Der Wolfsmensch

Horrorfilme, die Monster, Tiere oder Mutationen thematisieren.
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Vince
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Der Wolfsmensch

Beitrag von Vince » 12.03.2007, 17:14

Der Wolfsmensch

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Originaltitel: The Wolf Man
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1941
Laufzeit: ca. 67 Min.
Regie: George Waggner
Darsteller: Lon Chaney Jr., Claude Rains, Warren William, Ralph Bellamy, Patric Knowles, Bela Lugosi, Maria Ouspenskaya, Evelyn Ankers, J.M. Kerrigan, Fay Helm, Forrester Harvey

So sehr das Feld der Lykanthropie auch in der Lage ist, mit all seinen Mythen und Fakten zu faszinieren, so ist der von Universal daraus fabrizierte Wolfsmensch leider nur das “Monster Light” im direkten Vergleich mit seiner mitunter 10 Jahre älteren Konkurrenz aus dem gleichen Hause. Zwar ist George Waggners “The Wolf Man” nach wie vor ein Klassiker mit allerlei Sehwert, aber gegen die nachhaltige Produktqualität von “Dracula” und “Frankenstein” sieht er kein Land.

Trotzdem ist es mehr als ein reines Verwandlungsspektakel bei Vollmond, mehr als ein mechanischer Gruselfilm. “The Wolf Man” ist der Archetyp des Werwolffilms, auf den sämtliche Genrebeiträge zwangsläufig immer wieder zurückkommen (siehe “The Howling”) - obwohl er keinesfalls der erste seiner Gattung war. Aber er war der erste, der dem Menschen hinter dem Monster die Möglichkeit zur Charakterentfaltung bot. Das ist vor allem Curt Siodmak zu verdanken, der sich in Vorbereitung auf seine Arbeit am Drehbuch ausgiebig mit der Lykantrophie beschäftigte, sie studierte, um sie in sein Skript einfließen zu lassen.

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Was das betrifft, ist die Mission ohne Zweifel als erfolgreich ausgeführt zu bezeichnen. Von einer Versiertheit auf die Effekte ist wohl kaum zu sprechen, bedenkt man, dass die erste Verwandlung bei 67 Minuten Laufzeit rund 40 Minuten auf sich warten lässt und dann nur bedingt aktiv auf dem Bildschirm gezeigt wird. Die Sequels (Lon Chaney Jr. spielte seine berühmte Rolle fünf Mal) weiteten den technischen Aspekt der Figur später noch massiv aus, wozu ihnen das Original auch genug Freiraum zugestand. Ganz im Gegenteil ist es aber die ausgiebige Beschäftigung mit der Figur des Larry Talbot, die diesmal herausragt.

Dabei ist zu bedenken, dass die Lykanthropie nicht nur die physische Verwandlung eines Menschen in einen Werwolf bezeichnet, sondern auch eine melancholische Art von Geisteskrankheit, bei welcher der Betroffene schlicht glaubt, ein Werwolf zu sein. Siodmaks Skript bietet demnach ein duales Muster zwischen der realen physischen Beschaffenheit des Wolfswesens und einer psychologischen Komponente, die als Scheinbeschaffenheit zu kennzeichnen ist. Ursprünglich war auch angedacht, durch eine subtilere Inszenierung bis zum Ende offen zu lassen, ob die Verwandlung im Film real stattfindet oder nur eine Einbildung Talbots ist, was aber mit Drehbeginn wieder verworfen wurde zugunsten der aufwändigen Werwolfsmaske.

