Copperhead
Verfasst: 25.11.2009, 09:56
Copperhead
Originaltitel: Copperhead
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2008
Regie: Todor Chapkanov
Darsteller: Billy Drago, Brad Johnson, Brad Greenquist, Wendy Carter, Todd Jensen, Nathan Bautista, Keith Stone, George Zlatarev, Nick Harvey, Gabriel Womack u.a.
Eines Tages reitet ein Fremder in eine Westernstadt ein. Schnell entpuppt er sich als Wildwestlegende Wild Bill. Der die Stadt tyrannisierende Bösewicht vermutet hinter dessen Auftauchen den Beginn eines perfiden Racheplanes, hat er doch schon so manch redlichen US Bürger um die Ecke gebracht. Doch Wild Bill erzählt stattdessen von einer anrückenden Gefahr. Tausende Schlangen seien auf dem Weg in Richtung Westernstadt und würden alles umbringen, was ihren Weg kreuzt. Der Bösewicht traut diesen Schilderungen nicht über den Weg und es kommt zum Duell, das Wild Bill für sich entscheidet. Keine fünf Minuten später wird klar, dass Wild Bill keine Ammenmärchen erzählt hat. Ein riesiges Schlangenwollknäuel zischelt auf die Stadt zu ...
Ungefähr 25 Minuten wähnt man sich bei Copperhead in einem reinrassigen Western. Eine atmosphärisch stimmige Westernkulisse, eine gelungene Ausstattung, sandfarbene Wildwestfilmoptik, Duelle um 12 Uhr Mittags, zu Schießscharten verengte Augenschlitze, staubige Straßen und der obligatorische Saloon lassen in Verbindung mit einem teils richtig aufbrausenden Score ordentlich Flair aufkommen. Nach diesen 25 Minuten ist die Geschichte um die Rache Wild Bills für den Mord an einem Kumpel erledigt und den Männern hinter Copperhead gingen offensichtlich die Ideen aus. Und so wirft man das bisher keinerlei Rolle spielende Creature Feature Element in die Waagschale und begibt sich mal wieder auf sicheres Terrain! Wieso sicheres Terrain? Nunja, Copperhead ist eins der gewohnten SCI FI Tierhorrorfilmchen, das nach dem immer gleichen Strickmuster abläuft. Und genauso kommt es im weiteren Verlauf auch. Alle Klischees, die in diesem Genre sattsam bekannt sind, werden verbraten. Die Figuren sind dem Drehbuch vollkommen egal und alles läuft auf die finale Cowboys gegen Schlangenmeute Konfrontation hinaus, ohne dass irgendwelche Überraschungen einen irgendwie anders gearteten Verlauf andeuten würden. Und so ist letztlich das interessanteste Moment am Handlungsunsinn in Copperhead die Melange aus staubiger Wildwestromantik und SCI FI Tierhorrorunvermögen, die den Film über die Runden rettet. Dabei scheint in Sachen Wildwestflair alles Geld verbraten worden zu sein, denn für den Tierhorrorpart war offensichtlich kein Geld mehr übrig. Dementsprechend misslingen die Schlangenanimationen aufs Gröbste. Was auch immer das für Würmer sein sollen, die da über dem Wüstenboden schweben, es sind definitiv keine irgendwie in der Realität verankerten Tiere. Obendrein ist EINE einzige Schlange im ganzen Film echt, der Rest kommt aus der Retorte oder besteht aus Gummi und wird zerhackt. Ganz arm. Dennoch macht die Chose erstaunlichen Spaß. Das liegt zum einen an der noch immer relativ ungewohnten Verquickung von Western- und Horrorgenre und am durchaus hausgemachten und gewollten ironischen Unterton des ganzen Unterfangens, was sich in gelungenen Dialogen und ironischen Brechungen - vor allem mit dem Westerngenre - äußert. Auch die Darsteller sind mit Spaß bei der Sache und überraschen mit für SCI FI Verhältnisse ungewohnter Spielfreude. Dabei stechen vor allem Brad Johnson als Wild Bill und Billy Drago als Stadtbösewicht hervor. Wobei Drago mit seiner fast schon gewohnt genialen Billy Drago spielt Billy Drago Performance die ersten 25 Minuten an sich reißt und als Bäd Ass tausendmal mehr überzeugt, als die blöden CGI Schlangen.
Was bleibt ist SCI FI Creature Horror der Marke 0815, der dank wilden Wilderns in fremden Wildwestrevieren beherzt gegen den gewohnt niedrigen SCI FI Standard ankämpft, aber gerade im Tierhorrorpart von grandios miesen Effekten torpediert und über die Maßen geerdet wird. Ein wenig mehr Sorgfalt in diesem Sektor, bessere Dialoge und ein Mehr an Ironie und Copperhead hätte mühelos einer der besten SCI FI Streifen überhaupt werden können, was von dem überraschend gelungen getricksten Showdown nur unterstrichen wird. So bleibt zumindest unterhaltsamer und kurzweiliger Trash ...
