I Am Legend
Verfasst: 13.01.2008, 19:15
I Am Legend
Originaltitel: I Am Legend
Produktionsjahr: 2007
Herstellungsland: USA
Regie: Francis Lawrence
Darsteller: Will Smith, Alice Braga, Charlie Tahan, Salli Richardson, Willow Smith u.a.
Um 2009 findet man ein Heilmittel für Krebs. Doch die Nebenwirkungen sind katastrophal. Ein Virus wird freigesetzt. Übertragen über die Luft und durch direkten Kontakt mit Infizierten, rottet der Virus beinahe die gesamte Erdbevölkerung aus. Die, die überleben, gehören entweder zur kleinen Gruppe der immunen Menschen oder aber sie gehören zur Gruppe der Infizierten. Diese streifen fortan umher, immer auf der Suche nach neuem Fressen. Als Ergebnis ist die Erde 2012 fast komplett menschenleer. Einer der wenigen Überlebenden ist Robert Neville. Einst an den Arbeiten um das Krebsheilmittel beteiligt und damit auch Mitverantwortlicher für die anschließende Virusepidemie, lebt er inzwischen vollkommen allein in New York, immer auf der Suche nach dem Antidot. Immerhin ist er immun und könnte damit eigentlich den Impfstoff in sich tragen. Doch bisher schlugen alle Versuche fehl. Doch viel wichtiger ist das Überleben im Angesicht unzähliger infizierter und vampirähnlich mutierter Menschen ...
I Am Legend ist nicht die erste und ganz sicher auch nicht die letzte (I Am Omega, die B-Variante des Stoffes mit Mark Dacascos steht ja bereits in den Startlöchern) Verfilmung dieser Thematik. Doch mit Sicherheit ist sie die bisher Effektivste. Insbesondere in der ersten Stunde gelingt es Regisseur Francis Lawrence Bilder auf die Leinwand zu wuchten, die sich nachhaltig ins Gehirn des Zuschauers einbrennen. Die Bilder des menschenleeren New Yorks, das allmählich wieder von der Natur zurückerobert wird, sind einfach absolut großartig und hervorragend getrickst! Auch die kurzen Flashbacks zu der Evakuierung New Yorks verfehlen mit ihren aufwändigen Massenszenen nicht ihre Wirkung. Dazu geht Lawrence seinen Film auch erstaunlich ruhig und besonnen an. Er schildert den Alltag Nevilles in aller Ruhe und ohne große Hektik. Zeigt den schleichenden Wahnsinn aufgrund totaler Vereinsamung des Wissenschaftlers und lässt obendrein auch Raum für teils sehr gewöhnungsbedürftigen, schrägen Humor. Dabei kann er sich vor allem auf sein großartiges Hauptdarstellergespann aus Will Smith und Nevilles Hund Sam verlassen. Zwar gewährt Lawrence auch ganz kurze, knackig präzise und sehr wuchtig inszenierte Vorahnungen auf das, was da noch kommen könnte, doch er opfert seine fast schon bedächtige Erzählweise niemals dem billigen Effekt oder einer Tempoverschärfung! Das Ergebnis ist ein großartiger, hervorragend gespielter und trotz aller Langsamkeit megaunterhaltsamer Entwurf einer Endzeitdystopie, die kaum dunkler und fataler sein könnte.