Larry Talbot sollte also in erster Linie als Mensch zur Geltung kommen, der sich mit einem Fluch quält, der ihn vom Rest der Gesellschaft isoliert. Lon Chaney Jr., Sohn des Horrorfilmstars Lon Chaney Sr. (u.a. Quasimodo in “Der Glöckner von Notre Dame, 1923), wurde dazu auserkoren und feierte mit dieser Rolle seinen Durchbruch. Als er später gefragt wurde, welche seine wichtigste Rolle gewesen sei, nannte er ohne Zögern den Wolfsmenschen; vor allem deswegen, weil wirklich gute Monster Mitleid erregen müssten, was Larry Talbot mit seiner dunklen Seite zweifellos getan habe. Für Chaney war es aber auch eine Rolle, die ihm damals vortrefflich ins Konzept passte, hatte er doch mit seiner ersten wichtigen Rolle 1939 im oscarnominierten “Von Mäusen und Menschen” genau hiermit Lob bei Kritik und Publikum geerntet - mit einer von Trauer gezeichneten Figur.

Eine solche ist Larry Talbot schon vor seiner schicksalhaften Begegnung mit dem Wolf, der ihn mit dem Fluch belegen würde. Als Rückkehrer in die alte Heimat ist die Figur bereits laut Drehbuch isoliert von der Gesellschaft, was sehr dezent zum Tragen kommt durch Schauspiel und Dialoge. Abweisungen vom Volk sind nicht im eigentlichen Sinne da, nicht plump oder direkt, aber eine abschottende Gefühlskälte ist durchweg vorhanden. Sehr interessant wirkt in diesem Zusammenhang der unbeirrte Versuch Talbots, die Gunst von Gwen (Evelyn Ankers) zu gewinnen, die sich zu Anfang sehr ziert, ihn dann aber bei einem Date mit einer zweiten Frau und viel guter Laune überrumpelt, was einen Moment der Unsicherheit bei Talbot zur Folge hat, als ein Weg in die Gesellschaft hinein gefunden scheint.

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Atmosphärisch überragend sind dann die folgenden Ereignisse im Zigeunerlager. Bela Lugosi hält sich mit nur wenigen Dialogzeilen dezent zurück und beschwört somit die mystische Zurückgezogenheit des bereits vom Fluch Befallenen. Schauspielerisch im Vordergrund steht neben Hauptdarsteller Chaney (dem man zwar eine gewisse Ausstrahlung nicht absprechen will, der schauspielerisch aber merklich limitiert ist) Maria Ouspenskaya, die als weises Zigeuneroberhaupt, obendrein Filmmutter des im wahren Leben nur sechs Jahre jüngeren Lugosi (wobei die Quellen zum Alter Ouspenskayas variieren, sie war vielleicht sogar ein paar Jahre jünger als Lugosi) allen anderen Darstellern die Schau stiehlt. Das hilft über einige vorkommende Klischees und auch Filmfehler hinweg, die sich in diesen Passagen im Minutentakt eingeschlichen haben. Zu deren berühmtesten Vertretern gehört die ungeklärte Frage, weshalb Lugosi sich bei Vollmond in einen richtigen Wolf verwandelt, Chaney aber mit seiner Maske eine Mischform zwischen Mann und Wolf darstellt. Elegant zu beantworten wäre die Frage allerhöchstens damit, dass Lugosi den Urwolf darstellen sollte, während Chaney nach dem Biss nur ein Ableger war, was sich dann auch auf die genetisch abgeschwächte Verformung auswirkte - allerdings ist es unwahrscheinlich, dass dieser Gedanke verfolgt wurde, vielmehr sollte wohl mit Maske und Make Up ein ähnlicher Sehwert erreicht werden wie es bei Frankensteins Monster schon der Fall war. Des weiteren war die Verwandlung in ein Tier selbstverständlich technisch noch nicht möglich. Wäre es möglich gewesen, so wäre auch wieder wie einst bei “Frankenstein” und “Dracula” mit Protest von religiöser Seite zu rechnen gewesen. Denn wo “Frankenstein” angeblich Blasphemie am Schaffungsgedanken war und “Dracula” an der Auferstehungsgeschichte, da wäre die Metamorphose des Menschen in ein Tier ein Verbrechen an der Artenvielfalt und an der erhabenen Position des Menschen gegenüber dem Tier gewesen.

