Happy Deathday & Happy Deathday 2U

Hier geht es um Serienkiller- und Slasher-Flicks.
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Happy Deathday & Happy Deathday 2U

Beitrag von freeman » 28.02.2019, 19:54

McClane hat den Streifen mal ausführlicher betrachtet...

Happy Deathday

Bild

Originaltitel: Happy Death Day
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2017
Regie: Christopher Landon
Darsteller: Jessica Rothe, Israel Broussard, Ruby Modine, Charles Aitken, Laura Clifton, Jason Bayle, Rob Mello, Rachel Matthews, Ramsey Anderson, Brady Lewis, Phi Vu, Tenea Intriago u.a.

Slasher trifft Zeitschleifenfilm. In Christopher Landons Horrorkomödie „Happy Deathday“ wird Studentin Jessica Rothe an ihrem Geburtstag ermordet, nur um den Tag wieder und wieder von vorne zu beginnen. Um ihrem Schicksal zu entgehen, muss sie dem Killer entgehen und zu diesem Zweck am besten seine Identität aufdecken.

:liquid5:,5

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Happy Deathday 2U

Beitrag von freeman » 28.02.2019, 19:54

Happy Deathday 2U

Bild

Originaltitel: Happy Death Day 2U
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2019
Regie: Christopher Landon
Darsteller: Jessica Rothe, Israel Broussard, Phi Vu, Suraj Sharma, Sarah Yarkin, Ruby Modine, Rachel Matthews, Steve Zissis, Charles Aitken, Wendy Miklovic u.a.

Was passiert eigentlich, wenn man eine Zeitschleife hinter sich gebracht hat? Klaro, man landet direkt in der oder den nächsten. Tree aus “Happy Deathday 2U” macht diese unliebsame Erkenntnis und stellt sich erneut beherzt gegen die Zeit, Killer und allerlei anderes Ungemach… Das Ergebnis ist eine ebenso gewitzte wie extrem unterhaltsame Fortsetzung.
:liquid7:

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In diesem Sinne:
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Vince
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Re: Happy Deathday 2U

Beitrag von Vince » 01.03.2019, 17:49

Mein Kommentar vom 18.08.18 zu Teil 1:

Mit Zeitschleifen, Wiederholungen und Déjà-Vus muss sich der Analyst des Genres „Slasher“ schon deswegen auseinandersetzen, weil seine Vertreter ja genau das immer wieder abliefern. Die Opfer werden gehenkt, geschlitzt, gehängt, gesprengt, erschossen, ersäuft, überfahren, versengt... egal wie, am Ende steht fast immer ein (meist degenerierter) Typ mit der Maske da und lacht sich ins Fäustchen. Um auf diese Regel hinzuweisen, kommt das berüchtigte Trial & Error von "Groundhog Day" eben gerade recht: Es geht um die Variation des Wiederkehrenden bei immer gleichem Resultat.

Vielleicht liegt der Zusammenhang aber auch ein wenig zu nahe. Nach all den Meta-Slashern, die seit "Scream" die Wahrnehmung des Publikums für die Regeln stilechten Gemetzels geschärft haben, erhofft man sich von einem Film mit einer so spielerischen Prämisse vor allem originelle Drehbuchkniffe und Stalker-Varianten, die mit Trick 17 um die Ecke denken und dabei möglichst eine echte Expertise in Sachen Jason & Michael unter Beweis stellen. Doch der vorgezeichnete Weg der zickigen Hauptfigur Tree (Jessica Rothe) ist eine verhältnismäßig gerade Linie. Harold Ramis' Romantikkomödie von 1993 wird nicht nur als leichte Inspiration aufgegriffen, sondern regelrecht zum stützenden Krückstock umfunktioniert, das Prinzip Liebesfilm 1:1 auf den Horrorfilm angewandt.

Wir wachen also in der chaotischen Studentenbude eines One-Night-Stands auf und werden zunächst im Murmeltier-Stil mit allerlei Pavlov-Reflexen überschüttet. Ein Handy-Wecker mit grauenvollem Klingelton, ein Typ mit einem blöden Spruch (der nach 10 Wiederholungen nicht gerade besser wird), Rasensprenger, die wie auf Kommando zu rotieren beginnen. Das kommt einem schnell bekannt vor, die gewünschte Alternation der Mechanismen eines Zeitschleifenfilms bleibt aber leider aus. Rothe, bei der anfangs noch alles nach einer mäßig talentierten Schauspielerin mit nichtssagender Tussi-Mimik aussieht, beweist mit der Zeit immerhin ein selbstironisches Talent, das zum Teil darüber hinwegsehen lässt, dass sie schlenkerfreie Pfade in den sicheren Tod mit Wiedergeburt durchschreiten muss. Doch so gut ist sie auch wieder nicht, dass sie vergessen ließe, wie viel Potenzial in der möglichen Kreuzung von Handlungsvarianten einfach nicht genutzt wird.

