenhimmel, dazu die passende und ergreifende Musik aus der Feder von Jerry Goldsmith. Erst nach über zwei Minuten erscheint das klassische Paramount-Logo und das damals brandneue Star Trek-Theme erklang, welches später auch die Titelmelodie von "Star Trek V" und der Serie "Star Trek: The next Generation" war.
Nach der sehr passenden Titelmelodie wird der Zuschauer sogleich ins Geschehen gezogen und wird Zeuge der vernichtung von drei klingonischen Kampfkreuzern. Auf der Erde weiss man Bescheid und James T. Kirk macht sich bereits auf den Weg zur Enterprise. Extrem viel Zeit des Films wird, böse gesagt, auf der Erde und im Erdorbit verschwendet. Die Crew bekommt ihren zwar wohlverdienten Auftritt, und auch die beiden neuen Charaktere Commander Decker und Lieutenant Ilia müssen vorgestellt werden. Ich hätte jedoch zu Gunsten der Laufzeit gerne auf die beiden Figuren verzichtet. Schön ist, dass auch die beiden Nebencharaktere Janice Rand und Christine Chapel ebenso an Bord der neuen Enterprise zu finden sind. Ihre Rollen sind zwar minimal, aber wenigstens war die "Familie" wieder vereint.

Was jedoch nicht ganz passte war das Verhalten der Crew untereinander. Zwar hat das berühmte Triumvirat Kirk, Spock und McCoy seine herrlichen Momente. Doch wirken die Charaktere einzeln nicht so, wie wir sie aus der Serie kennen. Speziell Spock wirkt extrem unterkühlt. Dafür ist McCoy wunderbar kauzig wie eh und je.
Zur Story muss man leider zu sprechen kommen - denn sie ist der grosse Schwachpunkt dieses Films. Erstens, die Geschichte war den Trekkern schon mehr oder weniger aus der Folge "Ich heisse Nomad" bekannt und scheint für diesen Film einfach recyclet worden zu sein. Und so zieht sich dieser Film wirklich hin, er will einfach nicht enden. Und wirklich richtig spannend wird das ganze Geschehen für meinen Geschmack einfach nicht. Ermüdend.

Highlights dieses Streifens sind für mich klar der Soundtrack und die wunderbaren Special Effects. Die wunderschöne Sequenz, in welcher Kirk und Scott mit einem Shuttle zur Enterprise fliegen, diese mehrmals umkreisen, nur damit das Schiff auch wirklich heroisch vor der Kamera steht, wirken imposant und wurden auch mit der richtigen Musik unterlegt. Die Ankunft von Spocks, der Flug der Enterprise durch das Sonnensystem, das Eindringen in den Nebel - all das wurde wirklich extrem schön und aufwändig in Szene gesetzt und vermag auch heute, 30ig Jahre nach Veröffentlichung des Films, zu überzeugen.
Fazit:
"Star Trek - The Motion Picture" wird in Fankreisen nicht umsonst "The Slow-Motion Picture" genannt. Der Film ist zäh, langatmig und mit 131 Minuten Laufzeit viel zu lang (beinahe dieselbe Story wurde in der Serie in 42 Minuten erzählt). Der Film hat klar seine schönen Momente und genau diese retten dem Streifen seine genügende Note. Für Trekkies ein Muss - für Nicht-Trekkies "don't touch - you will be bored".
+
----------
Walnuss ist fasziniert:
Star Trek: The Motion Picture
Langsam umkreist Captain Kirk nach Jahren der "Abwesenheit" auf der Erde seine wahre Heimat: Die Enterprise. Wie ein gewaltiges Kreuzfahrtschiff strahlt sie vor atemberaubender Schönheit in der Leere des Alls und scheint sich durch ganze Galaxien zu erstrecken. Verehrend, glorfizierend und voller Emotion sind Kameraeinstellungen, Orchestermusik und das Gesicht William Shatners, der seinem Kirk alles einhaucht, was er hier gerade empfindet. Es ist das irrationalste aller Gefühle, die bedingungslose Liebe zu etwas rationalem, etwas eigentlich gefühlslosem, einer Maschine. Ein Moment, den Regisseur Robert Wise und Komponist Jerry Goldsmith bis zur Unendlichkeit auszudehnen scheinen und auch ein Moment, der sinnbildlich für all das ist, was die erste Kinoadaption der legendären Sci-Fi-Serie "Star Trek" 1979 zu einem kleinen Meisterwerk seines Genres werden ließ.
