Hereditary
Hereditary
Hereditary
Originaltitel: Hereditary
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2018
Regie: Ari Aster
Darsteller: Gabriel Byrne, Alex Wolff, Milly Shapiro, Ann Dowd, Zachary Arthur, Mallory Bechtel, Mark Blockovich, Gabriel Monroe Eckert, John Forker, Austin R. Grant, Rachelle Hardy u.a.
Garantiert nichts für Popcornkauer: Ari Asters Regiedebüt "Hereditary" wagt sich tief in die Psyche seines Publikums und konfrontiert es mit dem Horror der Isolation in einem zerbrechenden Familiengefüge. Das Ergebnis ist nichts Geringeres als ein Kandidat für den besten Film des Jahres 2018.
Zur "Hereditary" Kritik
Originaltitel: Hereditary
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2018
Regie: Ari Aster
Darsteller: Gabriel Byrne, Alex Wolff, Milly Shapiro, Ann Dowd, Zachary Arthur, Mallory Bechtel, Mark Blockovich, Gabriel Monroe Eckert, John Forker, Austin R. Grant, Rachelle Hardy u.a.
Garantiert nichts für Popcornkauer: Ari Asters Regiedebüt "Hereditary" wagt sich tief in die Psyche seines Publikums und konfrontiert es mit dem Horror der Isolation in einem zerbrechenden Familiengefüge. Das Ergebnis ist nichts Geringeres als ein Kandidat für den besten Film des Jahres 2018.
Zur "Hereditary" Kritik
Re: Hereditary
*verschieb*
Für mich selbst beantworte ich die Frage nach dem besten Film des vergangenen Jahres schon mal mit "ja".
Für mich selbst beantworte ich die Frage nach dem besten Film des vergangenen Jahres schon mal mit "ja".
Re: Hereditary
Ich beantworte sie für mich selbst mit "nein". Ich kann den Hype nicht ganz nachvollziehen. "Hereditary" ist ein guter Genrefilm, aber mir die Wurst vom Teller gezogen hat er jetzt auch nicht. Dieser Text, auch wenn er "Hereditary" davon abgrenzt, nutzt den Begriff "Studentenhorror" und der passt eigentlich gut - mit genau dieser Art von Film habe ich ein Problem, obwohl ich die Vertreter dieser Richtung eigentlich alle gut, aber eben nicht überragend fand. Alle ziehen mit so viel Mühe eine zweite Ebene ein, sei es Fremdeln mit dem eigenen Kind ("The Babadook"), Rassismus ("Get Out"), sexuell übertragbare Krankheiten ("It Follows") oder hier eben den Umgang mit Verlust, dass sie anscheinend keine Energie mehr für den Horrorpart haben. Gibt da zwar immer ein paar gruselige Stellen, aber nachhaltig verunsichert oder zumindest kurzfristig auf Habachtstellung bin ich da nicht. Man mag die James-Wan-Geisterbahnen mit dem Modewort Jump Scares schmähen - oft funktionieren die für mich aber besser (und sind auch nicht unbedingt hintergrundlos - bei der Zweitsichtung von "Insidious" ist mir aufgefallen wie viel es da um die Überforderung einer jungen Familie geht). Auch sonst fallen mir zahlreiche Werke ein, die Subtext und effektiven Horror besser zusammenbekommen haben (z.B. "Poltergeist", "Candyman" oder "The Descent").
Aber zurück zu "Hereditary": Ob es daran lag, dass Sascha Westphal der Ansicht war, dass man einen Text über das neue Horrorkino nicht ohne das Spoilern des Endes von "Hereditary" schreiben kann und ich es daher schon vor der Sichtung kannte, daran, dass ein Vorbild
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("Rosemaries Baby")
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von der Verlustangst zum familiär geprägten Erbfluch inklusive Teufelsanbetern
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(die Leute auf dem Dachboden)
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(die hysterisch an der Decke hängende und den Kopf gegen die Dachbodentür hämmernde Mutti)
Jimmy Dix: "Du glaubst wohl nicht an die Liebe?" - Joe Hallenbeck: "Doch ich glaube an die Liebe. Ich glaube auch an Krebs." [Last Boy Scout]
Perry Van Shrike: "Look up 'idiot' in the dictionary. You know what you'll find?" - Harry Lockhart: "A picture of me?" - Perry Van Shrike: "No! The definition of the word idiot, cause that is what you fucking are!" [Kiss Kiss, Bang Bang]
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Re: Hereditary
Wie gerade schon im gf geschrieben: das ist wohl relativ klar eine Sache der subjektiven Wahrnehmung. Natürlich funktioniert gerade so etwas wie "Hereditary" bei jedem unterschiedlich. Es ist schon auffällig, dass mir alle von dir genannten Vergleichsfilme (Babadook, It Follows, mit Abstrichen auch Get Out, ich würde dann noch Mother! dazunehmen wollen) überdurchschnittlich gut gefallen haben.
