The Shallows
Originaltitel: The Shallows
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2016
Regie: Jaume Collet-Serra
Darsteller: Blake Lively, Óscar Jaenada, Angelo Jose, Lozano Corzo, Jose Manual, Trujillo Salas, Brett Cullen, Sedona Legge, Pablo Calva, Diego Espejel, Janelle Bailey, Ava Dean u.a.
Mit einfachen Mitteln baut dieser packende Survival-Thriller richtig Spannung auf: Nach einer Hai-Attacke rettet sich Surferin Nancy verletzt auf eine winzige Felsformation. Der sichere Strand ist keine 70 Meter entfernt. Doch der sie ständig belauernde Weiße Hai macht es Nancy unmöglich, ihrer misslichen Lage zu entfliehen…
Zur "The Shallows" Kritik
In diesem Sinne:
freeman
The Shallows
Ausm Filmtagebuch vom 14.09.16:
Um jemandem etwas richtig zu vergrämen, muss man ihm erst einmal zeigen, wie schön es ist. Und so eröffnet Jaume Collet-Serra mit traumhaften Überkopf-Aufnahmen australischer Gewässer (die einen mexikanischen Strand doublen sollen), bald gefolgt von Surfszenen, die selbst bei Wassermuffeln eine tiefste Sehnsucht danach wecken, Wellen mit dem Surfbrett zu teilen. So gesehen handelt es sich wohl um den Sommerfilm der Saison.
Schon die Ankunft der Protagonistin am Strand kolportiert eine (in diesem Fall noch gewünschte) Einsamkeit; an dieser Schraube wird das Einpersonenstück auf beengtem Raum nicht mehr drehen. Weitere Darsteller stellen daraufhin lediglich Möglichkeiten aus der misslichen Lage. Ein erstes Zusammentreffen mit zwei einheimischen Surfern noch vor dem ersten Haiauftritt trüge in einem Film über menschliche Bestien bereits eine Menge Suspense in sich, insbesondere wenn man die anfängliche Überinszenierung von Blake Livelys Körper in Betracht zieht, doch diese kleine Finte verfolgt Collet-Serra nur kurz, bevor er einen packenden Zyklus aus Attacken, Beobachtungen und Chancennutzungen in Gang setzt.
Nicht zuletzt, da sich ein Großteil der Handlung auf einem flachen Felsen abspielt, der bei drohender Flut im Wasser versinkt, verweilt die Perspektive konsequent auf der Linie des Wasserpegels, ist weder deutlich darüber noch (wie beim unbekannteren Mitschwimmerprodukt "In The Deep" aus dem gleichen Jahr) darunter. Die Gefahr bleibt dadurch omnipräsent. "The Shallows" gehört zweifellos zu den packendsten Vertretern seiner Gattung seit einigen Jahren.
Der hohe Intensitätsfaktor hat aber auch seinen Preis. Die Darstellung des Großen Weißen, seines Verhaltens und der Wege, die sich das Skript mit der Zeit bahnt, pendelt zwischen gut belegtem Realismus und klaren B-Movie-Bekenntnissen. Ist seine Animation in den meisten Szenen als beklemmend realistisch zu bezeichnen, mag der Regisseur dennoch nicht auf manch prägnantes Schlüsselbild verzichten, etwa die Silhouette des Fisches in einer anrollenden Welle. Wird das aggressive und überaus hartnäckige Verhalten gleich über mehrere Aspekte begründet, die sich in der Handlung nach und nach ergeben, so werden spätestens zum Finale anthropomorphe Züge des Hais und eine auf Action ausgerichtete Inszenierung nicht mehr so konsequent vermieden wie zuvor. Mag es auch lange keinen derart packenden Haiauftritt im Kino gegeben haben, authentischere gab es zumindest mit "Open Water" und "The Reef" in jedem Fall.