Wise nimmt den Zuschauer in den vollen 132 Minuten mit in die tiefsten Weiten des Weltalls und führt sie dabei in Wahrheit nur so nah wie möglich an Kernfragen des menschlichen Strebens heran: Wer sind wir? Woher kommen wir? Was ist der Sinn unserer Existenz? Was folgt nach dieser Existenz? Und was haben Moral und Ethik über ihre Definition in Lexika heraus für eine Relevanz? Es sind große, essentielle Fragen, auf die Kirk, Spock, Uhura, Pille und der Rest der liebgewonnen Crew stoßen, als sie sich der Lebensform V'ger stellen, deren bloßes Dasein ihre (und unsere) eigene Bedeutung im Kosmos in Frage stellt. Perfekt stellt Wise diese Entwicklung durch Größenverhältnisse im Laufe der Handlung immer wieder unter Beweis: Zu Beginn scheinen die einleitende Raumstation oder die Enterprise im direkten Größenvergleich zu beispielsweise durchs All trebenden Astronauten kolossal und gewaltig. Wenn später jedoch die Enterprise selbst in V'ger durch tunnelähnliche kaleidoskopisch angeordnete "Körperteile" der fremden Lebensform irrt, wirkt selbige Einzeller-winzig in der surrealistischen und technisch brillant umgesetzten Energiewolke. Immer wieder spielt die Regie dabei mit Motiven der griechischen Mythologie, wenn der Zorn des fremden Gottes aus einer Wolke heraus in Blitzformat die Unwissenden trifft oder die abstrahierte finale Begegnung in einer Umgebung stattfindet, die einem Amphitheater verblüffend ähnelt. Es ist zweifellos dem fantastischen Effektspezialisten Douglas Trumbull zu verdanken, dass sich "Star Trek: The Motion Picture" in seiner betont langatmigen Inszenierung nicht selten wie ein Stanley Kubrick Film anfühlt.
Die optische Perfektion des Films lässt es daher zu, den Weltraum ausgiebig zu huldigen. Immer wieder schaltet Wise zwischen ausladenden Effektpräsentationen auf staunende Gesichter an Bord der Enterprise und begreift den Menschen als Spielball in einer Welt, die er sich zwar eröffnet hat, aber niemals kontrollieren können wird. So beschäftigen sich die aus der Serie bekannten Protagonisten in der ersten Hälfte noch kaum mit den metaphysisch-philosophischen Komponenten ihrer Mission, sondern begegnen Alltagsproblemen (wie einen verunglückten Beam-Vorfall) und erliegen ihrer allzu menschlichen Natur, etwa den Tücken des Alters oder der beinahe kindischen Eifersucht, durch welche Kirk mit der neu eingeführten Rolle des Commander Deckers um das Kommando der Enterprise konkurriert. Diese Zweipoligkeit erzeugt eine absolut stimmige und erschreckend düstere Symbiose, in welcher die Charaktere fast schon fremdartig künstlich geraten, womit sie das eigentliche Gegenpol zur tatsächlich künstlichen Intelligenz V'ger darstellen, der mit seinen eigentlich abstrakten Fragestellungen dem wahren menschlichen Verhalten zuerst näher zu sein scheint, als die Menschen tatsächlich! Eine großartige Analyse, die "Star Trek: The Motion Picture" fast dazu einlädt, ihn als Essay zu einzig und allein diesem Thema und seiner Tragweite zu betrachten. Erwähnenswert also, dass neben dem zentralen William Shatner die bewährte Crew einen schauspielerisch guten Job macht, bei dem besonders Leonard Nimoy als Vulkanier Spock und Neuzugang Stephen Collins (alias Decker) zu überzeugen wissen und somit diese spannende Thematik seitens der Darsteller mit entsprechend Leben gefüllt werden kann.
