"Chucky's Legacy" (Child's Play)
Verfasst: 04.11.2008, 01:09
Chucky - Die Mörderpuppe
Originaltitel: Child's Play
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1988
Regie: Tom Holland
Darsteller: Catherine Hicks, Brad Dourif, Chris Sarandon, Alex Vincent, Dinah Manoff, Tommy Swerdlow
Nachdem sich John Carpenters „Halloween“, Sean S. Cunninghams „Friday the 13th“ und Wes Cravens„A Nightmare on Elm Street“ bereits zu erfolgreichen Franchise-Dauerbrennern gemausert hatten, bereicherte „Fright Night“-Regisseur Tom Holland das Slashergenre 1988 mit „Chucky – Die Mörderpuppe“ um den Auftakt zu einer weiteren langlebigen Kult-Killer-Reihe: Originellerweise schwingt hier kein Mensch, sondern eine vom Geist eines ermordeten Verbrechers besessene Spielzeugpuppe das Messer – mit bösem Witz, Spannung und Atmosphäre gelingt „Child’s Play“ (OT) gutes, wenn auch nicht perfektes Horrorentertainment, dem bis ins Jahr 2004 vier Sequels folgen sollten.
Um ihrem Sohn Andy seinen sehnlichsten Spielzeugwunsch zu erfüllen, besorgt sich die Kaufhausangestellte Karen Barclay ein angesagtes Puppenmodel aus Geldmangel von einem halbseidene Geschäfte betreibenden Obdachlosen – ein böser Fehler, wie sich alsbald herausstellen soll. In „Chucky“, wie Andys neuer Spielkumpane heißt, haust nämlich der Geist eines Massenmörders, der einst, nach wilder Verfolgungsjagd von einem Cop in einem Spielzeugladen gestellt, per Voodoo-Zauber seine Seele in einer Puppe konservierte. Als Andys Babysitter durch einen scheibaren Unfall aus dem Fenster fliegt, ist die Polizei nicht wirklich geneigt zu glauben, das gehe auf Chuckys Konto – doch das Morden geht weiter und Karen wie der leitende Ermittler müssen feststellen, dass in Andys Spielzeug tatsächlich teuflisches Leben steckt…
Die originelle Abwechslung zum gewohnten Killerinventar des Genres bietende Idee der mordenden Puppe wird in „Child’s Play“ von Holland spannend, atmosphärisch und schwarzhumorig umgesetzt und muss sich nur einige trotz lächerlicher Laufzeit, die nicht einmal die 90-Minuten-Marke knackt, auftretende Längen als Kritikpunkt anrechnen lassen. Bis die Chose richtig in Gang kommt, dauert es nämlich ein Weilchen, beginnt Chucky aber erstmal mit dem Messer zu wüten und dabei fiese Sprüche zu klopfen, steht dem kurzweiligen Genrespaß nichts mehr im Wege: In einem ausgedehnten, die Mörderpuppe als schier unkaputtbar präsentierenden Showdown kulminierende Mordsequenzen legt Holland nicht als Splatterfest, sondern in Sachen Gewalt weitgehend harmlosen Schlitzer-Rabatz an, der dafür mit spaßigen Szenarien (Chucky stochert von unten durch den Autositz, während der Cop den Wagen auf der Straße halten muss) und temporeicher Inszenierung punktet und durch Chuckys gehässige Äußerungen sein humoristisches i-Tüpfelchen erhält.
Der Vorbereitung des fröhlichen Überlebenskampfes versteht Holland stets einen gehörigen Spannungslevel zu injizieren, einige wenige geschicke Schocks zu platzieren und das Voodoo-Zauberelement für duch Atmosphäre punktende Sequenzen zu nutzen: Die Übertragung der Seele des Serienkillers auf Chucky im Spielwarenladen gleichermaßen wie die versuchte Umkehrung des Prozesses im Showdown werden mit bedeutungsschwanger gezischelten Zauberformeln und düsteren Wolkenspielen am Himmel sehr gekonnt und düster in Szene gesetzt, sodass man „Child’s Play“ in seinen besten Momenten das adelnde Prädikat „gruselig“ verleihen kann.
Nichtsdestotrotz präsentiert sich der Streifen zumal aus heutiger Sicht als recht harmlose, teils zähe und insgesamt nur bedingt aufregende Angelegenheit, deren Wirkung im Lauf der Zeit mit Sicherheit nachgelassen hat – schon allein kompletthalber sollten sich Slasher- und Horrorfans den Auftakt zur „Chucky“-Franchise aber nicht engehen lassen.
Fazit: Mit „Chucky – Die Mörderpuppe“ schuf Tom Holland 1988 einen netten Horrorklassiker und damit den Startschuss für eine weitere langlebige Genrereihe: Die coole Idee wird mit kurzweilig-temporeichen Mordsequenzen und herrlich bösartigen Sprüchen seitens Chucky sowohl action- als auch humorvoll umgesetzt und hat im Verlauf sowohl einen oftmals hohen Spannungslevel als auch diverse atmosphärisch starke Momente zu bieten. Allerdings braucht der Streifen ein gutes Weilchen, um so recht in die Gänge zu kommen und bietet auch die eine oder andere längliche Passage. Insgesamt ein nicht perfekter, aber sehenswerter Klassiker!
