Blob - Schrecken ohne Namen
Verfasst: 24.03.2009, 16:05
Originaltitel: the Blob
USA 1958
Deutscher Alternativtitel: “Angriff aus dem Weltall”
Regie: Irvin S. Yeaworth jr.
Drehbuch: Kay Linaker , Irvine Millgate
Darsteller: Steve McQueen („Steve Andrews“) , Aneta Corsaut („Jane Martin“) , Earl Rowe („Lt. Dave“) u.v.a.m.
Steve McQueen heißt in diesem Film noch „Steven McQueen“.
Laufzeit: circa 82 Minuten
FSK: ab 12 Jahre
Handlung
Ein Teenagerpärchen beobachtet wie ein Meteor auf der Erde einschlägt. Bevor sie jedoch dem Meteor finden können läuft ihnen ein alter Mann vor das Auto , dessen Arm von einer zähen Masse umschlungen ist. Sie bringen den Mann zum Arzt wo dieser nach kurzer Zeit verschwunden ist. Denn mit dem Meteor ist eine Art zäher Wackelpudding auf die Erde gekommen der alles Lebende verschlingt & dadurch immer größer wird – bald schon ist die gesamte Kleinstadt in Gefahr von der Masse aufgefressen zu werden....
Kritik
Alle großen Kinostars haben mal klein angefangen & in Produktionen mitgespielt die im Kontext der Gesamtkarriere etwas seltsam aussehen. So auch der spätere Superstar Steve McQueen , der 1958 in diesem billigen Sci-Fi / Horror Film mitspielte. McQueen spielt den etwa 17-jährigen Teenager Steve Andrews – was besonders glaubhaft ist , denn McQueen war zum Drehzeitpunkt 28 Jahre alt , hatte bereits grauen Haaransatz sowie einige Falten um die Augen.
McQueens Gage waren bescheidene 3000 $ - ihm waren zu Beginn der Dreharbeiten eine 10%ige Beteiligung am Einspielergebnis angeboten worden , doch McQueen ging davon aus das dieser Film an der Kinokasse untergehen würde. Eine Fehleinschätzung – der Streifen spielte 8 Millionen Dollar ein (bei einem Budget von 240000 $) & McQueen wäre , wenn er das Angebot angenommen hätte , beinahe richtig reich gewesen (aber das wurde er einige Jahre später sowieso).
Bei diesem Film handelt es sich um den typischen billigen Horror / Sci-Fi Genrecrossover , wie er in den 50igern am Fliesband in den USA für wenig Geld runtergekurbelt wurde. Die Kleinstadt ist ein Mustergültiges Örtchen , die Eltern sind konservativ , die Jugendlichen proben ein klein wenig den Aufstand (aber nur etwas – ansonsten sind diese auch stockkonservativ) , die Polizei ist der Fels in der Brandung & wenn es hart auf hart kommt stehen alle zusammen & helfen wo es nur geht - kurzum , dies ist Amerika wie man sich aus dem Klischeebaukasten zusammenbauen würde.
Die Bedrohung in Form des Blobs (dieser Name übrigens niemals im Film fällt) kommt als Mischung aus Wackelpudding & Gymnastikball daher. Es ist relativ wenig im Bild – der Grund ist wohl das niedrige Budget , so das teuere Special Effekts in keinster Weise drin waren. Wenn der Blob zu sehen ist dann entweder als kurze Stop-Motion Sequenz oder gegen Ende als Zeichentrick. Ein brennendes Haus wird auch nicht gezeigt sondern nur erwähnt & der Angriff des Blobs auf den Imbiss ist der Brüller pur – es wird einfach Wackelpudding auf ein Foto des Imbiss geschüttet.
Überhaupt ist alles sehr billig im Studio gedreht worden – die Scheinwerfer spiegeln sich öfters im Lack der Autos , eine kleine Kerzenflamme leuchtet einen ganzen Wald aus & der Höhepunkt sind sicherlich die Aufnahmen vom fahrenden Auto , wo man als Zuschauer mehr als deutlich sieht das das Auto im Studio steht (anscheinend hatte man weder Geld im Hintergrund eine bewegte Leinwand zu haben noch einige Handlanger die das Auto hätten etwas bewegen können).
Natürlich ist das ganze Szenario eine getarnte Warnung vor dem Kommunismus – bekanntlich war dies etwas wovor die USA in den 50igern am meisten Angst hatte. Der Blob ist natürlich in der Farbe rot & kann sich durch jede Ritze oder Öffnung quetschen & so die harmlosen Bürger für sich vereinnahmen. Der Film ist ganz eindeutig ein Kind seiner Zeit , dessen Botschaft heute eher ein Schmunzeln hervorruft. Politische Botschaft mit dem Holzhammer.