Doch ein wenig mehr hat die Regie dann doch noch zu bieten. Die sorgfältige Einarbeitung von Fortpflanzungssymbolik (wenn Mr. Spock als Bestäuber in die Blumenartige innerste Konstruktion V'gers vordringt oder direkt manifestiert in der tragischen Figur der Ilia) schafft einen geschickten ästhetischen Rahmen für die Idee bzw. Neuinterpretation der Evolution, die das komplexe Script beinhaltet. Die Suche nach dem Schöpfer dient hier nicht der Selbstfindung oder christlichen Erkenntnis, sondern der Weiterentwicklung. Gott bedeutet keine Stagnation, er eröffnet eine neue, ungeahnte Dimension, irgendwo dorthin, "where no man has gone before", wie Krik selbst formulieren würde. Dass dieser Twist keine finale Auflösung oder dramaturgische Entsprechung erhält, ist löblich, dass die Künstlickeit V'gers (und auch des Films) bis zum Ende an dem Unverständnis gegenüber menschlichen Emotionen scheitert, folgerichtig und die wohl schönste Antwort, die Wise auf viele seiner Fragen hätte finden können, wenngleich er sich vielleicht wissentlich dabei auch etwas übernommen haben mag. Gerade diese intellektuelle Komponente ist es jedoch, die das erste Kinoabenteuer von "Star Trek" im Zusammenhang mit seiner beachtlichen visuellen Opulenz und musikalischen Einprägsamkeit (und damit ein weiteres Lob an den grandiosen Jerry Goldsmith so wenig massentauglich, dafür aber umso anregender und wirklich spannend werden lässt und seine wenigen konventionellen episodischen Einschübe wie das plötzliche Entstehen eines Wurmlochs dabei nicht unbedingt gebraucht hätte. Nichts desto trotz ist die Mission schlussendlich auf beiden Ebenen geglückt und es ist, wie der Film uns sagt: "The human adventure is just beginning." - Ein schönes Schlusswort zu einer Reise, die bekanntermaßen im Kern selbst immer auch schon das Ziel ist.
Fazit: Fans verspotten "Star Trek: The Motion Picture" gerne als "The Slow Motion Picture". Diese Bezeichnung mag oberflächlich zutreffend sein, doch wer den Zugang zur vielschichtigen Struktur des üppig inszenierten Weltraumepos finden kann, der wird mit einer fantastischen Geschichte mit den geliebten Serienhelden belohnt, die einen in den entferntesten Sphären der Vorstellungskraft mit ein paar der simpelsten und gleichzeitig schwierigsten aller Fragestellungen konfrontiert und Pille selbst eine der lustigsten, interessantesten und kultigsten Fragen des Genres stellen lässt: Why is any object we don't understand always called a thing?

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by SFI
Es sind sicher 10 Jahre seit meiner letzten Sichtung vergangen und auch wenn ich es bedauerlich finde, dass der imo rundere DC nicht in HD erhältlich ist, überzeugt der Start ins Kinozeitalter auch in der Kinoversion. Die VFX können sich größtenteils sehen lassen, wenn auch die nun hochauflösende Docksequenz (watch it Jar Jar Abrams!) ihre Schattenseiten besitzt. Thematisch hochinteressant, ist aber vor allem die Constitution Refit das eigentliche Hauptthema des Films. Dünkte die Serien Enterprise noch nach grobschlächtig zusammengesetzten geometrischen Formen, ist die Film-Enterprise eine Kunstwerk, schlicht und anmutig zugleich. Auch die Schiffskulissen und die operativen Animationen auf den Bildschirmen können sich sehen lassen und erinnern durchaus etwas an das Setdesign von "2001". Der Sprung auf die Kinoleinwand muss für die damalige Fangemeinde visuell noch ansprechender gewesen sein, als bei unserer Generation der Sprung von TNG. Insofern verständlich, dass man den fast schon dekadent aufgemotzten Maschinenraum zelebriert und sich eine beachtliche Screentime um das Abstimmen des Warp-Antriebs dreht. Der Wurmloch Effekt rief mir indes wieder das alte Game auf dem Amiga in Erinnerung, das sich dieser Fehlfunktion annahm. Sehr cool! Sicher, der Streifen hat auch seine Problemzonen, aber im Sinne der Utopie und des Trek Geistes, ist es ein starker Reisebeginn.


by John_Clark
1979, zehn Jahre nach der Absetzung der klassischen TV-Serie "Star Trek", kam Gene Roddenberrys Vision einer besseren Zukunft in die Kinos.
Inhalt:
Ein riesiger Nebel bewegt sich direkt auf die Erde zu. Mehrere Schiffe wurden von ihm schon zerstört, ebenso eine Raumstation der Föderation. Die frisch generalüberholte U.S.S. Enterprise ist das einzige Schiff, welches den Eindringling noch rechtzeitig abfangen kann. James T. Kirk, inzwischen zum Admiral befördert, übernimmt das Kommando über dieses für ihn brandneue Schiff und fliegt mit seiner Crew bestehend aus Spock, McCoy, Scott, Sulu, Uhura und Chekov dem unbekannten Etwas entgegen.