Die indizierte DVD von MGM bietet den Film mit einer FSK-18 ungekürzt.
Originaltitel: Child's Play
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1988
Regie: Tom Holland
Darsteller: Catherine Hicks, Brad Dourif, Chris Sarandon, Alex Vincent, Dinah Manoff, Tommy Swerdlow
Nachdem sich John Carpenters „Halloween“, Sean S. Cunninghams „Friday the 13th“ und Wes Cravens„A Nightmare on Elm Street“ bereits zu erfolgreichen Franchise-Dauerbrennern gemausert hatten, bereicherte „Fright Night“-Regisseur Tom Holland das Slashergenre 1988 mit „Chucky – Die Mörderpuppe“ um den Auftakt zu einer weiteren langlebigen Kult-Killer-Reihe: Originellerweise schwingt hier kein Mensch, sondern eine vom Geist eines ermordeten Verbrechers besessene Spielzeugpuppe das Messer – mit bösem Witz, Spannung und Atmosphäre gelingt „Child’s Play“ (OT) gutes, wenn auch nicht perfektes Horrorentertainment, dem bis ins Jahr 2004 vier Sequels folgen sollten.
Um ihrem Sohn Andy seinen sehnlichsten Spielzeugwunsch zu erfüllen, besorgt sich die Kaufhausangestellte Karen Barclay ein angesagtes Puppenmodel aus Geldmangel von einem halbseidene Geschäfte betreibenden Obdachlosen – ein böser Fehler, wie sich alsbald herausstellen soll. In „Chucky“, wie Andys neuer Spielkumpane heißt, haust nämlich der Geist eines Massenmörders, der einst, nach wilder Verfolgungsjagd von einem Cop in einem Spielzeugladen gestellt, per Voodoo-Zauber seine Seele in einer Puppe konservierte. Als Andys Babysitter durch einen scheibaren Unfall aus dem Fenster fliegt, ist die Polizei nicht wirklich geneigt zu glauben, das gehe auf Chuckys Konto – doch das Morden geht weiter und Karen wie der leitende Ermittler müssen feststellen, dass in Andys Spielzeug tatsächlich teuflisches Leben steckt…
Die originelle Abwechslung zum gewohnten Killerinventar des Genres bietende Idee der mordenden Puppe wird in „Child’s Play“ von Holland spannend, atmosphärisch und schwarzhumorig umgesetzt und muss sich nur einige trotz lächerlicher Laufzeit, die nicht einmal die 90-Minuten-Marke knackt, auftretende Längen als Kritikpunkt anrechnen lassen. Bis die Chose richtig in Gang kommt, dauert es nämlich ein Weilchen, beginnt Chucky aber erstmal mit dem Messer zu wüten und dabei fiese Sprüche zu klopfen, steht dem kurzweiligen Genrespaß nichts mehr im Wege: In einem ausgedehnten, die Mörderpuppe als schier unkaputtbar präsentierenden Showdown kulminierende Mordsequenzen legt Holland nicht als Splatterfest, sondern in Sachen Gewalt weitgehend harmlosen Schlitzer-Rabatz an, der dafür mit spaßigen Szenarien (Chucky stochert von unten durch den Autositz, während der Cop den Wagen auf der Straße halten muss) und temporeicher Inszenierung punktet und durch Chuckys gehässige Äußerungen sein humoristisches i-Tüpfelchen erhält.
Der Vorbereitung des fröhlichen Überlebenskampfes versteht Holland stets einen gehörigen Spannungslevel zu injizieren, einige wenige geschicke Schocks zu platzieren und das Voodoo-Zauberelement für duch Atmosphäre punktende Sequenzen zu nutzen: Die Übertragung der Seele des Serienkillers auf Chucky im Spielwarenladen gleichermaßen wie die versuchte Umkehrung des Prozesses im Showdown werden mit bedeutungsschwanger gezischelten Zauberformeln und düsteren Wolkenspielen am Himmel sehr gekonnt und düster in Szene gesetzt, sodass man „Child’s Play“ in seinen besten Momenten das adelnde Prädikat „gruselig“ verleihen kann.
Nichtsdestotrotz präsentiert sich der Streifen zumal aus heutiger Sicht als recht harmlose, teils zähe und insgesamt nur bedingt aufregende Angelegenheit, deren Wirkung im Lauf der Zeit mit Sicherheit nachgelassen hat – schon allein kompletthalber sollten sich Slasher- und Horrorfans den Auftakt zur „Chucky“-Franchise aber nicht engehen lassen.
Fazit: Mit „Chucky – Die Mörderpuppe“ schuf Tom Holland 1988 einen netten Horrorklassiker und damit den Startschuss für eine weitere langlebige Genrereihe: Die coole Idee wird mit kurzweilig-temporeichen Mordsequenzen und herrlich bösartigen Sprüchen seitens Chucky sowohl action- als auch humorvoll umgesetzt und hat im Verlauf sowohl einen oftmals hohen Spannungslevel als auch diverse atmosphärisch starke Momente zu bieten. Allerdings braucht der Streifen ein gutes Weilchen, um so recht in die Gänge zu kommen und bietet auch die eine oder andere längliche Passage. Insgesamt ein nicht perfekter, aber sehenswerter Klassiker!
Die indizierte DVD von MGM bietet den Film mit einer FSK-18 ungekürzt.