Aktuell läuft das gute Stück auf Sky. Über einen physischen Datenträger ist mir nichts bekannt …
In diesem Sinne:
freeman
Originaltitel: Copperhead
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2008
Regie: Todor Chapkanov
Darsteller: Billy Drago, Brad Johnson, Brad Greenquist, Wendy Carter, Todd Jensen, Nathan Bautista, Keith Stone, George Zlatarev, Nick Harvey, Gabriel Womack u.a.
Eines Tages reitet ein Fremder in eine Westernstadt ein. Schnell entpuppt er sich als Wildwestlegende Wild Bill. Der die Stadt tyrannisierende Bösewicht vermutet hinter dessen Auftauchen den Beginn eines perfiden Racheplanes, hat er doch schon so manch redlichen US Bürger um die Ecke gebracht. Doch Wild Bill erzählt stattdessen von einer anrückenden Gefahr. Tausende Schlangen seien auf dem Weg in Richtung Westernstadt und würden alles umbringen, was ihren Weg kreuzt. Der Bösewicht traut diesen Schilderungen nicht über den Weg und es kommt zum Duell, das Wild Bill für sich entscheidet. Keine fünf Minuten später wird klar, dass Wild Bill keine Ammenmärchen erzählt hat. Ein riesiges Schlangenwollknäuel zischelt auf die Stadt zu ...
Ungefähr 25 Minuten wähnt man sich bei Copperhead in einem reinrassigen Western. Eine atmosphärisch stimmige Westernkulisse, eine gelungene Ausstattung, sandfarbene Wildwestfilmoptik, Duelle um 12 Uhr Mittags, zu Schießscharten verengte Augenschlitze, staubige Straßen und der obligatorische Saloon lassen in Verbindung mit einem teils richtig aufbrausenden Score ordentlich Flair aufkommen. Nach diesen 25 Minuten ist die Geschichte um die Rache Wild Bills für den Mord an einem Kumpel erledigt und den Männern hinter Copperhead gingen offensichtlich die Ideen aus. Und so wirft man das bisher keinerlei Rolle spielende Creature Feature Element in die Waagschale und begibt sich mal wieder auf sicheres Terrain! Wieso sicheres Terrain? Nunja, Copperhead ist eins der gewohnten SCI FI Tierhorrorfilmchen, das nach dem immer gleichen Strickmuster abläuft. Und genauso kommt es im weiteren Verlauf auch. Alle Klischees, die in diesem Genre sattsam bekannt sind, werden verbraten. Die Figuren sind dem Drehbuch vollkommen egal und alles läuft auf die finale Cowboys gegen Schlangenmeute Konfrontation hinaus, ohne dass irgendwelche Überraschungen einen irgendwie anders gearteten Verlauf andeuten würden. Und so ist letztlich das interessanteste Moment am Handlungsunsinn in Copperhead die Melange aus staubiger Wildwestromantik und SCI FI Tierhorrorunvermögen, die den Film über die Runden rettet. Dabei scheint in Sachen Wildwestflair alles Geld verbraten worden zu sein, denn für den Tierhorrorpart war offensichtlich kein Geld mehr übrig. Dementsprechend misslingen die Schlangenanimationen aufs Gröbste. Was auch immer das für Würmer sein sollen, die da über dem Wüstenboden schweben, es sind definitiv keine irgendwie in der Realität verankerten Tiere. Obendrein ist EINE einzige Schlange im ganzen Film echt, der Rest kommt aus der Retorte oder besteht aus Gummi und wird zerhackt. Ganz arm. Dennoch macht die Chose erstaunlichen Spaß. Das liegt zum einen an der noch immer relativ ungewohnten Verquickung von Western- und Horrorgenre und am durchaus hausgemachten und gewollten ironischen Unterton des ganzen Unterfangens, was sich in gelungenen Dialogen und ironischen Brechungen - vor allem mit dem Westerngenre - äußert. Auch die Darsteller sind mit Spaß bei der Sache und überraschen mit für SCI FI Verhältnisse ungewohnter Spielfreude. Dabei stechen vor allem Brad Johnson als Wild Bill und Billy Drago als Stadtbösewicht hervor. Wobei Drago mit seiner fast schon gewohnt genialen Billy Drago spielt Billy Drago Performance die ersten 25 Minuten an sich reißt und als Bäd Ass tausendmal mehr überzeugt, als die blöden CGI Schlangen.
Was bleibt ist SCI FI Creature Horror der Marke 0815, der dank wilden Wilderns in fremden Wildwestrevieren beherzt gegen den gewohnt niedrigen SCI FI Standard ankämpft, aber gerade im Tierhorrorpart von grandios miesen Effekten torpediert und über die Maßen geerdet wird. Ein wenig mehr Sorgfalt in diesem Sektor, bessere Dialoge und ein Mehr an Ironie und Copperhead hätte mühelos einer der besten SCI FI Streifen überhaupt werden können, was von dem überraschend gelungen getricksten Showdown nur unterstrichen wird. So bleibt zumindest unterhaltsamer und kurzweiliger Trash ...
Aktuell läuft das gute Stück auf Sky. Über einen physischen Datenträger ist mir nichts bekannt …
In diesem Sinne:
freeman