Kritik:
Inspiriert vom Erfolg von "Star Wars" und "2001: A Space Odyssey", bekam nun auch "Star Trek" endlich den grossen Auftritt auf der Leinwand. Ursprünglich als neue Serie gedacht (Star Trek: Phase II), wurde das Konzept relativ spontan über den Haufen geworfen und zu einem Kinofilm umfunktioniert. Robert Wise, ein extrem erfahrener Regisseur, wurde an Bord geholt, und mit ihm die gesammte Besatzung des Raumschiffs Enterprise von anno dazumals. Allen voran natürlich das Trio Shatner, Nimoy und Kelley, die auch in der Serie den Mittelpunkt der Crew darstellten.


Der Film fängt in der Director's Cut-Version mit einer wunderbaren Overtüre an. Heutzutage wohl unvorstellbar. Kein Firmenlogo zu Beginn - nur der vorbei ziehende Sternenhimmel, dazu die passende und ergreifende Musik aus der Feder von Jerry Goldsmith. Erst nach über zwei Minuten erscheint das klassische Paramount-Logo und das damals brandneue Star Trek-Theme erklang, welches später auch die Titelmelodie von "Star Trek V" und der Serie "Star Trek: The next Generation" war.
Nach der sehr passenden Titelmelodie wird der Zuschauer sogleich ins Geschehen gezogen und wird Zeuge der vernichtung von drei klingonischen Kampfkreuzern. Auf der Erde weiss man Bescheid und James T. Kirk macht sich bereits auf den Weg zur Enterprise. Extrem viel Zeit des Films wird, böse gesagt, auf der Erde und im Erdorbit verschwendet. Die Crew bekommt ihren zwar wohlverdienten Auftritt, und auch die beiden neuen Charaktere Commander Decker und Lieutenant Ilia müssen vorgestellt werden. Ich hätte jedoch zu Gunsten der Laufzeit gerne auf die beiden Figuren verzichtet. Schön ist, dass auch die beiden Nebencharaktere Janice Rand und Christine Chapel ebenso an Bord der neuen Enterprise zu finden sind. Ihre Rollen sind zwar minimal, aber wenigstens war die "Familie" wieder vereint.


Was jedoch nicht ganz passte war das Verhalten der Crew untereinander. Zwar hat das berühmte Triumvirat Kirk, Spock und McCoy seine herrlichen Momente. Doch wirken die Charaktere einzeln nicht so, wie wir sie aus der Serie kennen. Speziell Spock wirkt extrem unterkühlt. Dafür ist McCoy wunderbar kauzig wie eh und je.
Zur Story muss man leider zu sprechen kommen - denn sie ist der grosse Schwachpunkt dieses Films. Erstens, die Geschichte war den Trekkern schon mehr oder weniger aus der Folge "Ich heisse Nomad" bekannt und scheint für diesen Film einfach recyclet worden zu sein. Und so zieht sich dieser Film wirklich hin, er will einfach nicht enden. Und wirklich richtig spannend wird das ganze Geschehen für meinen Geschmack einfach nicht. Ermüdend.


Highlights dieses Streifens sind für mich klar der Soundtrack und die wunderbaren Special Effects. Die wunderschöne Sequenz, in welcher Kirk und Scott mit einem Shuttle zur Enterprise fliegen, diese mehrmals umkreisen, nur damit das Schiff auch wirklich heroisch vor der Kamera steht, wirken imposant und wurden auch mit der richtigen Musik unterlegt. Die Ankunft von Spocks, der Flug der Enterprise durch das Sonnensystem, das Eindringen in den Nebel - all das wurde wirklich extrem schön und aufwändig in Szene gesetzt und vermag auch heute, 30ig Jahre nach Veröffentlichung des Films, zu überzeugen.
Fazit:
"Star Trek - The Motion Picture" wird in Fankreisen nicht umsonst "The Slow-Motion Picture" genannt. Der Film ist zäh, langatmig und mit 131 Minuten Laufzeit viel zu lang (beinahe dieselbe Story wurde in der Serie in 42 Minuten erzählt). Der Film hat klar seine schönen Momente und genau diese retten dem Streifen seine genügende Note. Für Trekkies ein Muss - für Nicht-Trekkies "don't touch - you will be bored".