Doch dann kommt es plötzlich zu Ereignissen, die I Am Legend im Nachhinein stark schaden. Zum einen startet Neville nach ca. 60 Minuten einen zwar nachvollziehbaren, aber vollkommen irrationalen Rachefeldzug, der dem sonst so besonnen scheinendem Charakter in seiner Unüberlegtheit absolut nicht stehen will und auch recht befremdlich wirkt. In dieser Szene lacht dann zwar das Actionherz im Zuschauer, da Lawrence hier eine hochdynamische und cool getrickste Actioneinlage vom Feinsten abbrennt, in Bezug auf den Film ist diese Szene aber der Startschuss für das allmähliche Abflauen der Qualität von I Am Legend. Denn mit dem Rachefeldzug bringt das Drehbuch zwei Figuren in den Film ein, die sich einfach nur nachteilig für I Am Legend auswirken. Ethan und Anna sind so herzlich überflüssige Figuren, dass anscheinend sogar Francis Lawrence nicht so recht wusste, was er mit ihnen anfangen soll. Dementsprechend darf Ethan im ganzen Film ein einziges "Ja" absondern. Kein Wort mehr kommt über seine Lippen! Vermutlich sogar zu unserem Glück, denn der Kinderdarsteller Charlie Tahan liefert eine katastrophale nonverbale Leistung ab. Stocksteif steht er im Weg herum, sieht obendrein schrecklich hässlich aus und schaut auch zwei- bis dreimal direkt in die Kamera. Auweia. Anna dagegen wird von Alice Braga zwar ganz ordentlich gespielt, doch sie bringt eine Komponente in den Film ein, die von jeher immer ein wenig zwiespältig vom Publikum aufgenommen wird. Mich störte der auf einmal in den Film hereinbrechende religiöse Unterton enorm. Und während vor allem Neville den religiösen Eifer Annas glücklicherweise immer wieder erdet, verstärken sich die Anzeichen, dass Neville wohl mehr und mehr zu einem Messias stilisiert werden wird. Und genau das geschieht dann auch, was das prinzipiell interessante, weil sehr konsequente Ende deutlich abwertet.
Das die letzte halbe Stunde nicht komplett vor den Baum geht, verdankt sie ihrer jetzt enorm actionhorrorlastigen Ausrichtung, die den Spektakelwert deutlich nach oben schraubt und eine Kapriole nach der anderen vollführt. Dabei zieht das Tempo enorm an und prasseln die Schauwerte im Sekundentakt auf den Zuschauer ein. Das betäubt die Sinne, pumpt die unglaublichsten Bassdruckwellen durchs Kino und bringt auch den Film zu einem stimmigen - wenn eben auch religiös verbrämten - Ende, kann aber nicht übertünchen, dass Lawrence hier viel platt walzt, was die ersten 60 Minuten zu einem echten Kinoerlebnis machte. Feinsinnigkeit, ruhige Töne, Charakterentwicklung ... all das opfert man dem bloßen Unterhaltungsfaktor.
Und obwohl ein hoher Unterhaltungsfaktor freilich nicht das Nachteiligste ist, bleibt ein etwas schaler Nachgeschmack zurück. Daran ist Will Smith vollkommen unschuldig. Dieser liefert hier nach Ali seine beste schauspielerische, nuancenreichste und präziseste Leistung überhaupt ab und beweist, dass er einen ganzen Film fast vollkommen allein tragen kann. Im Grunde ist I Am Legend nämlich durchgehend ein Einpersonenstück, braucht I Am Legend Anna und Ethan doch nur, um den Showdown anzuschieben, für dessen weiteren Verlauf sie dann nicht die geringste Rolle spielen. Einzig Nevilles Hund Sam ist eine Art Interaktionspartner für Smith und der Hund schafft es wahrlich spielend, unglaublich viele Sympathien auf sich zu vereinen, so dass dem Zuschauer das Schicksal des Vierbeiners hundertmal näher geht als das von Anna und Ethan. Kein gutes Zeichen für die beiden einzigen echten menschlichen Darsteller neben Smith.