Dabei bin ich ja bekanntermaßen auch kein Jump-Scare-Verächter. Der erste "Insidious" hat mich damals richtig gepackt, diese Sorte Horrorfilm empfinde ich aber eher als Event Movie. In der Endabrechnung gibt mir so etwas wie dieser hier einfach noch mehr, weil es eben nicht nur um die Mechanik geht.
Dabei bin ich ja bekanntermaßen auch kein Jump-Scare-Verächter. Der erste "Insidious" hat mich damals richtig gepackt, diese Sorte Horrorfilm empfinde ich aber eher als Event Movie. In der Endabrechnung gibt mir so etwas wie dieser hier einfach noch mehr, weil es eben nicht nur um die Mechanik geht.
Re: Hereditary
Ich habe allen genannten auch eine 7/10 gegeben, schlecht finde ich die keinesfalls. Aber ich finde es eher schade, dass sie mich in erster Linie auf einer abstrakten Ebene packen, über die ich dann nachdenke und reflektiere, aber selten das Gefühl verursachen, dass es einem kalt den Rücken herunterläuft. Und das muss sich ja nicht ausschließen, wie man an meinen genannten Beispielen zu sehen. "Poltergeist" mag amerikanische Familienverhältnisse auf andere Weise behandeln als "Hereditary", eben auf satirische Weise mit einer Ladung Konsumkritik, aber danach habe ich mich gefragt, ob unter meinem Bett eine lebendige Clownspuppe lebt. Und dass, obwohl ich a) zu dem Zeitpunkt aus dem Spielzeugalter bereits raus war und b) nie eine Clownspuppe besessen habe. Im Falle von "Hereditary" hatte ich keine Angst davor, dass
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irgendeiner meiner Verwandten in der Vergangenheit mal Wirtskörper für einen Höllenfürst war und ich der nächste sein könnte.
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Re: Hereditary
Irgendwie denkst du mir da zu sehr etwas hinein, das eine Abhängigkeit des Horrors von der Handlung bzw. dem Dargestellten unterstellt. Würde ich das so sehen, könnte ich mich sicherlich bei "Hereditary" auch kaum gruseln. Aber hinter dem sicherlich etwas abstrakten Plot sind doch durchaus greifbare Dinge verborgen, die viel tiefer bohren als irgendein blöder Clown unter dem Bett (und du weißt, ich mag fiese Clowns eigentlich). Du sagst, die abstrakte Ebene und das ganz reale Gefühl des Gruselns müssen sich ja nicht ausschließen - das ist in meiner Wahrnehmung bei "Hereditary" auch überhaupt nicht der Fall. Ganz im Gegenteil, die Art von Grusel, die einem physisch zusetzt (Gänsehaut, steigender Puls,...), habe ich in den Horrorszenen von "Hereditary" und deren Andeutungen im Drama-Teil in einer Intensität wahrgenommen, die mir definitiv kein anderer Horrorfilm des Jahres geben konnte. Der letzte vergleichbare Film war da wirklich "Mother!".
Aber dieses Empfinden kann man sich eben nicht aussuchen; es ist da oder halt nicht. Was aber ganz zweifellos feststeht: Der Regisseur wusste ganz genau, was er da gemacht hat. Wirklich gute, effektive Dinge erreichen selten jeden Adressaten.
Aber dieses Empfinden kann man sich eben nicht aussuchen; es ist da oder halt nicht. Was aber ganz zweifellos feststeht: Der Regisseur wusste ganz genau, was er da gemacht hat. Wirklich gute, effektive Dinge erreichen selten jeden Adressaten.
Re: Hereditary
Heridarity
Heridarity ist ein langsamer Horrorfilm mit skurrilen Figuren. Das sich die Stimmung eher langsam aufbaut ist dabei kein Problem und nach hinten raus sogar durchaus förderlich. Für mich war eher die Kombination mit den skurrilen Figuren etwas störend, da es mir trotz der ausreichend langen Laufzeit nicht gelungen ist irgendeine Bindung mit diesen aufzubauen, was die eigentlich gut eingebauten Schockeffekte in ihrer Wirkung stark beeinträchtigt haben. Das war ein wenig schade, da der Film sich nach hinten raus eigentlich recht stark entwickelt, durch die abgeschwächte emotionale Bindung aber sein Potenzial bei mir nicht voll ausspielen konnte.