Lively muss als alleinige Kraft natürlich liefern und diese Herausforderung nimmt sie an. Der Lage angemessen verwandelt sie sich vom Surferbabe in eine Überlebenskämpferin, ohne dazu den bis zum Überdruss angebotenen Hollywood-Heroismus bemühen zu müssen. Den familiären Ballast als Hintergrund hätte es allerdings gar nicht gebraucht, denn ein gewisses Maß an Rätselhaftigkeit hätte die Figur sogar noch weiter vorangebracht. Gemeinsam mit einer verletzten Möwe füllt sie die Leinwand jedenfalls ohne spürbare Längen aus.
Drückt man in einigen Szenen und insbesondere zum Schluss beide Augen zu, ist "The Shallows" jedenfalls der beste Hai-Horrorfilm seit vielen Jahren.
Um jemandem etwas richtig zu vergrämen, muss man ihm erst einmal zeigen, wie schön es ist. Und so eröffnet Jaume Collet-Serra mit traumhaften Überkopf-Aufnahmen australischer Gewässer (die einen mexikanischen Strand doublen sollen), bald gefolgt von Surfszenen, die selbst bei Wassermuffeln eine tiefste Sehnsucht danach wecken, Wellen mit dem Surfbrett zu teilen. So gesehen handelt es sich wohl um den Sommerfilm der Saison.
Schon die Ankunft der Protagonistin am Strand kolportiert eine (in diesem Fall noch gewünschte) Einsamkeit; an dieser Schraube wird das Einpersonenstück auf beengtem Raum nicht mehr drehen. Weitere Darsteller stellen daraufhin lediglich Möglichkeiten aus der misslichen Lage. Ein erstes Zusammentreffen mit zwei einheimischen Surfern noch vor dem ersten Haiauftritt trüge in einem Film über menschliche Bestien bereits eine Menge Suspense in sich, insbesondere wenn man die anfängliche Überinszenierung von Blake Livelys Körper in Betracht zieht, doch diese kleine Finte verfolgt Collet-Serra nur kurz, bevor er einen packenden Zyklus aus Attacken, Beobachtungen und Chancennutzungen in Gang setzt.
Nicht zuletzt, da sich ein Großteil der Handlung auf einem flachen Felsen abspielt, der bei drohender Flut im Wasser versinkt, verweilt die Perspektive konsequent auf der Linie des Wasserpegels, ist weder deutlich darüber noch (wie beim unbekannteren Mitschwimmerprodukt "In The Deep" aus dem gleichen Jahr) darunter. Die Gefahr bleibt dadurch omnipräsent. "The Shallows" gehört zweifellos zu den packendsten Vertretern seiner Gattung seit einigen Jahren.
Der hohe Intensitätsfaktor hat aber auch seinen Preis. Die Darstellung des Großen Weißen, seines Verhaltens und der Wege, die sich das Skript mit der Zeit bahnt, pendelt zwischen gut belegtem Realismus und klaren B-Movie-Bekenntnissen. Ist seine Animation in den meisten Szenen als beklemmend realistisch zu bezeichnen, mag der Regisseur dennoch nicht auf manch prägnantes Schlüsselbild verzichten, etwa die Silhouette des Fisches in einer anrollenden Welle. Wird das aggressive und überaus hartnäckige Verhalten gleich über mehrere Aspekte begründet, die sich in der Handlung nach und nach ergeben, so werden spätestens zum Finale anthropomorphe Züge des Hais und eine auf Action ausgerichtete Inszenierung nicht mehr so konsequent vermieden wie zuvor. Mag es auch lange keinen derart packenden Haiauftritt im Kino gegeben haben, authentischere gab es zumindest mit "Open Water" und "The Reef" in jedem Fall.
Lively muss als alleinige Kraft natürlich liefern und diese Herausforderung nimmt sie an. Der Lage angemessen verwandelt sie sich vom Surferbabe in eine Überlebenskämpferin, ohne dazu den bis zum Überdruss angebotenen Hollywood-Heroismus bemühen zu müssen. Den familiären Ballast als Hintergrund hätte es allerdings gar nicht gebraucht, denn ein gewisses Maß an Rätselhaftigkeit hätte die Figur sogar noch weiter vorangebracht. Gemeinsam mit einer verletzten Möwe füllt sie die Leinwand jedenfalls ohne spürbare Längen aus.