Technisch ist I Am Legend vor allem in den ersten 60 Minuten ein optisches Schmankerl sondergleichen. Hervorragende Tricks gehen mit atmosphärisch stimmigen Bildern des Endzeit-New-Yorks Hand in Hand und zeugen nach Constantine erneut vom enormen optischen Gespür des Regisseurs. Sehr gelungen sind die wenigen wackligen Steadycameinlagen, bei denen man als Zuschauer scheinbar direkt neben Neville durch das zerfallene New York pirscht. Hier wird man zwar nur kurz, aber ungemein präzise mitten ins Geschehen versetzt. In dem Zusammenhang muss man auch die Szene erwähnen, bei der Neville seinem Hund in ein wirklich stockfinsteres Gebäude folgt und dies erkundet. Wie Lawrence hier mit totaler Dunkelheit und schemenhaften Andeutungen arbeitet, ist Spannungskino deluxe! Problematisch wird es immer dann, wenn die Infizierten ihren Auftritt haben. Sie sind designtechnisch ein ziemlicher Fehlgriff von dem sonst so versierten Patrick Tatopoulos. Irgendwie wirken die Figuren wie aus einem Videospiel entlaufen. Zu glatt und zu wenig detailliert bilden sie eine seltsame Melange aus menschlichen Eigenschaften und Hieronymus Bosch'schem Wahnsinn mit einem Schuss Edward Munch'schem "Schrei". So recht wollen diese Figuren dann nicht in die fotorealistischen Umgebungen des verfallenen New Yorks passen und ihr Geschrei ist auch eher unfreiwillig komisch geraten. Das Einzige, was im Zusammenhang mit diesen Figuren Spaß macht, sind deren sehr komplexe und enorm schnelle Bewegungen, die ordentlich Adrenalin in die Spannungsszenen zu pumpen verstehen. Ein echter Pluspunkt im technischen Bereich ist James Newton Howards erstaunlicher Score. Dieser ist vor allem in den ersten 60 Minuten geradezu meisterlich geraten und das, wo er mit einigen wenigen Pianoklängen eher reduziert denn übertrieben bombastisch daherkommt. Eine Gefahr, die sicherlich bestanden hätte. Wer weiß, welcher Musikbombast die apokalyptischen Szenerien unter anderer Komponistenhand zugekleistert hätte. So geht Howards Musik eine tolle Verbindung mit den beklemmenden Bildern ein, ohne freilich in den druckvollen Szenen zu unpräzise oder langweilig zu geraten. Top.
Das Ergebnis ist ein Film, der meisterlich beginnt und dann allmählich abbaut. Die allmählich einfließenden religiösen Untertöne muten überflüssig an und das actionreiche Finale walzt ein wenig den positiven Eindruck der Einstiegsstunde platt. Dennoch wird man letztendlich hervorragend unterhalten und ist der Gesamteindruck auch dank eines starken Will Smith ausnehmend positiv.
In diesem Sinne:
freeman
Originaltitel: I Am Legend
Produktionsjahr: 2007
Herstellungsland: USA
Regie: Francis Lawrence
Darsteller: Will Smith, Alice Braga, Charlie Tahan, Salli Richardson, Willow Smith u.a.
Um 2009 findet man ein Heilmittel für Krebs. Doch die Nebenwirkungen sind katastrophal. Ein Virus wird freigesetzt. Übertragen über die Luft und durch direkten Kontakt mit Infizierten, rottet der Virus beinahe die gesamte Erdbevölkerung aus. Die, die überleben, gehören entweder zur kleinen Gruppe der immunen Menschen oder aber sie gehören zur Gruppe der Infizierten. Diese streifen fortan umher, immer auf der Suche nach neuem Fressen. Als Ergebnis ist die Erde 2012 fast komplett menschenleer. Einer der wenigen Überlebenden ist Robert Neville. Einst an den Arbeiten um das Krebsheilmittel beteiligt und damit auch Mitverantwortlicher für die anschließende Virusepidemie, lebt er inzwischen vollkommen allein in New York, immer auf der Suche nach dem Antidot. Immerhin ist er immun und könnte damit eigentlich den Impfstoff in sich tragen. Doch bisher schlugen alle Versuche fehl. Doch viel wichtiger ist das Überleben im Angesicht unzähliger infizierter und vampirähnlich mutierter Menschen ...