Die Schwächen von Waggners Film liegen vermehrt in der technischen Umsetzung. Visuell bleibt alles relativ unaufregend, der reine Schauwert aus heutiger Sicht liegt klar unter demjenigen der internen Konkurrenzprodukte. Bei den Streifzügen scheint der Werwolf vollkommen auf eine Stätte fixiert zu sein, und das sich wiederholende Muster (eine Kameraeinstellung der schleichenden Wolfsbeinprothesen wird 1:1 wiederholt) ermüdet den Zuschauer, der mit dem ewig gleichen Erzählschema klar unterfordert ist. Abwechslung würde man in diesen Momenten willkommen heißen. Attraktiver zeigt sich wirklich die Substanz der Hauptfigur - ihre Schizophrenie zwischen Tag und Vollmond und die unübersehbare “Es”- (Werwolf als primitiver Urtrieb), “Ich”- (Talbot) und “Über-Ich” (Talbots Gewissen)-Konstellation.

Es ist also in erster Linie Curt Siodmaks sorgfältig verfasstem Drehbuch zu verdanken, dass “Der Wolfsmensch” noch heute ein sehenswertes Stück Filmgeschichte ist, auch wenn es den anderen Monstern kaum eine ernstzunehmende Konkurrenz bietet - was durch die nur bedingt unterhaltsame Inszenierung nicht gerade erleichtert wird. Trotzdem zieht die Isolation und die daraus folgende Verdammung der Hauptfigur nach wie vor in ihren Bann, wenngleich sich der Diskurs diesmal nicht ganz so weit entfachen lässt wie von Universal in den Dreißigern gewohnt.
:liquid7:

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Beitrag von Vince » 12.03.2007, 17:14

Frankenstein trifft den Wolfsmenschen

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Originaltitel: Frankenstein meets the Wolf Man
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1943
Laufzeit: ca. 70 Min.
Regie: Roy William Neill
Darsteller: Ilona Massey, Patric Knowles, Lionel Atwill, Bela Lugosi, Maria Ouspenskaya, Dennis Hoey, Lon Chaney Jr., Don Barclay, Rex Evans, Dwight Frye, Harry Stubbs

Der Horrorfilm der Vierziger Jahre war gezeichnet von einem enormen Qualitätsabfall. Waren die ersten großen Meilensteine um “Frankenstein” und “Dracula” nicht nur kommerziell erfolgreich, sondern auch künstlerisch hochwertige Genrebeiträge, so setzten die Studios darauf aufbauend immer stärker auf Sequels, die das Publikum kurzfristig befriedigen sollten. Als dann schließlich das neue Jahrzehnt anbrach, waren einige Franchises von Universal schon mehrere Filme alt, und die Qualität war naturgemäß auf längere Distanz ziemlich stark abgefallen. Eigentlich also ein Phänomen, das sich selbst erklärt, weil es voll und ganz den Gesetzen des Filmbusiness entspricht. Allerdings bleibt die Frage im Raum stehen, weshalb nicht versucht wurde, neue Gebiete zu erkunden, die wieder von größerer Qualität hätten sein können.

Da ist natürlich anzumerken, dass Franchise-Crossovers wie das vorliegende Aufeinandertreffen zwischen Frankenstein und dem Wolfsmenschen immer noch erfolgreich genug liefen, um die Reihen hiermit nicht etwa zu beenden, sondern gar noch weitere “Meetings” zu arrangieren, die dann die ganzen Vierziger Jahre beherrschten: hiernach folgten noch “Frankensteins Haus” (1944) und “Draculas Haus” (1945), zwei Filme, denen die Logik inzwischen vollkommen egal geworden zu sein schien. Im vorliegenden Fall ist aber noch ein Bemühen zu erkennen, wenigstens ein bisschen auf eine harmonische Zusammenführung der Handlungsstränge aus der “Frankenstein”- und der “Wolfman”-Franchise zu achten. Beauftragt mit dieser Aufgabe wurde Curt Siodmak, der zuvor schon das Skript zum “Wolfman”-Original sowie zweier Sequels aus der Reihe mit dem “Unsichtbaren” zu verbuchen hatte. Nicht nur dies war ein Grund, auf eine ordentliche Zusammenführung der beiden Reihen zu hoffen; immerhin musste Siodmak sich hier nur mit zwei Monsterreihen aufhalten, während Universal ja bekanntlich später in den Eintopf-Wahn verfiel und alles, was nicht bei drei auf den Bäumen war, in einen Film stopfte. Außerdem sollte ihm zugute gekommen sein, dass die diachronische und örtliche Eingrenzung sowohl beim Wolfsmenschen als auch bei Frankenstein zumindest teilweise im Unklaren gelassen wurde, was es deutlich erleichterte, die beiden Monster aufeinandertreffen zu lassen.