Drückt man in einigen Szenen und insbesondere zum Schluss beide Augen zu, ist "The Shallows" jedenfalls der beste Hai-Horrorfilm seit vielen Jahren.
Das Fazit jedoch ist dasselbe: Der Hai hätte sich am Dicken die Zähne ausgebissen GnihihihiDas ist aber echt eine arg verklärte Vorstellung unseres Moppels, der in einer solchen maritimen Umgebungen heutztage höchstens vielleicht noch als Double für eine Boje zu gebrauchen ist.
In diesem Sinne:
freeman
- John_Clark
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Eine Frau alleine gegen einen Hai. So simpel kann ein Film sein.
Inhalt:
Nach dem Tod ihrer Mutter versucht Nancy (Blake Lively) das Leben zu geniessen. An einem abgelegenen Strand an der mexikanischen Küste wartet Nancy auf die perfekten Wellen. Als sie auf das ausblutende Kadaver eines Wals stösst muss Nancy feststellen, dass sie erstens sehr weit von der Küste weg ist und sich zweitens ein Hai wortwörtlich an ihr festgebissen hat. Schwer verletzt rettet sie sich auf den Körper des toten Wals. Der Beginn eines Überlebenskampfes einer Frau gegen eine hungrige Killermaschine.
Natürlich ist der Film voller billiger Klischees. Natürlich darf Blake Lively ihren trainierten Körper mehr als nur einmal im Baywatch-Stil dem Publikum präsentieren. Und natürlich wirkt der Kampf gegen den Hai komplett an den Haaren herbei gezogen. Aber The Shallows macht trotzdem vieles richtig. Trotz aller Logikfehler weiss der Film praktisch immer zu unterhalten. Zudem macht Lively nicht nur körperlich sondern auch schauspielerisch eine ordentliche Figur.
Dem Film entgegenhalten kann man jederzeit, dass der Hai und sein Verhalten eigentlich komplett lächerlich darstellt wurde. Aber seit Sharknado liegt die Messlatte für Haifisch-Filme wohl ein wenig tiefer. Das Wissen, dass der Hai komplett künstlich als “Monster der Monats” agiert, hat mir die Filmmagie beinahe verdorben. Immer wieder musste ich mich ein wenig zwingen, mich eben doch auf die Geschichte einzulassen. Was ich schlussendlich auch getan und nicht bereut habe.
Fazit: The Shallows ist ein wunderbar gefilmtes Werk über einen Überlebens- und Abnützungskampf gegen ein Monster. Wenn ihr euch darauf einlässt werdet ihr den Film wohl geniessen können.
Inhalt:
Nach dem Tod ihrer Mutter versucht Nancy (Blake Lively) das Leben zu geniessen. An einem abgelegenen Strand an der mexikanischen Küste wartet Nancy auf die perfekten Wellen. Als sie auf das ausblutende Kadaver eines Wals stösst muss Nancy feststellen, dass sie erstens sehr weit von der Küste weg ist und sich zweitens ein Hai wortwörtlich an ihr festgebissen hat. Schwer verletzt rettet sie sich auf den Körper des toten Wals. Der Beginn eines Überlebenskampfes einer Frau gegen eine hungrige Killermaschine.
Natürlich ist der Film voller billiger Klischees. Natürlich darf Blake Lively ihren trainierten Körper mehr als nur einmal im Baywatch-Stil dem Publikum präsentieren. Und natürlich wirkt der Kampf gegen den Hai komplett an den Haaren herbei gezogen. Aber The Shallows macht trotzdem vieles richtig. Trotz aller Logikfehler weiss der Film praktisch immer zu unterhalten. Zudem macht Lively nicht nur körperlich sondern auch schauspielerisch eine ordentliche Figur.
Dem Film entgegenhalten kann man jederzeit, dass der Hai und sein Verhalten eigentlich komplett lächerlich darstellt wurde. Aber seit Sharknado liegt die Messlatte für Haifisch-Filme wohl ein wenig tiefer. Das Wissen, dass der Hai komplett künstlich als “Monster der Monats” agiert, hat mir die Filmmagie beinahe verdorben. Immer wieder musste ich mich ein wenig zwingen, mich eben doch auf die Geschichte einzulassen. Was ich schlussendlich auch getan und nicht bereut habe.