Die Twists in der Auflösung entsprechen am Ende in etwa dem Repertoire eines soliden Genre-Vertreters und genügen damit nicht den Ansprüchen an einen Meta-Slasher, der immerhin Zugang zu den Regeln von außen genießt und sie theoretisch nach Belieben manipulieren könnte. Selbiges gibt er aber nur vor. Das ist milde enttäuschend, gerade nach den Vorschusslorbeeren.
:liquid5:

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McClane
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Re: Happy Deathday 2U

Beitrag von McClane » 07.03.2019, 08:22

Happy Deathday

Wie schon bei "Repeaters" oder "Blood Punch" freut man sich über die Übernahme des Zeitschleifenmusters, nur um dann milde enttäuscht zu werden. "Happy Deathday" macht das etwas besser als die beiden genannten und gehört zu jener Art des neuen Zitatfilms, der sein Vorbild gleich offenherzig angibt, wenn auch erst in der letzten Szene des Films auf "Und täglich grüßt das Murmeltier" angespielt wird. Dessen Vom-Saulus-zum-Paulus-Thema wird hier auch fröhlich durchexerziert, wobei sich der Film traut seine Heldin Tree als extrem unsympathische Oberbitch darzustellen, was die anfängliche Empathie für sie nicht gerade einfach macht. Kudos an Jessica Rothe, die im Laufe des Films immer mehr Sympathien für Tree aufkommen lässt.

Das PG-13 erscheint bei manchen Kills zwar als Handbremse, doch "Happy Deathday" gleicht das teilweise mit einer Portion schwarzen Humors auch. Und doch ist "Happy Deathday" im Mittelteil auch ein Film der verschenkten Möglichkeiten. Die Montage, in der Tree verschiedene Verdächtige abarbeitet, ist zwar witzig, streicht aber in wenigen Filmminuten unheimlich viele rote Heringe von der Liste, deren Spannungs- und Mitratepotential dementsprechend ungenutzt bleibt. Auch die Tatsache, dass Tree von Mord zu Mord schwächer wird, wird erst spät eingeführt und nimmt dem Film etwas an Fallhöhe. Damit, dass die Gründe für die Zeitschleife nie erklärt werden, konnte man dagegen schon beim Murmeltier leben, dessen Märchenanlage sich allerdings dafür mehr anbot. Schon ein seltsamer Gedanke, dass eine höhere moralische Instanz eine Besserer-Mensch-Werdung durch die Wiederholung eines Tages voller Mord, Totschlag und Gegenwehr wie in "Happy Deathday" anordnen könnte.

Und doch kann auch "Happy Deathday" von den Vorzügen eines Zeitschleifenfilms profitieren: Der Spaß an den Variationen derselben Szenen und Momente, der geänderte Ausgang davon, das ironische Spiel mit dem Vorwissen und natürlich jene Szenen, in denen die Hauptfigur lustvoll die Konsequenzlosigkeit des eigenen Handelns auslebt. Die Auflösung ist solide und macht sich einen Spaß daraus darauf hinzuweisen, dass Motive im Slasherfilm oft banal und nichtig sind, kurzweilig ist das Ganze schon, aber zur Genregroßtat fehlt doch etwas. Das Murmeltier, "12:01" oder "Retroactive" bleiben da schon die Referenzen im Zeitschleifenbereich.

:liquid5:,5
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Re: Happy Deathday 2U