I Am Legend ist nicht die erste und ganz sicher auch nicht die letzte (I Am Omega, die B-Variante des Stoffes mit Mark Dacascos steht ja bereits in den Startlöchern) Verfilmung dieser Thematik. Doch mit Sicherheit ist sie die bisher Effektivste. Insbesondere in der ersten Stunde gelingt es Regisseur Francis Lawrence Bilder auf die Leinwand zu wuchten, die sich nachhaltig ins Gehirn des Zuschauers einbrennen. Die Bilder des menschenleeren New Yorks, das allmählich wieder von der Natur zurückerobert wird, sind einfach absolut großartig und hervorragend getrickst! Auch die kurzen Flashbacks zu der Evakuierung New Yorks verfehlen mit ihren aufwändigen Massenszenen nicht ihre Wirkung. Dazu geht Lawrence seinen Film auch erstaunlich ruhig und besonnen an. Er schildert den Alltag Nevilles in aller Ruhe und ohne große Hektik. Zeigt den schleichenden Wahnsinn aufgrund totaler Vereinsamung des Wissenschaftlers und lässt obendrein auch Raum für teils sehr gewöhnungsbedürftigen, schrägen Humor. Dabei kann er sich vor allem auf sein großartiges Hauptdarstellergespann aus Will Smith und Nevilles Hund Sam verlassen. Zwar gewährt Lawrence auch ganz kurze, knackig präzise und sehr wuchtig inszenierte Vorahnungen auf das, was da noch kommen könnte, doch er opfert seine fast schon bedächtige Erzählweise niemals dem billigen Effekt oder einer Tempoverschärfung! Das Ergebnis ist ein großartiger, hervorragend gespielter und trotz aller Langsamkeit megaunterhaltsamer Entwurf einer Endzeitdystopie, die kaum dunkler und fataler sein könnte.
Doch dann kommt es plötzlich zu Ereignissen, die I Am Legend im Nachhinein stark schaden. Zum einen startet Neville nach ca. 60 Minuten einen zwar nachvollziehbaren, aber vollkommen irrationalen Rachefeldzug, der dem sonst so besonnen scheinendem Charakter in seiner Unüberlegtheit absolut nicht stehen will und auch recht befremdlich wirkt. In dieser Szene lacht dann zwar das Actionherz im Zuschauer, da Lawrence hier eine hochdynamische und cool getrickste Actioneinlage vom Feinsten abbrennt, in Bezug auf den Film ist diese Szene aber der Startschuss für das allmähliche Abflauen der Qualität von I Am Legend. Denn mit dem Rachefeldzug bringt das Drehbuch zwei Figuren in den Film ein, die sich einfach nur nachteilig für I Am Legend auswirken. Ethan und Anna sind so herzlich überflüssige Figuren, dass anscheinend sogar Francis Lawrence nicht so recht wusste, was er mit ihnen anfangen soll. Dementsprechend darf Ethan im ganzen Film ein einziges "Ja" absondern. Kein Wort mehr kommt über seine Lippen! Vermutlich sogar zu unserem Glück, denn der Kinderdarsteller Charlie Tahan liefert eine katastrophale nonverbale Leistung ab. Stocksteif steht er im Weg herum, sieht obendrein schrecklich hässlich aus und schaut auch zwei- bis dreimal direkt in die Kamera. Auweia. Anna dagegen wird von Alice Braga zwar ganz ordentlich gespielt, doch sie bringt eine Komponente in den Film ein, die von jeher immer ein wenig zwiespältig vom Publikum aufgenommen wird. Mich störte der auf einmal in den Film hereinbrechende religiöse Unterton enorm. Und während vor allem Neville den religiösen Eifer Annas glücklicherweise immer wieder erdet, verstärken sich die Anzeichen, dass Neville wohl mehr und mehr zu einem Messias stilisiert werden wird. Und genau das geschieht dann auch, was das prinzipiell interessante, weil sehr konsequente Ende deutlich abwertet.
Das die letzte halbe Stunde nicht komplett vor den Baum geht, verdankt sie ihrer jetzt enorm actionhorrorlastigen Ausrichtung, die den Spektakelwert deutlich nach oben schraubt und eine Kapriole nach der anderen vollführt. Dabei zieht das Tempo enorm an und prasseln die Schauwerte im Sekundentakt auf den Zuschauer ein. Das betäubt die Sinne, pumpt die unglaublichsten Bassdruckwellen durchs Kino und bringt auch den Film zu einem stimmigen - wenn eben auch religiös verbrämten - Ende, kann aber nicht übertünchen, dass Lawrence hier viel platt walzt, was die ersten 60 Minuten zu einem echten Kinoerlebnis machte. Feinsinnigkeit, ruhige Töne, Charakterentwicklung ... all das opfert man dem bloßen Unterhaltungsfaktor.