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Die Grundvoraussetzungen für einen ordentlichen Film scheinen sich in den ersten Minuten auch zu bestätigen. Es bahnt sich ein sorgfältig geschriebener Einstieg an, der nichts mit dem Kuddelmuddel späterer Crossover gemein hat. Von Beginn an ist die Erzählperspektive auf den Wolfsmenschen fixiert. Das ist natürlich keine sonderliche Überraschung, denn Siodmak dürfte sich mit der Wolfsmensch-Reihe wegen seiner Mitarbeit am Original nur zwei Jahre zuvor deutlich besser ausgekannt haben, was sich dann auch auf das Drehbuch niederschlug. “Frankenstein trifft den Wolfsmenschen” ist entgegen dem, was sein Titel suggeriert (“Der Wolfsmensch trifft Frankenstein” wäre durch den Austausch der passiven und aktiven Rolle der klügere Titel gewesen), also zweifellos eher dem Wolfsmensch-Erbe zuzuschreiben als demjenigen von Frankenstein. Für jenen Charakter, der wieder von dem etwas ungewöhnlichen Shootingstar Lon Chaney Jr. verkörpert wird, bietet der Film dann tatsächlich auch ein wenig Charaktererweiterung. Es wird zwar nichts erzählt, was nicht schon im Original klargeworden wäre, doch die Sehnsucht danach, den Fluch loszuwerden, wird nochmals deutlicher. Chaney hat bei all seiner naturgemäß begrenzten schauspielerischen Kompetenz die Gelegenheit, im Rahmen seiner Möglichkeiten die schizophrene Rolle weiter auszufüllen, und dies tut er absolut ordentlich. Die Fixierung auf sein Schicksal gibt ihm etwas, das eher selten in einem Crossover wie diesem zu sehen ist, nämlich ein Stück weit Charaktertiefe, und deswegen funktioniert die Verbindung zur Frankenstein-Franchise zumindest oberflächlich betrachtet aus der Warte des Wolfsmenschen sehr gut. Sogar der aus “Frankenstein” bekannte Dorfpöbel, immer noch durch die Experimente bis ins Mark erschüttert, nervt nicht mehr so sehr wie im zu diesem Zeitpunkt letzten Teil “Ghost of Frankenstein”. Der Übergriff des Wolfsmenschen auf das Frankenstein-Universum lässt sogar einen kurzen genialen Moment aufblitzen: Als die Bürger die Straße entlanggehen, ihr Anführer ein totes Mädchen im Arm hält, das angeblich von einem Tier getötet wurde. In diesem Moment wird die Verschmelzung beider Reihen durch den Flashback auf den 31er-“Frankenstein” perfekt. Was also die Invasion der Wolfskreatur in das Reich Frankensteins betrifft, sind dem Werk kaum Vorwürfe zu machen.

