Cocaine Bear

[McClane]

Cocaine Bear



Originaltitel: Cocaine Bear
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2023
Regie: Elizabeth Banks
Darsteller: Keri Russell, Alden Ehrenreich, O’Shea Jackson Jr., Ray Liotta, Isiah Whitlock Jr., Brooklynn Prince, Christian Convery, Margo Martindale, Jesse Tyler Ferguson, Kristofer Hivju, Hannah Hoekstra, Ayoola Smart, Aaron Holliday, J.B. Moore, Leo Hanna u.a.

In „Cocaine Bear“ steckt das Konzept bereits im Titel: Nachdem ein Schwarzbär eine Ladung Kokain vernascht, entwickelt er einen Heißhunger auf die Droge und auf Menschenfleisch. Parkranger, Polizisten, Gangster und Touris bekommen es mit der rasenden Bestie in dieser Horrorkomödie unter der Regie von Elizabeth Banks zu tun, in der unter anderem Keri Russell, Alden Ehrenreich, O’Shea Jackson Jr. und Ray Liotta mitspielen.



Hier geht's zur Kritik

[StS]

Wer sich ein Werk mit dem Titel "Cocaine Bear" ansieht – bzw. "Ursul Narcoman", wie er in dem Land heißt, in dem ich ihn im Kino gesehen habe – der weiß im Grunde ja ganz genau, nichts in der Richtung z.B. von Jean-Jacques Annaud´s "der Bär" erwarten zu dürfen bzw. zu sollen. Dem Trailer entsprechend, macht der Streifen einfach Laune – auch von den gut aufgelegten Schauspielern und Dialogen her (synchronisiert dürfte er auf jeden Fall ein wenig an Spaß einbüßen). Schön, dass sich alle Beteiligten auf ein solches Projekt eingelassen haben – und wahrhaft erfreulich, dass auch ein Kinoerfolg daraus hervorgegangen ist. Gegen Ende lässt der Film leicht nach – bleibt aber dennoch durch die Bank weg flott und unterhaltsam. Zu erwähnen ist außerdem, dass er auf angenehme, irgendwie zu den '80ern passende Weise nicht sonderlich "glattgebügelt" daherkommt (ich sag nur: Drogenkonsum der beiden Kinder-Hauptdarsteller). Kurzum: Ich wurde nicht enttäuscht und habe mich prima amüsiert…

[freeman]

Ausm Filmtagebuch:
Hier war ja von Anfang an klar, dass die vom Leben gelieferte Idee der eigentliche Star ist und drumherum höher budgetierter Trash gewickelt wird. Von daher saß ich mit genau den richtigen Erwartungen im Kino und wurde gut unterhalten. Der Bär rockt - auch wenn er einen trotz WETA-Mitwirkung immer mal wieder ins Uncanny Valley schickt - und hält den Film im Alleingang zusammen. Manche Substory hab ich persönlich nicht gebraucht, zumal sich der Film da auch immer mal wieder verrannte. Am besten ist der Streifen rund um die Sequenz in der Ranger-Station. Hier ist der Film ganz bei sich und gibt dem Affen richtig Zucker. Wenn der Trailer dabei nicht die besten Szenen zerspoilert hätte, wäre ein Lachflash garantiert gewesen. Leider schafft der dicke Drogenteddy keine zweite derartige Szenenfolge. Und vor allem ist der Showdown total öde in Setting und Umsetzung. Trotzdem ist das ganze eine unterhaltsame Kiste und alleine schon wegen Ray Liotta Pflichtprogramm. Und selten hat Depeche Modes "Just can't get enough" so geil gepasst wie hier!!!


In diesem Sinne:
freeman

[Vince]

Also meins war es nicht. Wegen der Prämisse war ich ohnehin schon skeptisch... ich fand's noch nie besonders witzig, wenn menschlicher Exzess auf Tiere projiziert wurde (wie es zB. auch in vielen Komödien der 00er Jahre gesehen). Das Endergebnis hat die Skepsis im Endeffekt bestätigt, aber das war gar nicht das einzige Problem. Die 80er-Einbettung funktioniert nicht, CGI eignet sich ganz offensichtlich nicht für den nicht-naturalistischen Einsatzzweck (ein praktisches Modell hätte so viel besser funktioniert, um die absurden Verhaltensweisen des Bärs zu erden, auch wenn man dann die ein oder andere Actionszene anders hätte arrangieren müssen), das Skript besteht aus einer episodischen Abfolge von ins Nichts laufenden Subplots, die Figuren gehen einem fast durch die Bank(s) weg am Allerwertesten vorbei, der angeschlagene Ton kann sich nicht zwischen lockerer Comedy und Splatter/Thrill entscheiden (für Ersteres bleibt einem öfter mal das Lachen im Halse stecken, für Letzteres fehlt die letzte Konsequenz). Wie allerdings die Krankenliege bei der Flucht mit dem Krankenwagen zum Stehen kam, das hatte wahrlich Klasse.


(und vielleicht war ich sogar gnädig, weil ich am gleichen Tag vorher "Croc Tsunami" geschaut habe)

[deBohli]

Und noch ein Punkt tiefer bei mir.

«Cocaine Bear» ist einer dieser Filme, bei denen ich mich frage, wie ein solch nichtssagendes Resultat entstehen konnte. Die Grundlage (Bär frisst Kokain und dreht durch), das Setting (Achtzigerjahre), die Besetzung (Keri Russel, Alden Ehrenreich, Ray Liotta) – alles verspricht mehr, als Elizabeth Banks abgeliefert hat.
Der Film ist langweilig, kein Witz funktioniert, die Aufnahmen wirken billig und scheinbar gab sich niemand wirklich Mühe. Die Leute stehen gelangweilt herum und sprechen die idiotischen Dialogzeilen, der CGI-Bär frisst ab und zu ein Körperteil. Whatever.

[SFI]

Ich frage mich ja eher, ob das der erste Film ist, den StS besser als freeman bewertet und warum?

[LivingDead]

Komme da mit viel gutem Willen auch nur auf 4 Punkte. Da wurde viel Potenzial verschenkt. Am meisten hat mich genervt, dass Banks es leider zu keiner Zeit hinbekommen hat, den richtigen Ton zu treffen. Weder kommen die 80er so richtig zum Zuge, noch können die Witze und/oder die Splatterszenen (mit wenigen Ausnahmen) überzeugen. Schön war es immerhin, den Ray Liotta nochmal zu sehen.

[freeman]

Ich frage mich ja eher, ob das der erste Film ist, den StS besser als freeman bewertet und warum?

War das jetzt ein argloser Fehler oder ein Friedensangebot? Denn mit diesem Fred zerschießt du dir ja komplett dein Narrativ von wegen ICH würde alles zu hoch bewerten und DU würdest mit McClane, StS und Vince viel eher d'accord gehen (wie funzten das hier? Bildeste den Durchschnitt? ) Also wenn das eine Entschuldigung sein soll, nehme ich sie an. Ansonsten habe ich freilich noch nie eine derbere Selbstzerstörung gesehen. So oder so wird dein Mimimimi keiner mehr ernst nehmen, Juuuuunge!



In diesem Sinne:
freeman

[SFI]

Weder noch! Ich wechsel einfach die Fronten wie es mir beliebt. Nennt sich Willkürherrschaft des Admins.