Heridarity ist für mich ein Film, welcher die Zuschauer unterschiedlich packt. Manch einer wird wie gebannt davor sitzen und manch anderer vielleicht sogar zwischendurch abschalten. Beides halte ich hier für legitim und zeigt, dass der Film eigentlich alles richtig macht. Schafft es der Film einem einzunehmen, dann erwartet einen hier ein echter Brecher, wenn nicht, dann wird er einen zu großen Teilen eher kalt lassen. Von daher kann ich auch nachvollziehen, wenn Vince hier die 9 raus haut. Bei mir ist es dann doch einiges weniger.
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Heridarity ist ein langsamer Horrorfilm mit skurrilen Figuren. Das sich die Stimmung eher langsam aufbaut ist dabei kein Problem und nach hinten raus sogar durchaus förderlich. Für mich war eher die Kombination mit den skurrilen Figuren etwas störend, da es mir trotz der ausreichend langen Laufzeit nicht gelungen ist irgendeine Bindung mit diesen aufzubauen, was die eigentlich gut eingebauten Schockeffekte in ihrer Wirkung stark beeinträchtigt haben. Das war ein wenig schade, da der Film sich nach hinten raus eigentlich recht stark entwickelt, durch die abgeschwächte emotionale Bindung aber sein Potenzial bei mir nicht voll ausspielen konnte.
Heridarity ist für mich ein Film, welcher die Zuschauer unterschiedlich packt. Manch einer wird wie gebannt davor sitzen und manch anderer vielleicht sogar zwischendurch abschalten. Beides halte ich hier für legitim und zeigt, dass der Film eigentlich alles richtig macht. Schafft es der Film einem einzunehmen, dann erwartet einen hier ein echter Brecher, wenn nicht, dann wird er einen zu großen Teilen eher kalt lassen. Von daher kann ich auch nachvollziehen, wenn Vince hier die 9 raus haut. Bei mir ist es dann doch einiges weniger.
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Re: Hereditary
Hatte den damals in Irland im Kino gesehen... und auch noch einmal daheim.
Für mich einfach ein toller, stimmungsvoller Film.
U.a. sind die Drama- und Horroranteile gelungen, Collette ist klasse und einige Szenen sind einfach meisterhaft arrangiert worden.
- deBohli
- Palmenkicker
- Beiträge: 10928
- Registriert: 15.10.2005, 10:32
- Wohnort: Zofingen, Schweiz
- Kontaktdaten:
Re: Hereditary
Bin da auf der Seite von Vince und Stefan. 9 Punkte gibt es von mir ebenfalls.
- LivingDead
- Action Fan
- Beiträge: 3774
- Registriert: 06.06.2006, 14:13
- Wohnort: Oldenburg
Re: Hereditary
Kann mich dem nur anschließen - von mir gibt es auch die . Da kam auch nicht der ebenfalls großartig inszenierte „Midsommar“ ran.
Mit freundlichem Gruß
LivingDead
LivingDead
Re: Hereditary
Oh man, irgendwie sorge ich immer öfter für die Ausreißer hier. Nicht, dass ich den freeman noch in Sachen schlechter Geschmack ablöse.
Re: Hereditary
Das werde ich zu verhindern wissen
In diesem Sinne:
freeman
Re: Hereditary
Wenn Toni Collette mit Weinkrämpfen am Boden kauert und ihren Schmerz als Todeswunsch herausschreit, dann überträgt sich dieser Schmerz auf den Zuschauer, holt alle eigenen Verluste aus dem Unterbewusstsein hervor, die noch einmal für einen Moment durchlebt werden. Übelst! Das ist aber dann auch die einzige Stärke des Films, die zunehmende Hysterie, die Familientragik, derweil mich die Paranormalität nicht abholen konnte, das vermochten andere Filme schon deutlich besser.
Re: Hereditary
ich sehe mich auch eher bei denjenigen, die durchschnittliche Wertung hier geben. Der Film war nicht schlecht, konnte mich aber nicht so ganz packen. Die Symbolik ist mir sogar - bevor ich bei wikipedia geschaut habe - eher gar nicht aufgefallen. War nicht ganz mein Film, konnte man aber mal schauen. Einmal reicht für mich aber auch
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