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Walnuss ist fasziniert:
Star Trek: The Motion Picture
Langsam umkreist Captain Kirk nach Jahren der "Abwesenheit" auf der Erde seine wahre Heimat: Die Enterprise. Wie ein gewaltiges Kreuzfahrtschiff strahlt sie vor atemberaubender Schönheit in der Leere des Alls und scheint sich durch ganze Galaxien zu erstrecken. Verehrend, glorfizierend und voller Emotion sind Kameraeinstellungen, Orchestermusik und das Gesicht William Shatners, der seinem Kirk alles einhaucht, was er hier gerade empfindet. Es ist das irrationalste aller Gefühle, die bedingungslose Liebe zu etwas rationalem, etwas eigentlich gefühlslosem, einer Maschine. Ein Moment, den Regisseur Robert Wise und Komponist Jerry Goldsmith bis zur Unendlichkeit auszudehnen scheinen und auch ein Moment, der sinnbildlich für all das ist, was die erste Kinoadaption der legendären Sci-Fi-Serie "Star Trek" 1979 zu einem kleinen Meisterwerk seines Genres werden ließ.
Wise nimmt den Zuschauer in den vollen 132 Minuten mit in die tiefsten Weiten des Weltalls und führt sie dabei in Wahrheit nur so nah wie möglich an Kernfragen des menschlichen Strebens heran: Wer sind wir? Woher kommen wir? Was ist der Sinn unserer Existenz? Was folgt nach dieser Existenz? Und was haben Moral und Ethik über ihre Definition in Lexika heraus für eine Relevanz? Es sind große, essentielle Fragen, auf die Kirk, Spock, Uhura, Pille und der Rest der liebgewonnen Crew stoßen, als sie sich der Lebensform V'ger stellen, deren bloßes Dasein ihre (und unsere) eigene Bedeutung im Kosmos in Frage stellt. Perfekt stellt Wise diese Entwicklung durch Größenverhältnisse im Laufe der Handlung immer wieder unter Beweis: Zu Beginn scheinen die einleitende Raumstation oder die Enterprise im direkten Größenvergleich zu beispielsweise durchs All trebenden Astronauten kolossal und gewaltig. Wenn später jedoch die Enterprise selbst in V'ger durch tunnelähnliche kaleidoskopisch angeordnete "Körperteile" der fremden Lebensform irrt, wirkt selbige Einzeller-winzig in der surrealistischen und technisch brillant umgesetzten Energiewolke. Immer wieder spielt die Regie dabei mit Motiven der griechischen Mythologie, wenn der Zorn des fremden Gottes aus einer Wolke heraus in Blitzformat die Unwissenden trifft oder die abstrahierte finale Begegnung in einer Umgebung stattfindet, die einem Amphitheater verblüffend ähnelt. Es ist zweifellos dem fantastischen Effektspezialisten Douglas Trumbull zu verdanken, dass sich "Star Trek: The Motion Picture" in seiner betont langatmigen Inszenierung nicht selten wie ein Stanley Kubrick Film anfühlt.
Die optische Perfektion des Films lässt es daher zu, den Weltraum ausgiebig zu huldigen. Immer wieder schaltet Wise zwischen ausladenden Effektpräsentationen auf staunende Gesichter an Bord der Enterprise und begreift den Menschen als Spielball in einer Welt, die er sich zwar eröffnet hat, aber niemals kontrollieren können wird. So beschäftigen sich die aus der Serie bekannten Protagonisten in der ersten Hälfte noch kaum mit den metaphysisch-philosophischen Komponenten ihrer Mission, sondern begegnen Alltagsproblemen (wie einen verunglückten Beam-Vorfall) und erliegen ihrer allzu menschlichen Natur, etwa den Tücken des Alters oder der beinahe kindischen Eifersucht, durch welche Kirk mit der neu eingeführten Rolle des Commander Deckers um das Kommando der Enterprise konkurriert. Diese Zweipoligkeit erzeugt eine absolut stimmige und erschreckend düstere Symbiose, in welcher die Charaktere fast schon fremdartig künstlich geraten, womit sie das eigentliche Gegenpol zur tatsächlich künstlichen Intelligenz V'ger darstellen, der mit seinen eigentlich abstrakten Fragestellungen dem wahren menschlichen Verhalten zuerst näher zu sein scheint, als die Menschen tatsächlich! Eine großartige Analyse, die "Star Trek: The Motion Picture" fast dazu einlädt, ihn als Essay zu einzig und allein diesem Thema und seiner Tragweite zu betrachten. Erwähnenswert also, dass neben dem zentralen William Shatner die bewährte Crew einen schauspielerisch guten Job macht, bei dem besonders Leonard Nimoy als Vulkanier Spock und Neuzugang Stephen Collins (alias Decker) zu überzeugen wissen und somit diese spannende Thematik seitens der Darsteller mit entsprechend Leben gefüllt werden kann.