Die Dialoge der Figuren im Film sind hölzern & ohne Leben , die Darsteller allesamt Holzfiguren , selbst Steve McQueen wirkt total deplaziert & lässt nur manchmal seinen später berühmten Charme spielen – ist aber alles entschuldigt , schließlich ist dies seine erste Hauptrolle.
Die Tricks sind , wie die gesamte Handlung , billig & es werden alle Klischees bedient die es gibt – inklusive kreischender Teenager die wegrennen
Das ganze wird zudem noch so total Bierernst vorgetragen , das es noch nicht mal unfreiwillig komisch wirkt – wohl mit ein Grund weswegen dieser Film etwas in Vergessenheit geraten ist & nicht einen Klassikerstatus inne hat wie diverse andere Filme gleichen Schlages die in der gleichen Ära entstanden. Es ist sogar so , das viele beim Thema „Blob“ eher an das Remake aus dem Jahre 1988 denken als an das Original.
Fazit
Nur Fans vom Trash Kino sowie Steve McQueen Jünger werden sich diesen Film freiwillig antun – der Rest der Menschheit wird über diesen filmischen „Kunstwerk“ wohl eher den Kopf schütteln. Kein Partyfilm für die gemeinschaftliche Runde , denn dafür ist er einfach nicht (unfreiwillig) komisch genug. Wer alte Horror / Sci-Fi Filme sammelt kann sich den ruhig in die Sammlung stellen , wer ihn aber noch nicht kennt hat auch nix verpasst wenn er ihn niemals zu sehen bekommt.
Weil Steve McQueen mitmacht & der fröhliche Titelsong im Easy-Listening Style dem ganzen noch die Sahnehaube aufsetzt gibt es nostalgische
Die DVD – die technischen Details
Menü , Bild und Ton
Menü im EMS typischen Design , Ton nur Mono (Original Deutsche Syncro) , Bild sehr gut mit kräftigen Farben & guter Schärfe & nur vereinzelt etwas Schmutz. Kann sich für das Alter (und Budget) sehr sehen lassen.
Extras
Diverse Trailer , Aushangfotos , alte VHS Titelsequenz sowie zwei Audiokommentare – ordentlich.
Die DVD von EMS ist FSK 12 und uncut & hat noch ein Booklet dabei. Vom Bonusmaterial ist diese fast identisch mit der Code 1 Criterion Version.
Der Trailer bei YouTube
ofdb Eintrag
USA 1958
Deutscher Alternativtitel: “Angriff aus dem Weltall”
Regie: Irvin S. Yeaworth jr.
Drehbuch: Kay Linaker , Irvine Millgate
Darsteller: Steve McQueen („Steve Andrews“) , Aneta Corsaut („Jane Martin“) , Earl Rowe („Lt. Dave“) u.v.a.m.
Steve McQueen heißt in diesem Film noch „Steven McQueen“.
Laufzeit: circa 82 Minuten
FSK: ab 12 Jahre
Handlung
Ein Teenagerpärchen beobachtet wie ein Meteor auf der Erde einschlägt. Bevor sie jedoch dem Meteor finden können läuft ihnen ein alter Mann vor das Auto , dessen Arm von einer zähen Masse umschlungen ist. Sie bringen den Mann zum Arzt wo dieser nach kurzer Zeit verschwunden ist. Denn mit dem Meteor ist eine Art zäher Wackelpudding auf die Erde gekommen der alles Lebende verschlingt & dadurch immer größer wird – bald schon ist die gesamte Kleinstadt in Gefahr von der Masse aufgefressen zu werden....
Kritik
Alle großen Kinostars haben mal klein angefangen & in Produktionen mitgespielt die im Kontext der Gesamtkarriere etwas seltsam aussehen. So auch der spätere Superstar Steve McQueen , der 1958 in diesem billigen Sci-Fi / Horror Film mitspielte. McQueen spielt den etwa 17-jährigen Teenager Steve Andrews – was besonders glaubhaft ist , denn McQueen war zum Drehzeitpunkt 28 Jahre alt , hatte bereits grauen Haaransatz sowie einige Falten um die Augen.
McQueens Gage waren bescheidene 3000 $ - ihm waren zu Beginn der Dreharbeiten eine 10%ige Beteiligung am Einspielergebnis angeboten worden , doch McQueen ging davon aus das dieser Film an der Kinokasse untergehen würde. Eine Fehleinschätzung – der Streifen spielte 8 Millionen Dollar ein (bei einem Budget von 240000 $) & McQueen wäre , wenn er das Angebot angenommen hätte , beinahe richtig reich gewesen (aber das wurde er einige Jahre später sowieso).