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Eigentlich war nach Jaume Collet-Serras bisherigen Arbeiten kein Beweis mehr nötig, dass der Mann mit begrenzten Mitteln Hochspannung erzeugen kann; insofern ist "The Shallows" eher die Bestätigung einer guten Formkurve. Hier ist es eine Bucht, in der später immer kleiner werden Refugien (Walkadaver, Fels, Boje) zu Einzelschauplätzen werden. Leider verschenkt der Film etwas Überraschungspotential, in dem der Kamerafund zu Beginn (und der Trailer) erzählen, welche Nebenfiguren denn da definitiv weggeknurpst werden, aber im Kern geht es um dem Überlebenskampf der Surferin. Das ist einerseits recht realistisch gemacht, von der Selbstversorgung der Wunden über die Erklärung warum sie keine Hilfe erwarten kann bis zu den Versuchen das aggressive Verhalten des Hais zu erklären. Andrerseits kann der Film auf gewisse Genretopoi nicht verzichten, denn selbst angesichts der Erklärungen ist der Hai doch in erster Linie ein Monster und einige spätere Entwicklungen untergraben jeden Realismus. Bis dahin ist "The Shallows" aber richtig spannend und sehr souverän inszeniert, gerade was die Einbindung anderen Medien angeht. Und sehr ökonomisch, etwa wenn einige Handyfotos die Vorgeschichte in Kurzform erzählen - man merkt, dass Collet-Serra in derartiger Hinsicht Hitchcock nacheifert. Ein Stilbruch kommt dagegen in den Schlussminuten. Angefangen bei der seltsamen und besser nicht hinterfragten Quallentauchpassage bis hin zum Gaga-Finish, das auf einmal mit einer bulligen Effektactionszene aufwartet und sich damit komplett vom Realismus verabschiedet. Das schmälert den Film, aber "The Shallows" thrillt dennoch sehr gut im Asylum-gebeutelten Subgenre des Haihorrors.
Jimmy Dix: "Du glaubst wohl nicht an die Liebe?" - Joe Hallenbeck: "Doch ich glaube an die Liebe. Ich glaube auch an Krebs." [Last Boy Scout]
Perry Van Shrike: "Look up 'idiot' in the dictionary. You know what you'll find?" - Harry Lockhart: "A picture of me?" - Perry Van Shrike: "No! The definition of the word idiot, cause that is what you fucking are!" [Kiss Kiss, Bang Bang]
Perry Van Shrike: "Look up 'idiot' in the dictionary. You know what you'll find?" - Harry Lockhart: "A picture of me?" - Perry Van Shrike: "No! The definition of the word idiot, cause that is what you fucking are!" [Kiss Kiss, Bang Bang]
Re: The Shallows
Ich empfand den auch als recht gelungen, gerade auch die Hai-Angriffe auf die Boje z. B. haben richtig Drive, und die Prämisse des Films - Mensch verletzt gefangen an einem Ort, von dem er nicht weg kann - erinnerte mich positiv an Frozen, den ich ebenso schaurig und packend fand. Hinzu kommen die kleinen witzigen Missverständnisse am Anfang, lediglich minimale Längen kann man verzeihen. Hat mir vom handwerklichen fast besser gefallen als die Liam Neeson-Actioner, die ich - vielleicht bis auf Commuter - nicht unbedingt zur Action-Oberliga zählen würde ;)
also bis sind auf jeden Fall drin
also bis sind auf jeden Fall drin
Unser neuestes Projekt: https://open.spotify.com/show/35s3iDdkQ12ikEFT9hOoTP - Talk rund um Filme und Serien
Re: The Shallows
Die Leiden der bezaubernden Blake entpuppten sich nicht nur als Prachtschau, sondern vor allem als mitleidende Spirale des Schmerzes. Ein intensiver Überlebenskampf, packend und famos gespielt.
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