"Hidden" ist mal wieder einer dieser Filme, deren Story eigentlich (und vielleicht sogar besser) als Episode einer Anthologie-Serie wie "Tales from the Crypt", "Outer Limits" oder "Black Mirror" funktioniert hätte: Es gibt da diesen Twist, auf den massiv hingearbeitet wird, weshalb die Exposition bei diesem 84-Minüter bisweilen etwas arg zerdehnt wird. Im Gegensatz zu Werken mit ähnlicher Problematik (z.B. "Colossal") trägt "Hidden" dann aber doch über die volle Lauflänge, was dem inszenatorischen Geschick der Duffer-Brothers zu verdanken ist: Das Bunkerleben, die Überlebensregeln, die Spannungen innerhalb der mit Lagerkoller kämpfenden Kleinfamilie - all das wird mit psychologischem Gespür und Sinn für Spannung inszeniert. Hinzu kommt das Spannungselements des Lebens in der Postapokalypse, mit Angst vor Entdeckung durch Gestalten, welche durch die Lande streifen, und der Problematik der begrenzten Ressourcen/Vorräte.
Sobald die 'Breather' auftauchen, zieht "Hidden" dann auch noch einmal an, präsentiert eingängige Spannungspassagen und kleinere Actionszenen, bis zur Auflösung, die recht pfiffig daherkommt. Alles, was danach kommt, hat den leicht faden Beigeschmack eines Nachklapps, der das Ganze noch halbwegs zu einem Ende bringen soll, nachdem der große Knalleffekt das Pulver schon verschossen hat. Insgesamt aber ein stimmiger Horrorthriller, der aus geringen Mitteln viel macht, etwas komprimierter aber wohl noch besser funktioniert hätte, auch wenn es dann kein Spielfilm mehr gewesen wäre.
Knappe

Jimmy Dix: "Du glaubst wohl nicht an die Liebe?" - Joe Hallenbeck: "Doch ich glaube an die Liebe. Ich glaube auch an Krebs." [Last Boy Scout]
Perry Van Shrike: "Look up 'idiot' in the dictionary. You know what you'll find?" - Harry Lockhart: "A picture of me?" - Perry Van Shrike: "No! The definition of the word idiot, cause that is what you fucking are!" [Kiss Kiss, Bang Bang]