Die Todesinsel

Horrorfilme, die Monster, Tiere oder Mutationen thematisieren.
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freeman
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Die Todesinsel

Beitrag von freeman » 12.02.2016, 08:34

Die Todesinsel

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Originaltitel: Demon of Paradise
Herstellungsland: Philippinen, USA
Erscheinungsjahr: 1987
Regie: Cirio H. Santiago
Darsteller: Kathryn Witt, William Steis, Laura Banks, David Anderson, Joe Mari Avellana, Frederick Bailey, Bill Baldridge, Liza Baumann, Hero Bautista u.a.

Auf Hawaii haben ein paar Idioten einen Narren am Dynamitfischen gefressen. Dabei wecken sie das Monster Akura auf und das ist jetzt richtig sauer. Fortan metzelt ein Typ im Gummianzug äääh, ich meine Akura, alle Lumpen ab, die das Lieblingsgewässer des Monsters verunstalten. Und noch ein paar Lumpen mehr. Akura ist nämlich nicht kleinlich… Monster-Trash pur.
:liquid4:

Zur "Die Todesinsel" Kritik

In diesem Sinne:
freeman

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McClane
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Re: Die Todesinsel

Beitrag von McClane » 15.06.2020, 09:36

Cirio H. Santiago goes Horror. Mit dem eigentlich erwartbaren Ergebnis, denn für so genrewichtige Finessen wie Spannungsaufbau oder Subtilität hat der Mann keine Auge. Und "Die Todesinsel" hat noch nicht mal den grellen Schlock-Entertainment-Wert des artverwandten "Das Grauen aus der Tiefe" aus der Werkstatt von Santiagos Busenkumpel Roger Corman. Natürlich werden diverse Klischees des maritimen Horrorfilms abgespult, unter anderem der Kapitalist, der sich von einem mordenden Wasservieh nicht die Einnahmen kaputtmachen lassen will, in diesem Fall allerdings kein Bürgermeister, der ein Event nicht absagt, sondern eine Hotelbesitzerin, welche die Vorkommnisse noch ausschlachten will. Warum die Touristen scharenweise kommen (Ein Mörder-Monster auf Hawaii? Geil, da müssen wir hin) ist nicht so ganz einfach zu verstehen. Vielleicht wussten sie, dass sie sicher sind, denn auf die genretypische Eskalation bei einer Großveranstaltung (hier eine popelige Eiersuche im Hotelgarten) verzichtet Santiago auch. So bleibt der Film dann Stückwerk, der immer zwischen Monsterangriffen, Ermittlungen vom obligatorischen Sheriff mit der obligatorischen Wissenschaftlerin sowie Füllmaterial alterniert. Letzteres führt kriminelle Dynamitfischer bzw. -hersteller, ein verzogenes Model sowie die Hotelbesitzerin und ihren windigen Compagnon ein, damit man nicht nur gesichtslose Honks sterben, doch auch diese Figuren reden in erster Linie nur Blech.
Das Monster sieht nach Gummikostüm aus, die Attacken sind eher hüftsteif und teilweise von exquisiter Blödheit, etwa wenn von ein Opfer aus einem Boot ins Wasser springt, um dem Wassermonster in dessen Element zu entkommen. Die Szenenübergänge sind holprig, aber immerhin weiß Santiago, dass er nur wahrlich kein Spielberg und dies nicht "Der weiße Hai" ist. Also greifen Wissenschaftlerin, Sheriff sowie eingeflogene Soldaten im Schlussakt zu den Wummen und brennen der Kreatur (die wie ein Abklatsch von Jacks Arnolds Schrecken vom Amazonas wirkt) massig Kugeln auf den Gummipelz. Auch sonst ist der Film immerhin angenehm kurz gehalten, die Monsterattacken haben trotz ihrer schlechten Tricks einen gewissen Unterhaltungswert, aber man muss sich fragen, was da in fähigeren Händen draus geworden wäre. Schon allein die Tauchexpeditionen der Heldin, bei denen Santiago nie das Gefühl vermittelt, dass der Akura gleich hinter der nächsten Ecke lauern könnte - andere hätten das Nägelkauerpotential erkannt. Mit Freude an trashigem Gummimonster-Horror ist "Die Todesinsel" noch leidlich unterhaltsam, aber es ist nicht verwunderlich, dass Santiago davor und danach verstärkt Ballerschinken drehte, denn das ist mehr sein Metier.

:liquid4:
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