Doch ein wenig mehr hat die Regie dann doch noch zu bieten. Die sorgfältige Einarbeitung von Fortpflanzungssymbolik (wenn Mr. Spock als Bestäuber in die Blumenartige innerste Konstruktion V'gers vordringt oder direkt manifestiert in der tragischen Figur der Ilia) schafft einen geschickten ästhetischen Rahmen für die Idee bzw. Neuinterpretation der Evolution, die das komplexe Script beinhaltet. Die Suche nach dem Schöpfer dient hier nicht der Selbstfindung oder christlichen Erkenntnis, sondern der Weiterentwicklung. Gott bedeutet keine Stagnation, er eröffnet eine neue, ungeahnte Dimension, irgendwo dorthin, "where no man has gone before", wie Krik selbst formulieren würde. Dass dieser Twist keine finale Auflösung oder dramaturgische Entsprechung erhält, ist löblich, dass die Künstlickeit V'gers (und auch des Films) bis zum Ende an dem Unverständnis gegenüber menschlichen Emotionen scheitert, folgerichtig und die wohl schönste Antwort, die Wise auf viele seiner Fragen hätte finden können, wenngleich er sich vielleicht wissentlich dabei auch etwas übernommen haben mag. Gerade diese intellektuelle Komponente ist es jedoch, die das erste Kinoabenteuer von "Star Trek" im Zusammenhang mit seiner beachtlichen visuellen Opulenz und musikalischen Einprägsamkeit (und damit ein weiteres Lob an den grandiosen Jerry Goldsmith so wenig massentauglich, dafür aber umso anregender und wirklich spannend werden lässt und seine wenigen konventionellen episodischen Einschübe wie das plötzliche Entstehen eines Wurmlochs dabei nicht unbedingt gebraucht hätte. Nichts desto trotz ist die Mission schlussendlich auf beiden Ebenen geglückt und es ist, wie der Film uns sagt: "The human adventure is just beginning." - Ein schönes Schlusswort zu einer Reise, die bekanntermaßen im Kern selbst immer auch schon das Ziel ist.
Fazit: Fans verspotten "Star Trek: The Motion Picture" gerne als "The Slow Motion Picture". Diese Bezeichnung mag oberflächlich zutreffend sein, doch wer den Zugang zur vielschichtigen Struktur des üppig inszenierten Weltraumepos finden kann, der wird mit einer fantastischen Geschichte mit den geliebten Serienhelden belohnt, die einen in den entferntesten Sphären der Vorstellungskraft mit ein paar der simpelsten und gleichzeitig schwierigsten aller Fragestellungen konfrontiert und Pille selbst eine der lustigsten, interessantesten und kultigsten Fragen des Genres stellen lässt: Why is any object we don't understand always called a thing?

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by SFI
Es sind sicher 10 Jahre seit meiner letzten Sichtung vergangen und auch wenn ich es bedauerlich finde, dass der imo rundere DC nicht in HD erhältlich ist, überzeugt der Start ins Kinozeitalter auch in der Kinoversion. Die VFX können sich größtenteils sehen lassen, wenn auch die nun hochauflösende Docksequenz (watch it Jar Jar Abrams!) ihre Schattenseiten besitzt. Thematisch hochinteressant, ist aber vor allem die Constitution Refit das eigentliche Hauptthema des Films. Dünkte die Serien Enterprise noch nach grobschlächtig zusammengesetzten geometrischen Formen, ist die Film-Enterprise eine Kunstwerk, schlicht und anmutig zugleich. Auch die Schiffskulissen und die operativen Animationen auf den Bildschirmen können sich sehen lassen und erinnern durchaus etwas an das Setdesign von "2001". Der Sprung auf die Kinoleinwand muss für die damalige Fangemeinde visuell noch ansprechender gewesen sein, als bei unserer Generation der Sprung von TNG. Insofern verständlich, dass man den fast schon dekadent aufgemotzten Maschinenraum zelebriert und sich eine beachtliche Screentime um das Abstimmen des Warp-Antriebs dreht. Der Wurmloch Effekt rief mir indes wieder das alte Game auf dem Amiga in Erinnerung, das sich dieser Fehlfunktion annahm. Sehr cool! Sicher, der Streifen hat auch seine Problemzonen, aber im Sinne der Utopie und des Trek Geistes, ist es ein starker Reisebeginn.