Beitrag von McClane » 15.10.2019, 12:17

Happy Deathday 2U

Die neuen Abenteuer der Frau, die sie Baum nannten. Die Fortsetzung der netten Horrorkomödie ist keine Slasher-Comedy mehr, sondern… ja was eigentlich? Direkt im Anschluss an den Murmeltiertag aus dem Vorgänger erfahren Tree, ihr neuer Freund Carter und dessen Zimmernachbar Ryan nämlich, dass die Zeitschleife durch ein Experiment Ryans ausgelöst wurde, das zur Schaffung einer Paralleldimension führte. Damit haben wir schon das erste Problem, denn wie kann sie die Zeitschleife dann durchbrechen, wenn sie ein besserer Mensch wird? Das war eigentlich eine nette Märchen-Version Marke Murmeltier im Erstling. In der Paralleldimension jedenfalls landet Tree wenige Filmminuten und einige begrenzt glaubwürdige Drehbuchvolten später, womit der Film dann vollends den Faden verliert. Die Slasher-Elemente werden auf einen vollkommen nebensächlichen Handlungsstrang reduziert, in dem der Babyface-Killer aus dem Erstling zwischenzeitlich vorbeischaut, während Tree im eher egalen Mainplot die Vor- und Nachteile der beiden Realitäten gegeneinander aufwiegt, was mal komisch, mal emotional präsentiert wird. Der unentschlossene Mix aus Drama, Komödie, Science-Fiction-Gedankenexperiment, Thriller und Horror profitiert immerhin von seiner starken Hauptdarstellerin und einigen virtuosen Passagen, darunter jene Montage, in der sich Tree zu den Klängen von Paramores „Hard Times“ auf kreative Arten selbst entleibt. Nett sind auch die Referenzen in Richtung "Zurück in die Zukunft" (Stichwort: „Biff’s Tree Removal“) gibt, ebenso wie das Spiel mit Momenten aus dem Vorgänger. Doch insgesamt hält sich "Happy Deathday 2U" für deutlich smarter als er ist und langweilt gerade im Mittelteil reichlich, auch wenn man Landon und Blumhouse anrechnen muss, dass sie nicht nur stupide den Erstling kopieren. Wäre aber schöner gewesen, wenn sie dabei auch ein Konzept oder wirklich was zu erzählen gehabt hätten.

Knappe :liquid4:
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Re: Happy Deathday 2U

Beitrag von Cinefreak » 30.05.2020, 23:13

ich fand Happy deathday 2 U ähnlich gut wie den ersten Teil, völlig schräges Drehbuch mit vielen Überraschungen...allerdings hätte ich mir die Täterauflösung einen Hauch origineller gewünscht, zudem kommt dem Film die höhere Laufzeit nicht unbedingt zugute, da er sich am Ende etwas in die Länge zieht. Da hatte die kompakte Lauflänge des ersten Teils durchaus etwas richtiger gemacht.
Spaß hatte ich dennoch, sehe den bei rund

:liquid7: bis :liquid8:, einfach weil der Streifen insgesamt sehr originell geworden ist und man da über kleine Schwächen gerne hinwegsieht.
Der erste Teil ist vielleicht noch nen Tacken besser gewesen
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Re: Happy Deathday 2U

Beitrag von McClane » 20.11.2023, 14:43

Teil 1 ist ja durchaus beliebt, die Idee finde ich eigentlich total reizvoll und ich hatte gehofft, dass es bei der Zweitsichtung mehr zwischen mir und dem Film klickt. Leider keine Veränderung, dafür meine Gedanken nochmal in längerer Review-Form.

Happy Deathday

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Originaltitel: Happy Death Day
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Slasher trifft Zeitschleifenfilm. In Christopher Landons Horrorkomödie „Happy Deathday“ wird Studentin Jessica Rothe an ihrem Geburtstag ermordet, nur um den Tag wieder und wieder von vorne zu beginnen. Um ihrem Schicksal zu entgehen, muss sie dem Killer entgehen und zu diesem Zweck am besten seine Identität aufdecken.

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Re: Happy Deathday & Happy Deathday 2U

Beitrag von deBohli » 20.11.2023, 15:28

Dann packe ich meine Tagebuchmeinungen auch gleich noch hier rein:

Happy Death Day
Das Murmeltier feiert Geburtstag und wird täglich gemeuchelt. Vom Grundgedanken her keine schlechte Idee, kommt der Film von Landon mit genügend Energie daher, um bei der Stange zu halten. Bloss wirken alle Personen etwas zu alt für ihre Rollen, die Charaktere scheinen aus der Serie «Riverdale» gepurzelt zu sein und die Läuterung kommt sehr plötzlich und überspitzt. Dafür bin ich nun definitiv Fan von Ruby Modine und werde die Fortsetzung dank der merkwürdigen Prämisse bestimmt einmal anschauen.
:liquid5:

Happy Death Day 2U
Mit dem ersten und tödlichen Geburtstagsgruss lieferte Christopher Landon durch die Einführung einer Zeitschlaufe eine meist unterhaltsame Abwandlung des Slasher-Themas ab. Die Fortsetzung macht dies noch einmal, verzichtet aber grösstenteils auf Blut und Morde, sondern lässt das Drehbuch ganz tief in der High-School-Comedy waten. Jessica Rothe darf erneut leiden, Sarah Yarkin ist cool und Ruby Modine muss unbedingt mehr Rollen erhalten. Ansonsten aber gibt es viele Totalausfälle in den Bereichen Geschichte, Struktur, Stimmung und Inszenierung zu verzeichnen. Feiert ohne mich weiter.
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