Und obwohl ein hoher Unterhaltungsfaktor freilich nicht das Nachteiligste ist, bleibt ein etwas schaler Nachgeschmack zurück. Daran ist Will Smith vollkommen unschuldig. Dieser liefert hier nach Ali seine beste schauspielerische, nuancenreichste und präziseste Leistung überhaupt ab und beweist, dass er einen ganzen Film fast vollkommen allein tragen kann. Im Grunde ist I Am Legend nämlich durchgehend ein Einpersonenstück, braucht I Am Legend Anna und Ethan doch nur, um den Showdown anzuschieben, für dessen weiteren Verlauf sie dann nicht die geringste Rolle spielen. Einzig Nevilles Hund Sam ist eine Art Interaktionspartner für Smith und der Hund schafft es wahrlich spielend, unglaublich viele Sympathien auf sich zu vereinen, so dass dem Zuschauer das Schicksal des Vierbeiners hundertmal näher geht als das von Anna und Ethan. Kein gutes Zeichen für die beiden einzigen echten menschlichen Darsteller neben Smith.
Technisch ist I Am Legend vor allem in den ersten 60 Minuten ein optisches Schmankerl sondergleichen. Hervorragende Tricks gehen mit atmosphärisch stimmigen Bildern des Endzeit-New-Yorks Hand in Hand und zeugen nach Constantine erneut vom enormen optischen Gespür des Regisseurs. Sehr gelungen sind die wenigen wackligen Steadycameinlagen, bei denen man als Zuschauer scheinbar direkt neben Neville durch das zerfallene New York pirscht. Hier wird man zwar nur kurz, aber ungemein präzise mitten ins Geschehen versetzt. In dem Zusammenhang muss man auch die Szene erwähnen, bei der Neville seinem Hund in ein wirklich stockfinsteres Gebäude folgt und dies erkundet. Wie Lawrence hier mit totaler Dunkelheit und schemenhaften Andeutungen arbeitet, ist Spannungskino deluxe! Problematisch wird es immer dann, wenn die Infizierten ihren Auftritt haben. Sie sind designtechnisch ein ziemlicher Fehlgriff von dem sonst so versierten Patrick Tatopoulos. Irgendwie wirken die Figuren wie aus einem Videospiel entlaufen. Zu glatt und zu wenig detailliert bilden sie eine seltsame Melange aus menschlichen Eigenschaften und Hieronymus Bosch'schem Wahnsinn mit einem Schuss Edward Munch'schem "Schrei". So recht wollen diese Figuren dann nicht in die fotorealistischen Umgebungen des verfallenen New Yorks passen und ihr Geschrei ist auch eher unfreiwillig komisch geraten. Das Einzige, was im Zusammenhang mit diesen Figuren Spaß macht, sind deren sehr komplexe und enorm schnelle Bewegungen, die ordentlich Adrenalin in die Spannungsszenen zu pumpen verstehen. Ein echter Pluspunkt im technischen Bereich ist James Newton Howards erstaunlicher Score. Dieser ist vor allem in den ersten 60 Minuten geradezu meisterlich geraten und das, wo er mit einigen wenigen Pianoklängen eher reduziert denn übertrieben bombastisch daherkommt. Eine Gefahr, die sicherlich bestanden hätte. Wer weiß, welcher Musikbombast die apokalyptischen Szenerien unter anderer Komponistenhand zugekleistert hätte. So geht Howards Musik eine tolle Verbindung mit den beklemmenden Bildern ein, ohne freilich in den druckvollen Szenen zu unpräzise oder langweilig zu geraten. Top.
Das Ergebnis ist ein Film, der meisterlich beginnt und dann allmählich abbaut. Die allmählich einfließenden religiösen Untertöne muten überflüssig an und das actionreiche Finale walzt ein wenig den positiven Eindruck der Einstiegsstunde platt. Dennoch wird man letztendlich hervorragend unterhalten und ist der Gesamteindruck auch dank eines starken Will Smith ausnehmend positiv.
In diesem Sinne:
freeman