Die andere Seite der Medaille zeigt das im Schatten liegende Frankensteinmonster. Hinter dessen Maske verbirgt sich nun eine kleine menschliche Tragödie: Bela Lugosi, der noch zwölf Jahre zuvor aus Stolz und Eitelkeit die Rolle des Monsters abgelehnt hatte, quält sich nun in der bis dato schwächsten und streckenweise wirklich schon peinlichen Frankensteinmonster-Interpretation durch den fünften Teil einer qualitativ abfallenden Reihe, an der er eigentlich niemals teilhaben wollte - während Karloff mit der Rolle zum Star wurde und sie rechtzeitig ablegen konnte, bevor sie an Würde verlor. Obwohl Lugosi in den zwei vorhergehenden Prequels Ygor spielte, dessen Gehirn in “Ghost” in den Schädel des Monsters verpflanzt wurde, ist Lugosi eben leider nicht die erhoffte gute Wahl des Studios, weil er schon rein körperlich nicht für die Rolle geeignet ist, und schauspielerisch wird ihm inzwischen die Motivation vergangen sein, sich in den abgetragenen Schuhen Karloffs nochmal zu Höchstleistungen zu zwingen. Es liegt aber nicht nur an Lugosi, dass der Frankenstein-Part des Films nicht funktioniert. Man merkt auch, dass Curt Siodmak in diesem Bereich nicht allzu sehr bewandert war. Enorme Brüche mit den Vorgaben aus “Ghost” bestimmen die Szene vor Ort, minimale Anteile des Monsters an der Screentime bestimmen die Handlung. Der Trend, das Frankenstein-Monster zur Kulisse zu degradieren, wird hier erstmals klar spürbar, setzte sich dennoch in den darauffolgenden Filmen fort. Karloff hatte also seinerzeit durchaus gut daran getan, seine Arbeit niederzulegen. Es scheint so, als wisse Universal nach vier “Frankenstein”-Filmen nicht mehr so recht etwas mit seinem Monster anzufangen, so dass es inzwischen kaum mehr als ein Mittel ist, die Intentionen anderer, so scheint es wichtigerer Monster zu bedienen. Der unaufgeklärte Nonsens, dass der Wolfsmensch überhaupt bei Frankenstein eine Heilung sucht, bestätigt nur, dass der ganze Frankenstein-Plot überhaupt nicht nötig gewesen wäre, um die Geschichte um Chaneys Figur weiterzustricken.

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Roy William Neills Regie erweist sich leider als ein wenig dröge, nachdem der Beginn wie so oft recht vielversprechend ausgefallen ist mit der klassisch anmutenden Befreiung aus dem Grab in einer windigen Herbstnacht. Auch die Kulissen erscheinen auf Dauer etwas einfallslos, wobei für Kenner der Vorgängerfilme besonders störend ist, dass man sich an keinerlei Kontinuität gehalten hat, was das Produktionsdesign betrifft. Die Effekte sind ordentlich, aber rar (im Gedächtnis bleiben die zwei, drei Verwandlungen Chaneys sowie die Zerstörungsorgie im Wasserfalls mit den Miniaturbauten am Ende). Die Masken erreichen leider keine Quantensprünge; Chaneys Make Up sieht nicht besser oder schlechter als in “Der Wolfsmensch” aus und Lugosis Frankenstein-Aufmachung wirkt sogar stellenweise etwas schlampig. Schließlich gibt es dann sogar noch den vom Titel mitgetragenen Kampf zwischen den beiden Ungetümen, aber ausgerechnet hier wäre ein solcher Kampf nicht unbedingt notwendig gewesen, während man ihn in den nachfolgenden “House”-Filmen vermisst hatte.

Zurück bleibt die Frage, weshalb sich die Horrorfilme der Vierziger Jahre vollends von den expressionistischen Gedanken löste, die gesellschaftlichen Zustände zu umreißen, um relativ sinnfreie Unterhaltung auf primitivem Niveau zu fabrizieren - ausgerechnet während des Zweiten Weltkriegs. Unterhaltung ist dabei wirklich das Höchste, was man den 40er-Jahre-Horrorfilmen Universals unterstellen kann. Dank Siodmaks Skript erreicht zumindest der Wolfsmensch-Abschnitt dieses niedere Ziel, während Frankensteins Monster, und mit ihm zusammen auch Bela Lugosi, langsam seine Faszination und seinen Schrecken verlor.
:liquid5:

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Beitrag von Vince » 12.03.2007, 17:15

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