Bei diesem Film handelt es sich um den typischen billigen Horror / Sci-Fi Genrecrossover , wie er in den 50igern am Fliesband in den USA für wenig Geld runtergekurbelt wurde. Die Kleinstadt ist ein Mustergültiges Örtchen , die Eltern sind konservativ , die Jugendlichen proben ein klein wenig den Aufstand (aber nur etwas – ansonsten sind diese auch stockkonservativ) , die Polizei ist der Fels in der Brandung & wenn es hart auf hart kommt stehen alle zusammen & helfen wo es nur geht - kurzum , dies ist Amerika wie man sich aus dem Klischeebaukasten zusammenbauen würde.
Die Bedrohung in Form des Blobs (dieser Name übrigens niemals im Film fällt) kommt als Mischung aus Wackelpudding & Gymnastikball daher. Es ist relativ wenig im Bild – der Grund ist wohl das niedrige Budget , so das teuere Special Effekts in keinster Weise drin waren. Wenn der Blob zu sehen ist dann entweder als kurze Stop-Motion Sequenz oder gegen Ende als Zeichentrick. Ein brennendes Haus wird auch nicht gezeigt sondern nur erwähnt & der Angriff des Blobs auf den Imbiss ist der Brüller pur – es wird einfach Wackelpudding auf ein Foto des Imbiss geschüttet.
Überhaupt ist alles sehr billig im Studio gedreht worden – die Scheinwerfer spiegeln sich öfters im Lack der Autos , eine kleine Kerzenflamme leuchtet einen ganzen Wald aus & der Höhepunkt sind sicherlich die Aufnahmen vom fahrenden Auto , wo man als Zuschauer mehr als deutlich sieht das das Auto im Studio steht (anscheinend hatte man weder Geld im Hintergrund eine bewegte Leinwand zu haben noch einige Handlanger die das Auto hätten etwas bewegen können).
Natürlich ist das ganze Szenario eine getarnte Warnung vor dem Kommunismus – bekanntlich war dies etwas wovor die USA in den 50igern am meisten Angst hatte. Der Blob ist natürlich in der Farbe rot & kann sich durch jede Ritze oder Öffnung quetschen & so die harmlosen Bürger für sich vereinnahmen. Der Film ist ganz eindeutig ein Kind seiner Zeit , dessen Botschaft heute eher ein Schmunzeln hervorruft. Politische Botschaft mit dem Holzhammer.
Die Dialoge der Figuren im Film sind hölzern & ohne Leben , die Darsteller allesamt Holzfiguren , selbst Steve McQueen wirkt total deplaziert & lässt nur manchmal seinen später berühmten Charme spielen – ist aber alles entschuldigt , schließlich ist dies seine erste Hauptrolle.
Die Tricks sind , wie die gesamte Handlung , billig & es werden alle Klischees bedient die es gibt – inklusive kreischender Teenager die wegrennen
Das ganze wird zudem noch so total Bierernst vorgetragen , das es noch nicht mal unfreiwillig komisch wirkt – wohl mit ein Grund weswegen dieser Film etwas in Vergessenheit geraten ist & nicht einen Klassikerstatus inne hat wie diverse andere Filme gleichen Schlages die in der gleichen Ära entstanden. Es ist sogar so , das viele beim Thema „Blob“ eher an das Remake aus dem Jahre 1988 denken als an das Original.
Fazit
Nur Fans vom Trash Kino sowie Steve McQueen Jünger werden sich diesen Film freiwillig antun – der Rest der Menschheit wird über diesen filmischen „Kunstwerk“ wohl eher den Kopf schütteln. Kein Partyfilm für die gemeinschaftliche Runde , denn dafür ist er einfach nicht (unfreiwillig) komisch genug. Wer alte Horror / Sci-Fi Filme sammelt kann sich den ruhig in die Sammlung stellen , wer ihn aber noch nicht kennt hat auch nix verpasst wenn er ihn niemals zu sehen bekommt.
Weil Steve McQueen mitmacht & der fröhliche Titelsong im Easy-Listening Style dem ganzen noch die Sahnehaube aufsetzt gibt es nostalgische
Die DVD – die technischen Details
Menü , Bild und Ton
Menü im EMS typischen Design , Ton nur Mono (Original Deutsche Syncro) , Bild sehr gut mit kräftigen Farben & guter Schärfe & nur vereinzelt etwas Schmutz. Kann sich für das Alter (und Budget) sehr sehen lassen.
Extras
Diverse Trailer , Aushangfotos , alte VHS Titelsequenz sowie zwei Audiokommentare – ordentlich.
Die DVD von EMS ist FSK 12 und uncut & hat noch ein Booklet dabei. Vom Bonusmaterial ist diese fast identisch mit der Code 1 Criterion Version.
Der Trailer bei YouTube
ofdb Eintrag